In den Jahren 1998 bis 2003 reiste ich jeweils im Juli (während der Tour de France) mit meinem besten Freund mit Auto und Fahrrad durch Frankreich. Teilweise übrigens stilgerecht mit einem Peugeot 405. Wir fuhren einige Etappen nach, teilweise nur ein paar Stunden vor den Profis. So konnten wir die einmalige Atmosphäre der Tour hautnah erleben. Ich werde zum Beispiel nie vergessen wie mich die Anfeuerungsschreie der Zuschauer zwei Stunden vor den Profis hoch nach Alp´d´Huez peitschten. Es war als wenn man durch einen Tunnel von Geräuschen fuhr und ich war wie entfesselt. So schnell war ich sicher noch nie an einem Berg. Damals fuhr ich allerdings auch noch aktiv Rennen. Die Fotos die ich unterwegs machte waren noch analog, mit einer einfachen Kamera aufgenommen und später erst digitalisiert. So weit ich mich noch erinnere kommentiere ich die Fotos. Das Ganze ist ja jetzt um die 20 Jahre her, da kenne ich nicht mehr jeden Ort so genau.
1998 in den Alpen. Vermutlich auf dem Weg vom oder zum Galibier. Der Telekom-Zug hatte sich formiert und versuchte das Feld zu kontrollieren.
2000 Attacke am Berg. Marco Patani und Lance Armstrong duellierten sich. Könnte am Galibier oder Telegraph gewesen sein.
2000 Jeder kämpfte für sich. Der Radsport stand damals am Abgrund.
2000 Noch war das Feld zusammen und Erik Zabel fuhr neben Lance Armstrong. Die großen Anstiege sollten noch kommen.
Aber natürlich waren wir nicht nur an der Strecke, sondern fuhren auch schöne Touren durch Frankreich. Hier waren wir 2002 auf dem Weg nach Grenoble.
Wir schafften es bis ins Tal der Méoge. Von dort ging es dann bis in die 1500 m hohen Berge. Hier ein Dorf mit Kirche am Rande der Berge.
2002 oberhalb der Méoge. Das Wrack dieses alten Busses stand in ca. 1400 m Höhe. Auf dem Weg zum Gipfel kamen wir an einem Autofriedhof vorbei. Keine Ahnung wie man die Fahrzeuge die steile Bergstraße hoch bekam.
2002 oberhalb der Méoge. Kurz vor dem Gipfel stießen wir auf ein längst verlassenes Bergdorf.
2002 pilgerten Zuschauer auf den Mont Ventoux. Hier endete eine Etappe der Tour de France. Wir fuhren mit unseren Rädern von der anderen Seite hoch. Da war nichts los und wir kamen gut voran.
2002 Auf dem Gipfel war natürlich die Hölle los. Alle warteten auf die Spitzenreiter die sich den Berg hoch quälten.
Nicht weit von Grenoble warteten wir 2002 in den Alpen an der Strecke. Die Spitzengruppe kündete sich lange vorher durch die Hubschrauber am Himmel an. Die Stimmung der Franzosen war trotz der ganzen Dopingskandale ausgesprochen gut.
2002 Zwischen den Etappen als Zuschauer fuhren wir auch einige kleinere Pässe mit zum Teil skurrilen Namen. Paß des toten Mannes klingt schon irgendwie merkwürdig.
Wilde Flüße in tiefen Schluchten luden zum baden ein. Aber wir kurbelten stur unser Pensum in der Hitze des Sommers runter. Die Landschaft war aber echt toll.
2002 Der Mont Ventoux hatte es uns echt angetan und so verweilten wir eine ganze Woche in der Provence und verpassten einige Etappen der Tour. Aber die gefahrenen Touren in der Provence und dem Val de Méoge entschädigten dafür reichlich.
2002 Natürlich machten wir auch Tom Simpson unsere Aufwartung.
2002 Morgens Frühstück an der Strecke. Wenn ich mich richtig erinnere war das oberhalb der Rhône. Auch hier waren wir wieder mit einem Peugeot 405 unterwegs.
2002 Ein Weindorf an der Strecke. Alle Einwohner warteten auf die Profis. Da die Franzosen im Juli Ferien haben, war es entsprechend voll.
2003 fuhren wir auf den Col d´Izoard und hielten natrülich auch am Denkmal für Fausto Coppi und Louison Bobet an.
2003 fuhren wir zweimal nach Alp d´Huez hoch und einmal auch oberhalb der Retortenstadt zu diesem schönen Bergsee. Auf der Schotterstraße dorthin brauchte man allerdings ordentlich Nehmerqualitäten mit den dünnen
Reifen.
Natürlich habe ich noch viel mehr Fotos aus Frankreich. Aber leider passen nicht mehr in diesen Beitrag. Die Jahre in Frankreich waren auf jeden Fall eine schöne Zeit mit jede Menge toller Touren und Erlebnisse. Und irgendwann kehre ich sicher noch mal zurück. Nur dann leider ohne Holger. Er starb viel zu früh 2017. Und unsere Pläne noch einmal gemeinsam in die französischen Alpen zu fahren, lassen sich nicht mehr realisieren.