Wo wortreich Horrorgeschichten vorgetragen werden, um die "Helmverweigerer" zu bekehren, fragt man sich:
Was ist eigentlich schlimmer: Der Unfall ohne
Helm oder die Entscheidungsfreiheit zu haben, den
Helm nicht tragen zu dürfen ? Die Wahlfreiheit zu haben, etwas so oder so zu handhaben, kann ja enorm anstrengend sein. Da fordert man am besten die Obrigkeit zum Handeln auf: Dann lebt es sich gleich ruhiger... .
Auf die Frage was schlimmer ist... schwere Frage. Meine Freiheit endet dort, wo sie anfängt die Freiheit anderer zu beschneiden. Wenn es um die Folgen eines Unfalles geht dann können die ganz schön doof für andere sein. Frei nach dem Motto: Was hat doof mit tot sein gemeinsam? Es ist nur beschi55en für die anderen.
Bitte nicht falsch verstehen, ich sage nicht dass Du doof bist.
Auf dem Rennrad oder auch im Alltag sind Stürze ja eher sehr selten und 99% der Radfahrer kommen sturzfrei durchs Leben... mal von kleinen Umfallern weil man nicht ausklickt etc. abgesehen aber von grösseren Stürzen bleiben viele glücklicherweise verschont und deswegen ist das alles sehr abstrakt.
Im MTB, besonders DH oder anderen Disziplinen gehört Stürzen zur Lernkurve und wenn man dann noch Rennen fährt dann gehört es halt dazu den Grenzbereich auszuloten und zu verschieben. Leider bleiben daher auch Verletzungen nicht aus und man versucht zu schützen da man so längere unfreiwillige Pausen entweder vermeiden oder deutlich verkürzen kann. Da stellt sich für die meisten die Frage, abseits des MTBs, ob mit oder ohne, nicht.
Die Wahlfreiheit hast Du heute noch und ich will Sie dir lassen, ich habe kein Interesse daran dich zu überzeugen da es mir Schnuppe ist was mit dir passiert. (überspitzt gesagt) Wenn Du denkst dass Du da Druck bekommst und deine Freiheit eingeschränkt ist dann ist das deine Interpretation.
Mir persönlich fehlen 24h meines Lebens. Kann mich an den Start erinnern und dann am nächsten Tag im KKH kommen meine Erinnerungen wieder. War ca. 10 Minuten weg, danach wieder ansprechbar aber ich erinnere mich an nichts. Was ohne
Helm passiert wäre weiss ich nicht aber mir reichte ein gebrochenes Handgelenk, knöcherne Ausrisse von Bändern in der anderen Mittelhand und ein Fussgelenk welches bis auf den Knochen aufgerissen war. Die HWS war stark gestaucht und ich blieb eine Woche zur Beobachtung im KKH.
Habe den
Helm hier im Keller am Eingang liegen um mich gelegentlich mal wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen.