Re: Die rollende Apotheke
b-r-m schrieb:
Aber ich - für meinen Teil - könnte gut ohne Profi- und Amateurradsport leben.
Was eigentlich schade ist, weil Du selbst den sportlichen Vergleich als nicht erstrebenswert erachtest. Das aber ist für viele neben dem Spaß am Radfahren, Motivation und Grundlage für das nicht immer leicht zu bewältigende Training.
Es gibt aber auch Sachen die mich am Radsport sehr stören und meiner Meinung nach das spätere überschreiten gewisser ethischer Hemmschwellen fördern, zBsp die Preisgelder, welche schon in der U15, U17 und U19-Klasse ausgeschüttet werden. Dadurch wird der Wettkampf kein sportlicher Vergleich, angetrieben durch Eigenmotivation, sondern zum giergesteuerten Kampf.
Desweiteren die unscharfe Trennung zwischen Amateuren und Profis, die besonders Nachwuchssportler regelrecht in die Dopingecke drängt, wenn sie auf dem Weg nach oben sind.
Profiradsportler ist ein Beruf, also sollten auch die Teams eigenverantwortlich ihren Nachwuchs
ausbilden und nicht wie heute üblich, erwarten das quasi fertige Profis aus der Amateurszene nachrücken. Die meisten Profis werden schon früh unter Vertrag genommen, haben deshalb auch keine Ausbildung etc. nebenbei gemacht. Ein Fakt der später erheblich dazu beiträgt, dass gewisse Ideale schnell über den Haufen geworfen werden (müssen).
Diesen, in meinen Augen rücksichtslosen, Umgang mit dem Nachwuchs kenne ich aus kaum einer anderen Sportart.
Wie man es machen sollte: Bsp Judo
Einige meiner Freunde sind nach der Schule in den A-Kader der Nationalmannschaft und div. Bundesligateams gekommen. Dies erfordert auch ein hohes Maß an zeitl. Aufopferung (2-6h Training/Tag). Aber sie haben gleichzeitig eine Ausbildungsstelle bekommen, bei Firmen die sich ernsthaft im Sport engagieren und bereit waren auf eine halbe Kraft zu verzichten.
Dadurch entstanden keine Existenzängste und so war Doping eigtl. nie ein Thema. Denn selbst wenn man keine Erfolge mehr hatte, wußte man wie es weitergeht.