Ohne Entscheidung, ob die Naht mir nun gefällt oder nicht, erinnert sie mich doch stark an den Rahmen des famosen Floretts. Ich bin mir sicher, dass den viele von uns hier noch persönlich kennen.
Da schon des öfteren thematisiert, hier die Auflösung des „Rätsels“:
Die Befestigungspunkte für die Flaschenhalter wurden natürlich nicht einfach so vergessen! Sie wurden vielmehr, zu Gunsten einer innovativen, magnetischen Befestigungsvariante bewusst weggelassen! Beim verwendeten Rahmenmaterial (Stahl) und den heute zur Verfügung stehenden Magnettypen erschien uns dies als logischer Schritt!
Die entsprechende Entwicklung sprengte leider irgendwann den gesetzten zeitlichen Rahmen. Da wir aber auf keinen Fall mit einem unausgereiften System antreten wollten, entschieden wir uns dazu, die Bikes vorerst mit einem hochwertigen Triathlon-Sattelflaschenhalter-System (Alu/Carbon) auszuliefern! Zwei Flaschenhalter und eine zum Halter-System passende Mini-Tasche für Notschlauch und Kleinkram werden ebenso mitgeliefert! Diese Lösung mag dem ein oder anderen vielleicht „ungewöhnlich“ vorkommen, passt aber eigentlich bestens zu dem ursprünglich anvisierten Einsatzbereich, nämlich „Endurance“, also Langstrecke!
Die erwähnten magnetischen Systeme werden selbstverständlich zu einem späteren Zeitpunkt an die bis dahin existierenden Käufer nachgeliefert werden und von diesem Zeitpunkt an zur Serienausstattung gehören!
@scultura907, normalerweise gehe ich hier ja keine Mitglieder persönlich an, auch nicht jene, die dafür einige Angriffsfläche bieten - aber kann es vielleicht sein, dass Du "ganz zufällig vergessen" hast, Dich als offiziellen Sprecher von ThyssenKrupp zu kennzeichnen? Das fände ich nämlich arg unfair und Du wärst dann nichts anderes, als eine der vielen Sockenpuppen auf der Fake-News-Bühne der sogenannten sozialen Medien. Wer im Auftrag einer Firma, Einrichtung oder Partei schreibt, sollte immer und überall auch eindeutig als deren Vertreter erkennbar sein.
Abgesehen davon, könnte es Deinen Beiträgen helfen, nicht jeden Satz mit einem Ausrufezeichen zu beenden.
Beides zusammen führt leider dazu, dass Dich hier niemand wirklich ernstnimmt und Du damit dem vertretenen Produkt und dem Image seines Herstellers sogar Schaden zufügst - was an vorderster Front nicht unbedingt hilfreich ist.
Was den fehlenden Flaschenhalter und das "Um-die-angebliche-Lösung-Rumdiskutieren" angeht: Setzen, sechs.
Das bedeutet im Endeffekt doch nur, dass hier ein nicht fertig entwickeltes Produkt mit proprietären (aber eben fehlenden) Lösungen auf den Markt gebracht wurde, was wiederum nichts anderes ist, als Betrug am Kunden. Dafür würde ich mich als Hersteller tatsächlich schämen und die Auslieferung des Produkts augenblicklich stoppen, bis es eben im Sinne des Erfinders und des durchschnittlichen Nutzers funktionstüchtig ist.
Hätte z.B. mein Arbeitgeber sich vergleichbar verhalten, wären einige der Verantwortlichen kurzerhand direkt in den Knast gewandert (chemische Industrie/Gesundheitswesen).
(...) (... übrigens sind zwei weitere Rahmengrößen in Planung)
Ich denke doch, dass eine so weitreichende und grundsätzliche Information von Anfang an in die Produktpräsentation gehört hätte.
Nun war das Kirk Precision zu jener Zeit schon aufgrund des Materials (Magnesium-Legierung) zum Scheitern (und Zerfall) verurteilt ...
Das stimmt so nicht, und -zigtausende bestens funktionierender Time-Pedale der ersten beiden Generationen beweisen es (neben diversen Teilen aus Magnesiumlegierungen im Automobilbau). Der Fehler beim Kirk-Rahmen lag nicht unbedingt im Material, sondern in der Konstruktion.
Diesbezüglich sind Pressblechrahmen und -strukturen allerdings wirklich problemlos - und bestens erprobt.
Was den Steelworks-Rahmen selbst angeht, schwanke ich da noch stark in der Einschätzung.
Natürlich finde ich es toll, Ideen mal freien Lauf zu lassen und zu schauen, was dabei rauskommt. Wenn sich ein bekannter Name aus der ehemals ruhmreichen, heute leider halbtoten deutschen Industrie dann noch dazu aufschwingt, auf seine Kernkompetenzen zurückzugreifen (ein Wunder!) und damit eine angebliche Innovation zu präsentieren, finde ich das sogar spitze.
Ein Zweiradrahmen aus modernem, höherfesten "Karosserieblech" ist da absolut naheliegend, und bis auf die Nähte finde ich das Ergebnis sehr ansprechend (vor allem auch die Zweifarbenlackierung). An den Fügestellen hatte ich eigentlich auch mit der beschriebenen "unsichtbaren Naht" gerechnet, finde die Idee aber auch nicht übel, sie klar erkennbar zu machen und damit auf Material und Fertigungsverfahren hinzuweisen. Eigentlich finde ich das sogar besser, als ein handelsübliches Carbon-Monocoque mit Stahlblech zu imitieren. Ansonsten sehe ich in diesem Rahmen aber leider genau das.
Mit dem auch für aktuelle Stahlrahmen relativ hohen Gewicht hatte ich gerechnet, bzw. hatte ich das sogar überschlagsmäßig ausgerechnet. Wesentlich weniger hätte mich überrascht. Andererseits liegt der Rahmen damit auf dem Niveau der Stahlklassiker und deutlich über dem, was schon vor 20 Jahren aus Aluminium machbar war. Vor diesem Hintergrund finde ich es schwierig bis unmöglich, zumindest aber fragwürdig, das Ergebnis als "High-End-Produkt" zum absurden Preis anzubieten, für den es längst leichteres, optisch vergleichbares und mutmaßlich sogar besseres aus Plastik gibt.
Die Werbekampagne finde ich großartig, vor allem die Videobeiträge. Dafür gibt's an dieser Stelle echte 100 Punkte vom (ehemaligen) Fachmann.
Dummerweise hatte ich von Anfang an den Eindruck, dass hier zu schnell geschossen wurde und ein unfertiges Produkt auf den Markt kommen würde - mehrfach verzögert, falls überhaupt. Das konnte man bei der ganzen Aktion von Anfang an an mehreren Stellen regelrecht "riechen" und es enttäuscht mich schon sehr, denn eigentlich tut man so etwas auf dem großen Spielfeld der Industrie- und Endverbraucherprodukte nicht (siehe wieder: Betrug am Kunden). Wenn ich einen Werbefilm über etwas mache, das ich verkaufen möchte, ist es selbstverständlich vor der Veröffentlichung schon vollkommen fertig und ab dem Folgetag der Veröffentlichung problemlos zu erwerben.
Was der Rahmen wirklich kann und taugt, wird er sicher bald in diversen Tests beweisen.
Dabei würde ich die Zurückhaltung solcher Sockenpuppen übrigens sehr begrüßen.
Rückblickend waren auch der Allsop Sitzbalken oder Rahmen aus Berillium oder Carbon-Honeycomb Strukturen 'zum Scheitern verurteilt'.
Beim derzeitigen Preis, wird das Steelworks jedenfalls eine exklusive Ausnahme bleiben.
Manche Veränderungen brauchen auch mehrere Anläufe. Es gab zB schon ein paar vollgefederte RR, und ich bin davon überzeugt, dass die Vollfederung sich irgendwann (vielleicht zuerst bei Gravel Bikes) durchsetzen wird. Unklar ist bislang, mit welcher Konstruktion (leicht und mit geringem Losbrechmoment).
Echt, Du erinnerst Dich noch an die Beryllium-Experimente? Vielleicht auch an russische Rohre mit eingelagerten Borfäden, die dann doch nie auf den Markt kamen? Cool.
Das Thema Federung am Rennrad finde ich auch nach wie vor interessant und überlege schon lange, wie man das technisch sinnvoll und optisch ansprechend umsetzen könnte. Den Allsop-Balken fand ich grundsätzlich garnicht übel, nur sah er halt bescheuert aus. Andererseits finden sich heute aber auch Käufer für potthässliche Lauf-Gabeln, die obendrein nicht viel Federweg und keine richtige Dämpfung haben. An das Thema müsste man echt mal rangehen und entscheiden, ob man "einfach nur etwas mehr Flex" will, oder eine richtige Federung und Dämpfung mit bewegten Elementen. Und weil Rennradfahrer letztendlich auch heute noch eher Traditionalisten sind, müsste das Ganze am Ende noch einigermaßen schlank und leicht bleiben, nach Rennrad aussehen und auch rennradmäßig-direkt fahren. Cannondale Headshok-Gabeln fand ich da grundsätzlich nicht übel; andererseits könnte bei Gewicht und Fahrverhalten aber auch eine mehr oder weniger klassische Schwinge punkten (Hossack-Gabeln und deren BMW-Ableitungen sind z.B. richtig leicht und haben viele geometrische Vorteile gegenüber Telegabeln; die Hurrycat Vorace fand ich so gesehen auch nicht doof). Das sieht dann zwar wieder beknackt aus, aber andererseits: siehe Lauf...