evisu
Wird aelter und dicker ...
Könnt ihr einem nicht gelernten Ostler bitte kurz erklären, wann und wo solche strukturellen Umbauten stattfanden? Offiziell in der Fabrik? Nach Feierabend in der Fabrik/Firma? Rahmenbauer? Privat? ... Danke im mVoraus und Gruß ...
Ich versuch´s mal etwas weniger kryptisch zu erklären, als der verehrte Kollege @Thomthom
Da die originalen Diamant (aller)spätestens ab der zweiten Hälfte der 60er Jahre von der Geometrie her hoffnungslos veraltet waren, wurden Umbauten der serienmäßigen Rahmen immer populärer. Da sich die Rahmengeometrie von Diamant-Rennrädern zwischen 1954 und 1990 (Modell 167 bis 35 70x) quasi nicht änderte, waren auch Umbauten bis zum Ende der DDR ein probates Mittel, ein halbwegs modernes Rennrad zu besitzen.
Die "professionellen" Schmieden waren Elsner in Zeuthen, Niemann in Zerbst und Börngen in Limbach-Oberfrohna. Daneben gab es noch dutzende "Buden" die vom lackieren bis zum umlöten der Rahmen quasi ebenfalls alles anboten ... in unterschiedlichen Qualitätsstufen.
Ein normaler Diamant-Rahmen konnte schon halbwegs vernünftig aufgearbeitet werden ... selbstgefertigte Ausfallenden, verkürzte Gabel, verkürzter Hinterbau, anders verlegte Züge gehörten noch zum Standardrepertoire...aber mit gutem "Westmaterial" oder gut gearbeiteten Rahmen aus der Chemnitzer Nordstrasse konnten die Rahmen nicht konkurrieren.
edit: Frage quasi überlesen Wann, Wo und Wie ... da lief ganz vieles privat mit Tauschhandel. Ostmark, Westmark, Kaffee. Die genannten Rahmenbauer, da konnte man seinen Rahmen ganz normal abgeben und der wurde dann eben umgearbeitet.
Wer Kontakte hatte, liess sich was in der Nordstrasse anfertigen. Dazu musste man aber normalerweise Rohmaterial mitbringen. Solche Aufträge wurden dann nach Feierabend abgearbeitet @Thomthom kann da diverse Lieder drüber singen.
So ein Rahmen kann dann auch nach heutigen Standards schnell bewegt werden.
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