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Sicherheit im Rennradsport

Da die Ansicht nun diametral das Gegenteil anderer Beschreibungen darstellt, würde mich sehr interessieren, wie der betroffene Streckenabschnitt aussieht.

Unabhängig davon ist damit auch schon das Dilemma so einer Diskussion beschrieben, da Beschreibungen wie ,sicher' oder gefährlich' stark subjektiv beladen sind.
Also in einem später aufgetauchten Video hat man ja die Unfallstelle gesehen. Die Kurve ist meiner Meinung nach bei schlechten Bedingungen nicht zu unterschätzen. Hat man beim nassen Frauenrennen am Samstag dann gut gesehen, die Kurve ist enger als sie scheint. Und wenn man stürzt gibt es kaum Platz, man landet in den Bäumen.
Am Sonntag hat man gesehen, dass die Kurve bei trockenen Bedingungen absolut kein Problem ist. Es können also verschiedene Meinungen wahr sein.

Wenn man wirklich die Sicherheit verbessern will, muss man aus meiner Sicht mehr Bedingungen für die Streckenführung stellen. Schnelle Abfahrten ohne Sturzräume müssten wenn möglich vermiedene werden.

Klar, man kann dann wieder argumentieren, gibts nicht, geht nicht, man kann nicht alles absichern. Dann muss man halt einfach Todesfälle in Kauf nehmen, kann wieder bestürzt sein wenn etwas passiert und einfach so weitermachen.
 
Man kann nicht sämtliche Gefahren eliminieren, aber es werden ja nicht mal einfachste Maßnahmen umgesetzt geschweige denn bestehende Regeln zur Erhöhung der Sicherheit eingehalten. Nach dem Jakobsen Crash wurde ewig über Sicherheitsanforderungen bei Sprintankünften diskutiert. Trotzdem gibt es immer wieder abfallende Zielgeraden, Bodenwellen und falsche Gitter.

Bei der WM waren im Eliterennen plötzlich Crashpads in vielen Kurven, wo bei den Junioren vorher nix war. Die wären an einer Stelle bei einem Verbremser in einen Zaun aus Drahtseilen gerauscht. Sowas muss sich doch vor den Rennen mal jemand angucken und nicht erst nachdem es zur Tragödie kam.
Vielen Dank, da kann ich voll zustimmen.

Es gibt noch eine Welt zwischen "man kann eh nicht alles absichern" und "am besten fährt man nur noch auf einer mit Watte abgesicherten Bahn".

Und da finde ich passiert wenig bis gar nichts. Habe das Gefühl da verstecken sich einige Funktionäre und Verantwortliche und schieben sich die heisse Kartoffel gegenseitig zu.
 
Und da finde ich passiert wenig bis gar nichts. Habe das Gefühl da verstecken sich einige Funktionäre und Verantwortliche und schieben sich die heisse Kartoffel gegenseitig zu.
Ich dachte eigentlich seit den schweren Unfällen der vergangenen Jahre wären Vertreter der Fahrervereinigung bei den Streckenbesichtigungen mit dabei........
 
die sind doch alle mit GPS Tracker unterwegs, kann man die nicht während dem Rennen überwachen und wenn sich die Position 3 Minuten nicht mehr verändert einen Alarm auslösen? Dann ist zwar der Unfall nicht verhindert, aber die Rettungskette zeitig in Gang gesetzt
Vielleicht ist es ab und zu nicht schlecht, wenn man über den Rand der eigenen Blase schaut und sich woanders Anregungen holt

https://www.adac-motorsport.de/adac...icht-jederzeit-die-uberwachung-der-fahrzeuge/

https://rallysafe.com.au/rallysafe/...high-frequency,provide a backup timing source.
 
Achtung, DAU Fragen.

Diese roten Dinger am Helm, das sind doch Crash Sensoren, oder? Wie funktionieren die denn?

Bei den Zeitnehmern am Rad ist doch ein GPS Sender drin, oder? Können die nicht so umprogrammiert werden, wenn auf Strecke zwischen x und y qqq min Stillstand, dann ist Alarm?
 
Ich wüsste nicht, dass es an üblichen Helmen Crash-Sensoren gibt und an den Transpondern zur Zeitmessung ist auch keine GPS-Funktion enthalten. Das GPS-Tracking bei großen Rennen wie der Tour wird über eigene Geräte realisiert, meist unter/hinter dem Sattel angebracht.
 
Ich wüsste nicht, dass es an üblichen Helmen Crash-Sensoren gibt und an den Transpondern zur Zeitmessung ist auch keine GPS-Funktion enthalten. Das GPS-Tracking bei großen Rennen wie der Tour wird über eigene Geräte realisiert, meist unter/hinter dem Sattel angebracht.
die haben am Sattel die GPS Tracker, damit werden auch die Zeitabstände ermittelt und so wie gestern, der Abstand in Metern angezeigt
 
crash-alert-Sensoren bzw die entsprechende Technik gibt es ja schon (z. B SIGMA, GARMIN und sicher auch andere); die müsste nur auf solche Veranstaltungen angepaßt oder verpflichtend werden.
Bei SIGMA ist das Zeitfenster 30 Sekunden für die "alles-OK-Bestätigung", danach wird ein hinterlegter Kontakt per SMS inkl der GPS-Daten informiert. Wäre also machbar...
 
die haben am Sattel die GPS Tracker, damit werden auch die Zeitabstände ermittelt und so wie gestern, der Abstand in Metern angezeigt

Bei der WM kamen die Zeitabstände von den Motorrädern, die Nachwuchs Fahrer hatten keine Tracker. Deswegen sprangen die Abstände auch so stark. Hätte der Schweizerin also nix genutzt.

Ich wüsste nicht, dass es an üblichen Helmen Crash-Sensoren gibt und an den Transpondern zur Zeitmessung ist auch keine GPS-Funktion enthalten. Das GPS-Tracking bei großen Rennen wie der Tour wird über eigene Geräte realisiert, meist unter/hinter dem Sattel angebracht.

specialized bietet mit dem ANGi System einen Crash Sensor in ihren Helmen an.
https://www.specialized.com/ch/de/a...203?searchText=60519-8000&color=259980-170203

Sowas könnte man auch anderweitig nutzen. Bspw für die Entscheidung ob Radfahrer nach Stürzen wieder aufs Rad steigen dürfen, in dem man die Aufprallhärte misst.
Wird mWn in der NFL so gemacht, um schlimmere Folgen von Gehirnerschütterungen zu vermeiden.
 
Es ist anstrengend, wenn zu konkreten Fragen zu einem Sachverhalt allgemeine Antworten kommen. Natürlich kann man in alle möglichen Richtungen weisen, so kommt man aber zu keinem Ergebnis.
Meine einfache Frage lautete: ist die Unfallstelle derart, dass man mögliche Gefahren in Kauf genommen oder nicht ausreichend bewertet hat? Einige Kommentatoren zu dem NZZ-Bericht deuten in diese Richtung, das sind nun alles keine Unfallforscher, lesen sich aber wie kundige Radsportler. Vielleicht sind es auch alles Idioten, die null Ahnung haben. Für mich wäre es so oder so Grund genug, das weiter zu bewerten. Ein fataler Unfall hat es imo nicht verdient, pauschal mit Hinweisen wie ,auch an die eigene Nase fassen' abgedroschen zu werden.
Meine einfache Frage lautete: ist die Unfallstelle derart, dass man mögliche Gefahren in Kauf genommen oder nicht ausreichend bewertet hat?
Durfte die 27km Strecke am Sonntag Morgen abfahren und fand die besagte Stelle ist: "schnelle, jedoch nicht auffallend schwierig oder gefährlich". Als alter Hobbyfahrer setzte ich vermutlich andere Massstäbe als junge Leistungssportler, doch ich hatte etwa 5 für mich anspruchsvollere Momente auf der Strecke als diese eine. unglückliche Stelle.
 
Es ist anstrengend, wenn zu konkreten Fragen zu einem Sachverhalt allgemeine Antworten kommen. Natürlich kann man in alle möglichen Richtungen weisen, so kommt man aber zu keinem Ergebnis.
Meine einfache Frage lautete: ist die Unfallstelle derart, dass man mögliche Gefahren in Kauf genommen oder nicht ausreichend bewertet hat? Einige Kommentatoren zu dem NZZ-Bericht deuten in diese Richtung, das sind nun alles keine Unfallforscher, lesen sich aber wie kundige Radsportler. Vielleicht sind es auch alles Idioten, die null Ahnung haben. Für mich wäre es so oder so Grund genug, das weiter zu bewerten. Ein fataler Unfall hat es imo nicht verdient, pauschal mit Hinweisen wie ,auch an die eigene Nase fassen' abgedroschen zu werden.
Dieser Thread bezieht sich im Allgemeinen auf die Sicherheit im (Profi) Radsport und nicht im Speziellen auf das tragische Unglück bei der WM...zumindest verstehe ich das so und genau so meinte ich das!!
 
Meine einfache Frage lautete: ist die Unfallstelle derart, dass man mögliche Gefahren in Kauf genommen oder nicht ausreichend bewertet hat?
Durfte die 27km Strecke am Sonntag Morgen abfahren und fand die besagte Stelle ist: "schnelle, jedoch nicht auffallend schwierig oder gefährlich". Als alter Hobbyfahrer setzte ich vermutlich andere Massstäbe als junge Leistungssportler, doch ich hatte etwa 5 für mich anspruchsvollere Momente auf der Strecke als diese eine. unglückliche Stelle.
Wenn du oben auf der Fläche nach der Schmalzgruebe leicht abgehängt bist, dann musst du diese Abfahrt auf der letzten Rille fahren um unten in Küsnacht wieder im Windschatten zu sein. Und dann wird diese Abfahrt, bei der man auch bei Nässe im Rennen vermutlich 80 km/h erreicht, ganz schnell heikel. Und selbst mit 60 km/h darf man dort nicht von der Strasse abkommen.

Ich wohne nicht mehr in Zürich und bin diese Abfahrt vor vielleicht 10 bis 15 Jahren zum letzten Mal gefahren; meine Erinnerung bezüglich Details ist somit limitiert - ich hatte bspw. schlechteren Asphalt in Erinnerung, ggf. teilweise mit Rollsplit. Ich bin sie auf jeden Fall nicht besonders gerne gefahren.
 
Ein Grundproblem in Massenstart-Straßenrennen ist, dass Risiko belohnt wird. Es gewinnen Sprinter die sich durchsetzen, d.h. ihren Kopf ausschalten. In Anfahrten zu rennentscheidenden Stellen zahlt sich Ellbogeneinsatz aus. Ein risikobereiter Abfahrtsstiel geht meistens gut aus, wie etwa 2022 von Mohoric bei Mailand Sanremo oder von Picock damals bei der Tour. Die Protagonisten wurden in den normalen und den sozialen Medien vonwegen ihres Könnens bejubelt. Selbst bei Zeitfahren fahren die Leut im Blindflug durch die Gegend (und das bereits bei unterklassigen Anlässen in der Provinz), um dann gegen Gitter zu rammen.

Zugegeben, es gibt fragwürdige Strecken (praktisch alle Rennen in Belgien? :mad:), aber ich kann mich an die Deutsche Meisterschaften auf dem Sachsenring erinnern, einer Strecke für Moto GP, aber selbst dort haben sich Leute zerlegt (zum Glück nicht lebensgefährlich).
 
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crash-alert-Sensoren bzw die entsprechende Technik gibt es ja schon (z. B SIGMA, GARMIN und sicher auch andere); die müsste nur auf solche Veranstaltungen angepaßt oder verpflichtend werden.
Bei SIGMA ist das Zeitfenster 30 Sekunden für die "alles-OK-Bestätigung", danach wird ein hinterlegter Kontakt per SMS inkl der GPS-Daten informiert. Wäre also machbar...
Funktioniert aber nur, wenn man ein Mobiltelefon dabei hat.

Das Problem an allen technischen Lösungen ist halt, dass es nur funktioniert, solange man irgendeine Art von Mobilfunkempfang und GPS-Empfang hat. Da setzt es in Bergtälern halt oft aus. Sieht man ja immer wieder, wenn Livetiming über GPS gemacht wird, das Fahrer bei Zwischenzeiten oder auch dem ganzen Rennen fehlen. Wenn man die Sende-/Empfangsleistung erhöhen wollte, bräuchte man wieder eine Menge Energie.

Die ganzen technischen Lösungen sind für mich nichts anderes als Spielereien, da eine Zuverlässigkeit vor allem im Straßenradsport auf langen Strecken durch unterschiedlichstes Gelände mit dem aktuellen Stand der Technik nicht machbar ist.
 
Die ganzen technischen Lösungen sind für mich nichts anderes als Spielereien, da eine Zuverlässigkeit vor allem im Straßenradsport auf langen Strecken durch unterschiedlichstes Gelände mit dem aktuellen Stand der Technik nicht machbar ist.
Bei Furrer hätte es zumindest geholfen, ihren Sturz schneller zu bemerken. Im Wald oberhalb Küsnacht sollte der Mobilempfang ok sei für eine rein texthelle Nachricht mit den GPS-Koordinaten. Die Präzision des GPS ist im nassen, mit Blätterdach geschlossenen Wald aber nicht mehr gut. Allerdings hätte es bereits geholfen, wenn man sie bei unpräzisen GPS-Koordinaten auf 20 m genau hätte orten können.

Allerdings helfen Ortungsgeräte natürlich nicht, den Unfall und die im diskutierten Fall verheerenden Verletzungen zu vermeiden. IMO sind Ansätze spannender, die einerseits die Unfallwahrscheinlichkeit und andererseits die Schwere des Unfalls reduzieren. Und da sehe ich primär eine Reduktion der Geschwindigkeit primär in Abfahrten - bye, bye Aerokleider, -Helme, Laufräder etc. :oops:

In der Formel 1 kann man auch die Aerodynamik klar regeln, so dass das rauskommt, was die Sportbehörde will. Das ginge im Bereich Aerodynamik auch im Radsport, und sogar die Reifen könnte man so reglementieren, dass sie langsamer sind (was mir persönlich nicht gefallen würde).
 
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So tragisch die Umstände des Todes von Muriel Furrer auch sind, das Hauptproblem im Radsport ist nicht, dass immer wieder Sportler_innen nach Stürzen nicht gefunden werden, sondern, dass die Stürze für sich genommen so schwer sind, dass sie schwere, manchmal lebensbedrohliche Verletzungen nach sich ziehen. Ich kann mich in den letzten Jahren nur an zwei Fälle erinnern, bei denen Sportler_innen vermisst wurden, den von Furrer und den von Trek DS Stephen De Jong (kein aktiver Profi), der vor einigen Jahren bei einer Ausfahrt in eine Schlucht stürzte und erst Stunden später durch einen Hubschrauber lebend gefunden wurde. Wenn das plötzliche Verschwinden das Hauptproblem wäre, könnte man mit den technischen Lösungen durchaus eine Verbesserung erzielen, und Rennen besser überwachen. Selbst, wenn es Streckenteile gibt, die man mangels GPS- und Mobilfunksignal nicht abdecken kann, wäre schon eine teilweise Überwachung eine Verbesserung. Und wo es kein Mobilfunksignal gibt, könnte man via Satellit kommunizieren. Ist im Bergsport nicht völlig unüblich, kostet halt nur.

Das Hauptproblem ist aber ein ganz anderes, nämlich, dass es schlicht viel zu viele schwere Stürze gibt. Ein Faktor dabei ist mMn, dass sich der Profi-Radsport sehr verändert hat in den letzten Jahrzehnten: Es geht um wesentlich mehr Geld, die mediale Aufmerksamkeit ist viel höher, der Druck ist vor allem für Mannschaften aus der zweiten Reihe ist höher und der mögliche Speed durch Technologie, Trainingsmethoden etc. auch. Dass es in der Gemengelage zu mehr und schwereren Stürzen kommt, ist nicht völlig verwunderlich. Ich sehe keine Maßnahme, die für sich genommen daran Wesentliches ändern könnte, nur ganze Bündel, angefangen von technischen Reglements, die die Räder wieder langsamer machen bis hin zu mehr Sicherheitsmaßnahmen an den Strecken (mehr Polster, Fangnetze wie im Skisport, gerade auf Rundkursen wie bei der WM üblich sollte das möglich sein), anderen Streckendesigns etc.
Die Sicherheitsdiskussion zieht sich schon durch die letzten Jahre und hatte in diesem Jahr schon vor dem tödlichen Unfall von M. Furrer einen neuen Höhepunkt erreicht. Wird Zeit, dass sich was ändert, vor allem aus ethischen Gründen, aber auch, weil der Straßenradsport sonst einen kaum zu korrigierenden Reputationsschaden davonträgt, der Sponsorenfindung und Nachwuchsgewinnung nicht einfacher machen dürfte.
 
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Mädel bis zum Zieleinlauf nicht vermisst wurde, sie soll 10km entfernt gewohnt haben, es sollte doch auch Kontakt zu Team und Eltern gegeben haben? o
Ob die Kommunikation mit dem Veranstalter schlecht war? Ob ein Streckenposten sie mitgenommen hätte haben können, hätte sich ja schnell klären lassen....., weil dies wohl als Ausrede im Raum stand.... die Forensik kann ein Zeitfenster erschließen in dem Hilfe das Leben hätte retten können, von Seiten der Eltern könnte es mehr als Vorwurf in Bezug auf eventuelle Fahrlässigkeit geben? So etwas darf eigentlich nicht passieren!
 

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