FuchsDerBaer
Neuer Benutzer
- Registriert
- 17 März 2023
- Beiträge
- 3
- Reaktionspunkte
- 3
Hallo,
ich war bisher stiller Mitleser und habe mich nun angemeldet, um eine vermutlich schon tausend mal diskutierte Frage auf meine individuelle Situation bzw. mit meinen speziellen Hintergedanken zu eruieren.
Zu mir und meinem Hintergrund:
Ich bin M32, 186cm, derzeit ca. 90kg (vor einigen Jahren noch deutlich dreistellig; seit ca. einem Jahr verstärkt Spaß am Kraftsport gefunden, weshalb nicht auszuschließen ist, dass es nochmal ein paar kg mehr werden könnten, wobei es aber zweistellig bleiben soll).
Passend zum Pandemiebeginn (Frühjahr 2020) bin ich dann ins "Game" eingestiegen und habe mir für den Einstieg das Canyon Grail AL 6 geholt. Ich wusste damals noch nicht genau wie mein Fahrprofil und meine Laufleistung sein wird und war von dem Trend Gravelbike ganz angetan (ein Bike, das quasi alles kann). Die mitgelieferten 40mm G-One Bites sind mittlerweile durch 35mm G-One Allround ersetzt worden.
Mittlerweile kann ich sagen, dass meine jährliche Laufleistung ca. 2500-3500km pro Jahr beträgt. Wenn ich alleine unterwegs bin (ca. 50%), fahr ich bevorzugt viel im Wald und auf Schotterwegen (keine Trails) und den Rest Asphalt. Realistischerweise beträgt der Asphaltanteil bei solchen Ausfahrten dennoch mindestens 50%, Die andere Hälfte der Zeit fahre ich mit Freunden, die weit überwiegend Rennrad fahren - demnach 100% Asphalt. Bei den meisten dieser RR-Fahrer komme ich mit dem Gravel auch ganz gut mit, bei den etwas fitteren/ehrgeizigeren merke ich dann schon regelmäßig, dass ich sowohl in der Ebene aber vor allem am Berg deutlich mehr strampeln muss und ich die Bremse der Gruppe bin. Die Ausfahrten sind in der Regel zwischen 30 und 70km (je nachdem ob wochentags abends oder am Wochenende), gelegentlich auch mal Richtung 100km, aber - bisher - keine Marathondistanzen).
Dazu sollte ich sagen, dass ich grundsätzlich eine gewisse Affinität zu "technischem Spielzeug" und meine Zahlungsbereitschaft für den Radsport nun natürlich auch höher liegt als noch am Anfang, als ich nicht wusste, ob mir das langfristig Spaß macht. Außerdem bin ich passionierter Läufer und somit Ausdauersportler. Ich würde in Zukunft also gerne auch etwas dezidierter Radsport betreiben (die o.g. Ausfahrten sind bisher eher Hobby-/Spaßorientiert).
Dazu sollte ich noch sagen, dass mich das Thema Bikepacking interessiert. Meine bisherigen Touren beschränken sich allerdings auf Eintagesfahrten mit Übernachtung am Zielort (z.B. Elternbesuch). Da kam ich dann noch mit "Arschrakete" + Rucksack hin.
Mit dem Thema Eigenbau habe ich mich bisher noch nicht auseinandergesetzt. Ich wollte das aber mal ausprobieren, indem ich mein altes "Partyrad" zu einem modernen Citybike umbaue. Falls mir das Spaß macht, wäre das auch eine Option für das Sportgerät-Bike.
Ich habe daher folgende Szenarien vor Augen:
1. One-fits-all-Bike-Ansatz weiterverfolgen
Pro:
- Gravelbike mit RR ist allenfalls ein "90%-Rennrad", aber vielleicht schon nah genug dran, dass es für meine Zwecke reicht?! Schließlich fahre ich derzeit nicht wettkampforientiert (gleichwohl bin ich sportlich ambitioniert)
Auch wenn das jetzt erstmal nach 4:1 für Pro One-Bike aussieht, würde in von der Gewichtung her schon sagen, dass ich den Contra-Punkt schon relativ hoch gewichten würde während einige der Pro-Aspekte eher so "nice 2 have" sind. Insofern bin ich derzeit stark zwischen beiden Varianten hin und hergerissen.
Dazu kommt, dass ich zwei Unteroptionen für die One-Bike-Lösung sehe:
1.1: Grail behalten; zweiten LRS mit Rennradbereifung anschaffen; sofern das Eigenbau-Experiment positiv verläuft, Option auf individuelle Aufrüstung (z.B. Vordergabel mit Anschraubpunkten fürs Bikepacking, anderer Lenker, höherwertige Schaltgruppe - möchte perspektivisch was elektronisches). Das wäre vermutlich die insgesamt preisgünstigste Lösung - wobei der Preis innerhalb gewisser Grenzen hier kein maßgebendes Kriterium sein soll.
1.2: Grail verkaufen und Aufrüsten auf Carbon-Gravelbike (mit zweitem LRS).
Hintergrund dieser Überlegung ist, dass mein Arbeitgeber Bikeleasing anbietet (kein Jobrad, sondern Kazenmeier) und ich so für "relativ günstig" auch an deutlich teurere Bikes käme (effektiv zahlt man meiner Kenntnis nach über drei Jahre ca 2/3 des Neupreises).
Leider checken nur wenige Bikes, die ich gefunden habe, alle Boxen, die ich so im Kopf habe: (1) wenn schon Carbon, dann sollte es auch spürbar leichter sein, als mein Grail, sonst kann ich das auch einfach weiterverwenden (siehe 1.1); (2) mit Blick auf mein Gewicht und potentielles Bikepacking sind die 110kg Systemgewicht, für die viele Carbon-Rahmen zugelassen, sind, etwas knapp bemessen; mit 125kg-Freigabe gibt es m.E. nur recht wenige Rahmen/Räder; (3) Anschraubpunkte an der Vordergabel; (4) elektronische 2x-Schaltung: GRX Di2 wäre schon ein Träumchen, allerdings wird es dann auch schnell frech teuer (ich bin nicht zwingend auf Shimano festgelegt, habe aber dennoch eine gewisse unterbewusste - vermutlich völlig irrationale - Affinität zu Shimano).
Mein Traumbike in dieser Kategorie wäre ja akuell das Trek Checkpoint SLR 7, aber das ist mit einer UVP von 9.299€ leider auch für den Leasingfall etwas (um nicht zu sagen deutlich) drüber. Ansonsten habe ich eigentlich nur noch das Giant Revolt Advanced Pro 1 gefunden, das Carbon für >110kg Systemgewicht in Kombination mit 2x elektronischer Schaltung und allen Anschraubpunkten, auch Vordergabel, bietet (4.899€ mit SRAM Rival eTap; 5.599 mit GRX 815 Di2) - das wäre für den Leasingfall auch so das obere Ende meiner Zahlungsbereitschaft. Im Direktkauf-Fall eher so maximal 4.000€.
Welche weiteren Bikes gibt es noch, die oben genannte Eigenschaften vereinigen, die ich mir mal ansehen könnte?
2. "Reinrassigen" Renner dazukaufen und Grail behalten (mit Option auf späteres Aufrüsten bzw. separates Upgrade)
Hierzu stelle ich mal die These in dem Raum, dass selbst ein mittelteures Rennrad (z.B. 2.500-3.500€) vermutlich "mehr" Rennrad ist, als ein teureres Gravelbike mit Rennradbereifung (allein wegen der unterschiedlichen Geometrie). Korrigiert mich gerne, wenn diese Arbeitshypothese falsch ist.
Sollte es diese Variante werden, würde ich vermutlich in der Kategorie Carbon-Renner mit 105er Di2 gucken (z.B. Rose Xlite 04). Damit sich das Bike dann auch deutlich von dem Gravelbike unterscheidet, sollte es schon ein richtiges Race-Bike sein (kein Endurance - das wär mir vermutlich wieder zu nah am Gravelbike - und eben deutlich leichter). Auch hier wäre ich dankbar für alternative Empfehlungen, wobei es hier deutlich mehr Auswahl gibt, als für den unter 1.2 beschriebenen Fall.
Mir ist klar, dass es für diesen Fall keine einzig korrekte Lösung gibt. Dennoch würden mich mal einige Meinungen, Erfahrungen und vor allem Aspekte interessieren, die ich bisher noch nicht Bedacht habe, aber vielleicht im Zuge meiner anstehenden Entscheidung berücksichtigen sollte.
Viele Grüße
Fuchs
ich war bisher stiller Mitleser und habe mich nun angemeldet, um eine vermutlich schon tausend mal diskutierte Frage auf meine individuelle Situation bzw. mit meinen speziellen Hintergedanken zu eruieren.
Zu mir und meinem Hintergrund:
Ich bin M32, 186cm, derzeit ca. 90kg (vor einigen Jahren noch deutlich dreistellig; seit ca. einem Jahr verstärkt Spaß am Kraftsport gefunden, weshalb nicht auszuschließen ist, dass es nochmal ein paar kg mehr werden könnten, wobei es aber zweistellig bleiben soll).
Passend zum Pandemiebeginn (Frühjahr 2020) bin ich dann ins "Game" eingestiegen und habe mir für den Einstieg das Canyon Grail AL 6 geholt. Ich wusste damals noch nicht genau wie mein Fahrprofil und meine Laufleistung sein wird und war von dem Trend Gravelbike ganz angetan (ein Bike, das quasi alles kann). Die mitgelieferten 40mm G-One Bites sind mittlerweile durch 35mm G-One Allround ersetzt worden.
Mittlerweile kann ich sagen, dass meine jährliche Laufleistung ca. 2500-3500km pro Jahr beträgt. Wenn ich alleine unterwegs bin (ca. 50%), fahr ich bevorzugt viel im Wald und auf Schotterwegen (keine Trails) und den Rest Asphalt. Realistischerweise beträgt der Asphaltanteil bei solchen Ausfahrten dennoch mindestens 50%, Die andere Hälfte der Zeit fahre ich mit Freunden, die weit überwiegend Rennrad fahren - demnach 100% Asphalt. Bei den meisten dieser RR-Fahrer komme ich mit dem Gravel auch ganz gut mit, bei den etwas fitteren/ehrgeizigeren merke ich dann schon regelmäßig, dass ich sowohl in der Ebene aber vor allem am Berg deutlich mehr strampeln muss und ich die Bremse der Gruppe bin. Die Ausfahrten sind in der Regel zwischen 30 und 70km (je nachdem ob wochentags abends oder am Wochenende), gelegentlich auch mal Richtung 100km, aber - bisher - keine Marathondistanzen).
Dazu sollte ich sagen, dass ich grundsätzlich eine gewisse Affinität zu "technischem Spielzeug" und meine Zahlungsbereitschaft für den Radsport nun natürlich auch höher liegt als noch am Anfang, als ich nicht wusste, ob mir das langfristig Spaß macht. Außerdem bin ich passionierter Läufer und somit Ausdauersportler. Ich würde in Zukunft also gerne auch etwas dezidierter Radsport betreiben (die o.g. Ausfahrten sind bisher eher Hobby-/Spaßorientiert).
Dazu sollte ich noch sagen, dass mich das Thema Bikepacking interessiert. Meine bisherigen Touren beschränken sich allerdings auf Eintagesfahrten mit Übernachtung am Zielort (z.B. Elternbesuch). Da kam ich dann noch mit "Arschrakete" + Rucksack hin.
Mit dem Thema Eigenbau habe ich mich bisher noch nicht auseinandergesetzt. Ich wollte das aber mal ausprobieren, indem ich mein altes "Partyrad" zu einem modernen Citybike umbaue. Falls mir das Spaß macht, wäre das auch eine Option für das Sportgerät-Bike.
Ich habe daher folgende Szenarien vor Augen:
1. One-fits-all-Bike-Ansatz weiterverfolgen
Pro:
- mir gefällt der Gedanke, ein Bike zu haben, das im Grunde alles kann ("90%-Rennrad", Gravelbike, Bikepacking-Esel)
- Transport in den Urlaub (oder für Tagestouren in ein Mittelgebirge) wäre einfacher solange ich alleine reise: ich kann im Kofferraum meines Autos problemlos ein Fahrrad unterbringen, keinesfalls zwei; Dach-/Heckträger - und somit auch zwei Bikes - ginge natürlich auch, bedeutet aber auch mehr Aufwand und ich müsste mir die entsprechenden Träger noch besorgen); wobei ich einsehe, dass das kein Pro-Argument mehr ist, sobald ich zu zweit Unterwegs bin und ohnehin zwei Fahrräder mitkommen)
- generell "Aufbewahrung" wäre einfacher (da ich auch noch ein Citybike im Keller einer Mietwohnung stehen habe, wird es da langsam eng - drei Bikes würde aber so gerade noch passen)
- falls ich mir mal so nen Spaß wie Powermeter-Pedale zulegen möchte, wäre das natürlich auch komfortabler mit nur einem Rad (bei zwei Bikes sind die Optionen: jedes Mal Pedale tauschen bzw. auf einem Bike keine Messung haben oder zwei Sets Pedale kaufen (eher eine theoretische Option ))
- Gravelbike mit RR ist allenfalls ein "90%-Rennrad", aber vielleicht schon nah genug dran, dass es für meine Zwecke reicht?! Schließlich fahre ich derzeit nicht wettkampforientiert (gleichwohl bin ich sportlich ambitioniert)
Auch wenn das jetzt erstmal nach 4:1 für Pro One-Bike aussieht, würde in von der Gewichtung her schon sagen, dass ich den Contra-Punkt schon relativ hoch gewichten würde während einige der Pro-Aspekte eher so "nice 2 have" sind. Insofern bin ich derzeit stark zwischen beiden Varianten hin und hergerissen.
Dazu kommt, dass ich zwei Unteroptionen für die One-Bike-Lösung sehe:
1.1: Grail behalten; zweiten LRS mit Rennradbereifung anschaffen; sofern das Eigenbau-Experiment positiv verläuft, Option auf individuelle Aufrüstung (z.B. Vordergabel mit Anschraubpunkten fürs Bikepacking, anderer Lenker, höherwertige Schaltgruppe - möchte perspektivisch was elektronisches). Das wäre vermutlich die insgesamt preisgünstigste Lösung - wobei der Preis innerhalb gewisser Grenzen hier kein maßgebendes Kriterium sein soll.
1.2: Grail verkaufen und Aufrüsten auf Carbon-Gravelbike (mit zweitem LRS).
Hintergrund dieser Überlegung ist, dass mein Arbeitgeber Bikeleasing anbietet (kein Jobrad, sondern Kazenmeier) und ich so für "relativ günstig" auch an deutlich teurere Bikes käme (effektiv zahlt man meiner Kenntnis nach über drei Jahre ca 2/3 des Neupreises).
Leider checken nur wenige Bikes, die ich gefunden habe, alle Boxen, die ich so im Kopf habe: (1) wenn schon Carbon, dann sollte es auch spürbar leichter sein, als mein Grail, sonst kann ich das auch einfach weiterverwenden (siehe 1.1); (2) mit Blick auf mein Gewicht und potentielles Bikepacking sind die 110kg Systemgewicht, für die viele Carbon-Rahmen zugelassen, sind, etwas knapp bemessen; mit 125kg-Freigabe gibt es m.E. nur recht wenige Rahmen/Räder; (3) Anschraubpunkte an der Vordergabel; (4) elektronische 2x-Schaltung: GRX Di2 wäre schon ein Träumchen, allerdings wird es dann auch schnell frech teuer (ich bin nicht zwingend auf Shimano festgelegt, habe aber dennoch eine gewisse unterbewusste - vermutlich völlig irrationale - Affinität zu Shimano).
Mein Traumbike in dieser Kategorie wäre ja akuell das Trek Checkpoint SLR 7, aber das ist mit einer UVP von 9.299€ leider auch für den Leasingfall etwas (um nicht zu sagen deutlich) drüber. Ansonsten habe ich eigentlich nur noch das Giant Revolt Advanced Pro 1 gefunden, das Carbon für >110kg Systemgewicht in Kombination mit 2x elektronischer Schaltung und allen Anschraubpunkten, auch Vordergabel, bietet (4.899€ mit SRAM Rival eTap; 5.599 mit GRX 815 Di2) - das wäre für den Leasingfall auch so das obere Ende meiner Zahlungsbereitschaft. Im Direktkauf-Fall eher so maximal 4.000€.
Welche weiteren Bikes gibt es noch, die oben genannte Eigenschaften vereinigen, die ich mir mal ansehen könnte?
2. "Reinrassigen" Renner dazukaufen und Grail behalten (mit Option auf späteres Aufrüsten bzw. separates Upgrade)
Hierzu stelle ich mal die These in dem Raum, dass selbst ein mittelteures Rennrad (z.B. 2.500-3.500€) vermutlich "mehr" Rennrad ist, als ein teureres Gravelbike mit Rennradbereifung (allein wegen der unterschiedlichen Geometrie). Korrigiert mich gerne, wenn diese Arbeitshypothese falsch ist.
Sollte es diese Variante werden, würde ich vermutlich in der Kategorie Carbon-Renner mit 105er Di2 gucken (z.B. Rose Xlite 04). Damit sich das Bike dann auch deutlich von dem Gravelbike unterscheidet, sollte es schon ein richtiges Race-Bike sein (kein Endurance - das wär mir vermutlich wieder zu nah am Gravelbike - und eben deutlich leichter). Auch hier wäre ich dankbar für alternative Empfehlungen, wobei es hier deutlich mehr Auswahl gibt, als für den unter 1.2 beschriebenen Fall.
Mir ist klar, dass es für diesen Fall keine einzig korrekte Lösung gibt. Dennoch würden mich mal einige Meinungen, Erfahrungen und vor allem Aspekte interessieren, die ich bisher noch nicht Bedacht habe, aber vielleicht im Zuge meiner anstehenden Entscheidung berücksichtigen sollte.
Viele Grüße
Fuchs