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Reisebericht /// Dresden - Kopenhagen - Oslo

firlie

FRODO is alive ! Beware !
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RadFernReise: Dresden – Kopenhagen – Oslo



Gefahrene Kilometer (ohne Fähre): 1450 km
Höhenmeter: 16.600Hm (alltrails – auch alle folgenden Angaben im Bericht)
11.500Hm (Komoot)

Strecke auf Komoot:
https://www.komoot.com/de-de/tour/1722038590
Strecke auf Alltrails:
https://www.alltrails.com/de/explore/map/map-bf201d5-12

Die Idee zu dieser Tour und zur Streckenführung kam als „Eingebung“ im Oktober letzten Jahres. Im Unterbewusstsein spielte sicherlich eine Rolle, dass ich vor 11 Jahren, auf meiner ersten Radfernreise, bei Berlin auf den Fernradweg „Berlin-Kopenhagen“ gestoßen war, und mir sagte: „den willste auch mal irgendwann fahren“. Ein 2ter Grund war das Kon- Tiki Museum in Oslo, dass ich seit meiner Kindheit unbedingt einmal besuchen wollte.
 
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Re: Reisebericht /// Dresden - Kopenhagen - Oslo
Tag 1 / Arnsdorf-Bad Liebenwerda / 77km – 950Hm

Start ist in meinem Heimatdorf Arnsdorf unweit von Dresden, Samstag um die Mittagszeit. Ein Sommertag wie er im Buche steht, die Sonne lacht und ich bin guter Dinge. Doch gleich am Anfang macht mich ein klackklack- Geräusch am Rad fast wahnsinnig. Der vermutete Stein im Reifen entpuppt sich aber nur als ein Knäuel Klebeband, der sich am Pneu festgepappt hat. Ziel ist heute Bad Liebenwerda, wobei die Strecke auf der Landstraße wellig und angenehm zu fahren ist, ab Elsterwerda nehme ich dann den wunderschönen „Schwarze-Elster-Radweg“.


verlassen der Komfortzone: Seifersdorf, unweit von Radeberg


Traumschlösser gibts nich nur in Bayern :-)


Angenehmes Fahren über Landstraßen


"Schwarze Elster Radweg" herrlich und sehr gut fahrbar


Ein erstes Abendbrot auf meiner Reise- war total lecker !
 
Tag 2 / Bad Liebenwerda – Potsdam / 128km – 1950Hm

130 Kilometer stehen am 2ten Tag auf dem Plan, dazu kommt, unerwartet, ein Plattfuß kurz nach dem Start. Der ist durch einen Ersatzschlauch zwar schnell behoben, aber ich muss feststellen, dass der Kleber für das Flickzeug eingetrocknet ist. Ich fahre also mit der Angst weiter erneut eine Reifenpanne zu haben, dann aber nicht weiter kann, denn es ist Sonntag und früh am Morgen.
Über Nacht hatte es geregnet, auch am Tag ist es bedeckt. Ziemlich fertig komme ich dann in Potsdam an, wo, immer wieder von Regenschauern unterbrochen, endlich auch mal die Sonne hervor kommt.


Schwarze Elster Radweg hinter Bad Liebenwwerda


Ein Steinchen, das im Wege lag :-(


Fahrrad-Autobahn durch die Monokultur Brandenburgs


Potsdam


... und auch DAS war ganz lecker !
 
Tag 3 / Potsdam – Wittstock / 122km – 1550Hm

Regnerische Aussichten auch für diesen Tag, der ein Montag ist. Der Weg führt mich zum großen Teil auf Radwegen, die direkt an der Straße liegen, nach Wittstock. Einen kurzen, ungeplanten Abstecher mache ich unterwegs nach „Ribbeck“, einem Dörfchen, das durch den Dichter Theodor Fontane zu einiger Berühmtheit gelangt ist. Ich werde nicht enttäuscht, auch, und vor allem, weil ich für Kultur immer offen bin. Hinter Wusterhausen will ich zur Mittagszeit eigentlich nur ein Bierchen trinken, lande dabei beim Italiener und bestelle dann doch einen Teller Spaghetti, die total lecker sind. Das Tagesziel, die Stadt Wittstock, kenne ich nur als Autobahnabfahrt. Dass die Stadt eine wunderschöne kleine Altstadt zu bieten hat, wusste ich nicht, trabe fasziniert an der kilometerlangen, aus unzähligen handgefertigten Ziegeln gemauerten Stadtmauer und im Stadtkern umher. Daneben habe ich hier auch das Erlebnis des Tages ! Bei meiner Einfahrt frage ich den Erstbesten nach einem Fahrradladen (ich fahre ja noch immer ohne Kleber und einen Ersatzschlauch herum), ja und dieser Erstbeste zeigt mir auf der gegenüberliegenden Straßenseite einen Rasenmäherladen und sagt:
„ Geh mal dort hin, der macht auch Fahrräder!“
Und wirklich! der Verkäufer hat neben Rasenmähern auch Flickzeug und einen Ersatzschlauch für meinen eher speziellen Reifen parat, was mich total happy macht.


Sanssouci - für Radfahrer verboten !


Um und in Deutschlands Hauptstadt gibts unwahrscheinlich viel Wasser


Eher langweilig, auch wenn man schnell voran kommt: die Radwege an den Straßen


Schloss Ribbeck


Regen !!!! - ich ahne noch nicht, dass DAS zum Dauerthema meiner Reise wird.
 
Tag 4 / Wittstock – Rostock / 134km – 2000Hm

Schnell zieht es sich am Morgen zu, ich muss unterwegs auch wieder die Regenjacke hervorkramen. Dazu kommen langgezogene, unerwartete „Steigungen“, die ich „hier oben im Norden“ so nicht erwartet hatte. Aber der Wind ist mir hold, der kommt schräg von hinten, was die Sache erträglich macht. An diesem 4ten Tag frage ich mich nicht zum ersten Mal, ob diese 130 Kilometer täglich wirklich sein müssen, denn schließlich ist das mein Urlaub. Aus meinen Sturm- und Drangjahren bin ich mit meinen fast 54 Jahren längst heraus, muss keinem, und vor allem mir selber nichts beweisen, hatte mir eigentlich schon seit längerem vorgenommen, diese Radabenteuer mehr zu genießen, eher auf schnuckelige Radwege, die übers Land führen, auszuweichen. Aber da ist das ferne Ziel, das mich reizt, alles ist geplant und dann wartet zum Abschuss meiner Tour noch eine Überraschung …
Am Nachmittag, nach der Ankunft in Rostock, gibt es immer wieder Regengüsse, was ein bisschen Sightseeing in der Altstadt fast unmöglich macht.


Was für ein herrlicher Morgen !
.... aber es soll ganz anders kommen !


Beste Radwege, ruhige Landstraßen ... und auch mal eine MTB-Einlage, das ist bezeichnend für diesen Tag.



Hier ist sich ein Könner seiner Sache ganz sicher :-) !
 
Tag 5 / Rostock – Gedser – Köge / 134km – 1300Hm + 48km Fähre

Im Rostocker B&B Hotel am Holzplatz schlafe ich unruhig und nur kurz, bin hibbelig wegen der Überfahrt mit der Fähre nach Dänemark. Schon um 3:50 Uhr packe ich meinen Krempel und fahre die 10 Kilometer bis zum Fährterminal, wobei ich mich in der Dunkelheit 3mal kurz verfahre. Kurz nach Sonnenaufgang beginnt dann für mich ein kleines Abenteuer, denn außer über die Elbe, oder den Bodensee, habe ich keinerlei Erfahrung mit einer Fähre. 31,- € kostet die Überfahrt, die ich im Terminal bezahle und die 2 Stunden dauern wird. Die Anfahrt zur Fähre selber ist für Radfahrer unkompliziert ausgeschildert, man kann nichts falsch machen. Alles läuft perfekt und gegen 8 Uhr lande ich in Gedser, in Dänemark an. Bewusst habe ich diese Überfahrt gewählt, ich wollte unbedingt über Kopenhagen und ich wollte an 2 oder 3 Spots der „OlsenbandenFilme“ vorbei, die mich als Sachsen und in ihrer ostdeutschen Synchronisation seit meiner Kindheit begeistern. Der Ort Gedser hat ein Eisenbahnmuseum, dort ist u.a. das originale Wärterhäuschen aus einem der Filme ausgestellt. Leider sehe ich dieses nur aus der Ferne, das Museum öffnet erst um 11 Uhr.


Rostock - FährTerminal


Auf nach Dänemark !


Das EisenbahnerHäusschen aus den "Olsenbanden-Filmen". Für mich als Sachse ganz wichtig zu sehen !!!
 

2 Dinge, die mir auf der Insel Falster sofort auffallen: es gibt unheimlich viele Mücken und die Natur hängt mindestens 3 Wochen hinterher- der Mohn blüht und die Gerste ist noch hellgrün.

Von Gedser geht es 50 Kilometer flach über die Insel Falster. Es ist bedeckt und es weht ein rauer Wind, der aber günstig von der Seite kommt. Von der Insel Falster führt dann eine über 3 Kilometer lange, aber alte Brücke rüber nach Seeland, die Storstrømsbro. Hier auf der Hauptinsel von Dänemark hellt es sich dann auf, die Sonne kommt. Ich fahre kleine Straßen durch das Hinterland und bekomme so eine traumhafte Landschaft präsentiert. Es scheint auch, als ob hier alles noch in bestem Einklang mit der Natur ist, ich sehe Hasen, Fasane … und eben diese herrliche Landschaft. Meine Unterkunft habe ich auf einer kleinen Ranch, die 6 Kilometer vor der Hafenstadt Køge liegt.


Straßen und Radwege auf Falster/Dänemark



Die "Storstrømsbroen", eine über 3km lange, aber alte Brücke, die Falster mit Seeland verbindet.


Wunderschöne Landschaft im Hinterland von Seeland/Dänemark


Zum Abendbrot ein leckerer DoppelBurger in Köge, der aber, im Gegensatz zu Deutschland, um mindestens ein Drittel teurer ist.
 
Tag 6 / Køge – Kopenhagen / 55km – 450Hm

Wieder ist sehr viel Regen angesagt und zwar ab 10 Uhr. Auf jeden Fall will ich vorher zum Staatsgefängnis in Vridsløselille/Kopenhagen, wo Egon Olsen aus den OlsenbandenFilmen in schöner Regelmäßigkeit einsaß. Dies ist ein kleiner Wallfahrtsort für die meisten Ostdeutschen, denn die Filme wurden und werden nicht nur von mir geliebt. Dass dem so ist, beweist die Ankunft einer Familie aus Thüringen bei meinem Fotoshooting vorm Gefängnistor, denn auch die zücken sofort ihre Handys und fotografieren.

Gegen Mittag, auf dem Rathausplatz in Kopenhagen, fängt es an zu schütten, hört auch nicht mehr auf. Ins Zimmer vom „wakeup-Hotel“ darf ich erst ab 15 Uhr, das macht mir die Rezeptionsdame unmissverständlich klar. Zum Glück ist die Lobby warm und ich kann mich etwas trocknen und aufwärmen. Gegen 14:30 kommt, wie durch Geisterhand, plötzlich die Sonne. Ich bin sofort auf dem Rad und fahre meine geplante Sightseeing-Rute ab, die so unheimlich viel zu bieten hat.


Die Ostsee bei Köge


Ein MUSS für die meisten Ostdeutschen- das Vridsløselille Gefängnis in Kopenhagen.
" Mächtig gewaltig Egon ! "


Es regnet ab Mittag in Kopenhagen was das Zeug hält. Ich stehe beim Rathaus und schaue zufällig !!! nach unten und entdecke DAS hier !



Zum zeitigen Nachmittag kommt die Sonne, ich habe Glück mit meiner Sightseeing Tour per Pedes.
 
Tag 7 / Kopenhagen – Helsingør – Hovs Hallar / 114km – 1300Hm

Ich bin schon 5:30 wach, trete eine Stunde später in die Pedale. Es ist ziemlich frisch, immer wieder bedeckt.
Der Radweg bis Helsingør ist ein feiner, entweder geht es direkt am Meer entlang oder schattig, an einer Bahnlinie, nur ein Stückchen im Landesinneren. Vor Helsingør taucht an der Straße eine Bäckerei auf, wo ich 2 Plunderstücke und Kaffee zu mir nehme - eine ganz tolle, mich belohnende Leckerei, die ich so bis zum Ende meiner Reise beibehalte. Das mitgenommene Lunchpaket, mein eigentliches Frühstück, dass ich immer in der Unterkunft bestelle, reicht schon lange nicht mehr, ich bin leer gefahren, kann essen was ich will, bin immer hungrig.


Außerhalb von Kopenhagen, frühs am Morgen


Ostsee am Öresund


Schnuckelige Straßen und Radwege auf der Fahrt von Kopenhagen nach Helsingør


Die Bäckerei, die Leckeres zu bieten hat !!!
 
In Helsingør geht es um die Festung, um Schloss Kronborg herum, danach suche ich die Fähre, die dann als kleiner Anleger plötzlich vor mir liegt. Die Fahrkarte gibt es nur mit Kartenzahlung für 43 DK. Mit mir sind 10 Leute an Bord, darunter ein älteres deutsches Pärchen, mit dem ich kurz spreche. Nach 20 Minuten Fahrt ist Helsingborg und damit Schweden erreicht. Das Wetter und der Wind können besser nicht sein. Letzterer schiebt mich herrlich an, ich kann es brauchen, denn es geht erst mal ins Landesinnere und wieder ständig hoch und runter. Ab Ängelholm fahre ich Teile des "Kattegattleden", einen wunderschönen Radweg, den ich hätte vollständig unter die Räder nehmen sollen, aber dann hätte ich bis Oslo bedeutend mehr Zeit einplanen müssen. In der Ferne kräftige Gewitterwolken, ich rechne ständig damit nass zu werden, habe aber Glück. Kurz vorm Ziel noch in den Supermarkt, dann weiter kräftig nach oben und gegen 15:30 Uhr bin ich an einem Traumort, der „Hovs Hallar“ heißt.
Kaum bin ich im Hotelzimmer, da entladen sich die schwarzen Wolken, ein kräftiges Gewitter mit Regen tobt.
Doch, als wenn da oben jemand ein Einsehen mit mir hat, denn auf diesen wunderschönen Ort hatte ich mich so gefreut !, ist danach die Sonne da. Ich habe das schönste Fotowetter was ich mir wünschen kann, an dem für mich schönsten Ort dieser Reise.


Helsingør - die Festung


Der eher unscheinbare Fähranleger in Helsingör, der mein Einstieg nach Schweden sein wird.


Auf nach Schweden !




SüdwestSchweden unterm Rad


Der Kattegat kurz vorm Zielort des Tages


Meine Hotelanlage in Hovs Hallar - hier, nach meiner Ankunft, bricht das Gewitter los.
 


Wenn es einen absoluten Traumort auf dieser Reise für mich gab, dann war es das Naturschutzgebiet "Hovs Hallar"


Sehr freundlich auch die Rezeption in der Hotelanalge, dazu ein total leckeres LunchPaket.
 
Tag 8 / Hovs Hallar – Falkenberg / 99km – 850Hm

Der Tag beginnt superschön, doch ich weiß: später wird es (wieder mal !) wettermäßig beschi... !
Schon gegen 7:30 ist alles zugezogen, da bin ich gerade über die Steigung hinter Hovs Hallar drüber. Gegen 10 Uhr beginnt der Regen, der später nachlässt, aber es fehlt die Sonne und das Licht, alles ist Grau, und der Genuss ist angesichts dessen nur der halbe.

Mein Hotel in Falkenberg ist ein etwas größeres Haus mit etlichen Zimmern. Mein Glück: ich habe eine funktionierende Heizung im Bad, wo ich meine Klamotten trocknen kann. Nach meinem Einkauf gehe ich ins nahegelegene Zentrum des Ortes. Der Regen macht seit 3 Stunden Pause, bündelt seine Kraft, denn was ich jetzt erleben werde, ist ein Unwetter in heftigster Form. Ich sitze draußen beim Essen in einer Pizzeria, es regnet dabei immer wieder, dann bricht plötzlich ein Gewitter los, Sturm tobt. Es drückt die stümperhaft festgebundenen Markisen über mir hoch, und als 2 Kellner versuchen diese wieder zu befestigen, helfe ich, werde dabei aber klitschnass. Es gießt wie aus Kannen, es will auch nicht mehr aufhören. Ich renne die 15 Minuten zum Hotel und habe hier Gott sei Dank die schon erwähnte Heizung, wo meine Klamotten über Nacht trocknen können. Das Unwetter, mit immer wieder Gewittern, tobt über 4 Stunden - so etwas habe ich noch nicht erlebt !


Der Tag beginnt traumhaft ....


... doch eine halbe Stunde später ist alles zugezogen.


... und ich habe das volle RegenProgramm !


Auf dem "Kattegattleden" - einem wunderschönen Radweg an der schwedischen Westküste, der Helsingborg und Göteborg miteinander verbindet.


Weniger schön anzuschauen, und für mich mich völlig unbegreiflich, wie man so campen kann und das auch noch schön findet.
 
Tag 9 / Falkenberg – Göteborg / 122km – 900hm

Und wieder ist es grau, außerdem stürmisch und das Blau des Himmels kommt nur sporadisch durch die Wolken. Mein großes Glück ist, dass ich gerade in Varberg, vor der Festung, so ein HimmelsLachen abpasse. Die sich brechenden Wellen sind fantastisch, lassen das viele, nicht so Schöne des Tages vergessen.
Ich fahre immer noch Teile des "Kattegattleden". Und ich bereue immer wieder, dass ich ihn nicht auf ganzer Länge gefahren bin. Denn ich kürze, wie fast immer auf meinen bisherigen Radreisen, durch geradliniges Fahren zum Ziel, und damit auf Straßen, ab. Der genannte Radweg hat in Göteborg, meinem heutigen Tagesziel, sein Ende.
Von Göteborg sehe ich nicht viel. Ich bin ziemlich fertig, esse nur einen Burger und bin zeitig im Bett.


hinter Falkenberg



"Varberg" - hier kommt kurz die Sonne


Göteborg, vom Hotelfenster aus


Göteborg am Hafen


naja ... aber der Hunger triebs hinein !
 
Tag 10 / Göteborg – Lysekill / 117km / 1500Hm

Frühs starte ich in einen sonnigen Morgen, der nach 30 Minuten in das dunkelste Grau wechselt, was man sich vorstellen kann. In meinem Tagebuch lese ich von der deprimierensten Fahrt der Tour. Total welliges Terrain, sehr viel Straßenradweg, dazu das besch... Wetter – da vergeht selbst dem Härtesten jegliche Lust aufs Radfahren.
Nach dem Passieren der imposanten Källösund-Brücke und der Tjörnbron halte ich in einem Supermarkt, und ab dort lässt der Regen mich nicht mehr in Ruhe. Die Landschaft ist herrlich, auch muss ich vor Lysekill mit 2 Fähren übersetzen, was ein tolles Abenteuer ist, aber das alles ist eben überhaupt nicht schön und genießbar, wegen des verregneten Wetters.
Doch irgendwann hat da oben wieder einmal einer ein Einsehen mit mir. Als ich mit der Fähre in Lysekill eintreffe kommt die Sonne. Das, was ich dann von dem doch recht großen Lysekill sehe, ist wunderschön, vor allem der Rundgang zu den von der Eiszeit rundgelutschten Granitfelsen ist ein Erlebnis.


langweilige Straßenradwege, dazu das trübe Wetter - nicht schön !


Die "Tjörnbron" ein imposantes Brückenstück in Südwestschweden



Regen und sehr welliges Terrain



Ach wenn ich HIER nur schönes Wetter gehabt hätte !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
 
Zuletzt bearbeitet:

Mit der Fähre bei 13°C und DauerRegen auf die andere Seite.


In Lysekill, am späten Nachmittag, da kommt endlich die Sonne !




"Stångehuvud" in Lysekill. Früher wurde hier roter Granit abgebaut, heute ist es Naturreservat.
Aber man darf unbegrenzt in der Felsenlandschaft herumwandern und klettern.
Noch so ein Traumort, den ich sehen wollte.
 
Tag 11 / Lysekill – Strömstad / 106km / 1600Hm



Ein Traumtag !
Endlich !
Dass es einen Sonnentag wie diesen überhaupt noch geben kann, daran habe ich die letzte Zeit ganz stark gezweifelt !
Die erwarteten „Steigungen“ bleiben moderat. Die Straßen, die auf der Landkarte immer schnuckelig klein und schmal aussehen, sind in der Realität sehr breit.
Ich fühle ich mich leer, habe ständig Hunger, die Lust ist weg. Unterwegs überlege ich schon seit Tagen, was ich künftig anders machen will und werde, denn 13 Fahrtage mit diesem Tagespensum sind einfach zu viel.
Strömstad ist nicht so schön wie Lysekill aber auch hier sind sehr viele Touristen. Der Self-Check in im Hotel klappt hervorragend. Nach der Wäsche schlafe ich ne ganze Stunde, wandere danach herum und sitze lange in der Sonne auf einem riesigen rundgelutschten Granit und telefoniere mit meiner Frau im fernen Sachsen.


Landschaft in SüdwestSchweden


Steinritzungen


wellig geht es bis zum tagesziel, nach "Strömstad"


Fährhafen der Großen Pötte in Strömstad


Ein Traumtag geht zu Ende - Blick auf den Hafen in Strömstad


Die Schweden saufen Öl -: ) !
 
Tag 12 / Strömstad – Moss / 93km / 1250Hm

Auf die herrliche Sonne von gestern folgt prompt der Regen. Und auch die Depri-Stimmung bei mir ist sofort zurück. Dass es heute wieder grau werden würde war angekündigt. Immerhin schaffe ich die Schiffs-Steinsetzung bei Blomsholm noch, die 8 Kilometer nördlich von Stömstad liegt. Das war mir wichtig, das wollte ich sehen. Doch die Luft ist feucht und schwül, und kaum habe ich die Steine hinter mir, da merke ich, wie die Mücken mich derart attackieren, dass ich sofort zum Rad renne und weiterfahre.
Danach kommt der Regen ! Und zwar heftig ! Mir kommen 2 FernRadler entgegen, die haben nur ein dünnes Ganzkörper-Cape übergezogen und Sandalen an. Ich bin froh, dass ich gut vorgesorgt habe, am ganzen Körper vorm Regen geschützt bin.
Kurz nach 9 Uhr stehe ich auf der alten Svinesundbrücke, der Grenze zu Norwegen.
Die Strecke bis nach Moss ist danach nicht sehr schön, viel Straße und auch, so scheint es mir, viel mehr Industrie, die Gegend ist viel mehr verbaut. Moss selber und auch das Hotel sind dann ebenfalls nicht der Bringer. Freilich ist dieser Eindruck vor allem dem Regen und dem Grau zuzuschreiben.
Ich laufe in Moss viel umher, habe 2 Stunden wo es kaum regnet. Es gibt den "Mossefossen", einen Wasserfall, der sehr imposant ist, ansonsten kann ich mich an einen Döner erinnern und dass es Probleme mit dem "Breakfast to go" im Hotel gab.


Steinsetzung bei Blomsholm, das wollte ich unbedingt sehen ...


... danach kommt wieder der Regen !


"Svinesundbrücke" - die Grenzbrücke zu Norwegen


Es schüttet aus Eimern, Kannen und Kübeln !!!


kurz vor Moss, dem Tagesziel


die einzige Attraktion für mich in Moss: der Mossefossen im Regen
 
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