zum Dauerthema PBP Brevet Rennen oder Nichtrennen: ein Brevet/Superbrevet ist zwar kein Rennen, aber irgendwie doch eine Art, nur eben von der Idee und Charakter her nicht kompetativ. Hier gehts um Radfahren in einem Zeitfenster auf einer festgelegten Strecke, was eine deutliche Gemeinsamkeit zu einem echten Race darstellt. Beim PBP gibts sogar Rahmennummern. Es ist laut Regularien nicht verboten Brevets wettbewerbsorientiert zu fahren, auch wenn es heißt: Brevets sind kein Rennen. Und wenn du zu viel rumgebummelt hast oder eine richtig blöde Panne hast, bist du sogar nach hinten raus gezwungen dein Brevet wie ein Rennen zu fahren, wenn du noch am Ziel zeitig ankommen willst. Warum einige hier den ACP kritisieren, dass er die Mindestzeiten nicht ernstnimmt am Finish, kann ich nicht nachvollziehen. Die Jungs, die da vorne gelandet sind, sind ehrlich gefahren, haben ihre Stempel geholt, sind der Route befolgt, am Ende haben sie eine Finishermedalie erhalten und durften gehen. Es gab kein Treppchen, kein Preisgeld, ihre Getränke mussten sie am Ziel selbst bezahlen. Mehr als besondere Anerkennung Community gabs da eigentlich nicht. In der Presse hat es keinen wirklich gejuckt.
und zur Kritik an den Supported-Leuten: ja, es ist schon irgendwie merkwürdig, wenn man sich bei allen Qualibrevets keine Hilfe von außerhalb holen darf, sich aber bei dem PBP versorgen lassen darf. Mir ist bewusst, dass viele der superschnellen Leute diese Möglichkeit nutzen und ohne ihre Versorgungsfahrzeuge so eine tolle Zeit nur die wenigsten rausfahren würden. Aber andererseits ist dieses Brevet was ganz besonderes und spezielles: Schlafmöglichkeiten, Massagen, Mechaniker und Verpflegungsmöglichkeiten an den Kontrollen, der Support von den Anwohnern an der Straßenseite, die Bögen bei den Einfahrten zu den Kontrollstellen, dieser krasse Aufwand und die Masse der Ehrenamtlichen bei dem Superbrevet. Das gib es auch bei keinem anderen Brevet. Man wird quasi durch das PBP getragen. Ich persönlich empfand das PBP mit seinen 1200km und 12000hm deutlich leichter und entspannter zu fahren mit all seinen Bequemlichkeiten, als zB den 1000er (11000hm), den ich letztes Jahr in Bayern beim Bier und Bäder Brevet zusammengefahren habe, was mich fast an die Grenzen des machbaren brachte. Manch einer 600er oder 400er (ARA Dresden) war für mich ebenfalls deutlich fordernder.
Was ich vom ACP schwierig fand, dass mit zweierlei Maß gemessen wurde: einige Leute durften mit ihren Nicht-ACP konformen Westen fahren (Seatle Randonneurs mit ihren pinken) und einige wurden von uns angepampt und es wurde mit Zeitstrafen bedroht, weil die Weste, die man trug nicht der DIN-Norm entsprach (Quelle: Walter, Veranstalter von ARA Breisgau). Schon echt daneben.
Trotzdem, finde ich, sollen wir alle versuchen locker durch die Hose zu atmen, und beim nächsten Mal das PBP wieder genießen und den Leuten ihre Bestzeit auch mal gönnen.