Hallo ihr Lieben,
Heute waren Klaus und Sonja hier und ich hab begriffen, wieviel Liebe und Freundschaft hier im Forum uns verbindet: Die Post, die Klaus mitbrachte ist ein ganzes Telefonbuch voll von Euch und vielen andern Forumsmitgliedern.
Da mein Sohn dann extra aus Lüttich vorbeikam und mir den alten Rechner mitbrachte, konnte ich dann auch hier nachlesen und bin unheimlich durcheinander jetzt... ich war einfach nicht gefasst darauf, soviel Sympathie und Genesungswünsche zu erhalten.
Da ich erst seit 1 Tag in einem "normalen" Klinikzimmer wieder bin nach all den tollen Tagen seit dem ersten Januar bin ich noch ein bischen müde und schreibe jetzt hier ins Seniorenfräd.
Also euch sei wirklich nochmal sehr sehr herzlich gedankt.
Obwohl eigentlich nicht genau so geplant, war das "timing" für meine Nichtraucherradkarriere perfekt: pünktlich am 1.1. !!!
Danach fing die Rundfahrt an und ist noch im Gange - Klaus hat ja das Wesentliche gesagt, allerdings waren es im Ganzen 4 Infarkte ( den ersten hattet ihr ja mitbekommen, nur wusste ich es nicht). Operiert wurde auch, die machen das heute sehr gut, man kann sogar zuschaun - live dabei ( wenn man das will. Und ich bin in solchen Dingen vorwitzig).
Problem war, dass ich in Ettelbrück in der Klinik blockiert war: keine Ambulanz frei für Luxemburg in die Herzchirurgie...wegen Unfälle und 1. Januar... man muss den Eingriff so schnell wie möglich machen, ( 1-2 Stunden), sonst wirds heikel. Bei mir dauerte das Ganze allerdings vom grossen Infarkt bis dorthin 10 Stunden.
Der Arzt in Luxemburg war wütend und sehr pessimistisch. Um 2 Uhr morgens war dann die "RTF" im OP gelaufen und es ging dann weiter mit dem Marathonin der Rea, - das ist so ein Raum wo lauter sehr nette Damen und Herren eine Art Tropenklima herstellen mit überall und unaufhörlich Stechen und Blutsaugen und viel Verkabelung. Das harmloseste war noch der Luftdruckprüfer ( also ob ich noch Luft in den
Reifen hatte) - geht alles automatisch heute.
Auch muss man stundenlang gerade auf dem Rad sitzen bleiben - also nix mit aus dem
Sattel gehen und so. Um 5 Uhr ( ich schlief) fühlte ich eine weibliche Hand und sah Michèle, Frau eines guten Freundes, die mir Händchen hielt - die arbeitet dort und hatte Nachtschicht. Ein paar Tage später erst hat sie erzählt, was wirklich passiert war: noch ein Anfall, der allerdings nicht mehr operiert werden konnte, da zuviel Blutverdünnungsmittel von den netten Tsetse-damen in mich gespritzt worden war. Da ich schlief hab ich das alles glatt verpasst - auch, dass ich einige Minuten lang laut Computer sozusagen im Jenseits war ( wenn die Höhenmeter platter als Holland werden auf dem Computer ist man beim Petrus oben).
Der wiederum wollte allerdings wahrscheinlich nichts von mir wissen, oder schlief ebenfalls, weil langsam wie ich nun mal bin zu spät im Himmel eintrudelte.
Ich weiss es einfach nicht.
Naja - danach Marathon bis gestern in den Intensivstationen in Luxemburg und dann 4 Tage später in Ettelbrück, Schwierigkeitsgrad so etwa Rallye Dakar - aber es ging ja , sonst wär ich nicht durchgekommen.
Das ganze ohne weiteren Kurbelsalat - aber auch am Ende auf der Felge fahrend, - jetzt ist erstmal Ruhetage, aber das Rennen ist noch nicht zu Ende. Unser ganzes Leben ist leicht durcheinandergeraten und ich hab alle Hände voll zu tun jetzt, Dinge zu regeln, die nie ein Problem waren , jetzt aber eine Berg-und Talfahrt werden ( angefangen bei Madame, die viel geweint hat und Benzin tanken lernen musste).
Naja - mit Klaus, Sonja und euch allen in der Mannschaft sowie vielen andern Freunden in der Berufs- und Bekanntenwelt sowie auch den ganzen Moped-kumpels seit jeher müsste ich diesen Hunderter auch noch schaffen - wenn auch noch langsamer als gewohnt.
Der Bruch darf frühestens in 6 Monaten operiert werden, vielleicht erst in 1 Jahr. ( "Doping"sperre eben). Trotzdem werde ich alles dransetzen Anfang Juni bei euch zu sein, wenn auch wohl eher als Publikum.
Übrigens sagten alle drei Ärzte mir, ich dürfe nicht nur wieder radeln, sondern müsse sogar, da das bischen funktionnierende Restherz ja ein Muskel ist. Und Muskeln müssen trainiert werden. ( In diesem Falle sehr langsam und genau geplant).
Und: den paar Jahren Wieder-Einsteig-Radeln verdanke ich mein noch Hier-Sein, sagten sie. Radeln macht also glücklich und hält so ganz nebenbei auch noch am Leben.
Jetzt bin ich zu müde um mehr zu erzählen, - Klaus kann den Text vielleicht verlinken, denn das wird mir sonst zu viel. Eins ist jedenfalls sicher: wer sich vornimmt, am 1.Januar mit Rauchen auf zuhören - also so'n ordentlicher Infarkt funktionniert perfekt.
Anraten tu ich es trotzdem nur hartgesottenen Haudegen
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Liebe Grüsse an Alle, - und ich radle noch mal mit euch !!!