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UCI und das Doping

AW: UCI und das Doping

Ich will da jetzt echt nicht jedes Detail widerlegen, Quellen zusammensuchen usw. usf., ich bin müde. Wenn es dich interessiert, kannst du die Sachen selber finden.

Aber du erinnerst dich sicher noch wie einmal von 20 auffälligen Fahrern (übrigens von deiner tollen L'Équipe gemeldet) die Rede war, und das kam jedesmal aus der AFLD-Ecke, bzw. sogar von Herrn Bordry selber. Im Eingangspost steht, dass er in einem Monat 7 EPO-Doper überführt habe. Aha, die Positiven bei und nach der Tour waren aber nicht alle EPO-Doper. Und am Wochenende vor der Verkündung von Kohl und Schumi wußte Bordry noch von mehreren Fahrern. Aber herausgekommen sind nur der Pausbäckige und der Glatzkopf, und jetzt komm du mir nochmal mit Verschwörungstheorien. ;)

Am Anfang der Tour war von etwa 20 Fahrern die Rede, bei denen es in der Voruntersuchung auffällige Blutwerte gegeben hatte. Diese wurden ja auch nach den ersten Etappen ganz gezielt kontrolliert, und dabei sind letztendlich die folgenden Fahrer überführt worden:

  • Manuel Beltran
  • Moises Duenas Nevado
  • Riccardo Ricco
  • Leonardo Piepoli
  • Stefan Schuhmacher
  • Bernhard Kohl

Alle anderen waren das was sie waren, Fahrer mit auffälligen Blutwerten, bei denen gezielte Kontrollen aber keinen Nachweis von Dopingsubstanzen ergeben haben. Aber tue bitte nicht so, als ob Schuhmacher und Kohl die einzigen und ein Bauernopfer waren, dem ist nicht so.
 
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@Piet: Wie kommst Du darauf, dass die 20 verdächtigen Fahrer nochmal gezielt getestet wurden? Das habe ich nirgends so gelesen und erscheint mir rein spekulativ Deinerseits zu sein.
Vielleicht haben die sieben mit CERA erwischten Fahrer gar nichts mit den 20 verdächtigen Proben zu tun. Denn die erwischten Fahrer haben alle mit CERA gedopt und das ist bekanntlich sehr einfach nachzuweisen.
 
AW: UCI und das Doping

@feardorcha:
http://www.faz.net/s/Rub9CD731D06F1...44E8CE~ATpl~Ecommon~Scontent.html?rss_aktuell
Da nämlich übermittelten die französischen Dopingfahnder heikle Nachrichten: Sie informierten nach Angaben der französischen Tageszeitung „Le Monde“ angeblich zehn Fahrer darüber, dass bei ihnen bei Blutkontrollen unmittelbar vor der Tour de France Unregelmäßigkeiten festgestellt worden waren, ein Sprecher der französischen Anti-Doping-Agentur (AFLD) sprach später von 20 Fahrern mit „Ergebnissen am Grenzwert“. Bei den betroffenen Profis sollen nun gezielte Dopingtests während der Tour de France vorgenommen werden – sie stehen im Visier der Dopingjäger.
und hier:
http://sub01.finanztreff.de/99/news.htm?id=27924948&u=0&k=0&sektion=sport
Ricco war nach dem Zeitfahren am Anfang der Tour positiv auf Epo getestet worden Der 24-jährige Bergspezialist aus der Mannschaft Saunier Duval war schon bei den Routinekontrollen zu Beginn des Wettbewerbs mit ungewöhnlichen Blutwerten aufgefallen. Daraufhin hatte die französische Antidopingagentur AFLD bei ihm gezielte Kontrollen durchgeführt.

Als die positiven Tests bei der Tour begannen, hat die AFLD mehrfach darauf verwiesen, dass dies das Ergebnis gezielter Tests gewesen sei, die auf Grund des Anfangsverdachtes aus den Proben die unmittelbar vor der Tour genommen worden waren angesetzt wurden.
 
AW: UCI und das Doping

@Piet:
Im ersten Zitat geht es um Blutproben vor der Tour de France.
Im zweiten geht es um Routinekontrollen zu Beginn der Tour de France.
Da Ricco schon auf der 4. Etappe getestet wurde und diese Probe erst während der Bergetappen das Ergebnis lieferte, denke ich, bezieht sich der zweite Artikel mit "Routinekontrollen zu Beginn des Wettbewerbs" auf die 4. Etappe.

Es macht nunmal gar keinen Sinn, dass die 10-20 verdächtigen Blutgruppen im Vorfeld etwas mit den CERA-Fällen zu tun haben, da CERA sehr leicht nachweisbar ist. Hätten die 10-20 verdächtigen Fahrer mit CERA gedopt, dann wären sie nicht verdächtig, sondern überführt!
 
AW: UCI und das Doping

@feardorcha:
Ich habe nie etwas anderes geschrieben, als das die Verdachtsmomente die als Auslöser für gezielte Kontrollen dienten aus den Proben, die unmittelbar vor der Tour von der AFLD genommen wurden stammen.

Es macht sehr wohl Sinn, Fahrer die bei der Vorkontrolle auffällige Blutwerte haben, aber keinen positiven Befund, während der Tour gezielt zur Dopingkontrolle zu holen. Genau dies ist nämlich im Unterschied zu den Kontrollen der Vorjahre passiert. Das normale Procedere war ja, das der Etappensieger, der Gesamtführende und einige zufällig ausgeloste Fahrer kontrolliert werden. Die AFLD ist aber dazu übergegangen zusätzlich noch die Fahrer zu kontrollieren, bei denen sie auf Grund der erhöhten Blutwerte den Verdacht hatte, das diese im Vorfeld manipuliert hatten.

Die Routinekontrollen zu Beginn des Wettbewerbes, sind die Proben, die unmittelbar vor der Tour von der AFLD genommen wurden. So steht es ja letztendlich auch in dem zweiten Zitat: Ricco ist auf der 4ten Etappe positiv getestet worden, sein Team war zuvor schon bei der Routinekontrolle mit erhöhten Blutwerten auffällig (ohne das man ein Präparat nachweisen konnte)
 
AW: UCI und das Doping

Nun, das Wörtchen zuvor kann ich nirgends finden. Dennoch gebe ich zu, dass man den Artikel so verstehen kann. Natürlich macht es Sinn, verdächtige Proben als Anlass zu gezielten Tests zu nehmen. Aber eben nur solche, wie Du bereits sagtest, die ohne positiven Befund sind.

Ich frage mich nur, warum die Blutproben nur verdächtig waren, wo CERA so leicht nachweisbar ist. Ist der Nachweis auf CERA evtl. zu teuer, so dass sie nur den Hämatokrit-Wert betestet haben? Aber warum dann auf gezielte Proben warten, wenn man die bereits vorhandenen und verdächtigen Proben weiter betesten kann?
Was mich dann auch sehr wundert, ist die Tatsache, dass die AFLD die Fahrer praktisch vorwarnt, dass sie nun ins Fadenkreuz solcher gezielten Tests geraten sind und, dass diese Fahrer dann noch so dumm sind, bei der Tour anzutreten. Wären sie clever gewesen, hätten sie eine Krankheit vorgeschoben und wären abgereist. Schließlich ist CERA bis zu zwei Wochen nachweisbar.
 
AW: UCI und das Doping

Ich bin mir nicht ganz sicher, wie die Proben, die vor der Tour von allen Fahrern genommen wurden, zu behandeln sind.

Vermutlich genügen diese Proben nicht den strengen Bestimmungen für eine Doping Kontrolle (A/B Probe, Versiegelung mit Unterschrift des Sportlers etc), so dass selbst ein positiver Nachweis in diesen Proben nicht justitiabel gewesen wäre. Es handelt sich wohl eher um Screening Proben. Zudem ist eine komplette Doping Analyse bei 198(?) Fahrern vermutlich auch zu teuer, dies ist ja auch ein Grund warum nach jeder Etappe nur selektive Kontrollen stattfinden.

Das die Fahrer trotz Warnung so dumm sind ist noch einmal was anderes. Hier kommen sicherlich 2 Dinge zum tragen:
Zum einen haben sie wohl nicht damit gerechnet, dass es gezielte Kontrollen geben wird sondern eher wohl vermutet, das das Auswahlverfahren wie immer ist. Zum anderen sind aber zu dem Zeitpunkt auch noch alle Fahrer davon ausgegangen das CERA nicht nachweisbar sei, das war ihr grosser Irrtum. Die Meldung an die Teams besagte ja auch zu dem Zeitpunkt nicht, dass man die betreffenden Fahrer verstärkt überwachen werde, sondern nur das bei diesen Fahrern auffällige Blutwerte gefunden wurden, und die Teams medizinische Untersuchungen dieser Fahrer durchführen sollten, ob die evtl nicht krank seien.

Augenscheinlich gab es ja wohl auch Fahrer, die solche auffälligen Werte hatten, bei denen aber die anschliessenden Doping Kontrollen keinen positiven Befund gebracht haben. Woran dies liegt sei mal dahingestellt, Einschätzungen hier wären reine Spekulation. Man kann einfach nicht sagen, ob bei diesen Fahrern Doping vorlag oder nicht.
 
AW: UCI und das Doping

Das ist eigentlich ganz einfach. Vor Beginn der Tour wurde allen Teilnehmern Blut abgezapft. EPO konnte bis zu diesem Zeitpunkt nur im Urin nachgewiesen werden. Alle Fahrer mit auffälligen Blutwerten, die ein Hinweis auf Manipulation aber auch anderweitig erklärbar sein können, wurden Zielkontrollen ausgesetzt. Einige Fahrer wurden dabei des CERA-Dopings überführt, aber nicht alle mit verdächtigen Blutwerten. Einige Monate nach der Tour wurden Nachkontrollen mittels eines verbesserten Nachweisverfahrens vorgenommen, und zwar über einen Bluttest. Dieser ist dem Urin-Test deutlich überlegen.
 
AW: UCI und das Doping

Ich bin mir nicht ganz sicher, wie die Proben, die vor der Tour von allen Fahrern genommen wurden, zu behandeln sind.

Vermutlich genügen diese Proben nicht den strengen Bestimmungen für eine Doping Kontrolle (A/B Probe, Versiegelung mit Unterschrift des Sportlers etc), so dass selbst ein positiver Nachweis in diesen Proben nicht justitiabel gewesen wäre. Es handelt sich wohl eher um Screening Proben.

Das ist richtig. Das vor der Tour allen Fahrern entnommene Blut dient lediglich wissenschaftlichen Zwecken und wird nicht in A- und B-Probe unterteilt. Ob die Werte außerdem in die Langzeitstudie der UCI eingehen weiß ich nicht. Jedem Fahrer werden ja vierteljährlich nur zu diesem Zweck Blutproben entnommen.
 
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