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Periodisierung bei geringer Gesamttrainingsdauer?

Rayon

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15 März 2011
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Hallo zusammen!

Da ich hier im Forum neu bin möchte ich mich kurz vorstellen:
Mein Name ist Bernd und ich bin 30Jahre alt. Mit dem Radtraining hatte ich vor einem Jahr begonnen und bin nach wie vor davon fasziniert.
Nach 2 Monaten Training machte ich eine Sportmedizinische Untersuchung mit Leistungsdiagnostik um die Trainingsbreiche abstecken zu können die da wären:
G1 145-155 Schläge/min
G2 156-165 Schläge/min
Im Stufentest 415W Maximalleistung bei Maxpuls 203
Meine Anaerobe Schwelle liegt bei 180 Schlägen/min

Ich habe mit 8h/Woche Rennradtraining begonnen und bin immer noch auf dieser Stundenzahl. Aus privaten Gründen kann ich die 8h nicht weiter steigern - vielleicht ists ja auch gut so. 1xpro Woche ergänze ich noch mit Krafttraining wo ich mich auf die Rumpfmuskulator (Bauch, Unterer Rücken) beschränke.

Ich habe mir noch keine rennmäßigen Ziele gesteckt aber eventuell werde ich in dieser Saison probehalber mal ein Rennen beschreiten. Mein Ziel ist es, körperlich immer besser und schneller zu werden - ich muss das nicht zwangsläufig im Rennen demonstrieren - für mich reicht das als Motivation.

Nun zur eigentlichen Frage: Ich lese ständig von Periodisierung, neue Trainingsreize usw. aber macht es Sinn, bei nur 8h/Woche Training zu periodisieren? Also die Dauer im 4 Wochenrythmus zu verändern? (zB. Woche1: 6h, Woche2: 7h, woche3: 8h, Woche4: 4h)
Ehrlich gesagt fühle ich mich nicht überanstrengt um eine "Ruhewoche" mit 4h zu benötigen. Werde ich mit konstant 8h bessere Fortschritte erzielen oder sollte ich hier variieren?
Bei der Gelegenheit noch eine weitere Frage: Vor zwei Wochen habe ich mir ein MTB gekauft, um etwas Abwechslung ins Training zu bringen. Habe 1x/Woche MTB und 3x/Woche Rennrad geplant. Kann man das MTB Training auch sinnvoll als Ausdauereinheit integrieren? (kann und will hier nicht so gezielt in den Pulsbereichen bleiben)

Vielleicht ergänzend noch: Mein Wintertraining bestand aus Ergometer-GA1 Einheiten (durchschnittlich 6-8h/Woche).

Achja noch was: Meint ihr, dass eine Steigerung (egal wie rasch) der Ausdauer auch über mehrere Jahre möglich ist, wenn ich bei der 8h Grenze bleibe?

Für etwaige Tipps wäre ich sehr dankbar.

mfg,
Bernd
 
AW: Periodisierung bei geringer Gesamttrainingsdauer?

Ich habe mit 8h/Woche Rennradtraining begonnen und bin immer noch auf dieser Stundenzahl. Aus privaten Gründen kann ich die 8h nicht weiter steigern - vielleicht ists ja auch gut so.

Tatsächlich sinkt mit geringerer Trainingszeit auch die Periodisierungs-Notwendigkeit etwas ab.

Da allerdings ein guter Erfolg bei 8 h/Woche ganz zentral davon abhängt, dass man in dieser Zeit auch relativ starke Ausbelastungen setzt, kann die Periodisierungs-Notwendigkeit über die Intensitätsschiene quasi zur Hintertüre wieder hereinkommen.

Schaffst Du es beispielsweise, drei Mal pro Woche eine Auserschöpfung zu erzeugen (z.B. am WE eine flott vorgetragene 4-h-Ausfahrt oder Rennen, und unter der Woche z.B. 2 x 2 h Intervalle oder Zeitfahrsimulation), dann wird nach 4 Trainingswochen eine lockere Woche nicht schlecht sein.

Insgesamt hat das Training mit wenigen Wochenstunden nicht nur Nachteile. Durch die Ruhetage kann man schön lernen, in die eigene Muskelerschöpfung und -regeneration hineinzuhorchen. Man darf bei den Trainingsterminen richtig schon hineinhauen und man läuft weniger Gefahr, einen mentalen burnout während der Saison zu erleiden. Wenn man dies alles gut nutzt, dann sind hohe Leistungen auch mit 8 h pro Woche gut erzielbar.
 
AW: Periodisierung bei geringer Gesamttrainingsdauer?

Hallo zusammen!

Da ich [...]

Für etwaige Tipps wäre ich sehr dankbar.

mfg,
Bernd
Dazu:
  1. Periodisierung ist mehr, als einmal in 4 Wochen eine Regenerationsperiode einzulegen. Bewährt hat sich z.B. ein Schema mit der Abfolge: Ausdauer/Gleichmäßigkeit - Regeneration - Intensität mit jeweils 7 - 12 Tagen Dauer der einzelnen Abschnitte, so daß insgesamt ein Zyklus von 3 - 4 Wochen rauskommt. In der 3. Phase "Intensität" würden also Intervall-Trainingsformen schwerpunktmäßig durchgeführt. Auch in den anderen Phasen gilt die o.g. "Überschrift" nur als Schwerpunkt, d.h. in Ausdauer/Gleichmäßigkeit kann durchaus mal ein heftiger Berg eingebaut werden oder 2 oder 3 mittellange Belastungsabschnitte eingebaut werden. Wichtig ist, daß intensive Reize mit ausgeruhtem Körper in Angriff genommen werden. Wenn du den Eindruck hast, diese Ausgeruhtheit nicht zu benötigen, trainierst du wahrscheinlich bei den intensiven Einheiten nicht intensiv genug, was nicht ausschließt, daß du bei den Grundlageneinheiten zu intensiv trainierst. Das beobachtet man oft: Die Intensität bewegt sich über alle Trainingseinheiten in einem sehr kleinen Bereich. Stattdessen sollte das Prinzip "Sekt oder Selters" gelten, d.h., wenn GA, dann ruhig und lang, wenn intensiv, dann wirklich hart. Wenn du das zum Prinzip machst, wirst du feststellen, daß du auch bei geringem Gesamt-Trainingsumfang die Regeneration brauchst.
  2. Bei deinem Testergebnis fehlen mir die Wattzahlen. Also: Anaerobe Schwelle bei ... Watt, 140 bpm bei ... Watt. Bitte mindestens drei solche "Wertepaare" (bpm/Watt)!

Besten Gruß

M.
 
AW: Periodisierung bei geringer Gesamttrainingsdauer?

Guten Morgen!

Danke erstmal für die Antworten.

Eventuell habe ich bis jetzt immer falsch trainiert. Bei mir ist jede Woche sehr ähnlich. Im Winter wars 80% G1 und 20% G2 und seeehr selten darüber. Jetzt ists wieder eher 45% G1, 35% G2, 20% darüber. Manchmal frag ich mich wie sinnvoll diese Einteilung der Pulswerte eigentlich ist...
Vorgestern zb bin ich 2.5h mit Durchschnittspuls 166 und Maxpuls 198 gefahren - ok war müde aber da wär noch einiges gegangen. Ich frage mich ob solche Ausfahrten Sinn machen oder ob ich mich besser an die Aufteilung 80%G1/20%G2 halten sollte (trainiere erst seit einem Jahr). Wenn ich G1 fahre bin ich alles andere als müde und naja schwitze auch fast nicht dabei.

@MoinMoin: Wie könnte so eine Periodisierung grob aussehen bzw kannst du auf Infos verweisen mit denen ich mir einen passenden Trainingsplan selbst basteln kann?

Hier meine Werte aus der Sportmedizinischen Untersuchung vor 10 Monaten:

Watt Puls Laktat
90 112 0.95
120 133 1.23
150 137 1.41
180 147 1.81
210 156 2.40
240 157 3.03
270 168 3.86
300 179 4.86
330 190 6.43
360 196 8.56
390 201 10.90
413 205 13.00

grüsse,
Bernd
 
AW: Periodisierung bei geringer Gesamttrainingsdauer?

Guten Morgen!

Danke erstmal für die Antworten.

Eventuell habe ich bis jetzt immer falsch trainiert. Bei mir ist jede Woche sehr ähnlich. Im Winter wars 80% G1 und 20% G2 und seeehr selten darüber. Jetzt ists wieder eher 45% G1, 35% G2, 20% darüber. Manchmal frag ich mich wie sinnvoll diese Einteilung der Pulswerte eigentlich ist...
Vorgestern zb bin ich 2.5h mit Durchschnittspuls 166 und Maxpuls 198 gefahren - ok war müde aber da wär noch einiges gegangen. Ich frage mich ob solche Ausfahrten Sinn machen oder ob ich mich besser an die Aufteilung 80%G1/20%G2 halten sollte (trainiere erst seit einem Jahr). Wenn ich G1 fahre bin ich alles andere als müde und naja schwitze auch fast nicht dabei.

@MoinMoin: Wie könnte so eine Periodisierung grob aussehen bzw kannst du auf Infos verweisen mit denen ich mir einen passenden Trainingsplan selbst basteln kann?

Hier meine Werte aus der Sportmedizinischen Untersuchung vor 10 Monaten:

Watt Puls Laktat
90 112 0.95
120 133 1.23
150 137 1.41
180 147 1.81
210 156 2.40
240 157 3.03
270 168 3.86
300 179 4.86
330 190 6.43
360 196 8.56
390 201 10.90
413 205 13.00

Anaerobe Schwelle: 180 bpm

grüsse,
Bernd

EDIT: Sorry für den Doppelpost
 
AW: Periodisierung bei geringer Gesamttrainingsdauer?

Wie oben schon bemerkt ist Periodisierung mehr als die Abfolge von Belastungs- und Ruhewochen. Periodisierung ist vielmehr die strukturelle Ausrichtung des Trainings auf ein sportliches Ziel - z.B. auf ein bestimmtes Rennen, eine Etappefahrt oder einen Marathon. Das Ziel ist dabei, bei diesem Event in Top-Form zu sein. Die meisten Periodiserungsschemata sehen so aus, dass man mit dem - bezogen auf das Ziel - unspezifischeren und auch weniger intensiven Trainingsinhalten anfängt und sich immer weiter zu den spezifischen und intensiven Trainingsinhalten vorarbeitet . Dazu gehört auch, den wöchentlichen Umfang zu varieren. Wenn Dein Ziel ein Rennen im August wäre, wäre es nicht sinnvoll von Januar bis Juli jede Woche den gleichen Umfang und das gleich Trainingsprogramm zu machen, vielmehr wäre es wünschenwert, den Umfang im Frühjahr zu steigern und dann wenn es dann in den letzten Wochen auf den Zielevent zugeht, den Umfang wieder etwas zurückzunehmen und dafür mehr intensive Einheiten einzubauen, die die spezifischen Anforderungen des Zielevents simulieren (Berge, Antritte etc. pp.).

Wichtig für die Periodisierung ist also, sich zunächst einmal die Frage zu stellen, was willst Du in diesem Jahr erreichen? Was ist Dein Ziel und inwieweit kannst Du den Umfang im Saisonverlauf verändern? Dann kann man nochmal genauer diskutieren, wie die Periodisierung im Saisonverlauf aussehen sollte. Bei durchschnittlich 8h/Woche halte ich Ruhewochen im übrigen für weitgehend überflüssig, allenfalls der nicht durch das eigentliche Training verursachte Alltags-Stress (Familie, Job etc.) kann in Extremfällem längere mehrtägige Regenerationsphasen erforderlich machen, ansonsten sollten maximal 3 aufeinanderfolgenden Tage mit Ruhe oder nur leichtem Training reichen, um die Akkus wiederaufzuladen!

Gruß P.
 
AW: Periodisierung bei geringer Gesamttrainingsdauer?

Da wären wir genau bei dem Punkt warum ich das Lesen von Friels Bibel wieder aufgegeben habe. Ich fahre aktuell keine Rennen und habe das in nächster Zeit auch nicht unbedingt vor.
Ich setze mit eher Ziele wie:
Leistung bei gleichbleibenden Puls erhöhen oder generell einfach schneller zu werden bzw auch mal schneller eine heftige Steiung fahren können.
Also ich will kontinuierlich besser werden und nicht auf ein bestimmtes Datum hin eine Höchstleistung zeigen können.

Die 8h verteile ich atm auf 4 Tage:
Mo: Rennrad + Krafttraining
Di: Ruhetag
Mi: Rennrad
Do: Ruhetag
Fr: Rennrad
Sa: Ruhetag
So: MTB/Rennrad

Wenn ich also nicht spezifisch auf ein Rennen hintrainiere macht eine Periodisierung keinen Sinn oder hab ich da was falsch verstanden?

Grüsse
 
AW: Periodisierung bei geringer Gesamttrainingsdauer?

... Wenn ich also nicht spezifisch auf ein Rennen hintrainiere macht eine Periodisierung keinen Sinn oder hab ich da was falsch verstanden?
So oder so: Es ist falsch.

Ich denke, solche Schema-F-Antworten bringen uns nicht weiter. Ich hatte doch die Periodisierung aus der Sache heraus bereits begründet: Um bspw. die intensiven Reize verarbeiten zu können bzw. überhaupt diese Leistungen erbringen zu können, muß man relativ ausgeruht sein. Weiter: Es macht auch Sinn, nicht abwechselnd einen Tag intensiv, einen Tag Grundlagenausdauer zu trainieren, daraus ergibt sich die nächste Begründung für die Blöcke "GA - Regeneration - Intensiv". Wobei eine totale Ruhewoche natürlich quatsch ist, es geht darum, die Umfänge pro Einheit zu reduzieren, wenn man mal schneller fährt, abzubrechen, wenn es richtig hart wird usw.

Was wichtig ist aus dem Beitrag von Pjotr ist die Tendenz vom unspezifischen Training zum spezifischen. Das solltest du bei der Veränderung deines Plans berücksichtigen:
Die 8h verteile ich atm auf 4 Tage:
Mo: Rennrad + Krafttraining
Laß das Krafttraining ganz weg. In der Aufbauphase (Winter) ist das vielleicht sinnvoll, ab März nicht mehr. Steck die Zeit ins Radfahren.
Di: Ruhetag
Mi: Rennrad
Do: Ruhetag
Fr: Rennrad
Sa: Ruhetag
So: MTB/Rennrad
Hier gilt das gleiche wie fürs Krafttraining. Um schneller zu werden, hat das MTB-Training sicher gute Grundlagen geschaffen, aber jetzt würde es stören.

Weitere Hinweise:
  1. Versuch mal, im Wochenverlauf mind. einen 2er-Block einzubauen und nicht ausschließlich alternierend Ruhe/Training.
  2. Auch wenn du nur für deine Leistungsverbesserung trainierst, melde dich trotzdem mal im Mai, besser noch z.B. für Rund um Köln (Meldeschluß 11.4.) an und fahre ein solches Jedermann. Du wirst feststellen, daß ein Rennen dir einen regelrechten Leistungsschub gibt.
  3. Such dir eine Trainingsgruppe. Mindestens einmal in der Woche solltest du mit einer Gruppe fahren. Das ist zwei- bis dreimal effizienter.

Weitere spezielle Tipps bitte auf Anfrage per pn.

Gruß

M.
P.S. Dein Test deutet auf eine Hohe Laktattoleranz und die Fähigkeit, sich "auszukotzen" hin. Du solltest über eine Spezialisierung auf kurze Distanzen, Sprint usw. nachdenken. M.E. könntest du, wenn du einmal im Jahr ein Trainingslager einbaust, mit dem Aufwand sogar Lizenzrennen bestreiten.
 
AW: Periodisierung bei geringer Gesamttrainingsdauer?

Hier meine Werte aus der Sportmedizinischen Untersuchung vor 10 Monaten:

Watt Puls Laktat
90 112 0.95
120 133 1.23
150 137 1.41
180 147 1.81
210 156 2.40
240 157 3.03
270 168 3.86
300 179 4.86
330 190 6.43
360 196 8.56
390 201 10.90
413 205 13.00

Anaerobe Schwelle: 180 bpm
Welche Definition von anaerober Schwelle wurde bei dieser Leistungsdiagnostik überhaupt genutzt?
 
AW: Periodisierung bei geringer Gesamttrainingsdauer?

Macht dann Krafttraining überhaupt noch Sinn?
Natürlich macht Krafttraining Sinn, allerdings sollte man sich dann auch darüber im klaren sein, wofür es eingesetzt wird, bspw. zur Rumpfstabilisierung, zur Beseitigung von Dysbalancen, als Teil des unspezifischen Grundlagentrainings usw.

Aber das weißt du ja besser als wir alle, also laß uns am reichhaltigen Fundus deiner Kenntnisse teilhaben! ;)

BG

M.
 
AW: Periodisierung bei geringer Gesamttrainingsdauer?

In der Leistungsdiagnostik werden zwei Grenzen LPT 1 und LPT 2 angegeben. Wenn ich das richtig verstanden habe is LPT 2 die anaerobe.
Wie gesagt Krafttraining mache ich primär für die Stützmuskeln und vor allem deshalb weil ich sonst meinen Trainingskumpel und Freund alle paar Monate mal sehen würde :D

Die Kernpunkte die ich aber hier mal rauslesen konnte sind, dass ich wohl einen Zyklus aus Ausdauer - intensiv - regeneration anstreben sollte. Ich kann mir vorstellen, dass ich davon profitieren werde - versuche das gleich in die Praxis umzusetzen. So wie sich das anhört kann man auch mit 8h/Woche seine Leistung auf ein ordentliches Niveau bringen (wobei "ordentlich" immer Definitionssache ist) und das beruhigt mich dann doch. Mehr Zeit ist wegen Arbeit/Freundin nicht drinnen.

Der Rat zu Sprint/Kurzstrecken ist gar nicht mal so weit hergeholt denn in meiner Schulzeit war ich 100m/60m-Sprint mit Abstand immer der Schnellste und bei Ausdauer Einheiten immer im Mittelfeld. Scheinbar liegt meine Begabung nicht so sehr im Bereich der Ausdauer. Aber wie sagt man so schön: "Man soll an seinen Schwächen arbeiten".

Werde versuchen, mein Training entsprechend anzupassen.

Danke für die Tipps!
 
AW: Periodisierung bei geringer Gesamttrainingsdauer?

Aber das weißt du ja besser als wir alle, also hör auf, kryptische Suggestivfragen zu stellen und laß uns am reichhaltigen Fundus deiner Kenntnisse teilhaben! ;)
Hm ... in welcher Art und Weise versuche ich mit meiner Frage deine Antwort zu beeinflussen? Meine Fragestellung zielte nicht auf die grundsätzliche Notwendigkeit des Krafttrainings hinaus, sondern vielmehr auf die Tatsache, dass innerhalb der Radsaison dieses keinen Sinn mehr machen soll?

Als Konsequenz dessen würde ich vermuten, dass alle erreichten Ziele des Krafttrainings (Rumpfstabilisierung usw.) nach und nach wieder verblassen würden. Daher die Frage, ob es dann überhaupt Sinn macht, damit anzufangen?
 
AW: Periodisierung bei geringer Gesamttrainingsdauer?

Welche Definition von anaerober Schwelle wurde bei dieser Leistungsdiagnostik überhaupt genutzt?
Nach welchem Schwellenmodell haben Sie die anaerobe Schwelle resp. LPT2 ermittelt, z.B. Freiburger Modell, Ruhelaktat + 2mmol, freies Winkelmodell usw.?"
Bist du wirklich der Meinung, dass unsere Fragestellungen sich gravierend voneinander unterscheiden?
 
AW: Periodisierung bei geringer Gesamttrainingsdauer?

Hier meine Werte aus der Sportmedizinischen Untersuchung vor 10 Monaten:

Watt Puls Laktat
90 112 0.95
120 133 1.23
150 137 1.41
180 147 1.81
210 156 2.40
240 157 3.03
270 168 3.86
300 179 4.86
330 190 6.43
360 196 8.56
390 201 10.90
413 205 13.00

Anaerobe Schwelle: 180 bpm

grüsse,
Bernd

Meine Kentnisse aus der Trainingslehre sind leider schon über 20 Jahre alt und das meiste davon habe ich sicherlich auch schon wieder vergessen, aber damals hatten wir bei den Laktattest als Anaerobe Schwelle immer einen Wert von 4 mmol angesehen. Bei Puls 180 wärest du ja ruckzuck bei 5 mmol. Haben sich da die Werte gestern vs. heute so verändert?
 
AW: Periodisierung bei geringer Gesamttrainingsdauer?

Meine Kentnisse aus der Trainingslehre sind leider schon über 20 Jahre alt und das meiste davon habe ich sicherlich auch schon wieder vergessen, aber damals hatten wir bei den Laktattest als Anaerobe Schwelle immer einen Wert von 4 mmol angesehen. Bei Puls 180 wärest du ja ruckzuck bei 5 mmol. Haben sich da die Werte gestern vs. heute so verändert?
Deshalb hatte Laplace ja nach der Definition gefragt. Die 4 mmol/L sind längst überholt. Soweit ich das sehe, ist das freie Winkelmodell angewendet worden.

@Rayon: Könntest du nicht einfach mal den Laden, wo du die LD gemacht hast, gezielt fragen, ob sie das "freie Winkelmodell" verwendet haben, wenn nein, welches? Außerdem hast du eine pn.

BG

M.
 
AW: Periodisierung bei geringer Gesamttrainingsdauer?

Das Buch Time Crunched Cyclist, wird dir alles an die Hand liefern, um das beste aus deinen 8h pro Woche rauszuholen.
 
AW: Periodisierung bei geringer Gesamttrainingsdauer?

Wenn ich also nicht spezifisch auf ein Rennen hintrainiere macht eine Periodisierung keinen Sinn oder hab ich da was falsch verstanden?

Eine Periodisierung hat mehrere Ebenen bzw. Bezugszeiträume, der oben von mir angesprochene Periodiserungszyklus zielt auf eine Saisonplanung ab. Daneben gibt es auch Periodisierungsansätze die auf die "Mikro-Ebene" der Trainingswoche abzielen (z.B. 3 Tage Training, ein Tag Pause) und solche, die mehrjährig aufgebaut sind. Letztere spielen insb. beim Aufbautraining für Jugendliche eine wichtige Rolle.

Da Du keine Rennen bestreiten willst, ist die Notwendigkeit einen in sich stimmigen Plan der dich zu einem bestimmten Zeitpunkt zur Bestform führt, zu schaffen zunächst nicht unbedingt gegeben. Vielmehr stellt sich bei Dir vor allem die Frage nach der Umsetzung grundlegender trainingsmethodischer Prinzipien, insbeondere des Prinzips der progressiven Steigerung des Trainingsreizes. Dieses Prinzip ist Elementar für die Erzielung von Trainingsfortschritten. Wenn Du von Januar bis Dezember Woche für Woche den gleichen Trainingsumfang und die gleichen Trainingsinhalte abspulst, wird Deine Form irgendwann stagnieren. Wenn Dein Ziel aber die Formverbesserung ist, wirst Du um eine langfristige Struktur des Trainings nicht herum kommen. Um eine Anhaltspunkt zu haben, wie diese Struktur aussehen soll, wirst Du aber letztlich doch konkrete Ziele definieren müssen, das müssen ja keine Rennen sein, es kann auch sowas sein wie, "fahre Deinen Hausberg im September dieses Jahres zwei Minuten schneller hoch als letztes Jahr". Ohne solche Orientierungspunkte ist der Saisonaufbau sonst völlig beliebig und die Formentwicklung weitgehend dem Zufall überlassen.
 
AW: Periodisierung bei geringer Gesamttrainingsdauer?

Ich bin im Moment eigentlich nur der Meinung, daß du einem mit deinen Fragen gehörig auf den Senkel gehen könntest und daß du diese Spielchen vielleicht woanders hin verlagern solltest...

BG

M.

Ich bin der Meinung, dass die Frage sehr wohl ihre Brechtigung haben denn sie kratzen an den vorgeblich so festgefügten Weisheiten der überkommenen Trainingslehre.
 
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