Mal so eine Idee für die Weiterentwicklung der Gravelbikes...
2024: Man könnte ja schon mehr Komfort brauchen, lasst uns mal eine Federgabel einbauen. Check.
2025: Auf losem Untergrund würde es sich besser fahren, wenn man wenigstens 2,4er Schlappen drauf bekommen würde. Check.
2026: Federgabel ist ja schön. Aber wie wäre es mit einer zusätzlichen Federung am Hinterrad? Check.
2027: So im Gelände braucht es die Unterlenkerposition ja eigentlich nicht. Man könnte auch die Bremsen besser bedienen, wenn die waagrecht am geraden Lenker wären. Check.
2028: So im groben Gelände wäre ja mehr Federweg schön. Lasst uns mal so 120-160 mm Federweg ermöglichen. Check.
2029: Kann es sein, dass wir gerade das MTB nochmals erfunden haben?!?
Ganz ehrlich, eine Federgabel hat an einem Gravelbike doch nichts verloren! Ein Gravelbike ist ein Rennrad, mit dem man auch mal nen Schotterweg fahren kann. Wenn ich mehr will, gibt es seit ein paar wenigen Jahren ein Rad, das sich unter der Bezeichnung "Mountainbike" etabliert hat.
Ne, denn MTB bleibt MTB, genau wie ein Renner nie im Gelände gefahren wird, es sei denn man hat sich verfahren. Mein erstes Marin 1988 hatte 26 Zoll, keine 50mm breiten Reifen, weder Federung hinten, noch Federgabel, dafür Bullshorn Lenker und im Gelände geheizt sind wir damit trotzdem. Zu der Zeit gab es halt nix und die Rahmen hatten anfangs im Grunde Renner Geo. Dann kam die erste Connondale Delta V Anfang 90, die schon ein wenig Komfort in die Front brachte.
Mein Renner, unten, war ein richtiger Renner, only for Speed, da ging 0 Gelände. Selbst mein Querfeldein-Rad, war im Grunde ein Stahlrahmen Renner, der robuster aufgebaut war, aber gleiche Geo wie ein Renner hatte. Zeitweise hatte ich vier verschiedene Räder im Keller, heute nur zwei (Gravel, DH-MTB) Ein Gravel hat auch eine ganz andere Geo, schon mehr wie XC Bikes und wäre durchaus dafür geeignet als XC aufgebaut zu werden, also eher umgekehrt.
Fahre mein eGravel (Mullet Aufbau) oft in wirklich groben Geläuf, (Monte Baldo / Sella Region) also ständig wechselnde Bedingungen, auch oft Trage Passagen, da sind 12kg leichter. Wenn man dann noch 60 % sehr schnell auf Straßen mit viel Kopfsteinpflaster fahren will, wäre man mit einem AM bzw. DH Fully viel zu langsam.
Wenn ich Federung bevorzuge, hat das nichts damit zu tun ein MTB draus zu machen. Die Federung dient lediglich dazu sich auf extrem kaputten Straßen, (Witten) oder bei Lupfern über Wurzeln, anderen Hindernissen nicht Vorderrad oder Gabel zu crashen. Auch sollte die Optik des Gravel Bike, bei gleichzeitig leichter Lösung nicht entstellt werden. Selbst bei der TdF, PR fährt man heute breitere Reifen und Rahmen mit Flexzonen, teilweise Federung vorn. Es soll demnach eine Federung im Steuerrohr, wie bei Specialized, oder USD wie bei den Cane Creek Invert sein.
Aber letztendlich jeder so, wie er es für den eigenen Bedarf und Fahrstiel braucht und für mich halt hauptsächlich Gravel.