AW: VK vs. EK (offtopic?)
Paßt vielleicht nicht ganz, aber als ich mir einen neuen LRS zugelegt habe, brauchte ich auch ein paar neue Mäntel, logisch
Habe mich für den GP 4000s entschieden...
Da ich es nicht ganz so eilig hatte, habe ich mal einwenig nach den Preisen umgesehen... Nun mal so eine Frage, wieso werden die beim Händler örtlich das Paar für 96 Euro "Angeboten" im Netz für 50 Euro das Paar und 4 Euro mehr, gab es sogar noch 2 Bonträger
Schläuche dazu...
Habe letztens noch ein Angebotsflyer eines kleinen Händlers per Post bekommen, der die GP 4000s zum selben Kurs angeboten hat (50 Euro).
Wenn der Händler die in kleinen Mengen als EK für 16,96 Euro kauft inkl. 19% Märchensteuer, wäre ein EK Preis von 20,18 Euro, richtig? Soll er die für 25 Euro das Stück verkaufen, wäre ein Gewinn von 4,82 Euro... Da würde ich auch nichts gegen sagen, kein Thema.
Ein anderer Händler hat mir die Preisliste von Conti gezeigt (Die Preise weiß ich jetzt nicht mehr, war jedenfalls ein ganz krummer, könnten diese besagten 16... gewesen sein jendefalls stand dort eine 1
) und meinte, ernsthaft wenn er die MwSt drauf rechnet 40 Euro nehmen müßte, und er damit kein Gewinn erzielt
Was hat der bitte für eine MwSt? Haben die Händler eine andere?
Man wird als Verbraucher genug abgezogen.
Bei solchen Sachen sollte man aber mal realistisch bleiben und keine Gewinne von 50% einfahren.
Manche wollen anscheinend mit Gewalt reich werden und beschweren sich im selben Atemzug das die Kundschaft ausbleibt.
Logisch das ein Händler so die Preise kalkulieren muß, das er einen Gewinn einfährt und nicht mit 0 daraus kommt, ein Ladenlokal frist auch Miete, ist auch alles klar.
Bei 16 Euro netto Einkauf, wären das 19,04 EUR inkl. MwSt, wenn er seinen EK weitergeben würde. Das kann aber in der Praxis nicht funktionieren, der Bikeladen hätte binnen kürzester Zeit wegen Insolvenz geschlossen.
Dem Inhaber des Bikeladens entstehen, um den
Reifen zu verkaufen ja auch noch Kosten. Das sind z.B. Kosten für (kalkulatorische) Ladenmiete, Personalkosten, Lagerkosten, Werbung, Strom, diverse Versicherungen usw.
Nehmen wir einfach mal einen kleinen Bikeladen mit 2 Beschäftigten (Inhaber + 1 Angestellter) in einer Kleinstadt mit 15.000 Einwohnern, dann sind wir bei vorsichtig gerechneten Lohnkosten (inkl. Lohnnebenkosten) bei 5.000-6.000 EUR. Der Laden inkl. Werkstatt sind für 1.500 EUR Warmmiete pro Monat angemietet und es entstehen sonstige Kosten wie Werbung, Versicherung usw. in Höhe von 1.500 EUR.
Macht insgesamt 9.000 EUR Fixkosten pro Monat, die auch anfallen, wenn nichts verkauft wird. Bei 25 Tagen im Monat, an denen der Bikeladen geöffnet ist, bedeutet dies, es müssen jeden Tag 360 EUR erwirtschaftet werden, um überhaupt existieren zu können. Die 360 EUR müssen also auf die Einkaufspreise der verkauften Artikel (Bikes/Zubehör) aufgeschlagen werden. Verdient hat der Bikeshop dann aber noch keinen Cent, er arbeitet dann kostendeckend.
Verkauft der Bikeshop jetzt z.B. an einem Tag nur die o.g.
Reifen und keine anderen Artikel, so müsste er bei einem EKP von 16,00 EUR und einem VKP von 40,00 EUR (netto 33,61 EUR) und somit einem Preisaufschlag von 17,61 EUR 21 Stück der o.g.
Reifen verkaufen. Er hat aber noch nichts verdient, sondern nur seine Kosten für den Tag gedeckt.
Nichts zu verdienen, ist aber nicht Sinn eines Unternehmens, denn der Inhaber möchte Gewinn machen. Bei einer Kalkulation, mit nur 100 EUR Gewinn pro Tag, sieht es wie folgt aus:
Diese 100 EUR Gewinn pro Tag würden bei den 21
Reifen, die zuvor zu 33,61 netto (40 EUR inkl. MwSt) verkauft wurden eine Preiserhöhung von netto 4,76 oder 5,66 EUR brutto pro Stück bedeuten. Der VKP würde jetzt bei 45,66 EUR liegen, die Differenz zw. EK und VK würde also jetzt 22,37 EUR betragen und der Unternehmer hätte lumpige 100 EUR Gewinn gemacht an dem Tag.
Wann verkauft so ein kleiner Shop allerdings mal 21
Reifen am Tag, also wird der Verkaufspreis noch höher angesetzt werden müssen.
Bei 48 EUR VKP (40,34 EUR netto) je
Reifen würde die Differenz zwischen EKP und VKP 24,34 pro Stück betragen. Um kostendeckend (360 EUR) zu arbeiten, müssten 15
Reifen, und um 100 EUR Gewinn zu machen, immernoch 19
Reifen an dem Tag verkauft werden.
Das Bsp. ist zwar "etwas" praxisfern aber, es sollte nur mal zur Verdeutlichung dienen. Der Bikeshop verkauft natürlich nicht nur
Reifen, sondern auch ein paar Bikes pro Woche und natürlich auch anderes Zubehör. Bei geringwertigen Artikeln wird die Differenz zwischen EKP und VKP prozentual natürlich höher ausfallen, als bei den hochpreisigen, denn Kleinkram lässt sich nun mal besser/schneller verkaufen.