• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Radwege außerorts, ja, nein, vielleicht... Eine Grundsatzdiskussion ;-)

Mögt ihr vielleicht wieder zu den Radwegen zurückkommen? Ich versuche meine Routen auch stressfrei zu planen. Radwege werden nur bei Gefallen genutzt, meistens gibt es aber nur welche, die ausgesprochene Fahrradstraßen oder alte Bahntrassen sind. Im Prinzip bin ich kein Freund vom Radfahren auf Bundesstraßen, schon rein optisch sind die unangenehm. Es gibt aber Sonnentage an Wochenenden, an denen ich mich auf Bundesstraßen sicherer als auf den Bahntrassen fühle. Ballungsgebiete versuche ich auch zu umfahren, vielleicht wird mal ein Discouter am Ortseingang zwecks Update der Versorgung eingeplant.
Was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann, ist die Diskussion über Tempolimits. Ihr wollt mir doch nicht wirklich sagen, daß ihr gerne auf den Straßen, auf denen momentan 100 gefahren wird, fahren wolltet, wenn Autos langsamer fahren müssten. Also ich würde da noch nicht einmal fahren wollen, wenn dort Tempo 30 wäre.

Gruß
dasulf
 
Auf meiner letzten längeren Tour durch Deutschland habe ich das Thema Radwege über Land mal mit größerem Augenmerk beobachtet. Und damit meine ich nicht nur die Wege mit blauem Schild, sondern alle die augenscheinlich als solche gedacht und gebaut wurden.
Selbst gute Radwege sind häufig schlecht gepflegt, beginnen oder enden schon mal gerne im nirgendwo, haben keine Seitenmarkierung, was bei Dunkelheit recht praktisch wäre, sind teilweise zu schmal und haben eine, im Vergleich zu daneben liegenden Straßen, häufig viel schlechtere Wegführung. Und dann wäre da ja noch der Fußgänger- und Hundeverkehr...
Meine Fragen an euch:
Was haltet ihr am meisten für verbesserungswürdig?
Was nutzt ihr eher, lieber Radwege, weil angeblich sicherer, oder doch die Landstraße, weil schneller und komfortabler?
Wo habt ihr die gefährlicheren Situationen erlebt, auf der Straße, oder doch auf dem Radweg?
Gerne auch positive, oder negative Beispiele für eurer Meinung nach besonders gut oder schlecht ausgeführte Radwege.
Ich fahre soweit irgendmöglich auf keinem Radweg

-Zustand - fast immer unterirdisch

-Verschmutzungsgrad - deutlich schlechter, dreckiger als die Straßen, oft mit Scherben übersäht. Im Winter fast nie geräumt.

-Geteilte Nutzung mit quasi allem was kein Auto ist ist weltfremd - in Prozent ist der Unterschied Rennrad vs. Fußgänger*in wesentlich höher als Auto vs Fahrrad

-Verkehrsführung dient in so gut wie jedem Fall dem Zweck das Rad von der Straße zu bekommen und nicht einen Radweg für Radfahrende (und erst recht nicht Rennradfahrende) zu bauen

-nochmal Verkehrsführung - ein Radweg der alle 500m die Seite der Landstraße wechselt (Beispiel) kann nicht ernst gemeint sein wenn man Radverkehr ernst nimmt. Radwege die im nirgendwo enden etc ebenfalls nicht.

-Wahrnehmung: In der Wahrnehmung eines Großteils der Autofahrenden wird ein Radweg als das, was er aufgrund der obigen Beschreibung ausgelegt ist (Rad weg von der Straße, freie Fahrt für den motorisierten Verkehr) angenommen. Rad weg, Welt in Ordnung. Suche ich nen Parkplatz kann ich mich natürlich kurz mal aufn Radweg stellen, wenn ich beim Abbiegen nichts sehe, müssen die Radfahrenden aufpassen, liegen da Scherben -> Problem der Radfahrenden, wehe die betreten "meine" Straße. usw usw.

-Für die meisten Fußgänger*innen sind Radfahrende total schwierig, insbesondere bei gemischter Nutzung. Radfahrende sollen warten, langsam machen, ihr Spielzeug zur Not halt schieben, gefährden mit ihrer Raserei die anderen die dort unterwegs sind und so weiter. Kann ich verstehen, da presst man Dinge zusammen, die nicht zusammen passen.

Lösung des Problems: gegenseitige Akzeptanz als vollwertige Verkehrsteilnehmer*in. Radfahrende wie auch im motorisierten Verkehr. Was man von diversen Radfahrenden sieht (insbesondere auch E-Bikern, die anscheinend ihr Verhalten vom KfZ aufs Rad mitgenommen haben) ist mindestens genauso unterirdisch wie das, was man ansonsten erlebt.
 
Ich fahre soweit irgendmöglich auf keinem Radweg

-Zustand - fast immer unterirdisch

-Verschmutzungsgrad - deutlich schlechter, dreckiger als die Straßen, oft mit Scherben übersäht. Im Winter fast nie geräumt.

-Geteilte Nutzung mit quasi allem was kein Auto ist ist weltfremd - in Prozent ist der Unterschied Rennrad vs. Fußgänger*in wesentlich höher als Auto vs Fahrrad

-Verkehrsführung dient in so gut wie jedem Fall dem Zweck das Rad von der Straße zu bekommen und nicht einen Radweg für Radfahrende (und erst recht nicht Rennradfahrende) zu bauen

-nochmal Verkehrsführung - ein Radweg der alle 500m die Seite der Landstraße wechselt (Beispiel) kann nicht ernst gemeint sein wenn man Radverkehr ernst nimmt. Radwege die im nirgendwo enden etc ebenfalls nicht.

-Wahrnehmung: In der Wahrnehmung eines Großteils der Autofahrenden wird ein Radweg als das, was er aufgrund der obigen Beschreibung ausgelegt ist (Rad weg von der Straße, freie Fahrt für den motorisierten Verkehr) angenommen. Rad weg, Welt in Ordnung. Suche ich nen Parkplatz kann ich mich natürlich kurz mal aufn Radweg stellen, wenn ich beim Abbiegen nichts sehe, müssen die Radfahrenden aufpassen, liegen da Scherben -> Problem der Radfahrenden, wehe die betreten "meine" Straße. usw usw.

-Für die meisten Fußgänger*innen sind Radfahrende total schwierig, insbesondere bei gemischter Nutzung. Radfahrende sollen warten, langsam machen, ihr Spielzeug zur Not halt schieben, gefährden mit ihrer Raserei die anderen die dort unterwegs sind und so weiter. Kann ich verstehen, da presst man Dinge zusammen, die nicht zusammen passen.

Lösung des Problems: gegenseitige Akzeptanz als vollwertige Verkehrsteilnehmer*in. Radfahrende wie auch im motorisierten Verkehr. Was man von diversen Radfahrenden sieht (insbesondere auch E-Bikern, die anscheinend ihr Verhalten vom KfZ aufs Rad mitgenommen haben) ist mindestens genauso unterirdisch wie das, was man ansonsten erlebt.
Was übrigens argumentativ, neben der auch in diesem Fred ständig falsch ausgelegten Defintion von "Straße" und "Radweg" häufig nicht betrachtet wird, ist das Mofas mit ihren 25 km/h idR. sogar auf die Fahrbahn müssen.

Begründung: Sie sind auf dem fahrbahnbegleitenden Weg zu schnell für die anderen Nutzer des Fahrbahnrand-Biotops.

g.
 
Was übrigens argumentativ, neben der auch in diesem Fred ständig falsch ausgelegten Defintion von "Straße" und "Radweg" häufig nicht betrachtet wird, ist das Mofas mit ihren 25 km/h idR. sogar auf die Fahrbahn müssen.

Begründung: Sie sind auf dem fahrbahnbegleitenden Weg zu schnell für die anderen Nutzer des Fahrbahnrand-Biotops.

g.
das ist so NICHT mehr richtig, wurde 2008 geändert. Seit dem steht in der STVO, ds Mofas ausserhalb Ortschaften Radwege benutzen dürfen (Quelle: https://www.gesetze-im-internet.de/...arf nebeneinander,240 oder 241 angeordnet ist.)

weitere Erklärung: https://www.ifz.de/mofa-auf-dem-radweg/
 
neben der auch in diesem Fred ständig falsch ausgelegten Defintion von "Straße" und "Radweg"
Das mag rein verkehrsrechtlich so sein, aber die gelebte Realität sieht da eben etwas anders aus. Deshalb schrieb ich am Anfang:
Und damit meine ich nicht nur die Wege mit blauem Schild, sondern alle die augenscheinlich als solche gedacht und gebaut wurden.
Das da außerorts so unterschieden wird, ist doch auch meist rein bürokratisch oder verkehrsrechtlich begründet. Ohne eine Benutzungspflicht wäre die Sache viel einfacher zu handhaben/benennen.
 
Was übrigens argumentativ, neben der auch in diesem Fred ständig falsch ausgelegten Defintion von "Straße" und "Radweg"
[...]
...
Das mag rein verkehrsrechtlich so sein, aber die gelebte Realität sieht da eben etwas anders aus. Deshalb schrieb ich am Anfang:

Das da außerorts so unterschieden wird, ist doch auch meist rein bürokratisch oder verkehrsrechtlich [...].
Und so schwächt man ohne Not seine Argumentationsbasis.

"Straße" unterteilt sich in "Fahrbahn" und optional begleitende Streifen.

Fahrräder sind Fahrzeuge und Fahrbahnen sind fûr Fahrzeuge gebaut.

g.
 
...

Und so schwächt man ohne Not seine Argumentationsbasis.

"Straße" unterteilt sich in "Fahrbahn" und optional begleitende Streifen.

Fahrräder sind Fahrzeuge und Fahrbahnen sind fûr Fahrzeuge gebaut.

g.
🙄Achso hast Du das gemeint. Naja geht für mich etwas zu sehr in die Wortklauberei, aber auch hier ist ein klarer Unterschied zwischen rechtlicher Definition und gelebter Auslegung der Begriffe.
 
Ihr wollt mir doch nicht wirklich sagen, daß ihr gerne auf den Straßen, auf denen momentan 100 gefahren wird, fahren wolltet, wenn Autos langsamer fahren müssten. Also ich würde da noch nicht einmal fahren wollen, wenn dort Tempo 30 wäre.
Genau so ist es. Ganz einfach weil das Fahren auf der Straße grundsätzlich sicherer ist (auch darüber gibts nicht nur eine Studie..). Wenn man jetzt die Geschwindigkeit reduzieren würde, würde das die Sicherheit aller erhöhen, Kosten reduzieren und man tut noch was für die Umwelt.
 
Genau so ist es. Ganz einfach weil das Fahren auf der Straße grundsätzlich sicherer ist (auch darüber gibts nicht nur eine Studie..). Wenn man jetzt die Geschwindigkeit reduzieren würde, würde das die Sicherheit aller erhöhen, Kosten reduzieren und man tut noch was für die Umwelt.
Trotzdem würden ungeduldige Autofahrer vermutlich auch dann trotz Gegenverkehrs mit minimalem Abstand überholen (um ja nicht Tempo zu verlieren), vorsätzlich ganz knapp am Radfahrer vorbei fahren unter Missachtung des Sicherheitsabstands, ungeduldig auch in ungeeigneten Momenten den Radfahrer überholen zu wollen bei erforderlicher Nachfahrt, abgelenkt am Smartphone rumfummeln während der Fahrt ...

Dies wäre auch bei Max-Tempo 70/80 km/h nach meiner Erwartung ein bleibendes Problem auf Landstraßen mit einem gewissen Verkehrsaufkommen.
 
Trotzdem würden ungeduldige Autofahrer vermutlich auch dann trotz Gegenverkehrs mit minimalem Abstand überholen (um ja nicht Tempo zu verlieren), vorsätzlich ganz knapp am Radfahrer vorbei fahren unter Missachtung des Sicherheitsabstands, ungeduldig auch in ungeeigneten Momenten den Radfahrer überholen zu wollen bei erforderlicher Nachfahrt, abgelenkt am Smartphone rumfummeln während der Fahrt ...

Dies wäre auch bei Max-Tempo 70/80 km/h nach meiner Erwartung ein bleibendes Problem auf Landstraßen mit einem gewissen Verkehrsaufkommen.
Ich sehe die Straßen, die mit Tempo 70 sicherer werden, du die Straßen, auf denen Autofahrer zu eng überholen, dein gutes Recht.
 
Ich sehe die Straßen, die mit Tempo 70 sicherer werden, du die Straßen, auf denen Autofahrer zu eng überholen, dein gutes Recht.
Mir geht's da wie Paye - ich kann auch nicht sehen, wie 70km/h auf der Landstraße für Radfahrer Verbesserungen bringen könnten.
Selbst wenn (!) sich die Spitzengeschwindigkeiten um 30 km/h verringern sollten - das ist ja kein Geschwindkeitsbereich, der für uns Radfahrer interessant ist.
 
Ich sehe die Straßen, die mit Tempo 70 sicherer werden, du die Straßen, auf denen Autofahrer zu eng überholen, dein gutes Recht.

Ich stimme dir dabei durchaus zu dass der motorisierte Verkehr etwas sicherer werden wird bei einer niedrigeren zulässigen Maximalgeschwindigkeit auf Landstraßen als bislang.
In Frankreich und in der Schweiz lebt man mit Tempo 80 km/h und rigorosen Strafen sowie vielen Kontrollen auch ganz normal. Ist reine Gewohnheitssache.


Mir geht's da wie Paye - ich kann auch nicht sehen, wie 70km/h auf der Landstraße für Radfahrer Verbesserungen bringen könnten.
Selbst wenn (!) sich die Spitzengeschwindigkeiten um 30 km/h verringern sollten - das ist ja kein Geschwindkeitsbereich, der für uns Radfahrer interessant ist.

Für Radfahrer denke ich, dass es ein wenig sicherer werden würde, da kürzere Bremswege bei niedrigerer Geschwindigkeit nötig sind bei Autos und Motorrädern.
Dass es leider auch dann weiterhin undisziplinierte Autofahrer (PKW und LKW) geben wird, die v.a. für Radfahrer gefährlich bleiben, halte ich allerdings für gesichert.
 
Genau so ist es. Ganz einfach weil das Fahren auf der Straße grundsätzlich sicherer ist (auch darüber gibts nicht nur eine Studie..). Wenn man jetzt die Geschwindigkeit reduzieren würde, würde das die Sicherheit aller erhöhen, Kosten reduzieren und man tut noch was für die Umwelt.
Mein Zitat ist aus dem Zusammenhang gerissen. musst du über eine Schnellstraße zur Arbeit, oder willst du die zum Spaß fahren? Ich fahre nur zum Spaß und nur schöne Strecken. Bundesstraße gehört nie dazu. Auch auf Feldwegen Außerorts dürfte man 100 fahren, habe ich aber noch nie erlebt.
Um es anders zu sagen: brenzlige Situationen mit Autofahrern habe ich höchstens mal auf den ersten 500m zur Trasse. Trotz Tempo 30, oder vielleicht gerade deswegen
 
Zurück
Oben Unten