Channel Challenge 2018
17.11.2018
Mitte November fand wie jedes Jahr die Channel Challenge statt. Die Idee stammte von Alex. Der Datteln-Hamm-Kanal wird einmal komplett rauf und runter gefahren. Die Herausforderung besteht in der relativ eintönigen Strecke, fast immer geradeaus und den Horizont fest im Blick. Trotzdem avancierte diese Tour zu einer echten Kult-Tour.
Dieses Mal waren Alex, Toto, Spike und ich dabei. Tom kam am Preußenhafen dazu. Um 8 Uhr Morgens traf ich bei Alex in Hamm ein und wir fuhren zunächst zum Bahnhof um Toto einzusammeln. Das Wetter war sonnig, aber mit 2 bis 5 Grad eher kühl.
Ich fuhr mein 1990 Gazelle Formula Cross mit 28 mm Straßenreifen. Die sollten für die Strecke reichen.
Zu dritt ging es in den Kurpark, wo wir Spike trafen. Weiter ging es am Kanal entlang nach Osten.
Ein Kohlefrachter war unterwegs zum Kraftwerk Uentrop.
Aber wir waren mit unseren Rädern schneller. Alex hatte allerdings etwas Muskel-Probleme, was sein Tempo drosselte.
Dann erreichten wir das Ende des Kanals am Kraftwerk Hamm-Uentrop. Die Schlote rauchten. Das Ruhrgebiet brauchte Energie. Wir machten einen kurzen Fotostopp.
Dann ging es Richtung Westen. Jetzt kam der längste Abschnitt bis zum Preußenhafen Lünen. Dort sollte es eine richtige Pause geben. Unterwegs immer wieder Industrie am Kanal. Auch Heute hatten die Kanäle im Ruhrgebiet noch eine wichtige Funktion. Gleichzeitig waren sie aber auch ein toller Ort um die Freizeit am oder auf dem Wasser zu verbringen.
Die Bäume leuchteten herbstlich in der Novembersonne. Wir hatten mittlerweile auf die andere Seite des Kanals gewechselt.
Direkt neben dem Kanal gab es einen Aussichtsturm. Von hier konnte man auch gut die Lippe und die Lippeauen beobachten. Das Schloss Heessen, das wir neulich auf der Allerheiligen-Tour ansteuerten war auch ganz in der Nähe. Vom Turm aus konnte man es sehen.
Weiter ging es zum Stadthafen Hamm. Imposant erhob sich die Skyline der Speicher.
Auf dem Mitteldamm fuhren wir zwischen Kanal und Lippe. Der Schotter war schwarz. Das passte gut zum Ruhrpott.
Auch auf dem Wasser war etwas los. Wir waren nicht die einzigen die die Sonne nutzten. Die Rudergemeinschaft war ebenfalls sehr flott unterwegs. Danach folgten ein paar Kanus, die eher gemächlich übers Wasser glitten. Wir waren jedenfalls über jede optische Abwechslung froh.
Dann erreichten wir die Marina Rünthe. Bei den Schiffern schien die Saison aber schon weitestgehend vorbei zu sein. Als wir kurz darauf das Kraftwerk Rünthe erreichten, rief ich Tom an, das wir bald am Preußenhafen sein würden. Wir hatten den Hafen noch nicht erreicht, da kam uns Tom entgegen. Nun waren wir zu fünft unterwegs.
Auf Höhe des Preußenhafens wechselten wir wieder die Kanalseite. Am Imbiss neben dem Büro des Hafenmeisters machten wir Pause. Ich gönnte mir einen Kaffee und eine Pommes Schranke. Wir setzten uns in die Sonne und quatschten eine Weile über dies und das. Dann kam noch Jörg kurz vorbei, den Tom und ich von RTF und Klassikerausfahrten kannten. Alex wollte am Preußenhafen auf uns warten. Die Aussicht bei dem auffrischenden Wind gegen den Wind fahren zu müssen, machte ihm zu schaffen. Seine Knochen und Muskelprobleme wurden eher schlimmer. Wir wussten das er am Imbiss gut versorgt war und brachen zu viert auf, um das Ende des Kanals am Dortmund-Ems-Kanal zu erreichen.
Der Lastenkrahn am Preußenhafen verabschiedete uns. Später wechselten wir nochmal die Kanalseite. Nach einiger Zeit kamen wir an einem Ruderclub vorbei. Hier war einiges los, aber die Meisten waren wohl nur zum Zuschauen gekommen, wie einige Unentwegte sich mit ihren Booten übers kalte Wasser schoben. Hinter dem Club hatten wir die Strecke wieder für uns alleine.
Das Ende des Datteln-Hamm-Kanals war erreicht. Hier gab es noch ein Gruppenfoto unserer Räder. Kurze Fotopause, dann verabschiedeten wir uns von Tom. Er wollte von hier noch ins Münsterland fahren. Zu dritt machten wir uns auf die 15 km zum Preußenhafen. War der Gegenwind zunächst gnädig, sollte sich das bald ändern.
Wieder war ein Kraftwerk in Sicht. Dieses war in der Nähe von Waltrop. Da es dort nicht weiter ging, mussten wir die Kanalseite wechseln. Ich schlug dafür die letzte Brücke vor. Leider gab es dort vom Kanal her keine Auffahrt, sondern nur eine Treppe. Kein Problem, dachte ich mir. Schließlich fuhr ich einen Crosser. Also ab auf die Schulter mit dem Rad und die Treppe hoch. Die beiden Anderen waren nicht so begeistert. Auf der anderen Brückenseite ging es dann die Treppe wieder runter.
So passierten wir das Kraftwerk auf der anderen Kanalseite. Hier kam der Gegenwind noch stärker zur Geltung. Wir stemmten uns dagegen und erreichten den Preußenhafen und einen ausgeruhten und wohlgenährten Alex. Vor der anstrengenden Rückfahrt nach Hamm, gegen den Wind, war noch eine Pause angesagt. Ich gönnte mir Kaffee und Apfel-Zimt-Kuchen. Am Nachmittag machten wir uns dann auf den Rückweg.
Wir wechselten wieder die Kanalseite und fuhren Alex zu Liebe etwas moderater gegen den Wind.
Am Kraftwerk Rünthe verließen wir dann den Kanal und fuhren etwas windgeschützter durch die Lippeauen nach Hamm.
Dieses Mal sahen wir das Kraftwerk aus der Ferne. Kurz vor Hamm kehrten wir zurück zum Kanal. Bei Herringen verabschiedeten Alex und ich uns von Toto und Spike. Da ich unbedingt die 6 Stunden noch voll bekommen wollte, fuhren wir noch eine Runde durch den Wald um die Halde Sundernrücken
Nach knapp 114 km kamen wir dann endgültig in Herringen an und ich verabschiedete mich von Alex und lud mein Rad ins Auto. Wir hatten die Challenge mal wieder bestanden. Ich war schon auf 2019 gespannt.