Ja! Nee!
Mit Adapter meine ich den Ausleger, und der bekommt einen ordentlichen Schlitz in Richtung der Schlitzes im Ausfallende, ja.
Damit die Richtung stimmt, muss natürlich erstmal alles ordentlich ohne Schlitz zusammengebaut und angezeichnet werden. Anschließend kann man das Rad relativ normal samt Schnellspanner aus dem Rahmen nehmen, aber dabei lockert sich natürlich der Träger und wackelt rum; je nach Art und Stabilität der oberen Befestigung mehr oder weniger stark. Etwas Fummelei bleibt also.
Die Distanzscheiben würde ich nicht über den Schnellspanner fädeln, sondern zwischen Gepäckträger und Adapter verbauen. Ehrlich gesagt, würde ich den Träger aber eher so weit auf- oder zubiegen, bis er ohne irgendwelche Scheibchen an den Adapter passt.
Wenn es unbedingt doch mit den Scheibchen gemacht werden soll, kann man sie zumindest am Adapter festkleben, falls der Träger mal an in anderes Rad soll - oder am Träger, falls der Adapter mal usw.
Doof wird das bei "getunnelten" Ausfallenden, wie es sie von Ritchey oder bei Surly gab. Wenn der Adapter nicht direkt an den Rahmen passt, müssen natürlich Scheiben zwischen Ausfallende und Adapter. Die kann man dann schlitzen oder nicht, sollte sie aber lieber auch am Adapter festkleben. Dafür empfehle ich einen anaerob härtenden Konstruktionskleber, z.B. Loctite 620, 638, 648 etc. oder einfach "Schraubensicherung fest" statt "mittelfest", falls zufällig zur Hand. Ein Tropfen auf jedes Teil, alles zusammenstecken, Schnellspanner anziehen, über Nacht warten - für immer bombenfest.
Falls die Beschaffung eine unüberwindbare Hürde darstellt, bitte keinen Sekundenkleber und auch kein Pattex verwenden, sondern Uhu Plus bzw. irgendein gescheites 5-Minuten-Epoxy.
Keine Angst vor den Schlitzen, was die Stabilität angeht:
Ein Gelegenheitsträger am Rennrad (und darum dürfte es in einem Rennradforum ja gehen) wird kaum jemals über 10 Kilo tragen müssen und die Kraft wird in erster Linie durch den Anpressdruck der Teile übertragen.
Oben, wo bei einer schlabbrigen Verbindung die Hauptbelastung wirken würde, sind alle Teile weiterhin geschlossen, während in Richtung des Schlitzes im Ausfallende auch bei rundum geschlossenen Teilen keine wesentlichen Kräfte wirken könnten, weil ja eben nichts dahinter ist.
Auseinanderdrücken wird sich da schon nichts, oder ist der Scheiß mittlerweile aus Plastik?
Meine Beobachtung zeigt mir aber, dass auch am Rennrad gilt: Ist der Träger erstmal montiert, bleibt er auch dran. Dann sind alle Adapterlösungen überflüssig und einfach nur lästig, da kann man das Ding auch gleich vernünftig mit stabilen Schellen festmachen.
Ein wirklich leichter und schlau ausgedachter Träger wie z.B. der Tubus Fly hindert auch große Taschen durch ihre v-förmige Anordnung am Pendeln in Richtung Speichen, also dürfen sie ruhig ein Stück nach hinten überstehen. Wenn die Fußfreiheit dafür ausreicht, kann man den gesamten Träger ein Stück nach vorn/unten schwenken, um die Gewichtsverteilung zumindest geringfügig zu verbessern, aber das sieht natürlich sonderbar aus. Rennräder mit schwer beladenen Hinterradtaschen fahren sich vor allem im Wiegetritt eigentlich immer etwas sonderbar; damit muss man rechnen.