La Ventoux 2012 und ein champion mondial
Wir waren vielleicht 1500
auf dem Marktplatz in Beaumes de Venise, die 82 erGazelle mitten drin. Es ist mild, ein leichter Wind vielleicht, der Ventoux hob sich klar vom Azur ab. Es ist ruhig (nur ein Lautsprecher schreit) und sehr zivil geht es unter einem aufblasbaren Tor Richtung Bédoin Das Peloton erstreckt sich bis zum Horizont, Motorräder überholen, la Police sichert die Kreuzungen.
Wir rollen durch kleine Dörfer, mal überholt eine Gruppe, mal fällt eine Luftpumpe. Es ist 8h40, die Provence strahlt, ein Maler hat seine Staffelei aufgestellt eine Japanerin mit Sonnenhut winkt aus den, meine erste Ventoux-Fahrt hat begonnen.
Knapp 3h später erreicht die Gazelle den Gipfel, und den langen Weg dorthin liessen sich die Mitfahrer gut beobachten. Wenn sie keine triple plateaux wie ich fuhren, war es eine Kompaktkurbel die meist auf dem 1 . Gang lag - und das ist verdammt notwendig. Alle hatten es gesagt: der Wald ist lang. Er ist sogar unglaublich lang und es sind ein paar male doch mehr als 10 %, ziemlich genau dann wenn ich denke: jetzt sind wir gleich draußen Gut, daß es ein kühler Wind ist und die endlose Prozession hilft, den Rhythmus zu halten.
Am lautesten klingen Carbonfelgen von Rädern die halb so schwer und zehnmal so teuer wie das gute alte Eisen sind. Es rasselt auch häufig, knattert, knistert in der Perlenkette der Pilgerfahrer.Derweil schnurrt der kleine Gang unter mir, die alte
Shimano 600 läßt sich leise und präzise einlegen: Glink in Sersheim hat die alten Schalthebel überholt - wie gut, daß er diese kleinen Ersatzteile aufbewahrt hat. Aber mehr als 30 x23 geht im Wald einfach nicht - vielleicht im nächsten Jahr. Die letzte Serpentine ist genommen und der vielzitierte Chalet Reynard liegt in einer Geröllkehre vor mir. Ich saufe was das Zeug hält und drücke ein Gel in mich hinein. Die Entscheidung, hier eine Verpflegung einzurichten ist eine große Versuchung, vielleicht auch vernünftig, aber in meinen Augen unsportlich. Der Wind kommt von vorn und ich kann kilometerweit vor mir die immer kleineren Gruppen sehen, die lange vor mir den Gipfel erreichen werden.
Der Kopf sagt: nicht mehr weit, nicht mehr so steil, eigentlich gar nicht mehr steil, aber die Beine sagen oft das Gegenteil. Jetzt gehe ich ab und zu aus dem
Sattel, mal achtern lüften, irgendwie locker bleiben. Photographen knien sich hin wollen einem Visitenkarten zustecken. ich lächle, (gut daß die sich die flacheren Stücke aussuchen).Gut das es Hinterräder gibt. Die Stele, die letzte Kehre noch und rein ins Folklore.
Im zweiten Teil zeige ich den zweiten Klassiker, den ich an diesem langen Tag entdeckt habe