Ich krame diesen Thread nochmal raus, weil ich gerne kurz schildern möchte, wie ich nach - inzwischen 4 Monaten - mit dem
Backroad klar komme.
Zur Erklärung:
Ich bin, seitdem ich Fahrrad fahre, (da war ich 5 oder 6 Jahre alt) immer nur mit einem "normalen" Lenker gefahren. Heute ärgere ich mich darüber, denn seitdem ich mit dem Gravel
Backroad fahre, habe ich erst mal gemerkt, welche Vorzüge ein Rennlenker ggü. dem herkömmlichen Lenker hat.
Doch der Weg dorthin war etwas unbehaglich. Ich war nicht sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben, als ich Ende Jan. d. J. bei
Rose in Bocholt war, und mein künftiges Rad probe gefahren bin. Gemäß meiner Schrittlänge ist 54 der optimale Rahmen für mich. Ich bin aber auch noch zum Vergleich die nächste Rahmengröße probe gefahren, und bei beiden Rahmengrößen fühlte ich mich nicht so richtig wohl.
Ich habe erheblich die etwas gestrecktere Sitzposition unterschätzt, und wie schon geschrieben, Rennlenker war Neuland für mich. Da ich aber gerne nochmal was richtig Schönes für mich haben wollte, habe ich dann doch zugeschlagen, mit dem 54er Rahmen.
Mitte Februar konnte ich das Rad abholen, und hatte ab dann die Gelegenheit, meinen neuen Freund so richtig kennenzulernen.
Da ich noch vom Probefahren wußte, wie unbehaglich ich mich fühlte, bin ich es langsam angegangen. Nur kleine Runden, so zw. 25 und 30 km, das sollte erstmal reichen. Und das war auch eine gute Entscheidung, denn so konnte sich mein Körper allmählich an die ungewohnte Geometrie und der damit verbundenen gestreckteren Sitzposition gewöhnen. Nach dem ersten Ausflug taten mir bei beiden Händen die Handballen weh. War auch kein Wunder, ich bin mit den Händen am Rennlenker immer hin und her gerutscht, fand nie die für mich angenehme Position. Wenn ich versuchte, die Hände an Schaltung/
Bremsen zu fassen, war das nach kurzer Zeit so unangenehm, daß ich mit den Händen wieder nach "vorne" gerutscht bin.
Zum Glück war es nur der Schmerz in den Händen, weder mein Rücken, noch mein Nacken oder mein Hintern taten weh, das paßte alles. Beim zweiten Mal war es schon besser, und nach weiteren Ausfahrten keine Spur mehr von irgendwelchen Unbequemlichkeiten.
Im Gegenteil, ich genieße es jetzt, so zu fahren, wie ich jetzt fahre. Ein völlig neues, schönes Gefühl. Wenn ich auf dem
Backroad sitze, dann ist es so, als wenn ich nie was anderes gefahren wäre. Glücksgefühle inklusive.
Ich habe mich sehr darüber gefreut, daß mein Körper nach über 53 Jahren fahren mit normalem Lenker sich in relativ kurzer Zeit so umgestellt hat, wie ich es erst nicht für möglich gehalten habe.
Es ist also nie zu spät, was Neues zu versuchen. Wenn man es richtig und geduldig angeht, dann klappt es auch. Ok, ein bißchen Ehrgeiz war natürlich auch dabei, ich hab natürlich nicht so viel Geld ausgegeben, um das
Backroad im Keller verstauben zu lassen.
@all
Sorry für den langen Post, aber ich bin so happy mit meinem Renner, das mußte ich jetzt mal loswerden.