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Unfallstatistik

https://www.udv.de/udv/presse/udv-s...uf-landstrassen-sichere-radwege-fehlen-179804

"Autos fahren von hinten auf
Auch entlang der Strecken, wo 32 Prozent der schweren Unfälle passierten [...]"

Entweder sind dem Statistischen Bundesamt nicht alle Fälle bekannt, oder die Versicherer und Destatis haben eine andere Bewertung von "schwerer Unfall".
Die UDV-Studie betrachtet eine Auswahl bestimmter Unfälle:
"knapp 10.000 schwere Radunfälle auf Landstraßen in neun Bundesländern"

Und bei diesen 10.000 Unfällen finden sie:
68% erfolgten an Kreuzungen, die anderen 32% anderswo (="entlang der Strecken").

Wieso siehst Du da einen Widerspruch zu den Destatis-Ergebnissen?
 
Schwere Unfälle beim Längsverkehr werden also von Racer und UDV in einen anderen Kontext betrachtet.

Ein Drittel der schweren/tödlichen Unfälle entstehen also duch Längsverkehr, wohingegen diese schweren Unfälle nur etwa ein Prozent der Unfälle insgesamt ausmachen.

Ich selber lese mir das hier zwar null durch, siehe mein sozusagen sehr privates Posting hier vorher, aber ohne groß mitzulesen oder die Studien zu konsultieren, fällt mir folgendes dazu ein:

Zitat aus der UDV-Studie "Vier tote und 58 schwerverletzte Radfahrende – das ist die Unfallbilanz einer durchschnittlichen Woche auf deutschen Landstraßen"

Wenn das nur ein Prozent oder so insgesamt laut Racers Analyse ist, dann ist ja alles gut, nicht wahr.
 
Zitat aus der UDV-Studie "Vier tote und 58 schwerverletzte Radfahrende – das ist die Unfallbilanz einer durchschnittlichen Woche auf deutschen Landstraßen"

Wenn das nur ein Prozent oder so insgesamt laut Racers Analyse ist, dann ist ja alles gut, nicht wahr.
Vier pro Woche ist stark aufgerundet. Tatsächlich waren es 159 im Jahr von 2010 bis 2020, das sind 3,1 pro Woche. Tote im Längsverkehr von hinten gab es den Angaben in der Studie zufolge allerdings nur 0,5/Woche. Die selbe Relation zwischen Summe Radunfälle insgesamt und Anteil von hinten besteht bei schwer Verletzten.
 
Zuletzt bearbeitet:
"Allein 2023 gab es außerorts 189 getötete und 2.996 schwerverletzte Radfahrende.", letzter Satz aus der UDV-Beschreibung hier.

Wenn, wie ermittelt, etwa ein Drittel Unfälle im Längsverkehr und zwei Drittel an Kreuzungen passieren, gab es im letzten Jahr etwa sechzig Tote im Längsverkehr außerorts.

Das ist mehr als eine getötete Person pro Woche und nicht 0,5.

Tausend schwerverletzte Personen im letzten Jahr im Längsverkehr außerorts sind etwa zwanzig Fälle in der Woche.
 
Wenn, wie ermittelt, etwa ein Drittel Unfälle im Längsverkehr und zwei Drittel an Kreuzungen passieren, gab es im letzten Jahr etwa sechzig Tote im Längsverkehr außerorts.
„außerhalb von Kreuzungen“ ungleich „im Längsverkehr“
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/110971/5815640

„im Längsverkehr“ ungleich „von hinten angefahren“
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/110972/5785443

„Unfall“ ungleich „Unfall mit KFZ-Beteiligung“
https://www.soester-anzeiger.de/lok...ugin-findet-ihn-in-wassergraben-92758558.html
 
Du solltest langsam mal bisschen über deinen bisherigen Horizont hinausschauen.

Zum Thema schwere oder tödliche Alleinunfälle auf freier Strecke aus der Studie:

"Nach detaillierterer Analyse der 60 Unfälle auf einbahnig, zweistreifigen Straßen ohne Radverkehrsanlage lässt sich festhalten, dass es sich bei 85% der Unfälle um den Unfalltyp 601 handelt, bei dem auf das vorrausfahrende Fahrzeug aufgefahren wird.

Bei zusätzlicher Betrachtung der Beteiligtenstruktur der Unfälle (vgl. Abbildung 85) wird deutlich, dass insbesondere Pkw auf Radfahrende auffahren, den Unfall somit verursachen und den Radfahrenden schwer oder tödlich verletzen. Auffahrunfälle zwischen Lkw und Radfahrenden treten deutlich seltener auf. Etwa 10% der Unfälle sind Alleinunfälle, bei denen der Radfahrende selbst den Unfall verursacht."

Das sind sechs solcher Alleinunfälle:

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Du solltest langsam mal bisschen über deinen bisherigen Horizont hinausschauen.

Zum Thema schwere oder tödliche Alleinunfälle auf freier Strecke aus der Studie:

"Nach detaillierterer Analyse der 60 Unfälle auf einbahnig, zweistreifigen Straßen ohne Radverkehrsanlage lässt sich festhalten, dass es sich bei 85% der Unfälle
Du zitierst aus der „Mikroanalyse“. Alle Angaben beziehen sich auf willkürlich vorab ausgewählte Teilkollektive innerhalb des Gesamtspektrums.
 
Als Rennradfahrer-Kriterien zählen mehrere erfüllte Merkmale aus der Auswahl
  • Renn-/Zeitfahrlenker
  • Klickpedale
  • schmale Reifen
  • ohne Schutzbleche
  • ohne Dynamo
  • ohne Gepäckträger
Die Polizei wird das ähnlich bewerten, wenn sie in Pressemeldungen den Begriff "Rennradfahrer" verwendet.
Von den Polizei Beamten in unseren Verein weiß ich das die i.d.R. Laien (radsportlich) sind und jeden Unfall mit Rennlenker als Rennradunfall (Unfall mit Rennrad) eintragen. Unfall mit Gravel oder CX gibt´s da nicht.

Wenn ich hier so sehe das in der Welle der Sommer-Rennlenker Mode 9 von 10 Radfahren/innen mit Rennlenker keine Radsportler sind (also die Masse an Turnschuh, Oldschool, Freizeit), dann ist klar das die Statistik nix taugt.
 
Du zitierst aus der „Mikroanalyse“. Alle Angaben beziehen sich auf willkürlich vorab ausgewählte Teilkollektive innerhalb des Gesamtspektrums.

Ja, das ist auch korrekt so

Willst du dann damit sagen, dass es die Zahlen nicht gibt? Das sie nicht gültig sind? Dass die UDV ne Pommesbude ist? Dass die Zahlen von den Erstellern unseriös ausgewählt wurden, um daraus ihre Schlussfolgerungen abzuleiten?

Hingehen kann man bei dir genau das erkennen:

Du hast eine bestimmte und extrem voreingestellte Meinung und biegst dir die Zahlen mit großem Brimborium so hin, dass sie dazu noch passen. So wird das nix.

Schau dir doch zum Beispiel mal die Schlussfolgerungen der UDV an. Sie haben nur am Rande mit deinem allerschlimmsten Feindbild, dem Radweg, zu tun, weil sie genau wissen, dass es diese Bauwerke ausserorts in dieser Breite nie geben wird.

Einfach mal bissel über den Horizont hinaus schauen, das kann man bei einem solch wichtigen Thema schon erwarten. Ansonsten lohnt es sich für mich nicht, hier rein zu schauen.
 
Ja, das ist auch korrekt so

Willst du dann damit sagen, dass es die Zahlen nicht gibt? Das sie nicht gültig sind? Dass die UDV ne Pommesbude ist? Dass die Zahlen von den Erstellern unseriös ausgewählt wurden, um daraus ihre Schlussfolgerungen abzuleiten?
Die relevanten Zahlen aus der UDV-Studie hatte ich oben in Beitrag #21 mit Abb. 29 und 37 aus der Studie verlinkt. Demnach sind etwa 16% aller tödlichen und 14% aller schweren Fahrradunfälle in Deutschland außerorts im Längsverkehr und von hinten (wovon aber noch der Teil dieses Unfallszenarios abgeht, bei dem der Unfallgegner kein KFZ benutzte).

Die UDV schmeißt in der Tat Nebelkerzen, wenn sie in einer gesonderten Mikroanalyse irgendwelche willkürlich vorgefilterten Subsätze der Unfälle betrachtet und daraus beeindruckende Prozentangaben berechnet, die scheinbar besser zur offenbar vorab erwünschten Botschaft passen als das Resultat der für das Gesamtgeschehen in ganz Deutschland gültigen Makroanalyse.
 
Nach ein paar Beiträgen zum Unfallrisiko außerorts mal was zum Geschehen in geschlossenen Ortschaften:

Die Bundesanstalt für Straßenwesen hat 2023 eine Untersuchung zur "Akzeptanz und Verkehrssicherheit des Radverkehrs im Mischverkehr auf Hauptverkehrsstraßen" veröffentlicht.
In der einleitenden Bestandsaufnahme findet sich eine interessante Auswertung der Hauptunfalltypen (innerorts), gestaffelt nach der Verletzungsschwere. Die Analyse erfolgte noch ohne Betrachtung der Straßenkategorie und ohne Berücksichtigung der Verkehrsart weiterer Beteiligter allein auf Basis der in der amtlichen Unfallstatistik geschlüsselten Unfalltypen. Das Besondere an dem erzeugten Diagramm ist der Umstand, dass hier die in einigen Bundesländern schon eine Weile übliche feinere dreistellige Schlüsselung der Unfalltypen ausgelesen wurde (siehe Unfallskizzen im Diagramm).

Ergebnis: das Angst-Szenario "beim Überholen von hinten mit KFZ gerammt oder gestreift" ist bei den 450 Todesfällen in den vier untersuchten Bundesländern mit 1 Fall/a vertreten (rechnerisch entsprechen 2,4 % von 90/Jahr etwa 2 Fällen/Jahr, aber von dieser Zahl sind ja noch die Rad-Rad- bzw. Rad-Fuß-Unfälle abzuziehen, und für diese Paarungen habe ich in meiner eigenen Erfassung in den vier von der BASt ausgewerteten Bundesländern im Mittel 1 Fall mit gleicher Richtung/Jahr...). Bei den leicht bzw. schwer Verletzten haben es die "von hinten"-Konstellationen gar nicht erst in die Top10 geschafft.

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Zuletzt bearbeitet:
Auf Anfrage bekam ich von Destatis eine provisorische Ausgabe der offiziell eingestellten Reihe "Verkehrsunfälle (Fachserie 8 Reihe 7)" für das Jahr 2023. Grafische Auswertung der Werte aus den "wer gegen wen"-Tabellen 3.1.1, Unfälle mit Getöteten:
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Unfälle mit "Beteiligten" 2023 (=Summe aller Unfälle mit Toten oder Verletzten aller Schweregrade):
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Fazit: Auf Autobahnen ist es für uns Radfahrer am sichersten da Null,Null Tote.
Google Maps berücksichtigt das im Routenplaner ...
 
Auf der Autobahn A61 kommt ihnen ein Falschradfahrer entgegen.
Fahren Sie bitte vorsichtig und überholen Sie nicht.

Nachts ohne Beleuchtung im angeheitertem Zustand - Das Problem kennt doch jeder.

Berücksichtigt die Unfallstatistik E-Bikes?
 
Berücksichtigt die Unfallstatistik E-Bikes?
In den "Fahrrad"-Zahlen sind sie idR eingeschlossen. Die amtliche Statistik weist zwar Pedelecs zusätzlich aus, da dieses Merkmal seit 2014 bei der Unfallaufnahme verpflichtend miterfasst werden muss. In den veröffentlichten Statistiken gibt es Angaben zur Antriebsart aber immer nur in Verbindung mit Verletzungsschwere und Alter der Opfer. Bei allen anderen Parametern, die allein sinnvolle Aufschlüsse über den Hergang und damit Pedelec-spezifische Unfallrisiken erlauben könnten (Alleinsturz, Verkehrsart Gegner, Unfallart, Unfalltyp, Unfallschuld) gibt es keine öffentlich zugänglichen Statistiken.
In meiner privaten Erfassung von Fahrrad-Todesfällen habe ich -soweit verfügbar- das Merkmal "Pedelec" eingetragen, so dass hier auch die frei kombinierte Multiparameter-Auswertung möglich bleibt. Leider nimmt die Quote der Erwähnung der Antriebsart in Polizeiberichten und Presseartikeln offenbar umgekehrt zur Verbreitung der Pedelecs im genutzten Bestand ab. In den letzten Jahren sinkt die Zahl der Berichte mit Pedelec-Erwähnung eher, während man auf der Straße manchmal gefühlt nur noch auf Pedelecfahrer trifft.
Grundsätzlich zeigt die Auswertung aber nach wie vor, dass Pedelecs offenbar immer noch eher für Ausflüge außerorts benutzt werden als zum Einkaufen oder Pendeln in der Stadt:
(HInweise: 1) die obere Abbildung enthält auch Pedelecunfälle, bei denen diese Antriebsart nicht gemeldet wurde. 2) "solo" bedeutet im Kontext der Abbildung nicht Alleinsturz, sondern dass der Zweiradfahrer einem KFZ im ruhenden Verkehr aufgefahren ist):

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Zuletzt bearbeitet:
Fazit: Auf Autobahnen ist es für uns Radfahrer am sichersten da Null,Null Tote.
Google Maps berücksichtigt das im Routenplaner ...

Wenn ich Herrn Racer890s Daten insbesondere zum Anteil der Alleinunfälle von Fahrradfahrern auf die Schnelle richtig verstanden habe, dann liegt nahe zu fordern, die für Autobahnen geltende Verkehrsregelung auch auf alle anderen Straßen zu übertragen...
 
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