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Ghost mit Hiobsbotschaft: Keine Fahrräder mehr aus Waldsassen

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Re: Ghost mit Hiobsbotschaft: Keine Fahrräder mehr aus Waldsassen
Ein Grund wird auch der unattraktive Wirtschaftsstandort Deutschland sein. Ghost schließt sich da einer ganzen Reihe von Unternehmen an, die ins Ausland "flüchten".
Welch ein Allgemeinplatz.

Der schleichende Niedergang von Ghost hat vor langer Zeit begonnen. Erst große Investitionen in Produktions- oder besser Montagestätten in unmittelbarer Nachbarschaft zu Cube und dann der Ausverkauf an Accel.
 
Fahrradendmontage ist vielfach Akkord-Arbeit von Ungelernten. Viele Unternehmen haben solche und vergleichbare Tätigkeiten längst in Länder mit niedrigeren Löhnen in Ost-Europa oder Asien verlagert.
Know How-arme Produktion, wie das Zusammenschrauben von Fahrrädern, ist für ein Technologie- und Hochlohnland wie Deutschland auch kein Zukunftsmodell. Dass angesichts des Drucks durch die aktuelle Absatzkrise in der Fahrradindustrie weitere Verlagerungen erfolgen, ist wenig verwunderlich. Der Fahrradmarkt ist nach dem Boom der Corona-Jahre gesättigt. Die durch internationale Krisen verursachten Inflation, von der die allermeisten entwickelten Volkswirtschaften betroffen sind, tut ein Übriges. Die kann man aber nicht der aktuellen Wirtschaftspolitik anlasten, sondern ist nicht zuletzt Resultat energie- und sicherheitspolitischer Fehlentscheidungen der Vergangenheit.

Das Gerede weiter oben über die angeblich so vielen Ahnungslosen, die die Augen zumachen ist btw. ein typischea Argumentationsmuster aus dem Schwurbler- und Verschwörungsmillieu.
 
Fahrradendmontage ist vielfach Akkord-Arbeit von Ungelernten. Viele Unternehmen haben solche und vergleichbare Tätigkeiten längst in Länder mit niedrigeren Löhnen in Ost-Europa oder Asien verlagert.
Know How-arme Produktion, wie das Zusammenschrauben von Fahrrädern, ist für ein Technologie- und Hochlohnland wie Deutschland auch kein Zukunftsmodell. Dass angesichts des Drucks durch die aktuelle Absatzkrise in der Fahrradindustrie weitere Verlagerungen erfolgen, ist wenig verwunderlich. Der Fahrradmarkt ist nach dem Boom der Corona-Jahre gesättigt. Die durch internationale Krisen verursachten Inflation, von der die allermeisten entwickelten Volkswirtschaften betroffen sind, tut ein Übriges. Die kann man aber nicht der aktuellen Wirtschaftspolitik anlasten, sondern ist nicht zuletzt Resultat energie- und sicherheitspolitischer Fehlentscheidungen der Vergangenheit.

Das Gerede weiter oben über die angeblich so vielen Ahnungslosen, die die Augen zumachen ist btw. ein typischea Argumentationsmuster aus dem Schwurbler- und Verschwörungsmillieu.
Wegen hoher Strafzölle auf fertigmontierte Räder aus Asien wird für den europäischen Markt auch viel in Deutschland montiert. Flyer montiert derzeit sogar noch in der noch teureren Schweiz. Ich Orakel aber, daß die bald im neuen Kettler-Werk im Saarland montieren werden, beides sind ZEG-Marken. Ich arbeite auch in der Fahrrad-Montage, wobei mein AG immer mehr auf Zulieferer aus Europa mit europäischer Produktion setzt. Immer mehr Rahmen und Teile kommen mittlerweile aus Portugal. Da wird mit Sicherheit keine Montage nach Asien verlagert.
 
Mit 80 eingesparten Arbeitsplätzen in Deutschland lassen sich die Kosten aber auch nicht deutlich drücken. Tschechien ist ja nicht weit, vermutlich werden die nur wenige Km hinter der Grenze montieren. Ansonsten würde es sich eher lohnen, andere Accell-Produktionsstätten mit dem Ghost-Label auszulasten.
 
Mit Ghost kenn ich nicht nicht mehr so sehr aus, war das letzte Mal dort als die neue Halle eingeweiht wurde, Ulle Ehrengast war, so vor 10 Jahren und es auch Rennräder im Angebot gab. Aber ich nehme an, es war dort auch nicht anders als bei Cube in Waldershof, d.h. bestimmt die Hälfte der Belegschaft pendelt aus Tschechien rüber. So wie bei vielen personalintensiven Firmen hier im Grenzland.
 
Als Kunde hat man letztlich ja auch die Wahl, ob man lieber ein oder zwei EUR mehr ausgibt und damit regionale Manufakturen unterstützt, oder die Kohle einer Holding gönnt, im Wissen, dass man zuvorderst den Anteilseigner supportet, der dann am jeweilig strategisch gesetzten Produktionsstandort mehr oder minder prekäre Arbeitsplätze schafft. Dafür erhält man dann eben ein kosteneffizientes Stangenprodukt.

Ne Montagestrecke für ein Bike (oder von mir aus auch E-Bike) zu bauen oder von Standort A nach B zu verschieben, ist nun mal keine Raketenwissenschaft. Man braucht eine von den Kommunisten aus CN bereitgestellte Lieferkette, ein paar Aluprofile, Gummihandschuhe und 80 Leute, die bereit sind, für Mindestlohn 7,5 h/Tag Teile an Bikes zu schrauben.

Wer diesen Vorgang als mahnendes Beispiel für den "sterbenden Produktionsstandort eines dahinschwindenen Ex-Pipapo-Weltmeister-Deutschlands" heranzieht, ist in einer queren Vorstellung einer WiWu-Romantik gefangen, ein Wirtschaftswunder, das es so nie gegeben hat.

Die Herausforderung (und der Wunsch aller) ist ja letztlich, bezahlbare, nachhaltige Qualität zu liefern, und aber auch die Arbeit, die in so einem Produkt steckt, als Kunde wert zu schätzen und eben nicht immer billig-billig haben zu wollen.

Das ist sicher immer ein Interessenskonflikt, zuvorderst mit der eigenen Lohntüte, die den Spielraum ja schließlich begrenzt. Die Kundschaft sehe ich aber als Teil der Lösung an. Hier ist es ein Fehler, sich zurückzulehnen, in Passivität zu verfallen und nur "auf die da oben" und die Politik zu schimpfen. Für mich ist es ein Anfang immer, sich mit den Produkten auseinanderzusetzen, zu den Marken zu recherchieren, überprüfen, wer was wo baut, wieviel Leute auf dem Weg vom Produkt in den Laden die Hand aufhalten, u.s.w.

Und steinigt mich, aber etwas von XY-Group oder Sonstwas-Holding, da bin ich nunmal kritisch, kauf ich nur, wenn ich weiß, dass der Standort oder diejenigen, die die Marke aufgebaut haben und immer noch malochen, davon profitieren. Am liebsten aber gar nicht.
 
Ich wohne nicht weit entfernt von Ghost in Waldsassen und CUBE in Waldershof/Marktredwitz.
Während Ghost die Produktion in Waldsassen einstellt baut CUBE eine nach der anderen Riesen Produktions, Lager und Logistik Hallen. 🤔 Momentan bauen sie eine Lagerhalle mit 13m Höhe für mehrere tausend Räder.
 
Ich wohne nicht weit entfernt von Ghost in Waldsassen und CUBE in Waldershof/Marktredwitz.
Während Ghost die Produktion in Waldsassen einstellt baut CUBE eine nach der anderen Riesen Produktions, Lager und Logistik Hallen. 🤔 Momentan bauen sie eine Lagerhalle mit 13m Höhe für mehrere tausend Räder.
Interessant.

Beide sind "Brot und Butter"-Marken, prestigemäßig🥴 den großen Versendern noch untergeordnet.

Der Würfel-Laden hat aber immer auch irgendwie was Innovatives im Programm, beim Geister-Geschäft vermisse ich das.

Cube ist allerdings wohl etwas mehr RR, Ghost mehr MTB.

Edit: Nochmal kurz in den Schuppen geschaut: Da hängt in der Ecke auch noch ein sehr brauchbares 26"-Fully mit Cube-Schriftzug.

g.
 
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