Im Ernst: du hast Kompakt mit Bergkassette drauf - halt nicht mehr das aktuellste, heute wäre es die 11-34er Kassette.
Ich bin ein alter Sack und ziemlich unsportlich, bin aber mit 34-30 (also noch 2 Zähne = 8% weniger) vor ein paar Jahren noch ganz gut den Mont Ventoux hoch gefahren auf dem klassischen Anstieg von Bedoin. Das ist so ziemlich die krasseste Steigung, die man mit dem Rennrad fahren kann (im Wald 10 km mit exakt 10%, da braucht man nicht zu schalten
) - und dann geht es mit Gegenwind noch fast 700 Hm weiter.
Insofern sind neben den technischen Tipps zur Umrüstung die Trainigstipps vermutlich die beste Wahl.
Gravelbikes haben eine größere Spreizung der Gänge und gleichzeitig eine Verschiebung des Spektrums zu kleineren Gängen. Logischerweise fehlt dann oben was. Gleichzeitig verliert man auch die feinen Abstufungen. 11-32 hat schon etwas feinere Abstufung als 11-34, noch besser ist eigentlich die 11-30er Kassette, die mit Kompaktkurbel, wie oben geschrieben, sogar auf den Ventoux fahren kann
Ich fahre selbst jede Menge verschiedener Übersetzungen, je nach Einsatzgebiet und Rad:
2x11 Straße, leichtes Gelände
Renner 36-52 auf 11-30
Gravel 31-48 auf 11-34
Reiserad 31-48 (oder 34-50) auf 11-30/11-32/11-34 je nach geplanter Tour
als Alltagsrad m.E. optimal: 34-50 auf 11-30 wegen der feineren Abstufung,
auf Reisen mit über 20 kg Gepäck das andere Extrem: 31-48 auf 11-34 wegen dem möglichst leichten ersten Gang. Mit viel Gepäck schiebt es sich extrem schlecht.
1x12 MTB
Race-MTB 29" 34 auf 10-50 (kann in steilen Anstiegen oder auf den letzten 20 km eines Marathons richtig weh tun)
All-Mountain 29" 28 auf 10-50 (auf der Straße und Bergab grenzwertig, max. knapp 30 km/h tretbar, dafür kann ich "die Wand hoch fahren")
2x 9 MTB
Winter-MTB 26" 22-36 auf 11-34 (eigentlich meine Lieblingsübersetzung, hatte ich an allen MTB bis ich auf 1x12 gewechselt habe: gleiche Bandbreite mit guter Abstufung, haltbar und billig)
3x10 Straße
altes Reiserad 22-32-44 auf 11-28 (das ist total in Vergessenheit geraten, wie cool eigentlich 3-fach-Antriebe waren. quasi beliebige Bandbreite mit feiner Abstufung möglich.
Exkurs: Früher sind wir am Reiserad sogar Half-Step gefahren: bei 3x7 oder 3x8 war das die Möglichkeit, super fein abgestuft mit großer Bandbreite zu kombinieren. Da war dann vorne z.B. 28-42-47 montiert und hinten ne Kassette mit mind. 2 Zähnen Abstand zwischen den einzelnen Ritzeln. Vorne ergab dann der Wechsel vom 2. aufs 3. Blatt genau den Zwischenschritt zwischen den Gängen hinten, so dass sich effektiv eine Abstufung von einem Zahn hinten ergab wie Rennfahre mit dicken Beinen das eigentlich immer auf Flachetappen drauf hatten.)
und:
1 fach
Trialbike (Übersetzung weiß ich nicht auswendig)
Also: viel Bandbreite, alles hat seine Vor- und Nachteile, aber da kann man auch ruhig mal experimentieren.