• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Von 28mm auf 30 o. 32mm Reifenbreite für Sommer Alpentour?

Da kann man selbst mit 23mm mit 50 Sachen drüberbrettern - sofern man keine Angst vor dem Pflaster hat und dann panisch auf das Gerüttel reagiert. Viel schlimmer ist, dass diese Tunnels unbeleuchtet sind (weil nur kurz). Und wo man nichts oder nur sehr wenig sieht, da sollte man halt nicht wie eine gesengte Sau durchdonnern, völlig egal auf welcher Reifenbreite. Auch auf dem Rennrad sollte man (außerhalb von Rennen) jederzeit auf Sichtweite, bei einspurigen Straßen sogar auf halbe Sichtweite, anhalten können. Das gilt noch viel mehr, wenn man die Strecke nicht kennt. Und da der TE ja kein Rennen fährt, spricht doch nichts gegen eine vernünftige und für ihn angenehme Geschwindigkeit. Es verkehren auch Reisecars und insbesondere in der Schweiz Postbusse auf den Paßstraßen, die gelegentlich auch Teile der Gegenfahrbahn benutzen. Also einfach mit Hirn fahren und keine unkalkulierbaren Risiken eingehen.
Ich sags gerne nochmal, weil ich mich hier missverstanden fühle: Ich habe nichts dazu gesagt, was man kann oder was möglich ist. Ich habe nur gesagt, dass mir mit breiten Reifen auf unbekanntne Abfahrten wohler ist.
 

Anzeige

Re: Von 28mm auf 30 o. 32mm Reifenbreite für Sommer Alpentour?
Ich sags gerne nochmal, weil ich mich hier missverstanden fühle: Ich habe nichts dazu gesagt, was man kann oder was möglich ist. Ich habe nur gesagt, dass mir mit breiten Reifen auf unbekanntne Abfahrten wohler ist.
Von mir gerne auch nochmal: 28mm IST breit. Nur weil man heute alle Nase lang Gravelräder mit 40mm-Bereifung sieht, ist es noch lange nicht sinnvoll, auf normalen oder sogar guten Straßen am Rennrad mit Schlappen in diesen Dimensionen rumzugurken. Mit entsprechend abgesenktem Luftdruck (sonst ist das ohnehin Blödsinn) wird es irgendwann in schnellen Kurven dann auch sehr schwammig. Da würde ich mich definitiv unwohl fühlen.
 
Du rechnest du die Kraft. Aber die muss übertragen werden und da spielt die Fläche ein Rolle.
Ein Porsche fährt ja deswegen nicht mit 175er Reifen ;-)
Lies dazu bitte meine weiteren Posts. Solltest Du fundiertere Physikkenntnisse haben als ich, leite es bitte her ober belege dienen Glauben mit einer gesicherten Messreihe.
 
Wenn ich einfach ganz entspannt wo runter fahren möchte haben breite Reifen, nicht besonders aufgepumpt, ihre Komfortvorteile. Im Winter, wenn eh alles langsamer vonstattengeht, waren schon immer 28mm Reifen montiert. Mein MTB-Fully mit Breitreifen ist eine Sänfte selbst auf Straßenabfahrten, wenn nicht diese unschönen Abrollgeräusche wären.

In den Bergen, wenn es trocken ist, fahr ich fast lieber bergab als hoch. Mir macht es Laune schnell runter zu fahren, Kurven kurz anzubremsen, um sie in Schräglage zu nehmen (Schräglage ist deine Freundin!), eine ideale Linie zu suchen … . Dafür ist die Reifenbreite nicht wirklich entscheidend, breiter mitunter sogar kontraproduktiv. Welcher Reifen montiert ist, ist entscheidend. Gute, schmale Reifen hatten hierzu noch immer genügend Gripp. Ich brauche Vertrauen, insbesondere in das Vorderrad / den Vorderreifen. Das Einlenkverhalten muss passen, wenn ich doch mal in der Kurve bremse dann sollte sich das Rad nicht zu sehr aufrichten. Ich muss die Linie treffen, einen schwammigen Vorderreifen kann ich dazu gar nicht brauchen. Wenn schlechte Straßenabschnitte kommen wird der Hintern kurz gelupft … .
 
Danke für den Hinweis. Aber nichts Anderes habe ich geschrieben.
In diesem Thread zitiert jemand aus einem Lehrbuch:
Die Unabhängigkeit der Reibkraft von der Fläche gilt nur bei Coulomb'scher Reibung: Kontakt zwischen Festkörpern als kraftschlüssige Verbindung.
Das plastische Gummi des Reifens verformt sich durch Belastung zu der Auflagefläche und es entsteht eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Reifen und der rauhen Fahrbahn. Die Reibkraft ist dann abhängig von der Grösse der Auflagefläche, die wiederum von der Normalkraft, dem Reifendruck, der Gummimischung, der Geometrie und Konstruktion des Reifens abhängt. Weiterhin spielt die Oberflächenstruktur der Fahrbahn eine Rolle.

Der Fehler in deinen Ausführungen ist meines Erachtens, dass du die mechanische Adhäsion durch formschlüssige Verbindung nicht berücksichtigst. Aber ich bin nur Laie auf diesem Gebiet und könnte auch falsch liegen.
 
Nach meinen Erfahrungen in den Alpen (steil, hoch) muss ich sagen, dass die Haftung bei trockenen Bedingungen gar nicht das Problem ist, egal, ob 23mm, 25mm, etc. (ich hatte 27mm). Auf den Nebenstraßen muss man auf Schotter etc. in den Kurven achten, sonst kann das Vorderrad beim Anbremsen ausbrechen. Das passiert aber bei jeder Reifenbreite. Bei Nässe helfen breitere Reifen, aber nur insofern auch der Luftdruck stark abgesenkt wird (zB 4 Bar bei 32mm). Auch das ist aber letztlich fast zu vernachlässigen, da man bei steilen nassen Abfahrten eh regelmäßig und teils auch ständig auf der Bremse steht, um vor der nächsten engen Kurve die Geschwindigkeit verringern zu können, ohne die Haftungsgrenzen der Reifen zu überfordern. Bei uns in der Gruppe hat es in den Abfahrten jedenfalls letztlich keinerlei Unterschied gemacht, ob jemand mit 23mm oder 30mm fuhr.

Mit 32mm und 4 Bar ist der Schnitt aber letztlich am besten, da man bei den meisten Unebenheiten einfach weitertreten kann. Dem gegenüber steht eine gewisse Trägheit der Lenkung und Antritte fühlen sich etwas matschig an.
 
Wenn es nicht gerade die Schotterpiste des Col de Tende ist so geht es idR auch mit normaler RR Bereifung problemlos auf den allermeisten Alpenpässen nach meiner Erfahrung.

Tende:

iu
Witzig, genau den, also den tende bin ich auf der Seealpentour mit 30er Spezi Roubaix Rennradreifen hochgefahren. Wüsste nicht , weshalb ich da hochzu Gravelbereifung bräucht. Selbst runterzu wäre es wohl gegangen. Aber heutzutage braucht man ja für alles spezielles Besteck ;)
 
Aber heutzutage braucht man ja für alles spezielles Besteck ;)
Na klar, die Heim- und Handwerker sagen da "the right tool for each job", die Radler begründen damit "n+1" :)
im Ernst: ich glaube es hängt auch ein bisschen davon ab, welchen Anteil die etwas "spezielleren" Herausforderungen haben an der gesamten Tour und wenn sehr schlechter Asphalt oder Schotter einen ganz wesentlichen Teil hat, dann kann Gravelbereifung schon seine Berechtigung haben, man muss da aber schon auch deutliche Nachteile im Abrollverhalten in Kauf nehmen wenn man dann auf gutem Asphalt unterwegs ist. Das mag auch ein bisschen eins Sache des persönlichen Geschmacks oder der Leidensfähigkeit sein...
 
Na klar, die Heim- und Handwerker sagen da "the right tool for each job", die Radler begründen damit "n+1" :)
im Ernst: ich glaube es hängt auch ein bisschen davon ab, welchen Anteil die etwas "spezielleren" Herausforderungen haben an der gesamten Tour und wenn sehr schlechter Asphalt oder Schotter einen ganz wesentlichen Teil hat, dann kann Gravelbereifung schon seine Berechtigung haben, man muss da aber schon auch deutliche Nachteile im Abrollverhalten in Kauf nehmen wenn man dann auf gutem Asphalt unterwegs ist. Das mag auch ein bisschen eins Sache des persönlichen Geschmacks oder der Leidensfähigkeit sein...
Ich habe es mit dem „für jeden Einsatz ein spezielles Besteck“ natürlich überspitzt formuliert. Wir sind den Col de la Tenda geplant hochzu auf der Gravelseite gefahren. Da war der Untergrund mit Strassenreifen null problemo. und das war in der Planung auch klar - sonst hatten wir Asphalt, schlechten Asphalt oder auch mal ganz seichten Schotter (< 3%).

was ich sagen wollte: man sollte immer einen guten Kompromiss finden, aber es gibt eben selten das Allheilmittel für alle eventualitäten. Und ob man beim Pässefahren auf gutem Grund in der Schweiz nun einen 25er, 28er oder 30er strassenreifen fährt, ist aus meiner Sicht ziemlich wumpe.
 
Lies dazu bitte meine weiteren Posts. Solltest Du fundiertere Physikkenntnisse haben als ich, leite es bitte her ober belege dienen Glauben mit einer gesicherten Messreihe.
Deine Betrachtung ist für diesen Fall nicht ganz korrekt. Das Coulombsche Gesetz für die Haftreibung von festen! Oberflächen wird verwendet um das sozusagen "Losbrechmoment" eines statischen Gegenstandes beim Überwinden der Haftreibungskraft zu beschreiben.
Einen rollenden Rennradreifen kann man so nicht beschreiben. Hier spielen sich unterschiedliche Prozesse gleichzeitig ab, deren Wirkungsweisen sich überlagern.
Vereinfacht kann aus meiner Sicht aber davon ausgegangen werden, dass bei breiteren Reifen dieKontaktsfläche zur mikroskopisch extrem unebenen Straße deutlich zunimmt und aufgrund des niedrigeren benötigten Luftdrucks sich der Reifen besser an die Unebenheiten anschmiegt. Sowohl niedriger Luftdruck als auch größere Kontaktfläche bewirken einen besseren zwischen Reifen und Straße, wodurch der "Grip" erhöht wird.
 
In diesem Thread zitiert jemand aus einem Lehrbuch:


Der Fehler in deinen Ausführungen ist meines Erachtens, dass du die mechanische Adhäsion durch formschlüssige Verbindung nicht berücksichtigst. Aber ich bin nur Laie auf diesem Gebiet und könnte auch falsch liegen.
Welches Lehrbuch ist das? Wenn in einem Lehrbuch etwas von "plastischem Gummi" steht, ist es doch eher ein Leerbuch. Ich fahre Reifen aus Gummi wegen der elastischen Eigenschaften.
Ich berücksichtige die mechanische Adhäsion durchaus. Diese wird beschrieben durch den Reibungskoeffizienten My. Der ist eine einheitenlose Materialkonstante.
 
Kein Angriff gegen den TE, zumal man ja auch ständig gesagt bekommt, das breit beautiful ist und man eigentlich unter 32mm nicht mehr Rennrad fahren könne... (natürlich völlig überspitzt formuliert).

Alpenmonster hat völlig recht: 28mm IST breit am RR - und reicht so was von beim Pässe fahren!
 
Deine Betrachtung ist für diesen Fall nicht ganz korrekt. Das Coulombsche Gesetz für die Haftreibung von festen! Oberflächen wird verwendet um das sozusagen "Losbrechmoment" eines statischen Gegenstandes beim Überwinden der Haftreibungskraft zu beschreiben.
Einen rollenden Rennradreifen kann man so nicht beschreiben. Hier spielen sich unterschiedliche Prozesse gleichzeitig ab, deren Wirkungsweisen sich überlagern.
Vereinfacht kann aus meiner Sicht aber davon ausgegangen werden, dass bei breiteren Reifen dieKontaktsfläche zur mikroskopisch extrem unebenen Straße deutlich zunimmt und aufgrund des niedrigeren benötigten Luftdrucks sich der Reifen besser an die Unebenheiten anschmiegt. Sowohl niedriger Luftdruck als auch größere Kontaktfläche bewirken einen besseren zwischen Reifen und Straße, wodurch der "Grip" erhöht wird.
Einen rollenden Reifen kann man exakt so beschreiben. Die möglichen Prozesse die sich überlagern sind Kraftübertragung in Längsrichtung (Bremskräfte) und Kraftübertragung in Querrichtung (Kurvenkräfte).
Die Überlagerung der beiden wird im kamm´schen Kreis dargestellt.
Welche weiteren Prozesse sollen sich noch abspielen?
Mikroskopische Betrachtungen der Straßen- oder Reifenoberfläche beziehen sich immer auf eine Änderung des Reibungskoeffizienten.
Ich selber habe nie ein Mikroskop dabei und auf eine Entnahme von Bodenproben habe ich schon gar keine Lust. Das ist erstens verboten und führt zweitens häufig zu Tapetenverlust durch Gleitreibung.
 
Einen rollenden Reifen kann man exakt so beschreiben. Die möglichen Prozesse die sich überlagern sind Kraftübertragung in Längsrichtung (Bremskräfte) und Kraftübertragung in Querrichtung (Kurvenkräfte).
Die Überlagerung der beiden wird im kamm´schen Kreis dargestellt.
Welche weiteren Prozesse sollen sich noch abspielen?
Mikroskopische Betrachtungen der Straßen- oder Reifenoberfläche beziehen sich immer auf eine Änderung des Reibungskoeffizienten.
Ich selber habe nie ein Mikroskop dabei und auf eine Entnahme von Bodenproben habe ich schon gar keine Lust. Das ist erstens verboten und führt zweitens häufig zu Tapetenverlust durch Gleitreibung.
Du scheinst ja ein ganz ein gescheiter zu sein.
Lies meinen Beitrag noch mal. Dann verstehst du auch vielleicht warum Sportwagen breite Reifen haben.

Nach deiner Beschreibung müssten sie das ja nicht weil schmale Reifen ja die selbe Haftreibungskraft haben als breite, gell ;-)
 
Vielen Dank nochmal für die vielen guten Antworten. Ich bleibe vorne und hinten bei 28mm, ein echter Nachteil scheint das auf den Straßen ja nicht zu sein, und dafür sind sie dann etwas leichter, passen aerodynamisch besser zum LRS und ich hab entdeckt dass die Tubolito Road Schläuche die ich drin habe auch nur bis 28mm freigegeben sind...
 
Zurück
Oben Unten