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Rennradreise in Europa, Mitte Dezember 2024 - wohin?

Von Mitte bis Ende März bin ich im Rahmen einer Urlaubsreise auf den kanarischen Inseln (La Palma, Teneriffa, La Gomera sowie Gran Canaria, Fuerteventura und Lanzarote) und Madeira für jeweils 1 bis max. 2 Tage (Rundreise) auf jeder Insel.
Ich möchte mit dem Rennrad jeweils längere (Tages-)Runden auf diesen Inseln fahren und habe mir einige Touren zusammengestellt mittels Routenplanern. Vermeiden möchte ich auf jeden Fall Schotterpisten, da diese immens viel Zeit/Verzögerung kosten und nachdem meine Touren auch etwas länger sind, sind solche "Unzulänglichkeiten" vermeidenswert.

Nachdem ich die Streckenverhältnisse nicht kenne aber sehr gerne Berge fahre, bitte ich um Feedback von euch, die bereits dort mit dem Rennrad herumgefahren sind und ihre Erfahrungen teilen mögen mit mir. Wie ist es landschaftlich, wo ich geplant habe? Was könnte ich ändern an den Touren?

Vor allem würde mir helfen zu wissen, ob meine Touren allesamt auf befestigten Wegen (= Asphalt, kein Schotter & Co.) verlaufen bzw. falls nicht, welche Abschnitte ich korrigieren muss. Auf die Angaben im Routenplaner muss ich mich zwar verlassen, hole aber gerne eine 2. Meinung ein.
Wie sind die Windverhältnisse um diese Jahrzeit? Im Besonderen auf den Bergen - ich fahre bis über 2000m rauf. Temperaturen?
Während die Ausgangsorte auf den Inseln fix sind, bin ich natürlich flexibel einigermaßen, in welche Himmelsrichtung ich fahre, da ich auch alleine (vermutlich) unterwegs bin.

Die Höhenmeterangaben des Routenplaners von alltrails irritieren mich jedoch ein wenig - aus langjähriger Erfahrung heraus von Routen, die ich dort plante und dann gefahren bin. Daher vermute ich, dass diese auch bei den geplanten Touren um gut 25% zu hoch angesetzt sind, wenngleich die Distanz (aus Erfahrung gesagt) einigermaßen stimmt.
Bsp dafür.:
  1. die grün markierte Tour auf Teneriffa (siehe link unten) hat lt. Höhenprofil 6.156 Hm. Wenn ich jedoch nachrechne (1. Anstieg 1700 Hm, 2. Anstieg 260 Hm, 3. Anstieg 1760 Hm, 4. Anstieg 200 Hm = 3920Hm ~4000 Hm), so ergeben sich deutlich geringere Höhenmeter. Klar, 4.000 Hm sind auch nicht ohne, aber doch ein Unterschied zu 6.150 Hm). Da ich natürlich im Leben schon zigfach Runden mit solchen Höhenmetern gefahren bin in den Alpen, sind mir Touren mit solchen Hm nicht unbekannt.
  2. Gleiches bei der Tour in La Gomera: 1. Anstieg 1350 Hm, 2. Anstieg 630 Hm, 3. Anstieg 490 Hm, 4. Anstieg 555 Hm, was in Summe 3025 Hm (statt 4405 Hm lt. Routenplaner) ergibt.
  3. Extrem krass ist die Höhenmeterangabe bei der Tour auf Madeira, wo mir >10.000Hm ausgegeben werden auf 190km. Das hat die Tour niemals! Auch wenn es schön hügelig dahingeht.

Die Runden samt Link zu alltrails:
La Palma Rundreise
Teneriffa - 2 Touren
Fuerteventura
Madeira
Lanzarote
La Gomera
Las Palmas - 2 Touren
Exportiere die Touren doch einfach nach Bikerouter. Dort waren vor einem halben Jahr die Angaben zu den Hm relativ gut.
 

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Re: Rennradreise in Europa, Mitte Dezember 2024 - wohin?
Die Runden samt Link zu alltrails:
Teneriffa - 2 Touren

Ich bin ab Mittwoch auf Teneriffa und deine Route 2 sieht ganz gut aus.
Route 1 müsste ich ein bisschen anpassen da ich von Tacoronte aus starte. Wenn du die Routen als .gpx zur Verfügung stellst kann ich die mal Probefahren ;) und Feedback geben. Hab keinen Alltrails Account.
 
Ich bin ab Mittwoch auf Teneriffa und deine Route 2 sieht ganz gut aus.
Route 1 müsste ich ein bisschen anpassen da ich von Tacoronte aus starte. Wenn du die Routen als .gpx zur Verfügung stellst kann ich die mal Probefahren ;) und Feedback geben. Hab keinen Alltrails Account.
Danke für deine Hilfe. Habe die GPX-Datei per PM geschickt.
Bitte vor allem um Info, wie es mit den Höhenmetern auch aussieht. :)
 
Danke für deine Hilfe. Habe die GPX-Datei per PM geschickt.
Bitte vor allem um Info, wie es mit den Höhenmetern auch aussieht. :)

Hi,

ich bin seit Freitag wieder zurück. Genau deine Routen bin ich dann aus unterschiedlichen Gründen (hauptsächlich das ich am Anfang noch nicht fit genug dafür war und am Schluss dann eher Lust auf neue Routen hatte) leider doch nicht gefahren habe aber mit den Routen die ich gefahren bin einen Overlap von denke ich über 90%.

Auf die Routen geh ich unten noch im Detail ein, hier erstmal ein paar allgemeine Punkte:
  • Das Wetter war insgesamt gemischt. Meine Unterkunft war in Tacoronte und dort hat es zeitweise jeden Tag mal geregnet. Oft war es sehr lokal und ein paar km weiter war es trocken. Vor allem wenn man über den Berg nach Santa Cruz ist war es fast immer trocken und auch einiges wärmer. Die Wolken kamen eigentlich immer von N oder NW. Im Anaga Gebirge war es deshalb vor allem in der zweiten und dritten Woche oft Nass. Entweder hat es geregnet oder man ist durch die Wolken gefahren. Im Süden und Südosten ist es dagegen immer trocken und warm gewesen. Die Sonne ist dank Äquatornähe sehr viel kräftiger als bei uns zu der Jahreszeit. Wenn die Sonne da war (Ist sie auf dem Teide immer) ist es trotz teilweise kalter Luft (15 Grad unten, 5 Grad auf dem Teide) immer sehr warm.
  • Die Straßen sind größtenteils sehr gut bis gut. Vor allem die Straße auf den Teide hoch ist vom Asphalt her super. Es gibt ein paar Straßen die rissig sind aber ich hab mich mit Rennradreifen überall wohl gefühlt.
  • Unbedingt Handschuhe mitnehmen. Wenn man vom Teide runter fährt hat man die Hände schon mal ne Stunde bei 40km/h oder schneller im Wind und da will man echt nicht das die Finger einfrieren.
  • Wind war nie problematisch.
  • Kleidungstechnisch kann ich Armlinge, Beinlinge, Halstuch und Weste/Windjacke sehr empfehlen. Es gibt starke Temperaturunterschiede und oft lange Abfahren und da kann es sonst schnell passieren das man auskühlt. Im Süden/Südosten bin ich immer mit kurz/kurz unterwegs gewesen. Im Norden/Nordwesten schadet ein langes Shirt und Beinlinge nicht. Beispiel: Bin letzten Donnerstag von Süden auf den Teide kurz/kurz bis auf 2300m hoch gefahren und hab dann für die Abfahrt alles angezogen was ich dabei hatte. Die Thermojacke hatte ich dabei aber nur einmal auf der Nachtwanderung auf den Teide an. Beim Radfahren wäre das zu warm gewesen.
  • Routing: Bei Straßen durch die Ortschaften (der Nordwesten ist quasi eine einige Ortschaft) gibt es teilweise sehr heftige Rampen (~20% Steigung). Umfahren lassen die sich nicht immer aber oft gibt es Serpentinen
Straßen die dann flacher sind.
- Die Autofahrer sind größtenteils Fahrradfreundlich. Zumindest die einheimischen. An knappe Überholmanöver wie sie in Deutschland der Alltag sind kann ich mich nicht erinnern. Vor allem an den Anstiegen wird teils sehr geduldig hinter einem her gefahren bis es genug Platz zum überholen gibt.

Jetzt zu den Routen

Route 1:
  • Ich bin von Santa Cruz Richtung La Laguna immer durch die Stadt gefahren. Da ist oft viel Verkehr deswegen würde ich den kleinen Umweg, auch wenn ich den selbst nicht gefahren bin, drin lassen. (Falls du Verpflegung brauchst, mit einem kleinen Umweg kannst du noch einen Abstecher zum Decathlon machen ;) )
  • In La Esperanza ist derzeit Baustelle. Da wird die Straße neu gemacht. Deine Route müsste stand jetzt kein Problem sein aber das könnte in ein paar Wochen wenn du das bist auch anders sein. Eine Umleitung ist aber ausgeschildert.
  • Die Abfahrt runter nach Güimar kann ich nicht aber eine Freundin ist die schon mal mit dem Rennrad gefahren. Hab mal auf der Strava Heatmap geschaut und da fahren viele. Wird also denk ich passen.
  • Auf der Straße von Güimar nach Granadilla de Abona ist der Straßenbelag teilweise bisschen schlecht aber die Route lohnt sich trotzdem.
  • Änderungvorschläge habe ich hier nicht. Die Teile der Route die ich gefahren bin sind entweder super oder alternativlos.
  • Höhenmeter: auf gpx.studio werden mir für deine Route 5000hm angezeigt. Ich habe die Errechnung für meine Routen mal mit den tatsächlich getrackten Verglichen und ich komm auf so Abweichungen um die 5-8%.
  • Oben auf dem Teide gibt es keine Einkaufsmöglichkeiten sondern nur Restaurants. Alles eher Touristisch. Ich war einmal im Restaurant Bambi und einmal im Cafe im Parador de Canadas. Ersteres war ok, letzteres fand ich bisschen teuer für TK Kuchen.


Route 2:
  • Auf der Straße von Santa Cruz nach San Andres gibt es einen Radweg aber der ist eher schlecht. Die Straße wirkt wie eine Autobahn aber ist keine und die ganzen Locals fahren dort auch. Lass dich hiervon also nicht abschrecken.
  • Du könntest wenn du Lust hast und das Wetter gut ist, noch einen Abstecher nach Benijo machen. Das ist super schön dort. Aber Achtung, der Aufstieg ist wirklich nicht ohne. Teilweise >15% Steigung: Screenshot 2025-02-11 112529.png
  • Bei gutem Wetter lohnt sich auch ein kleiner Abstecher zum Pico de Ingles. Super schöne Aussicht und nur ein kleiner Umweg Screenshot 2025-02-11 112655.png
  • Die Abfahrt aus dem Anaga Gebirge runter nach Tegueste ist super. Durch die Orte durch muss man bisschen langsam tun aber ist trotzdem imho die beste Route aus dem Anaga Gebirge gen NW
  • Ein weitere Abstecher der sich lohnt ist die Straße zum Punta del Hidalgo. Tolle Küstenstraße: Screenshot 2025-02-11 113015.png
  • Zwischen Tejina und La Matanza würde ich die eine andere Route empfehlen. Zwischen Tejia und Tacoronte ist die von der Steigung her gleichmäßiger und du sparst dir sehr steile Rampen die da innerorts hoch gehen. Ab Tacoronte ist die Straße durch El Sauzal super schön. Bei klarer Sicht kann man von dort die ganze Küste bis zum Teide schauen. Gelbe Linie: Screenshot 2025-02-11 113626.png
  • Hier würde ich die Serpentinen fahren. Die Abkürzungen sind sehr steil und du bist ja erst am Anfang des Aufstiegs zum Teide: Screenshot 2025-02-11 113841.png
  • Auf dem Rückweg nach Santa Cruz bin ich bisschen anders gefahren. Die Strecke war ob aber auch nicht so das ich dir von deiner Route abraten würde. Screenshot 2025-02-11 114909.png
  • Höhenmeter: gpx.studio gibt mir hier 3900hm an. Das erscheint mir realistisch und deckt sich ungefähr mit ner Überschlagsrechnung wenn ich Touren die ich gefahren bin zusammenrechne


Wenn du noch Fragen hast, meld dich gerne. Falls du die GPX Tracks von mir haben willst kann ich dir die gern in ner PM schicken.
 
@harley :
Danke eingangs für deine Bemühungen und Tipps.:daumen: Zahlreiche Screenshots habe ich schon eingearbeitet und so die Tour angepasst. Lediglich den Abstecher nach Benijo sowie die Straße zum Punta del Hidalgo habe ich nicht eingearbeitet, weil das sind Stichstraßen und die "stören" den Rundencharakter der Tour. Zudem schätze ich, dass ich da pro "Stich" eine Stunde extra brauche (Hin/Zurück) und diese Tour ist mit 155km ohnedies schon ordentlich samt 4550Hm lt. Routenplaner. Wobei ich hier deiner Aussage mit etwa 3900Hm mehr Glauben schecke, als dem alltrails Routenplaner, der bei den Hm immer um gute 15% zu hoch liegt.
Es sind noch starke 4 Wochen bis ich dorthin komme.

5°C auf dem Teide treiben mir Sorgen in den Augen. Selbst wenn es Mitte/Ende März wärmer sein soll (da sind Temp. von 25°C an der Küste auf 0m angeblich üblich), wird es mit vielleichth 10°C auf diesem Berg kaum viel wärmer sein. Da muss ich dann extra warme Wäsche mitnehmen (was ich eigentlich vermeiden wollte, denn die muss ich dann 160km und mehr - je nach Tour - mitführen), denn meine Hoffnung/Spekulation war, einfach schnell über diesen Berg "drüber" zu fahren, wie ich es am Glockner seit je her praktiziere: kurz/kurz im Anstieg bis auf 2500m (Hochtor etc.) bei etwa 25-30° unten und dann halt 15°C oben, kein Aufenthalt oben sondern gleich in die Abfahrt und die ersten 400-600 tiefenmeter sind dann eben kühl, aber verkraftbar. Ab dann geht es wieder. Am Glockner komme ich schon gut und gerne auf 80km/h+. So ähnlich hatte ich das am Teide auch vor.

Rampen bis 30% sind für mich als Fliegengewicht und langjähriger Mountainbiker kein Problem. Muss ich zwar auch nicht durchgehend haben, aber wenn halt ein paar Hundert Meter mit dieser Steigung sind - kein Problem. Dementsprechend "kratzen" mich 20% Rampen noch weniger - die fahre ich fast tlg. bei meinen Alltagsausfahrten, wenngleich natürlich nur kurze (max. 300m). Sorgen bereitet mir da mehr ein Wind, der am Berg noch entgegen bläst. Wie war da deine Erfahrung? Muss ich Mitte/Ende März auch auf Teneriffa mit viel Wind rechnen? Wenn ja, aus welcher Hauptrichtung kommt er?

Ich fahre seit Jahrzehnten nur mit Handschuhen am Rennrad. Praktisch niemals ohne, weil ich selbst aus Erfahrung weiß, wenn ich einen Abgang vom Rad in Fahrt mache, sind die Hände die ersten Kontakte mit dem Untergrund. Eine "zweite Haut" in Form eines Handschuhs kann schon sehr viel helfen.

All meine Touren habe ich mit primärer Eigenversorgung geplant. Höchstens, dass ich irgendwo Wasser/Trinken kaufe, aber sonst ernähre ich mich über Riegeln.

So lange der Straßenbelag nicht so arg beisammen ist, dass man bergauf schneller fährt als bergab ;) bzw. loser Schotter am Asphalt liegt oder man gar auf einer Schotterpiste unterwegs ist, passt es schon für mich. Ich bin da nicht so anspruchsvoll. Da ich allerdings zeitlich ein wenig unter Druck bin mit der Tour was die Rückankunft betrifft, möchte ich eben Unsicherheiten, die zu einer längeren Fahrzeit führen, minimieren. Eine kilometerlange Schotterpassage gehört da jedenfalls dazu, wie eben komplett kaputter Asphalt auf einzelnen Streckenabschnitten.
 
Zuletzt bearbeitet:
5°C auf dem Teide treiben mir Sorgen in den Augen.
Das ist unbegründet, auf dem Pico de Teide kann das schon sein, aber so hoch fährst du mit dem Rennrad nicht. Am besten die Vorhersage beachten. War da sicher schon 10x oben, das letzte mal Anfang Dezember 24. Da hatten wir 17° an der Talstation der Seilbahn. Auch schon mal 30° erlebt, während es unten in Garachico nur 20° hatte. Kann also sehr unterschiedlich sein. Bei Calima kann der Wind aus Südost nerven, sonst kommt er hauptsächlich aus Nordwest.
Wichtig, nur nicht am Wochenende hoch und früh am Tag. Wir hatten sehr viel Autoverkehr, 80% Touri-Mietwagen deren Fahraktionen höchste Konzentration erfordern. Die halten dann auch mal in der Kurve oder stehen auf der Gegenspur für ein Foto.
Und Essen kann man da oben nichts, viel zu touristisch. Weiter unten gibt's an allen Abfahrten gute Bars/Restaurants wo die Einheimischen essen.
 
@harley :
Lediglich den Abstecher nach Benijo sowie die Straße zum Punta del Hidalgo habe ich nicht eingearbeitet, weil das sind Stichstraßen und die "stören" den Rundencharakter der Tour. Zudem schätze ich, dass ich da pro "Stich" eine Stunde extra brauche (Hin/Zurück) und diese Tour ist mit 155km ohnedies schon ordentlich samt 4550Hm lt. Routenplaner.
Also zum Punta del Hidalgo kommt man deutlich unter ner Stunde hin und zurück. Benijo sind eher so 2h extra.
5°C auf dem Teide treiben mir Sorgen in den Augen. Selbst wenn es Mitte/Ende März wärmer sein soll (da sind Temp. von 25°C an der Küste auf 0m angeblich üblich), wird es mit vielleichth 10°C auf diesem Berg kaum viel wärmer sein. Da muss ich dann extra warme Wäsche mitnehmen (was ich eigentlich vermeiden wollte, denn die muss ich dann 160km und mehr - je nach Tour - mitführen), denn meine Hoffnung/Spekulation war, einfach schnell über diesen Berg "drüber" zu fahren, wie ich es am Glockner seit je her praktiziere: kurz/kurz im Anstieg bis auf 2500m (Hochtor etc.) bei etwa 25-30° unten und dann halt 15°C oben, kein Aufenthalt oben sondern gleich in die Abfahrt und die ersten 400-600 tiefenmeter sind dann eben kühl, aber verkraftbar. Ab dann geht es wieder. Am Glockner komme ich schon gut und gerne auf 80km/h+. So ähnlich hatte ich das am Teide auch vor.
Ich kenn den Glockner nicht aber am Teide sind die An/Abstiege sehr flach und dementsprechend lang. Über die NordOst Abfahrt braucht man gut und gerne eine Stunde bis man wieder unten ist.
Wie die Temperaturen im März sind weiß ich nicht aber ich kann dir ja mal meine Kleidung beschreiben.
Auffahrt: Baselayer(Südauffahrt kurz, Nordauffahrt lang)+Trikot-kurz+Bib+kurz
Abfahrt: Zusätzlich dazu: Knielinge, Armlinge, Halstuch, Weste
Sowohl am Teide als auch im Anagagebirge fährt man oft auch durch Wolken und das kann dann frisch werden. Thermowinterkleidung hatte ich nie an.

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Ich fahre seit Jahrzehnten nur mit Handschuhen am Rennrad. Praktisch niemals ohne, weil ich selbst aus Erfahrung weiß, wenn ich einen Abgang vom Rad in Fahrt mache, sind die Hände die ersten Kontakte mit dem Untergrund. Eine "zweite Haut" in Form eines Handschuhs kann schon sehr viel helfen.
Ich meinte damit lange Handschuhe. Bei 5 Grad, kurze Handschuhe wären mir zu kalt gewesen.
So lange der Straßenbelag nicht so arg beisammen ist, dass man bergauf schneller fährt als bergab ;) bzw. loser Schotter am Asphalt liegt oder man gar auf einer Schotterpiste unterwegs ist, passt es schon für mich. Ich bin da nicht so anspruchsvoll. Da ich allerdings zeitlich ein wenig unter Druck bin mit der Tour was die Rückankunft betrifft, möchte ich eben Unsicherheiten, die zu einer längeren Fahrzeit führen, minimieren. Eine kilometerlange Schotterpassage gehört da jedenfalls dazu, wie eben komplett kaputter Asphalt auf einzelnen Streckenabschnitten.
Also sowas ist mir nicht untergekommen. Das schlimmste was mir begegnet ist, waren so Wasserablaufrillen die in die Straße im 10cm Abstand reingefräst sind. Das war auf so Nebenstraßen die du soweit ich das gesehen hab nicht auf deinen Touren hast. Solange man auf den großen Straßen bleibt ist der Asphalt super.
 
Ich kenn den Glockner nicht aber am Teide sind die An/Abstiege sehr flach und dementsprechend lang. Über die NordOst Abfahrt braucht man gut und gerne eine Stunde bis man wieder unten ist.
Gut zu wissen. Die Großglockner-Hochalpenstraße hat im Mittel um die 10%, ein paar Rampen mehr. Je nachdem von welcher Seite gefahren wird. Es scheint, dass man bergauf den Rythmus dann gut findet, vor allem wenn es sehr flach sein soll lt. deiner Info. Daraus schließe ich, dass die Abfahrten nicht besonders schnell sind oder? Meine bisherige Vmax. mit dem Rennrad von 97,8km/h dürfte wohl nicht in Gefahr sein auf den kanarischen Inseln.:D
Wie die Temperaturen im März sind weiß ich nicht aber ich kann dir ja mal meine Kleidung beschreiben.
Auffahrt: Baselayer(Südauffahrt kurz, Nordauffahrt lang)+Trikot-kurz+Bib+kurz
Ja, die klassische Sommerkleidung beim Radfahren. Die fahre ich von 23-40°C im wesentlichen seit Jahren, ausser ein kalter/starker Wind kommt dazu.
Abfahrt: Zusätzlich dazu: Knielinge, Armlinge, Halstuch, Weste
Ok, die klassiche Übergangszeit-Kleidung. Ich werde es dann mit Knielingen/Ärmlingen versuchen.
Sowohl am Teide als auch im Anagagebirge fährt man oft auch durch Wolken und das kann dann frisch werden. Thermowinterkleidung hatte ich nie an.
Ja klar. Ich fahre nur mit langen Handschuhen Fahrrad. :-) Die kurzen, also wo die Finger alle frei sind, sind im Sturzfall nur halb so viel wert. Mit denen fahre ich zw. 15-40°C. Sind auch recht dünn klarerweise. Notfalls fahre ich auch 30min bei 5°C damit. So schlimm ist es dann auch nicht.

Ich meinte damit lange Handschuhe. Bei 5 Grad, kurze Handschuhe wären mir zu kalt gewesen.
Also sowas ist mir nicht untergekommen. Das schlimmste was mir begegnet ist, waren so Wasserablaufrillen die in die Straße im 10cm Abstand reingefräst sind. Das war auf so Nebenstraßen die du soweit ich das gesehen hab nicht auf deinen Touren hast. Solange man auf den großen Straßen bleibt ist der Asphalt super.
Ok, danke vielmals. Straßen scheinen also allesamt recht gut zu sein, was ich bisher so durch Recherche in Erfahrung bringen konnte. Daher meide ich auch Nebenstraßen, da dies ein sehr schwammiger Begriff ist. Während man in meiner Region faktisch alle Nebenstraßen (bis auf großteils Privatweg-Ebene) mit dem Rennrad fahren kann, da sie asphaltiert sind und dieser wiederum in problemlos fahrbarem Zustand sich befindet, ist mir dies im Ausland eben unbekannt, was dort als "Nebenstraße" gilt. Ich war ja noch nie auf den kanarischen Inseln.

Wie sieht es mit der Wasserversorgung/Trinken aus? Gibt es da "Markets" irgendwo unterwegs oder muss man immer auf Restaurants/Bars zurückgreifen unterwegs? Ist das Wasser überhaupt trink-/genießbar ohne es abzukochen unterwegs? Will mir da nicht irgendeinen Magen-/Darmvirus einfangen, weil dann sind alle meine Touren auf den kanarischen Inseln passé.:mad:
 
Wie sieht es mit der Wasserversorgung/Trinken aus? Gibt es da "Markets" irgendwo unterwegs oder muss man immer auf Restaurants/Bars zurückgreifen unterwegs? Ist das Wasser überhaupt trink-/genießbar ohne es abzukochen unterwegs? Will mir da nicht irgendeinen Magen-/Darmvirus einfangen, weil dann sind alle meine Touren auf den kanarischen Inseln passé.:mad:

Im Anaga Gebirge und auf dem Teide gibts keine Supermärkte und auch keine Tankstellen. Restaurants/Bars gibt es einige und die Preise sind (mit Außnahme des Parador de Canadas) eigentlich immer fair und man bekommt auch in den meisten Restaurants ne 1,5L Flache Wasser für unter 2€.
Abseits der Gebirge gibt es überall Supermärkte und kleine Shops.
Auch an Tankstellen bekommt man in der Regel 1,5L Wasser für unter 2€.

Ich hab auch immer wieder Leitungswasser getrunken und hab keine MagenDarmprobleme bekommen. Im Internet ließt man unterschiedliches und wirklich gut schmeckt das Wasser nicht (Mineralisch und bisschen Chlor).
 
Das ist unbegründet, auf dem Pico de Teide kann das schon sein, aber so hoch fährst du mit dem Rennrad nicht. Am besten die Vorhersage beachten. War da sicher schon 10x oben, das letzte mal Anfang Dezember 24. Da hatten wir 17° an der Talstation der Seilbahn. Auch schon mal 30° erlebt, während es unten in Garachico nur 20° hatte. Kann also sehr unterschiedlich sein. Bei Calima kann der Wind aus Südost nerven, sonst kommt er hauptsächlich aus Nordwest.
Wichtig, nur nicht am Wochenende hoch und früh am Tag. Wir hatten sehr viel Autoverkehr, 80% Touri-Mietwagen deren Fahraktionen höchste Konzentration erfordern. Die halten dann auch mal in der Kurve oder stehen auf der Gegenspur für ein Foto.
Und Essen kann man da oben nichts, viel zu touristisch. Weiter unten gibt's an allen Abfahrten gute Bars/Restaurants wo die Einheimischen essen.
Nein, diese Sorge war leider nicht unbegründet! Bei der Abfahrt vom Teide hatte ich im Bereich von 1900-1500m Seehöhe starken Nebel, Nieselregen aus dem Nebel, 4-6°C lt. Wahoo, etwa 50-70 km/h Nord bis NW-Wind und nasse Fahrbahn, wenngleich es auf der Straße auf etwa 2300m Seehöhe (also ziemlich oben) trocken und sonnig war. Wohlgemerkt am 23/3/25. Abfahrtsgeschwindigkeit nach Norden hin: etwa 40-70km/h. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht schreiben, denn jeder, der bei solchen Temperaturen schon mal Radgefahren ist, weiß was das bedeutet: gefühlt etwa -3 bis -5°C bei diesem Wind lt. "Windchill-Rechnern", dazu der Wind, welcher das Steuern des Fahrrades ordentlich erschwerte bzw.
Das sind praktisch winterliche Fahrbedingungen in einer Form, wie ich sie bisher kaum erlebt hatte. 🥶 Denn, bei solchen Bedingungen fahre ich mit Winter-/Thermokleidung am ganzen Körper: mind. 3-lagig am Oberkörper, dicken Winterhandschuhen, Haube, Thermo-Langhose und Winterschuhen und nicht mit einfachen Beinlingen + kurze Hose bzw. einem simplen Langarmtrikot + hauchdünner Windjacke und einem einfachen Baselayer/Unterhemd bzw. einer dünnen Radkappe bzw. Sommer-Langarmhandschuhen. Auch wenn es in tiefen Lagen sonst recht warm war bzw. wie hier User beschrieben hatten.
Die Auffahrt von der Westseite war dagegen relativ entspannt dafür mit knapp 40km auch lange, wenngleich ebenso der Nebel in selbiger Höhe für Temp. < 10°C sorgte. Dafür windgeschützter war und auch kein Nieselregen samt nasser Fahrbahn vorhanden.
Autoverkehr war auf der Westseite stärker als auf der Nordost-Abfahrt, wo mir auf der ganzen Abfahrt mit Santa Cruz kaum Autofahrer entgegen kamen, was auch ob der Streckenführung bergab sehr angenehm war.

Mehr zu meinen Routen, die ich allesamt gefahren bin, wie zuvor verlinkt (jedoch 2 davon aufgrund technischer bzw. wetterbedingt verkürzen musste), dann in den nächsten Tagen hier im Thread.
 
Möchte noch ein paar Impressionen aus den Runden auf den Kanaren + Madeira teilen, die ich zw. 16/3-30/3 2025 besuchte:
Zwischen den besuchten Inseln (La Gomera, Madeira, La Palma, Lanzarote, Teneriffa, Gran Canaria) besteht aber ein starker Unterschied im Hinblick auf die Topografie, den Straßen und auch der Landschaft, sowie dem Wetter/Klima.

Topografie/Höhenmeter
  • Wie allgemein bekannt sein dürfte, sind alle kanarischen Inseln wie auch Madeira hügelig bis bergig (je nach Auffassung). Man macht zwangsweise ordentlich Höhenmeter pro Kilometer gerechnet - unter 1300 Hm (auf 90km) bin ich nie von meinen Runden zurück, gekommen. Bis eben rauf auf 5500Hm auf etwa 160km. Die "Highlights" sind hier gewiß die Inseln La Gomera, La Palma und Madeira, welche topografisch nur rauf/runter gehen. Flache/ebene Streckenabschnitte max. 1km lang, wenn überhaupt, gibt es schlichtweg nicht.
    Meistens sind die einzelnen Anstiege jedoch von geringer Höhendifferenz - man fährt ein paar duzend Höhenmeter rauf, dann wieder ein paar runter, dann mal 100 Hm rauf, 50m runter, dann 200 Hm rauf und wieder 100m runter. So geht es auf vielen Inseln (ganz besonders La Palma, Gran Canaria, Teneriffa, Madeira, La Gomera etc.) dahin - auf der gesamten Strecke, die man fährt. Nachdem praktisch alle Straßen derart verlaufen, kommen die doch erheblichen Höhenmeter in Summe zustande - nicht, weil ein einziger oder vielleicht 2 große Anstiege dafür verantwortlich wären. (mit wenigen Ausnahmen) Sondern weil man 30-50 "Hügeln" fährt.
  • Die Anstiege auf den Hauptstraßen (verglichen mit unseren Bundes-/Landesstraßen in AUT) sind durchwegs moderat - bis max. 10%, selten darüber und dann auch nur kurz (max. < 500m). Trotz der vielen Höhenmeter kann man mit einem Rennrad relativ gut fahren bzw. die Steigungen bewerkstelligen. Je nach Trainingszustand mit üblicher Kompakt-Übersetzung 50/34 vorne bzw. 30/11 hinten. Ich fuhr mit einer Rohloff-Getriebenabe und 60/17 Eingangsübesetzung meine Runden auf meinem Rennrad/Speedbike, was in etwa einer Kompakt-Entfaltung von 2,07 im kleinsten/leichtesten Gang entspricht. Den leichtesten Gang brauchte ich aber auch nur auf den steilsten Rampen mit etwa 30-35%, sonst nie.
  • Die Anstiege auf Berge (>700m Höhenmeter am Stück) sind durchwegs lang und relativ flach. So z.B. auf den Teide in Teneriffa (2300m Seehöhe) von der Westseite oder den El Paso in La Palma (1550m Seehöhe), ebenso von der Westseite. Hier fährt man zwischen 25-40km dauerhaft aufwärts bei < 10% Steigung meist und macht gleich mal >1200 Hm in einer Auffahrt. Von der Ost-Seite wären diese Berge steiler in den Anstiegen gewesen, dafür kürzer.
  • Anstiege abseits von Hauptstraßen können durchaus 35-40% Steigung aufweisen; meist zwar nur ein paar Hundert Meter lang (bis etwa 2 km fuhr ich sogar einen), was aber ausreicht. Hier sind kurzzeitig 400-600 Watt Leistung an der Kurbel notwendig (bei meinen 70 kg Kampfgewicht in voller Montur) bei üblicher Kompakt-Übersetzung am Rennrad um im Schritttempo hoch zu kommen. Brutalst, obwohl ich als MTBer Anstiege in dieser Größenordnung gewöhnt bin langjährig.
Straßen & Straßenzustand
  • Zu meiner Überraschung ist der Straßenzustand von Haupstraßen, im Besonderen Überlandstraßen, auf allen Inseln als gut bis sehr gut zu qualifizieren. Kaum bis keine Schlaglöcher, gleichmäßige Asphaltschicht ohne besonders viele Risse oder ähnlichem.
  • Innerörtlich, speziell in den Inselhauptstädten (Las Palmas, Santa Cruz de Teneriffa, Santa Cruz de La Palma, Arrecife, San Sebastián bzw. Funchal) ist der Straßenzustand dagegen als desaströs abschnittsweise einzustufen. Vor allem Nebenstraßen/Gassen weisen ein hohes Maß an Sanierungsbedarf auf und da kann man sich sein Rad schnell beschädigen, wenn zu wenig Sorgfalt beim Fahren hochkommt. Schlaglöcher, Risse, Querrinnen, gehobene/abgesenkte Pflastersteine - alles dabei.
  • Kanalgitter, die quer über die Fahrbahn verlaufen, haben fallweise so einen groben Gitter-Abstand, dass ein Rennradreifen reinfällt - durch einen solches holte ich mir einen Durchschlag auf Teneriffa, weil mein Hinterrad zwischen den Gitterstäben reinrutschte beim Überrollen und der Reifen dann durchschlug. Ich bin das Gitter zu wenig schräg überfahren und es hatte nur Gitterstäbe, die in Fahrtrichtung ausgerichtet waren. Hier muss eine gewisse Sorgfalt beim Fahren walten - was bei >50km/h bergab gar nicht so leicht ist.
  • Auf Lanzarote und Fuerteventura ist der Asphalt besonders rauh über weite Strecken. Ich meine damit, er ist nicht schadhaft im Sinne von Schlaglöchern, sondern die Asphaltkörnung ist eben ziemlich rauh, wodurch das Rad nicht so gut rollt bzw. der Komfort durch die daraus resultierenden Vibrationen deutlich leidet.
  • Schotter liegt selten auf dem Asphalt und wenn, dann sind es einzelne Steine. Allerdings muss man ständig mit herunterfallenden Steinen aus dem Gesteinsmassiv rechnen, wo man fährt. Die meisten Straßen sind in die Felswände hineingebaut und mit herabfallenden Steinen (bis durchaus Faustgröße und mehr) muss gerechnet werden auf Streckenabschnitten, die eben in den Fels geschlagen wurden.
  • Der Straßenzustand erlaubt durchwegs Abfahrten bis knapp 80 km/h, wenngleich dies meist aufgrund der Straßenführung seltenst möglich ist (man fliegt einfach aus den Kurven raus). Viele Kurven sind 140-180° Kurven, die mit max. 40 km/h befahren werden können und man sollte in diesen besondere Vorsicht walten lassen: nicht selten geht es hinter der Straßenabsperrung vertikal mehrere Duzend Meter nach unten - rutscht man im Sturzfall unter den Begrenzungssteinen durch, ist ein Überleben eher unwahrscheinlich. Leitplanken sind selten vorhandne. Daher, schnell fahren geht nur auf geraden, kurvenarmen Streckenabschnitten, wo das Risiko minimal ist.
  • Es gibt auf allen genannten Inseln häufig Geschwindigkeitsbeschränkungen von 30, 40 und 50 km/h. Innerorts, aber auch im Überland. Speziell bei besonders kurvenreichen Strecken. Autofahrer halten sich durchwegs auch daran.
  • Auf Madeira, La Palma und La Gomera fährt man regelmäßig durch Tunnels mit einer Länge von 100-2000m, die bisweilen unbeleuchtet sind. Kein Vergleich mit Tunnels in unseren Breiten, die allesamt ausgeleuchtet sind. Eine aktive Beleuchtung am Fahrrad ist daher ebenso empfehlenswert, wie eine besonders vorsichtige Fahrweise, denn die Tunnels verlaufen keinesfalls eben/flach, sondern sind regelmäßig mit Anstiegen/Abfahrten versehen. Ich erinnere mich an einige solche, wo ich problemlos mit 60-70 km/h durchfahren hätte können, aber ob des schlechten Lichts (wenn eine Beleuchtung vorhanden ist, dann ist sie mies) knapp mit der Hälfte dieser Geschwindigkeit nur fuhr.
  • Autobahnen gibt es kaum; dort darf mit dem Fahrrad nicht gefahren werden. Ansonsten gibt es zahlreiche höherrangige Straßen, die den Bundesstraßen bei uns ähneln und in der Bezeichnung einstellig sind. z.B. FV-1, GC-1, LP-1, LP-2 usw. Diese Straßen sind besonders breit, haben mitunter einen Pannenstreifen (wo jedoch von Glasscherben über Schotter und sonstigem alles mögliche liegt). Das Befahren ist per se erlaubt, aber je nach Insel nicht besonders angenehm - außer es erfreut jemanden auf Hauptstraßen mit entsprechendem Verkehr dahin zu fahren. Mitunter geht es nicht anders, vor allem auf Lanzarote, Fuerteventura, La Palma und La Gomera, da schlichtweg keine alternative Straßenzüge zur Verfügung stehen. Gran Canaria und Teneriffa sind zumindest abschnittsweise besser im Sinne, es gibt einen alternativen Fahrweg als Radfahrer. Und sei es nur ein baulich-getrennter Radweg neben der eigentlichen Fahrbahn.
    Zweistellige Straßenbezeichnungen sind dann die Landesstraßen, z.B. TF-24, LP-20 usw. - bisweilen gibt es selten auch noch 3-stellige Bezeichnungen. Dieser Straßentyp ist meist etwas schmäler als die einstellig bezeichneten Straßen, aber mit wenigen Ausnahmen haben 2 LKWs nebeneinander Platz bzw. einen eigenen Fahrstreifen für sich. Dennoch gibt es auf vielen Inseln immer wieder Engstellen, wo max. ein LKW alleine durchkommt von der Breite her.
    Mitunter sind manche Tunnels für Fahrradfahrer gesperrt - so z.b. auf La Palma die West-/Ost-Verbindung von Los Llanos nach Santa Cruz - hier fährt man auf der LP-3 ganz normal, aber darf durch die Tunnels, die unter dem El Paso Pass durchgehen, nicht passieren, sondern muss über den Pass fahren, was etwa 600 Höhenmeter extra macht. Diese Straße ist zwar bestens asphaltiert, sehr kurvenreich und auch nicht besonders steil, aber angesichts der Höhenmeter, die ich bis dorthin schon intus hatte, bei Vulkanasche auf der Fahrbahn, 6°C und Nieselregen trotzdem herausfordernd.
Radservice
  • Servicestationen gibt es sehr unterschiedlich verteilt und praktisch nur in den Hauptstädten der Inseln. Ausserhalb dieser in anderen Ortschaften kaum und wenn, dann in küstennahen. Hier sind Teneriffa, Gran Canaria sowie Lanzarote noch am besten - ich sah hier immer wieder Bikeshops.
  • Gute Bremsen sind hilfreich und eine Lebensversicherung - Ersatzbremsbeläge würde ich zumindest auf die Reise mitnehmen, wenn schon nicht auf die jeweilige Tour. Bzw. wenn das eigene Rad mitkommt, dann zu Hause noch neue Beläge montieren, was auch für 2 Wochen reichen sollte. Mein Rennrad hatte Ø 180/160 Bremsscheiben drauf, die ordentlich gefordert waren - ich habe etwa einen ganzen Bremsbelag verschlissen am Hinterrad.
  • Ersatzschlauch mitzunehmen ist dringend empfohlen samt Luftpumpe oder CO2-Patrone, da nun mal mit Defekten immer zur rechnen ist. Ganz die leichtesten Reifen würde ich nicht aufziehen, sondern im Zweifelsfall eher pannensichere. Ich hatte einen Durchschlag (siehe oben), aber sonst keinen Platten durch einen eingedrungen Gegenstand und bin mit Mavic Yksion Pro in 23-622 Dimension gefahren.
  • Leider hatte ich einen technischen Defekt in La Gomera nach etwa 5 Fahrtagen (Speichennippel am Vorderrad brach), was mich Stunden kostete diesen zu beheben - nämlich Fahrradnippel aufzutreiben - repariert habe ich es dann eh selbst. Dadurch verzog es mein Laufrad allerdings dermaßen, dass 2 Tage später weitere Speichennippel brachen und das Spiel von vorne losging. Vor allem das harte Bremsen mit der Vorderradbremse führte zu gerissenen Speichennippeln, sodass ich an den letzten 3 Fahrtagen nur mehr vorsichtigst bergab fuhr und meist hinten bremste um keine zusätzliche Zugkraft auf die Vorderrad-Speichennippel einzuleiten durchs Bremsen.
Wetter
  • Dieses war meiste Zeit wolkig bis bedeckt. ich hatte in 2 Wochen keine 2 Fahrtage, an denen strahlender Sonnenschein über zumindest mehrere Stunden zu beobachten war.
  • Die Temperaturen lagen zw. 15-20°C im Flachen auf Meeresniveau beim Start um etwa 9-10 Uhr morgens bzw. der Ankunft am späteren Nachmittag. Wind meist zw. 25-40 km/h bereits früh morgens und wolkiges Wetter wenig fallweisem Sonnenschein.
  • In größeren Höhen (>300m Seehöhe) beginnt das Wetter deutlich vom Meeresniveau abzuweichen (ausser in Fuerteventura und Lanzarote) und das auch relativ rasch: es wird merklich kühler, Nebel zieht auf und die Winde verstärken sich.
  • Wind war generell ein ganz "heißes" Thema - blies er doch bereits von der Früh weg mit >25 km/h, erreichte er in höheren Lagen durchaus >70 km/h und kam meist aus nördlicher Richtung, was für einen ordentlcihen Windchill-Effekt sorgte, da dieser Wind zusätzlich kalt war.
  • Aus dem Nebel nieselte es meistens, was für nasse Fahrbahn sorgte und zugleich auch für feuchte Kleidung, die dann in der folgenden Abfahrt wieder trocknete, aber zugleich auch kühlte. Fährt man in Höhenlagen >600m Seehöhe, muss mit einem Temperaturrückgang gegenüber dem Meeresniveau von durchaus 10°C gerechnet werden. Selbst wenn es auf Meeresniveau noch einige Sonnenfenster gibt, so sieht das im Nebel ganz anders aus - Sichtweite von max. 150-200m, Nieselregen und kalter Wind bei rund 5-10°C ergeben eher winterliche Fahrverhältnisse nach meiner Auffassung als Österreicher und Ganzjahres-Radfahrer. Dafür sollte man gewappnet sein mit entsprechender Kleidung: startet man kurz/kurz auf Meeresniveau und plant in Höhenlagen >500m zu fahren, so sind Ärmlinge/Beinlinge bzw. eine (gute) Windjacke zusätzlich fast Pflicht um diese Jahreszeit wie auch Langfingerhandschuhe (Sommerhandschuhe können zu wenig sein - mir froren die Finger bei den dünnen Langfingerhandschuhen ganz schön) mit Fütterung innen mehr als empfehlenswert wie auch eine Kopfbedeckung (Haube). Meist bewegt man sich nicht allzu lange in diesem Gebiet (z.B. bei Abfahrten etwa 20min).
    Bei Bergen (Teide, Pico de las Nieves, El Paso etc.), wo man auf >1300m Seehöhe raufkommt, ist warme Kleidung ob der Wetterverhältnisse durchaus ein wichtiger Punkt, denn man muss auch wieder runter fahren. Selbst wenn ordentlich bergauf geschwitzt wird, bergab ist es dann eisig kalt bis man eine gewisse Seehöhe unterschritten hat. Nicht zu vergessen der Fahrtwind bergab, der gleich mal 40-60 km/h beträgt.
  • Wettervorhersagen sind äußerst wechselhaft und unpräzise, wie ich leider feststellen musste. Meist nutze ich google oder eine App und die Vorhersagen betreffen entweder die größeren Ortschaften auf Meeresniveau oder aber die Bergspitzen - von den geschilderten Wetterkapriolen auf mittleren Höhen liest sich kaum was. So hatte ich am Teide auf >2000m Seehöhe strahlenden Sonnenschein und etwa 10°C bei Wind von geschätzt 30-50 km/h; ein paar hundert Meter darunter winterliche Fahrverhältnisse.
Radfahrer
Auf den Inseln Teneriffa, Gran Canaria (im flachen Bereich der Insel jeweils), Lanzarote und Fuerteventura sah ich bei allen Ausfahrten regelmäßig Rennradfahrer oder Triathleten. Kaum fährt man in die Höhe, reduziert sich die Zahl der Radfahrer ganz deutlich: In der Auffahrt auf den Teide auf Teneriffa hatte ich gerade mal 1 Radfahrer überholt und 1 eingeholt, mit dem ich dann die letzten 2 km zusammen fuhr. Das auf knapp 40 km Distanz. Überholt wurde ich von niemanden. Bergab kamen mir in über 2h Auffahrtszeit keine 10 Radfahrer entgegen, obwohl dieser Berg unter Radfahrern weithin bekannt ist auf der Insel.
Auf La Palma sah ich in über 7h Fahrzeit gerade mal 1 Rennradfahrer - in La Gomera ausserhalb der Hauptstadt - gar niemanden in 3h Fahrzeit. Madeira war ähnlich zu La Palma.
Auf den Inseln Madeira, La Gomera sah ich praktisch auch keine Radfahrer abseits der Hauptstadt - auf meinen mehrstündigen Runden kamen mir da < 5 Radfahrer unter.
In Teneriffa hatte ich das Glück mit einer geführten Rennradrunde etwa 15 km lang mitfahren zu können bergauf.

Verhalten der Autofahrer
Das ist äußerst vorbildlich beim Überholen, wie ich feststellen musste. Ganz besonders auf den Kanaren. Autofahrer auf Madeira sind etwas "aggressiver" im Fahrstil - überholen knapper aber immer noch mit ausreichend Abstand. Die Kanaren überholen fast immer auf der Gegenfahrbahn - als wenn sie vom Radfahrer Angst hätten. Ich habe duzendfach per Handzeichen symbolisiert, dass sie doch überholen mögen, da die Autofahrer tlw. kilometerweise hinter einem her fahren und sich dann einen Schlange von Autos bildet - was vielfach nicht notwendig ist. Sie halten eben diese 1,5m Seitenabstand zum Radfahrer auf biegen und brechen ein, was aber aus meiner Sicht bei der jeweiligen Geschwindikgit von meist um die 30-50 km/h einfach übertrieben ist. Daher deutete ich häufig, dass sie doch überholen mögen - grad auch bergauf.
Sonst hatte ich keinerlei Probleme mit Autofahrern - auch nicht in den Städten. Die Fahrweise der Kanaren ist verglichen mit anderen Südländern anders/umsichtiger.

Verpflegung unterwegs
In fast allen Ortschaften kann man sich Mineralwasser kaufen. Solche kommen alle nach etwa 10-15 km, wenngleich in Lanzarote oder Fuerteventura die Abstände etwas größer sind zwischen den Orten. Dennoch gibt es meist irgendeinen "Mini-Market" oder eine Tankstelle, wo man sich Mineralwasser ohne Gas kaufen kann, was auch zugleich ausreichend ist mMn. Braucht man ein Isogetränk, so empfiehlt sich die Mitnahme von Isotabletten oder -pulver, die dann ins Wasser geworfen werden.
In größeren Ortschaften gibt es klassische Supermärkte, wo es ohnedies ein reichhaltiges Angebot an Essen/Trinken gibt. Nachdem ich beim Frühstück schon ordentlich zulangte, brauchte ich meist bis etwa 4,5h Fahrzeit nichts essen bzw. nahm selbst Energieriegeln mit. Kaufte mir unterwegs nur Mineralwasser ohne Gas/Kohlensäure.
Aufgrund der Temperaturen kam ich auch mit etwa 4-5 großen Flaschen (~800ml Inhalt) über die Runden bei Fahrzeiten bis 9h - hier ist aber jeder individuell verschieden.
Fährt man in die Berge und damit zugleich in die "Pampa" empfiehlt sich schon, ausreichend Trinken/Essen in der letzten Ortschaft vor/im Anstieg zu bunkern, weil man dann durchaus für 3 oder mehr Stunden keine Verpflegungsmöglichkeit hat.

Landschaft
Gut, das ist sehr subjektiv und dem einen gefällt es oder nicht. Aber, Fuerteventura und Lanzarote waren die übelsten Inseln zum Radfahren. Mondlandschaft praktisch überall - keine Vegetation, alles braun. Der Wind fährt völlig ungehindert voll ein, da es auch keine höheren Berge gibt. Die Anstiege auf diesen Inseln sind auch relativ flach/sanft, sodass auch für Radfahrer, die kaum/keine Berge kennen oder gerne fahren, diese problemlos bewerkstelligbar sind.
Die anderen Inseln sind da besser, da die Vegetation üppiger ist. Vor allem Madeira, La Palma und La Gomera. Hier grünt es ordentlich; bisweilen von Meeresniveau weg.

Das wäre soweit mein "velocipedischer" Eindruck von den kanarischen Inseln + Madeira.
Falls noch jemand Fragen hat, gerne melden. ;)
 
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Ich möchte noch anmerken, dass der Routenplaner für die Runde auf La Palma eine völlig falsche Kilometeranzahl ausgibt, wie ich sie projektiert habe. Es sollen 155,80km sein mit 5355 Hm, wie jeder unzweifelhaft nachlesen kann.
1743763039160.png

Ich habe die Runde auf Höhe Los Llanos (etwa halbe Höhe in der Nord-Süd-Erstreckung der Insel) abgebrochen und fuhr dann West-Ost nach Santa Cruz direkt retour, da ich nicht mehr Zeit hatte und mich die bereits zurückgelegten Kilometer an dieser Stelle stutzig machten. Habe somit den ganzen Süden ausgelassen, der eigentlich geplant war auf der LP-2 Straße und hatte dann 155,9 km am Ende über den El Paso Pass mit rund 5800 Hm.
Fährt man noch die Schleife auf der LP-2 gen Süden, hat die Runde geschätzt 250 km effektiv. Keine Ahnung, wie dieser Fehler zustande kommt, denn die übrigen Routen haben alle gepasst.
 
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