muss ja nicht gleich ein fully sein
ein crosser wäre auch schon eine gute lösung
ich stimme
@Maxxi hier aber zu: ein RR ist kein komfortgefährt, kein rahmen - egal welches material - kann eine federgabel oder einen dämpfer ersetzen
Definiere "Komfortgerät"!
Ich spreche jetzt mal nur für mich, durchaus möglich, dass sich aber noch jemand anders darin wiedererkennt.
"Dank" körperlicher Beeinträchtigung ist für mich lediglich rennradähnliches Gefährt nutzbar. Eine völlig andere Sitzhaltung für mich auf einem Fahrrad nicht/nicht dauerhaft ertragbar.
Nun gibt es natürlich viele Möglichkeiten, den Rest noch zu optimieren. Wegen Handschuhgröße 10 paßt mir dünnes
Lenkerband gar nicht. Ich brauche da etwas, das "greifbar" ist. - Also eine Lage Textilband und eine Lage Korkband schön fett gewickelt. Nebeneffekt: Neben gutem Griff auch noch eine gewisse Dämpfung. Das macht weit mehr aus, als irgendwelche "Komfortgabeln" mit homöopatischen Unterschieden.
Das Ganze mit 18-19C
Felgen und 25-28mm
Reifen ist für mich auch auf schlechterem Untergrund schon recht komfortabel.
Rahmen? Fahre ich höchst unterschiedliche. Mit etwas mehr Überhöhung, dafür relativ kurz, der Eine, der Andere weit länger, dafür nur wenig Überhöhung. Sitzen sich komplett unterschiedlich, aber beide sehr gut.
Das Eine eher Randonneuse, das Andere eher Randonneur. Zwei unterschiedliche Konzepte, die sich im Kern aber ähneln.
Beide für mich auch für über 300km-Touren fahrbar und ohne Beschwerden nach dem Absteigen. - Ich denke, das geht so nur, wenn es komfortabel ist.
Nun ist ja die Sitzhaltung eine ganz Andere, als auf anderen "Aufrechträdern". Durch weit weniger Belastung des Hintern brauche ich keine Sattelfederung. Die Fahrbahnstöße stauchen die Wirbelsäule ja deutlich weniger.
Und wenn man mal davon abgekommen ist, sich wie ein Berserker an den Lenker zu klammern, braucht's auch keine Federgabel. Je ruppiger der Untergrund, desto lockerer greife ich den Lenker.
Schultern, Ellenbogen, Handgelenke, Knie, ... dämpfen weit mehr, als viele technische Hilfsmittel.
DAS macht für mich Komfort aus. Weniger das Rad, als vielmehr die eigene Sitzhaltung und Aktivität. - Und das ermöglicht m.E. so nur die Rennradgeo.
So ein Rennlenker ist für mich auf Langstrecke auch durch nichts zu ersetzen. Ich kenne keine anderen Lenker, die so viele Griffpositionen und damit auch Sitzhaltungen ermöglicht. Ein echtes Komfortteil eben.
Was man ebenso als Komfort zählen könnte und von Langstrecklern und Alltagsfahrern auch oft so gewertet wird:
Schutzbleche. Für Räder, die nicht für Rennen verwendet werden, m.E. eine ganz hervorragende Sache, wenn man nicht nur bei Schönwetter fährt.
Oder auch "Dauerlicht" (Nabendynamo).
Oder ...
All das muß natürlich überhaupt nicht. Man kann(!) aber den Gebrauchswert auch in eine ganz andere Richtung, als eben reines (Renn)Sportgerät, drehen. Und das ohne, dass der Charakter völlig geändert würde.
Insofern sind Rennräder, so sie nicht zu knapp und spezialisiert designt sind, die wahren "Vielseitigkeitsräder". - Auch eine Art von Komfort.
Wer natürlich einen kompromißlosen Renner haben will, kann auch den problemlos bekommen. Aber meist hat man dann noch andere Räder im Bestand.
Wenn jemand nicht wirklich Rennen fahren und sich nicht x Räder zulegen will, sollte er sich m.E. ernsthaft überlegen, ob so eine reine Rennfeile wirklich das ist, was er dauerhaft fahren will.
Der Radhändler um die Ecke hat so manche kompromißlose Gebrauchtrennfeile stehen. Selten, weil die Besitzer ein noch neueres Modell wollten, sondern weil sie mit dem Konzept letztlich doch nicht so toll bedient waren.
Und so manches "Sportgerät" steht deswegen, kaum gefahren, jahrelang nur noch rum.