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Mein Fang des Tages

Neulich schrieb hier mal einer sinngemäß "So viel Mühe gegeben beim Putzen und jetzt sieht man auf den Fotos kaum den Unterschied". Das Problem werd ich mal nicht haben!

Das Rad stammt aus Erstbesitz von einem pensionierten Kollegen. Reifen und Lenkerband stinken schaurig nach modrigem Keller, der Rahmen ist mir mindestens zwei Nummern zu groß und Peugeot war bisher so gar nicht meine Marke... Weiß der Henker, aber irgendwie hat mich das rostige Trumm gestern ganz schön um den Finger gewickelt.

Nach dem ersten "Ach du Scheiße" hab ich's mir natürlich doch näher angesehen, aber eigentlich nur aus Neugier und um dem Kollegen mal eine Einschätzung geben zu können. Und wie's dann halt so kommt: Reynolds 531 - auch die Gabel! Mal eben hochheben - yup, schön leicht! Das Lenkerband ist wohl noch das erste? Ist der Rest dann auch original? Sattel nein, alles andere sieht ganz danach aus. Mafacs mit den originalen Hoods. Maillard 700-Hochflanschnaben! Mit Maillard-Schnellspannern! Simplex-Schaltwerk, und nicht das billigste, so viel ich weiß. Schutzblechösen - na ja. Aber der Lenker mit Gravur! Und der Vorbau sieht ja mal richtig gut aus. Sogar der Aufkleber ist noch drauf. Wie überhaupt alle Decals in einem erstaunlich guten Zustand sind. Und spätestens bei der Schaltzugführung am Tretlager war's um mich geschehen: unten herum zum Umwerfer, oben entlang zum Schaltwerk! Hab ich so noch nie gesehen! Muss wohl von Ende der 70er sein. Es gibt auch schon Schaltsockel und ein Flaschenhaltergewinde. Und Drahtreifenfelgen. Die hätte ich jetzt nicht erwartet, aber umso besser: Mavic sind es auch und mit Schlauchreifen hab ich's eh nicht so.

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Inzwischen hab ich auch mal gegoogelt: was sich da unter dem Dreck verbirgt, ist samt seinen Schutzblechösen ein echtes PX 10! Genauer: ein PXN 10/E, lt. Rahmennummer von 1978. Bis auf Farbe, Reifen-/Felgen und die Schutzblechösen bau- und ausstattungsgleich mit dem PX 10 LE. Jedoch als "Trainings-Rennrad " tituliert und daher mit Drahtreifenfelgen für "extraschmale Michelin-Trainingsreifen MIT Schläuchen" ausgestattet und der Möglichkeit versehen, Schutzbleche zu montieren.

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Quelle: peugeotshow.com
 
Na, da erwartet Dich ja eine größere Reinigungsaktion. Wenn ich es richtig gesehen habe, wird darunter (neben den erhaltenen Decals) auch hier und da etwas Rost zu finden sein, aber auch ein Aha-Effekt. Viel Spaß damit!

Übrigens: Zwei Nummern zu groß schreibst Du, vermutlich nach heutigen (Seh)-gewohnheiten. Früher ist man größere Rahmen mit weniger Überhöhung gefahren, probiere das mal in Ruhe und über einen längeren Zeitraum aus.
 
der Basso schrieb:
Sonntagabendfang. Eigentlich kann ich damit gar nichts anfangen. Hätte auch nie gedacht, dass keiner über mein Höchstgebot geht.

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Angekommen, bißchen geputzt. Die ganzen Pickelchen am Oberrohr vorne hat der Ebay-Lumpsack fototechnisch sehr geschickt kaschiert. Ich Nase hätte allerdings sehen können, dass die Gabel nicht original ist. Muss der Rahmen wohl zurück in die Bucht.

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101.20 schrieb:
Na, da erwartet Dich ja eine größere Reinigungsaktion. Wenn ich es richtig gesehen habe, wird darunter (neben den erhaltenen Decals) auch hier und da etwas Rost zu finden sein, aber auch ein Aha-Effekt. Viel Spaß damit!

Übrigens: Zwei Nummern zu groß schreibst Du, vermutlich nach heutigen (Seh)-gewohnheiten. Früher ist man größere Rahmen mit weniger Überhöhung gefahren, probiere das mal in Ruhe und über einen längeren Zeitraum aus.
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Ja, auf die Putzerei freu ich mich schon richtig! Und an Rost herrscht wahrlich kein Mangel, scheint aber nur oberflächlich zu sein. Allerdings hab ich mit Rost seit den Zeiten meines seligen Alfasud keine Erfahrungen mehr gemacht. Und Glasfasermatten verbieten sich ja hier wohl...

Womit geh ich denn da am besten ran unter der Prämisse, die originale Patina möglichst zu erhalten? Also möglichst wenig Lack abzutragen. Ich hab hier in einem alten Rost-Thread von einem Glasfaserstift gelesen. Wär das was für die größeren Roststellen? Für Schleifpapier bin ich, glaube ich, zu grobmotorisch veranlagt... Und womit behandle ich die abgeschliffene Stelle danach? Und gibt's ein Mittelchen zum auftragen auf die kleinen Roststellen, die ich nicht abschleifen möchte? Die Meinungen im Netz z. B. zu Fertan sind ja durchaus widersprüchlich... :confused: Ich könnte mir auch vorstellen, den Rost einfach Rost sein zu lassen und nur ein Weiterrosten zu verhindern. Irgendwie harmoniert er ja gut mit dem matten Silberlack...

Was die Rahmenhöhe anbelangt, wird's spannend. Bei den modernen Rahmen fahre ich RH 58, bei den Klassiker passt RH 60 perfekt. Dann sieht auch die Aerostütze so aus, wie sie soll. Das Peugeot hatten wir vorgestern mit 62 cm vermessen. Die Nachprüfung soeben ergab allerdings 64 cm :eek: Andererseits ergibt das bei der 70er Jahre-Geometrie trotzdem "nur" 60 cm OR-Länge. Das wäre sooo schlimm nun nicht. Wenn da nur nicht dieser 120er Vorbau wäre... Wie gesagt: es wird spannend - und auf jeden Fall windschnittig. Aber solange ich zum bremsen noch nicht aufstehen muss... :)
 
Bauer Weltmeister aus ca. 1965 - Campa Record Bronze SW, 3ttt Special Cockpt mit Simplex Drahtflaha, Stronglight Kurbeln, fast neuer alter Brooks, Universal Bremsanlage usw. Das Rad sieht vom Lack her nach 1-2 aus, unglaublich. Die Sonne knallt zu sehr, deshlab dieser tolle Lack nicht so rüber, den ich bei Bauer WM noch nie gesehen habe. Leider ist der Rahmen hinten angesägt, aber das wird gerichtet und poliert.

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Sitzstrebe durchgesägt - was mag da wohl für eine Geschichte dahinterstecken? Vielleicht ist das ja gerade das der Grund für den tollen Erhaltungszustand
 
da ich die durchaus glaubhafte historie kenne, glaube ich nciht an diebstahl. auch, wenn sich der gedanke aufdrängt :)
das rad hatte zumindest eine art sturz oä, auf grund dessen auch das schaltwerk und der umwerfer einen abbekommen haben.
 
ach so, die Möglichkeit hatte ich jetzt gar nicht auf dem Schirm. Ich habe nur überlegt, ob der Schaden vielleicht schon so alt ist, dass das Rad deswegen seither nicht mehr benutzt wurde und deshalb dasteht wie neu. Gratuliere übrigens zu dem tollen Fang!
 
Ich meine, mal gehört zu haben, dass die Sattelstreben bei Rahmen mit nicht klar ersichtlichen Sturzschäden durchgesägt wurden, um deutlich aufzuzeigen, dass der Rahmen nicht mehr gefahren werden sollte.
 
Vielleicht war da jemand übervorsichtig und hat den Rahmen nach dem Sturz, der Schaltwerk und Umwerfer beschädigt hat, voreilig abgeschrieben.
 
Da es sich um die antriebsseitige Strebe handelt, tippe ich doch eher darauf, dass sich Kette / Schaltwerk / Laufrad beim Sturz so verbogen und verklemmt haben, dass sich der Knoten tatsächlich nur Öffnen und Aufbiegen des hinteren Rahmendreiecks lösen ließ. Ich kann mir so einen Sturzschaden zwar auch nicht wirklich vorstellen, aber ich hab's auch noch nicht ausprobiert
 
Herrlich wie hier spekuliert wird. :D
Dann will ich auch mal.
Das hatte keinen technischen Grud sondern war eine bösartige Form des Vandalismus oder Idiotie:
-Da siehst Du wie toll Dein Rad jetzt noch ist
-Wenn ich es nicht bekomme sollst Du auch keinen Spaß damit haben (Erbstreit?)
-ist die Säge noch zu gebrauchen? Cool die geht ja noch.
-warum rutscht mir die Stichsäge gerade wech.....? UPS Schnell unter dem Tuch verstecken.....trillernd davonschleich.....
-Ich habe Dir doch gesagt das man ein verchromtes Rohr genauso leicht zersägen kann wie ein Normales.
-Mist der Innendurchmesser passt ja doch nicht als Flöte für den Mofaauspuff..........
-Warum is der Papa so sauer? Der sägt doch auch dauernd Rohre durch...................................
:D

Mille - Greetings
@L€X
............der aber eines sicher weiß:






Ich war es nicht.
;)
 
da habe ich noch eine Möglichkeit: Racheaktion nach Kinobesuch (Mad Max)

- Es dauert 10 Minuten, bis du die Edelstahlhandschelle durchgesägt hast, aber wenn du Glück hast, hast du in zwei Minuten die Sitzstrebe durch

 
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