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Loch für Bremsleitung in Zeitfahrlenker /Basebar ingenieursmäßige Frage

Woodstok

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Hallo liebes Forum,

Ich würde gerne zu meinem Vorhaben euren Rat erfragen.
Und zwar möchte ich an meinem Zeitfahrlenker die Leitung für die Scheibenbremse (Shimano Metrea BL-U5010) innen durch den Lenker (FSA TriMax Alu 31,8mm), durch den Vorbau und durch den Gabelschaft zur Bremse führen. Das bedeutet, dass ich den Lenker und die Gabel bohren muss. Bei der Gabel mache ich mir nicht solche Sorgen, da diese einen Stahlschaft hat (außerdem waren die Gabelschäfte früher auch mal geschlitzt - soweit ich mich erinnere). Die Leitungsführung wird natürlich recht eng, wobei die Hydraulikleitungen m.E. kleinere Radien vertragen würden.

Zu dem Lenker habe ich bereits einige Foren durchsucht, finde aber keine Informationen darüber, wenn man das Loch direkt zwischen den Spannschellen des Vorbaus bohrt. Es werden immer die Löcher im Bereich des höchsten Biegemoments diskutiert (finde ich bedenklich und riskant, vor allem wenn noch geraten wird das Loch "aufzubiegen". (erhöhte Schädigung des Materials durch Kaltferformung begünstigt Rissbildung)

An der Stelle zwischen den Spannschellen sollten doch die Spannungen im Material gering genug sein, da die Momente (Biegung) durch die Spannschellen des Vorbaus selbst gehen (Kraftfluss). Die Torsion würde verbleiben, wäre m.E. aber gering im Vergleich zur Spannung resultierend aus der Biegung.
Zum Risiko: Ein appruptes Brechen ist nicht zu erwarten, da die Spannschellen das Rohr festhalten. Man könnte die Stelle regelmäßig mit einem Rissprüfverfahren auf Risse untersuchen.

Ich freue mich auf eine Spannende Diskussion.
Viele Grüße
Woodstok
 

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Re: Loch für Bremsleitung in Zeitfahrlenker /Basebar ingenieursmäßige Frage
Musst Du auch durch die Gabelscheide bohren um an den Bremssattel zu kommen?

Bist Du wirklich sicher das du die aerodynamischste Lösung mit dem verschwinden der Leitung brauchst?

Grüsse aus dem Wallis
Janni
 
Hallo Janni,

Ich würde die Leitung aus dem Gabelschaft heraus hinten an der linken Gabelscheide verlegen. Also keine weiteren Löcher in der Gabel.

Mir geht es mehr um die Optik als um die Aerodynamik.
Der FSA TriMax hat bereits 2 Bohrungen. Aber durch die eine verlege ich die Hydraulikleitung für die hintere Bremse und durch die andere die Schaltung für die Nabenschaltung. Ich würde gerne die Optik recht simple haben. Der Rahmen ist für innen verlegte Züge geeignet und würde somit beide Leitungen symmetrisch anordnen (1x Eingang links vom Steuerrohr, 1x rechts).
 
Bohrung wird direkt im Vorbau nach hinten in horizontaler Ebene sein?
Ich würde das für mich selber so machen, allerdings ist schon auf eine saubere und möglichst gratfreie Ausführung der Bohrung zu achten.
Die Aheadkralle ist in der Gabel nicht im Weg?
 
Bohrung wird direkt im Vorbau nach hinten in horizontaler Ebene sein?
Genau so soll es sein 406Hejin. Ahead Kralle ist immer noch ein Problem. Die Expander haben meist kein Loch für eine Kabeldurchführung und das Loch im Gabelschaft wäre zu weit oben (ca. 12 - 15mm unterhalb Schaftende), um den Expander darüber zu installieren. Einen so flach bauenden habe ich noch nicht gefunden.

Ich verfolge derzeit 3 Methoden:
  1. Externes Spannen nur zum Einstellen (ohne Kralle oder Expander)
  2. Leitung durch Kralle durch legen (dann vielleicht 2 gegenüberliegende Zacken raus brechen)
  3. mit dem "Supernova Expander for the plug" was machen. Z.B. Hier https://www.bike-components.de/en/S...he-Plug-p30404/silver-black-1-1-8--o20600069/
 
...oder eine BMX-Kralle mit hohler Spannschraube, falls die Hülle von oben kommen darf.
 
Wow! Top Ideen Ihr beiden. Danke. Die BMX Kralle ist super.

1. Vorbau einstellen
2. Kappe wieder runter
2. Leitung durch die Gewindebohrung
3. Verschlussstopfen auf den Vorbau - da werde ich mir was drehen... ;)

Der PS ist auch eine super Idee. Leider habe ich da nicht (mehr) die Schaftlänge für. :(

Top. Ich werde hier berichten wenn es was Neues gibt. Ich muss noch schauen ob ich den Di2 Akku im Gabelschaft unterbringen kann.

Woodstok
 
Zum Risiko: Ein appruptes Brechen ist nicht zu erwarten, da die Spannschellen das Rohr festhalten.
Das sehe ich weniger optimistisch! Ein im Klemmbereich geschwächtes Rohr hat ein signifikant höheres Bruchrisiko. Wie sich ein zwischen den Klemmschellen gebrochener Lenker verhält, kann man sehr leicht herausfinden, indem man einen alten Lenker ansägt/durchsägt und probeweise in dem Vorbau montiert und belastet.
Eine regelmäßige Kontrolle mit einem Rissprüfverfahren klingt gut, bietet aber ohne die mögliche Rissausbreitungsgeschwindigkeit zu kennen, keine objektive Sicherheit.

Viel Glück!
 
Ich würde zwar auch nicht wagen, aber in meiner (begrenzten) Vorstellung des Spannungsverlaufs im Lenker müsste gerade das Loch auf der Rückseite der Oversize-Klemmung eigentlich unkritisch sein. Die maximale Zugspannung würde bei Druck in der Horizontalen von hinten auftreten. Druckspannung dürften egal sein. In Vertikaler Belastung ist dort eigentlich die "Nulllage". Es gibt ja auch ein paar Monocoque-Lenkervorbaueinheiten (ähnlich PRO Stealth Evo oder DEDA Alanera), die an der Stelle hohl sein dürften.
An meinem Basebar befinden sich die gebohrten Öffnungen an der Rückseite des Lenkers. Nimmt sich mMn belastungstechnisch nicht viel.

Mir ist nur mal ein Stahllenker beim Ampelstart direkt neben dem Vorbau weggebrochen wegen Rost. Fährt sich komisch. ;)
 
Es gibt ja auch ein paar Monocoque-Lenkervorbaueinheiten (ähnlich PRO Stealth Evo oder DEDA Alanera), die an der Stelle hohl sein dürften.
Die sind dementsprechend konstruiert und nicht nachträglich geöffnet. Ich stelle mir vor, dass das ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal bezüglich der Bruchfestigkeit ist.
 
Sicher ist das dort konstruktiv anders gelöst. Dort werden die Zugkräfte durch den "Vorbau" abgefangen, der auch wirklich kraftschlüssig ist.

Wir reden hier aber immer noch von einem sauber gebohrten Loch der Größenordnung 6 mm, oder? Der TE will ja kein Mannloch da rein säbeln.
 
Ich bezog mich allein auf die Risikobewertung des TE, der ein Bruchrisiko kategorisch ("appruptes Brechen ist nicht zu erwarten") ausschließt.
Dieser Risikobewertung würde ich mich auch bei einem sauber gebohrten von allen bruch- und rissgefährdeten Kanten befreiten Loch nicht anschließen.
 
Die Risikobewertung darf man allerdings nicht nur auf das Loch im Lenker selbst beziehen sondern auf das System und wie hoch die Gefährdung ist.

Nehmen wir doch mal das andere Extrem. Ich zerteile den Lenker und verschraube beide Spannschellen.
Der Vorbau ist im Übrigen der Bontrager Elite 7. http://www.trekchicago.com/m/product-list/components-1051/stems-1089

Ich würde auf jeden Fall ein weicheres Lenkgefühl haben, weil der Vorbau nun die Biegekräfte aufnimmt. Insofern kann ein Bruch erkannt werden - selbst bei komplettem Durchbruch des Lenkers. (?!)

6-8mm müssten ausreichen. Muss ja notfalls noch das Di2 Kabel dUrch kriegen.

Sattelstütze für den Di2 Akku ist übrigens die Notlösung. Denn zwischen Sattelrohr und Innenlager ist kein Durchgang. Da müsste ich dann bohren. *lol*
 
Insofern kann ein Bruch erkannt werden - selbst bei komplettem Durchbruch des Lenkers. (?!)
Interessant ist allein die Zeit, die zwischen Brucherkennung durch den Fahrer und Kollaps des Lenkers liegt. Die kann bei Aluminium und der potenziell angenommenen Bruchstelle zwischen den Vorbauschellen sehr kurz sein! Stell dir einfach mal vor, du kommst mit mittlerer Geschwindigkeit von etwa 60 km/h bergab auf eine üble Schlaglochpassage, hättest Du uneingeschränktes Vertrauen in Deinen angebohrten Lenker?
Du musst wissen, was Du anbohrst. Würde ich bei einer von mir geleiteten Rennradgruppe davon erfahren, müsste der so angebohrte Lenker konsequent hinten fahren oder mit Ausschluss aus der Gruppe rechnen.
 
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