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Preise für Rennräder: Langsam wird es grotesk ...

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Re: Preise für Rennräder: Langsam wird es grotesk ...
Finde es witzig, dass zu einer Diskussion über die Wirkmächtigkeit von Marketing-Geschwurbel ausgerechnet ein paar halbseidene Podcast-Aussagen von Josh Poertner herangezogen werden - der Typ hat das mit Silca doch perfektioniert.
Aus der Marke eines alten italienischen Pumpenherstellers hat der ein Unternehmen gemacht, das angeblich die weltbesten Fahrradsocken, das weltbeste Kettenschmiermittel, die weltbeste Tubeleseemilch, die weltbesten Tachohalterungen, die weltbesten Flaschenhalter, das weltbeste Lenkerband und nebenbei noch weltbestes Werkzeug herstellt. Deren Aussagen über die eigenen Produkte sind so dermaßen überzogen, dass es schon an Satire grenzt. Und ihm selbst mangelt es weiß Gott nicht an Ego, sodass er gerne auch selbstbewusst über Dinge redet, von denen er nur mittelmäßig Ahnung hat - ganz zu schweigen von seinen Aussagen über andere Hersteller und deren Produkte.
Tatsächlich ein sehr interessanter Einzelfall. Spätestens bei den Socken herrscht eigentlich kein Zweifel mehr am Satirefaktor. Die Kernbehauptung ist aber nicht so sehr "weltbeste" sondern "wir machen nur Produkte die wir selber oder jemand im Bekanntenkreis tatsächlich wollen und die es in dieser Form noch nicht gibt" und die ist tatsächlich einigermaßen robust gegenüber Infragestellen. Die (völlig bescheuerten!) 3D-Druck-Exzesse kann man damit zum Beispiel einigermaßen motivieren, jedenfalls wenn man mal Blödsinn wie die Flaschenöffner ausblendet, schwieriger finde ich da Flaschenhalter. "Es muss nicht jedem gefallen, aber es muss jemanden geben dem es ganz besonders gut gefällt", das ist etwas was ich gut finden kann auch wenn ich bei den meisten Produkten in der nichtgefallen-Gruppe bin.
 
ironischerweise hast du hier ein beispiel gewählt, bei dem ich genau das gegenteil empfinde: keiner wird große unterschiede in rahmenqualität, aero-speichen oder sattelstützen-form bemerken. was man jedoch extrem merkt ist der unterschied zwischen unterer reifen-qualität und gehobener. wechsle mal von nem vittoria rubino auf nen corsa und fahr eine kurve, das fühlt sich an wie ein anderes rad.
ok, ich meinte jetzt nicht den Vergleich eine 9,95 € Reifen aus dem Baumarkt mit einem Top Reifen sondern den Wechsel zwischen guten Reifen von Schwalbe, Conti, Vittoria etc. Genau darum geht die Endlosdiskussion in den Foren
 
Danke!!! Dieses stetig dumme Gelaber über Marketing von Leuten, die Null Ahnung davon haben, zieht sich wie ein roter Faden durch dieses Forum.
Herrlich, nicht? Ich habe übrigens immer noch die Stelle eines AL in einem der vielen Marketing Bereiche offen, der kann sich einer der "Marketing ist so simpel" Klug........er gern bewerben :D Ist aber leider nur im AT Bereich von um 120K p.A., das ist den Alleskönnern sicher zu wenig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich war letztes Jahr bei einer Werksbesichtigung eines in Deutschland fertigenden Carbonrahmen- und Laufradherstellers und dort wurde mir das gleiche gesagt.

Die Rahmen werden nach dem Backen bzw. Finishen gewogen und die leichten werden zum S-Works. Unter anderem sind das auch die, bei denen wegen weniger gut gelegten Carbonlagen nach dem Backen für die cleane Oberfläche mehr Material abgeschliffen werden muss.

Ich war sprachlos.
als wüssten die das … es gibt für jede linie mitarbeiter die immer das gle
Klar nennt er keine Namen, da würden die Anwälte Sturm laufen.
Aber da muss ma nur mal 1 und 1 zusammen rechnen. So ein Rennrad Rahmen in Auftragsfertigung ist doch branchentypisch. Wozu da eine zweite Fertigungsstrecke aufbauen wenn die Gewichte eh Schwankungen unterliegen?

Ich hatte mal eine Gabel die hatte stolze 70 g Übergewicht. Weil sie dann Risse bekam, erhielt ich eine Austauschgabel gleiches Model. Die war dann eben mal 70 g leichter und hält bis heute. Nur um mal zu verdeutlichen was es da für Schwankungen gibt in einer Produktionslinie.
spricht eher gegen die firma. ich kenne das aus china das ein mitarbeiter nur die teuren rahmen macht mit anderen matten und einer separat die billigen damit man immer den gleichen prozess hat . gibt ja selbst bei open mold.
 
Finde es witzig, dass zu einer Diskussion über die Wirkmächtigkeit von Marketing-Geschwurbel ausgerechnet ein paar halbseidene Podcast-Aussagen von Josh Poertner herangezogen werden - der Typ hat das mit Silca doch perfektioniert.
Aus der Marke eines alten italienischen Pumpenherstellers hat der ein Unternehmen gemacht, das angeblich die weltbesten Fahrradsocken, das weltbeste Kettenschmiermittel, die weltbeste Tubeleseemilch, die weltbesten Tachohalterungen, die weltbesten Flaschenhalter, das weltbeste Lenkerband und nebenbei noch weltbestes Werkzeug herstellt. Deren Aussagen über die eigenen Produkte sind so dermaßen überzogen, dass es schon an Satire grenzt. Und ihm selbst mangelt es weiß Gott nicht an Ego, sodass er gerne auch selbstbewusst über Dinge redet, von denen er nur mittelmäßig Ahnung hat - ganz zu schweigen von seinen Aussagen über andere Hersteller und deren Produkte.
Nun ja, das ist eben inzwischen eine Marke, die einen bestimmten Kunden-Typus bedient. Hochwertige Sachen für den Hobby-Rennrad-Fahrer, de sonst schon alles hat. Sozusagen Manufaktum für den MAMIL.

Das finde ich überhaupt nicht verwerflich. Selbst hier im Forum gibt es Leute, die zu Hause im aufgehübschten Schuppen eine blitzblanke Werkzeug-Ausstellung des kompletten Park-Tool Programmes plus einer ebenso blanken P&K Zentrierständer-Skulptur ihr eigen nennen. Genauso, wie manche, die mindestens ein halbes Dutzend High End Edel-Italiener pflegen und zu Gourmet-Kaffee aus einer sündteuren Espresso-Maschine laden ( was prinzipiell schon mal sehr nett ist), die jeden Café-Besitzer vor Neid erblassen lässt.

Das ist doch vollkommen in Ordnung.

Klar sind da manche Dinge in Preis und Design eher esoterisch. Aber in den erwartbaren Stückzahlen wird es auch nicht wesentlich billiger gehen.

Die Standpumpen machen eigentlich einen guten Eindruck und wenn man mal die Ausführung der diversen Anschluß- und Pumpenteile betrachtet ( vorausgesetzt, die halten, was sie versprechen) und mit anderen Qualitäts-Herstellern wie SKS und Co vergleicht, hat man einen Eindruck vom Preisdruck versus was man machen kann, wenn die Grenze nach oben eher offen ist.

Rahmenpumpen sind fast vollkommen vom Markt verschwunden, obwohl die für viele eigentlich die bessere Wahl wären. Die machen welche in dramatisch überzogener Edel-Ausführung zu einem grandios hohen Preis.

Aber im mittleren Preissegment interessiert sich kein Schwein für Rahmenpumpen. Da geht eben nur ganz billig oder eben richtig teuer.

Wirklich brauchen wird das vermutlich niemand. Aber das ist eine andere Frage.
 
Nun, wenn du es denn wirklich ausdiskutieren willst: Nenne mir bitte ein einziges Beispiel, wo wirklich differenziert irgendwas beworben wird.
Und entschuldige, aber hier im Forum hast du die undifferenzierten Aussagen auch drauf, also so fern scheint dir das nicht zu liegen.
Das Schlimmste für mich war der Elevator Pitch. Ich war mit denen sogar recht erfolgreich, aber habe ich das gehasst. Andere blühen da auf, denen lasse ich jetzt gerne den Vortritt.

Ich bezog mich auf "dem Kunden nach dem Mund reden" und "sagen, was er hören will".

Das ist schlicht zu platt und so platt funktioniert Marketing nicht. Es geht darum, zu erkennen, was die Zielgruppe bewegt und antreibt und das im Zusammenhang zu dem, was die Marke über sich selbst aussagen will und das Ganze auch in Relation zu relevanten gesellschaftlichen Strömungen.

Eins der plakativsten Beispielen, an dem ich selbst beteiligt war: aus Untersuchungen von Gesundheitsämtern, Hilfestellen usw. ging hervor, dass viele Frauen & Mädchen immer unzufriedener werden mit ihrem Körper und das mit gravierenden gesundheitlichen und gesellschaftlichen Folgen. Wir haben diese Untersuchungen vertief, eigene Recherchen angestellt - und dann für einen Hersteller von Hautpflegeprodukten eine Kampagne entwickelt, die das Thema offensiv aufgriffen und Top-Models aus der Werbung verbannten.

Haben wir den Frauen nach dem Mund geredet? Nö - wir haben ihnen gesagt: ihr seid keine Top-Models, unsere Creme wird euch auch nicht zu welchen machen aber: scheiß drauf, ihr seid gut so, wie ihr seid.

Die Kampagne ist mittlerweile uralt, der Gedanke trägt die Marke immer noch - das ist erfolgreiches Marketing.

Mal als Beispiel Räder. Da wird keiner kommen und sagen "bringt aber nur was, wenn du so in die Pedalen trittst wie ein Profi", da heißt es "Fahren wie ein Profi".
Klar kannst du jetzt sagen, darum geht es ja nicht, der potentielle Käufer will eben das, was die Profis auch fahren, oder das Beste, oder was auch immer. Ist legitim und nicht verwerflich, wäre aber nicht das, was ich persönlich intrinsisch in dem Fall gerne sagen wollte.

Im Radbereich gibt es so gut wie keine Marke, die ein wirklich gutes, nachhaltiges Marketing betreibt. Ausnahme vielleicht Canyon.

Der Rest lebt, wenn man genau hinschaut, mehr oder weniger von Erfolgen im Profi-Sport oder dem guten Namen aus längst vergangenen Zeiten. Richtige Differenzierungsmerkmale oder gar ein klar erkennbares Markenimage - Fehlanzeige. Wir haben mal im MTB-Bereich um einen Kunden gepitcht und nur dessen Räder und Logo zu Illustrationszwecken in die ansonsten unveränderten Anzeigen anderer Hersteller eingebaut - die haben es nicht mal bemerkt, dass die Anzeigen nicht von Ihnen waren.

Aber gerade im Sportbereich ist es eben noch Usus, dass ehemalige Pros ins Marketing aufsteigen, die "kennen ja jeden und die Branche". Tja ...
 
Geht Marketing nicht so?

Chef: Marketing, wir brauchen was Neues, denk dir was aus.
Marketing: Ok, Chef. (Marketing weiß was erwartet wird, kennt die Bedürfnisse für das Produkt, hat aber hohe Erwartungen)
Marketing stellt Idee Chef vor
Chef ist begeistert
Marketing: Hey, Entwicklung: Wir haben hier das super Bling-Bling-Neue-Ding, entwickelt mal.
Entwicklung: Ihr habt sie nicht alle, das geht so nicht.
Marketing: Chef, das geht so nicht, wir müssen dies und das weglassen / anders lösen
Chef grummelt und nickt
Marketing: Entwicklung, ihr seid wieder dran
Entwicklung: Ok
Entwicklung stellt Prototyp vor
Marketing: Geil (denkt sich aufregende Namen für Dinge wie die handgebürsteten Perlmuttausfallenden oder das handgegerbte Lenkerband aus)
Marketing entwirft Werbekampagne
Entwicklung beauftragt Lieferanten
Lieferant: Entwickler, das geht so nicht
Entwickler: Marketing, das geht so nicht
Marketing: Entwicklung, was können wir machen?
Entwicklung: Marketing, wir müssen andere Materialien verwenden, und das mit den Perlmuttausfallenden bekommen wir so auch nicht hin
Marketing: Chef, wir müssen noch was ändern
Chef: Marketing, denkt an die Werbekampagne, die läuft schon
Merketing: Wir können die fancy Namen doch einfach beibehalten, merkt eh keiner.


Sorry, ich hab ein paar Jahre als Projektmanager gearbeitet :D

So läuft das in Firmen mit schlechten Prozessen und Marketingchefs, die nur bedingt Ahnung haben. Ausbaden und auffangen müssen dann dann Agenturen - und natürlich kommt dann Quatsch raus.
 
Im Radbereich gibt es so gut wie keine Marke, die ein wirklich gutes, nachhaltiges Marketing betreibt. Ausnahme vielleicht Canyon.
Im klassischen Radbereich geht es auf Sicht einer Marke X eben in erster Linie darum bei möglichst vielen Händlern so weit den Fuß in der Tür zu haben dass einem herumscheinenden Kunden der ein Rad für Anwendungsfall Y in Preiskategorie Z sucht ein Rad der Marke X angeboten wird. Auf Markenperspektive ist es viel wichtiger den Händler zu überzeugen als den Endkunden. Deshalb sind auch so viele Marken Vollsortimentler, selbst viele von den Italienern die wir nördlich der Alpen niemals als Anbieter eines Alltagsrades auf dem Radar hätten.
 
Aber gerade im Sportbereich ist es eben noch Usus, dass ehemalige Pros ins Marketing aufsteigen, die "kennen ja jeden und die Branche". Tja ...
wobei man das nicht unterschätzen sollte, das mit den connections. In bestimmten Branchen hat A das beste Produkt, B den besten Preis, C den besten Service, D verkauft seine Vision am besten (oder hat sogar die Beste) und den Deal macht E, denn der ist ein uralter Kumpel von Kunde K
 
wobei man das nicht unterschätzen sollte, das mit den connections. In bestimmten Branchen hat A das beste Produkt, B den besten Preis, C den besten Service, D verkauft seine Vision am besten (oder hat sogar die Beste) und den Deal macht E, denn der ist ein uralter Kumpel von Kunde K
Im B2B irrelevant. Da entscheidet der Kunde, was er haben will und da nützt es in aller Regel nichts, wenn ein Ex-Pro sich als Marketing-Profi aufspielt.
 
Im klassischen Radbereich geht es auf Sicht einer Marke X eben in erster Linie darum bei möglichst vielen Händlern so weit den Fuß in der Tür zu haben dass einem herumscheinenden Kunden der ein Rad für Anwendungsfall Y in Preiskategorie Z sucht ein Rad der Marke X angeboten wird. Auf Markenperspektive ist es viel wichtiger den Händler zu überzeugen als den Endkunden. Deshalb sind auch so viele Marken Vollsortimentler, selbst viele von den Italienern die wir nördlich der Alpen niemals als Anbieter eines Alltagsrades auf dem Radar hätten.

Veraltete Denke aus einer Zeit, als der Radladen nahezu der einzige Touchpoint zum Kunden war.
 
Veraltete Denke aus einer Zeit, als der Radladen nahezu der einzige Touchpoint zum Kunden war.
Klar. Aber es gibt eben viele Marken die weiterhin so funktionieren (versuchen so zu funktionieren). Es ist überhaupt kein Zufall dass weiter oben Canyon als große Ausnahme genannt wurde.

Und wenn man mal ein wenig weggeht von Millionenstädten wo praktisch jede Marke vertreten ist dann sieht man eben doch wieder fast nur die drei Marken die in der Gegend einen Laden an Bord haben,welche auch immer das sein mögen, und natürlich die allgegenwärtigen Versenderräder. So ganz vorbei ist diese Zeit noch lange nicht.
 
... Soll ja Produkte geben, die tatsächlich etwas leisten, was der Kunde braucht. Und dann ist es im Interesse des Kunden, zu wissen, dass dieses Produkt existiert... und es gibt nicht nur Konsumgüter. ...
correct ... aber bitte nicht vergessen wie dieser faden heißt und worum es in diesem faden ausschließlich gehen sollte.
ich habe nur wiederholte schönfärbende abschweifung und viel eigenlobhudelei kommentiert.
 
Bei den vielen Spekulationen hier, würde mich interessieren, wer in diesem Faden denn tatsächlich in der Radbranche arbeitet.

Ich tue es ( na ja noch, mal sehen was das Jahr so bringt). Aber ich würde mir derartige Spekulationen nicht erlauben, bzw. manche erst gar nicht machen, weil die dann doch sehr abwegig sind.
 
correct ... aber bitte nicht vergessen wie dieser faden heißt und worum es in diesem faden ausschließlich gehen sollte.
ich habe nur wiederholte schönfärbende abschweifung und viel eigenlobhudelei kommentiert.
Sagen wir es so:
Chris Vroomen: "Es verstehen vielleicht 10 Personen auf der Welt Rennräder so gut wie ich"
Cube: Stealth Dropouts
Pegoretti: "I'm just a blacksmith"
 
Tatsächlich ein sehr interessanter Einzelfall. Spätestens bei den Socken herrscht eigentlich kein Zweifel mehr am Satirefaktor. Die Kernbehauptung ist aber nicht so sehr "weltbeste" sondern "wir machen nur Produkte die wir selber oder jemand im Bekanntenkreis tatsächlich wollen und die es in dieser Form noch nicht gibt" und die ist tatsächlich einigermaßen robust gegenüber Infragestellen. Die (völlig bescheuerten!) 3D-Druck-Exzesse kann man damit zum Beispiel einigermaßen motivieren, jedenfalls wenn man mal Blödsinn wie die Flaschenöffner ausblendet, schwieriger finde ich da Flaschenhalter. "Es muss nicht jedem gefallen, aber es muss jemanden geben dem es ganz besonders gut gefällt", das ist etwas was ich gut finden kann auch wenn ich bei den meisten Produkten in der nichtgefallen-Gruppe bin.
Gerade mal auf die Website geschaut: Überzeugen dich die Käufer-Reviews etwa nicht???
Der mit den Wolfsbeinen schwört zumindest, dass er sich schneller fühlt 😂

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