Und was passiert genau wenn ein Fahrrad umfällt am Rahmen ?
Das was da einschlägt sind die Lenker Enden und die Pedale.
Und ich fahre seit jeher Alu Lenker, außer das der am Rand - sofern man keine Lenker Enden oder Griffband hat - abschlägt, passiert da genau garnix.
Hier geht es vorrangig um die Tauglichkeit von Carbon. Dass ein Alu-Lenker Asphaltkontakt deutlich problemloser verträgt, ist seit viele Jahrzehnten Millionen von Radfahreren bekannt.
.....50% der Altagsräder sind aus Alu und Dauerhaltbarkeit soll auch niedrig sein, quatsch.
Da würde doch kein normaler Mensch Alu im Downhill bereich bewegen, wenn dem wirklich so wäre.
Wenn man sich Alltagsräder aus Alu ansieht, haben die meist Rahmengewichte, die den Eigenschaften des Alu nicht gerecht werden. 1600 - 2000 Gramm bei entsprechenden Wandstärken sind da state of the art - sonst wäre es mit der Alltagstauglichkeit nicht weit her. Auch DH-Rahmen sind jetzt keine ausgewiesenen Leichtbau-Objekte..... Und beide Arten von Rädern werden nicht über Jahre /Jahrzehnte adäquat genutzt - die einen fristen ihr Dasein meist in dunklen Kellern, die anderen sind nach zwei bis drei Saisons hinüber.
...prima, habe ich mir schon gedacht, dass du es nicht verstehen willst.
Schade um jede Erklärung die man versucht zu geben.
Das Problem an solchen Argumentationen, wie sie hier versucht werden (so richtig funktionieren tut es ja nicht...
):
Es fällt manchen Leuten schwer, die Dinge / Argumente abstrakt zu betrachten - und somit zu verstehen.
Abstrakt (neutral/allgemein) betrachtet ist Titan in der Summe seiner Eigenschaften jedem anderen (Rahmenbau-)Material überlegen - materialgerechte Verarbeitung vorausgesetzt.
Konkret (spezifisch/Einzelfall-bezogen) betrachtet, sind andere (Rahmenbau-)Materialien dem jeweiligen Konkurrenzmaterial in einzelnen Eigenschaften sicherlich überlegen - diese Überlegenheit wird dann aber durch z. T. erhebliche Nachteile bei anderen Eigenschaften erkauft (was von den Fans des jeweiligen Materials dann gerne übersehen wird).
Zur Betrachtung von "Alltagstauglichkeit":
Da die diskutierten Materialien ja nicht nur beim Rahmen eingesetzt wird, sondern auch bei allen möglichen (An-)Bauteilen (
Felgen, Lenker, Vorbauten, Sattelstützen, Satteldecken, Sattelstreben, Speichen, etc.), muss die "Alltagstauglichkeit", gerade von Carbon, eben auch diesen Gesamtkonstrukt betrachten.
Und "Alltagstauglichkeit" bezieht sich nicht nur auf das Fahren im Alltag (statt nur am Sonntag), sondern insbesondere auch auf Montage-/Reparaturtauglichkeit und die Fehlertoleranz hierbei. Die Möglichkeit, Standardmaterial einzusetzen und in "hemdsärmeliger Schraubermanier" mal eben Teile zu tauschen, ist bei Carbon-Teilen z. T. massiv eingeschränkt: spezielle Innenlager, spezielle Steuerlager, Spezialformen bei Vorbau, Lenker, Sattelstützen; etc.. Geringste Fehlertoleranz bei Drehmomenten, von dem Totalschaden-Risiko bei 6000€-Carbonlaufrädern bei ungünstigem Randsteinkontakt (Durchschlag) und von Umfall-/Unfall-Asphaltkontakt bei sackteuren Carbonlenkern / -vorbauten mal ganz zu schweigen.
Carbon ist im Fahrradbereich in der jetzigen Darreichungsform und der vorstehenden Betrachtung alles andere als alltagstauglich.
Alle anderen Rahmen- und Teilematerialien im Fahrradbau (Alu, Stahl, Titan) sind deutlich Montagefehler- und Schaden-toleranter, und damit alltagstauglicher, können dafür aber nur "leicht" und "steif". Carbon kann "federleicht" und "bocksteif" - mehr aber nicht.
Kommt noch Korrossionsbeständigkeit und Kratzerresistenz dazu, landet man unweigerlich bei Titan. Wenn dann noch jemand mit dem Argumenten "Nachhaltigkeit" und "Umweltfreundlichkeit" um die Ecke kommt, geht Carbon ganz weit nach hinten in der Reihe.