Bei den Tubeless-
Felgen gibt es aktuell zwei Bauformen, plus diese hier als "Zwischenlösung":
Die erste Variante hat einfach relativ breite, abgeflachte Randzonen im Profil, auf denen der
Reifen sitzt und vom Luftdruck an den Rand gepresst wird (Stan's, Velocity und viele andere). Ohne Druck bleibt er dort also nicht und kann mit sehr wenig Druck beim "Anschrammeln" von Hindernissen zur Seite rutschen und dabei Luft und
Dichtmittel "rülpsen".
Die zweite Variante hat innen neben der Abflachung jeweils einen kleinen Wulst oder eine durchgehende Erhebung, wie eine Autofelge (dort Hump genannt). Der
Reifen springt zwar etwas wiederwilliger darüber, sitzt anschließend aber auch bei niedrigem Druck wirklich satt und sicher auf der Felge (Bontrager, WTB, z.T. Alexrims, z.T. Ryde). Eigentlich ist das der einzig richtige Weg.
Halo/Kinlin lässt die abgeflachten Stellen leicht nach außen abfallen, erreicht damit aber nicht ganz die Sicherheit eines "Humps". Die Abflachung ist auch nur recht schmal. Der
Reifen springt zwar mit einem deutlichen "Peng!" in Position, bleibt dort aber ohne Luftdruck nicht zuverlässig (bei mir zumindest bei einem Rad).
Reifen aufziehen war "noch okay" (
Schwalbe G-One Speed) und kostete nur einen
Reifenheber, weil ich ihm zu viel zugemutet habe. Einer der
Reifen setzte sich schon nach wenigen Hüben mit der
Standpumpe auf die richtige Position, der andere war etwas störrischer. Da half eine Lage Paketband außenrum, um ihn zumindest erstmal irgendwie gleichmäßig an die Felge zu drücken. Die
Reifen wurden auch schon ohne
Dichtmittel dicht, also habe ich es bei ca. 25 ml pro Rad bewenden lassen. Der Gewichtsvorteil gegenüber 32er Paselas (auf gleich breiten
Felgen ebenfalls ca. 30 mm breit) mit Latexschläuchen liegt bei ca. 100 g pro Rad. Zu Fahrverhalten und Pannensicherheit kann ich noch nichts sagen.
Die Halo-
Felgen sind baugleich mit KinLin XR-22T, die im Ausland deutlich billiger sein können. Die KinLin gibt es in Schwarz und Silber, fürs Hinterrad mit außermittigen Löchern (3 mm Versatz). Die Halo gibt es auch in Weiß und komplett Schwarz ohne abgedrehte Bremsflanke; fürs Hinterrad auch 16:8 gebohrt (Vertrieb über Ison Distribution, notfalls auch direkt). Die schwarzen
Felgen sind schön gefertigt und hochglänzend eloxiert. Das Gewicht lag bei einer exakt bei den angegebenen 450 g, bei der anderen 10 g darunter. Ich habe das Vorderrad mit 24 Seichen einfach gekreuzt und das Hinterrad mit 24 Speichen 16:8 aufgebaut (3-/1-fach gekreuzt); mit ganz normalen 2,0-1,8-Speichen und Messingnippeln, beim Hinterrad mit ovalen Unterlegscheiben. Beide Räder liefen nach dem Vorziehen der Speichen schon sehr gut rund und machten keinerlei Ärger beim Zentrieren. Fertig zentriert, lagen alle Speichen von Klang her sehr nah beieinander, sollten also auch sehr ähnliche Spannung haben. Beim 16:8-Hinterrad ist die Spannung rechts/links nicht ganz identisch, aber schon viel homogener, als bei einem klassischen Rad. Mit einer 135-mm-Nabe würde es vermutlich genau passen. Naben sind Bitex/Powerway. Das Vorderrad wiegt ohne
Felgenband, Ventil und
Reifen 710 g, das Hinterrad erstaunliche 840 g.
Klassisch wirkt so ein Radsatz natürlich nicht mehr! Aber mit der silbernen Version dieser Felge wäre das an einem 80er-Jahre-Rad noch okay, finde ich.