kleiner exkurs zum thema wie es nicht laufen sollte, wenn man einen platten hat.
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heute kleine ausfahrt mit dem alltagsrad entlang des mains, dank des wetters schönes radeln ohne elektrorentner möglich. alles prima bis sich der vordere
reifen verabschiedet. wie der aufmerksame beobachter erkennt, bin ich dank satteltasche für solche fälle bestens präpariert. und alles ließ sich gut an,
reifen runter, ersatzschlauch drauf,
reifen aufgepumpt. alles prima. nur leider hatte ich - bei wie üblich zu spätem aufbruch - nicht die übliche rahmenklemmpumpe gegriffen sondern eine minipumpe mit ventilschlauch. ich dreh den
schlauch runter und es zischt wieder unheilschwanger... das ventil dreht mit raus,
reifen wieder platt. entlang des mains blies es heftig, es war arschkalt, die finger entsprechend klamm inzwischen - alle versuche das ventil standhaft einzudrehen vergebens. denkt der kluge mann: greif doch zum zweitschlauch! also alles wieder runter, nur der griff zum zweitschlauch erbrachte die erkenntnis, das man besser mal in die tasche geschaut hätte, denn dieser war viel zu schmal für meine breiten schlappen. also pan C - das
flickzeug. die suche nach dem loch gestaltete sich eher schwierig - der wind blies und weder haptisch noch akustisch ließ sich das loch identifizieren. nach 10 minuten pumpen und lauschen und fühlen endlich das erfolgserlebnis: das loch! meine finger waren inzwischen tiefgefroren, aufrauen eher alibimässig, die tube mit dem kit bekomme ich grad noch so aufgenestelt, ich drücke und es passiert: nichts. eingetrocknet. glückwunsch. ob dieser freudigen überraschung verliere ich die stelle mit dem loch aus dem auge und schaue ratlos auf den inzwischen komplett ausgebreiteten inhalt meiner satteltasche. und entdecke zu meiner freude noch ein päckchen
park tool flicken. letzte chance, plan D. inzwischen war es nicht nur sch...kalt sondern auch schon reichlich dämmrig, das eiszapfengefühl hatte von den fingern auf den ganzen mechaniker übergegriffen. beherzt begebe ich mich wieder auf die suche nach dem loch... leider ist es zu dunkel um die stelle zu finden, an der ich mit dem schmiergelpapier rumgedaddelt habe, der wind bläst, ich höre nichts und die finger fühlen garnix mehr. doch manchmal hat selbst der mensch einen lichten moment und ich stiefel vor bis an den main und tunke den
schlauch ins wasser. so ist das loch zwar schnell gefunden aber für meine finger ist es der endgültige knockout. ergebnis: jetzt hab ich zwar das loch aber meine finger sind inzwischen so eingefroren, das ich den flicken nicht vom papier runtergepoppelt bekomme. mit zwei händen würde es vielleicht gehen aber dann würde ich wieder das loch verlieren... nach 5minuten gefummel halte ich stolz einen vermeintlich mikroskopisch kleinen flicken in der hand - so wie ich inzwischen zittere, ist die bange frage: treffe ich das loch? mental schwöre ich mich schon auf einen 15 km fußmarsch gen heimat ein. doch der gott der schrauber hält seine schützende hand auch über seine ärmsten schäfchen und beschert mir nach hartem kampf ein erfolgserlebnis. der flicken sitzt, gefühlt brauche ich eine ewigkeit um den
reifen wieder an ort und stelle zu würgen, der klettverschuss der satteltasche beschäftigt mich einige weitere minuten - die finger verweigern jede mitarbeit. doch dann geht es glücklich gen heimat. merke: vertraue nie dem unsinn, den du gestern gemacht hast und sei es nur eine gepackte satteltasche.