Ich glaub schon, dass der Speedsensor in Verbindung mit dem Kompass vom BC genutzt wird, um den ungefähren Fortgang der Positionsänderungen abzuschätzen. Konkret für die Segmente unterwegs bringt´s aber nix.
Vorweg: Dieser Beitrag soll jetzt bitte nicht als Besserwisserei rüberkommen. Mich interessiert die Thematik einfach und da ich derzeit noch ein bisschen an den Nachwirkungen einer Covid-Infektion laboriere, habe ich gerade etwas viel
Leerlauf.
Hege da nach wie vor etwas meine Zweifel. Auch heißt es im Netz immer mal wieder, die Wahoos hätten einen magnetischen Kompass implementiert, was ich aber zumindest bei meinem alten
Bolt (1) nicht bestätigen kann.
Da werkelt sehr wahrscheinlich ein einfacher GPS-Kompass und dieser funktioniert natürlich nur bei Bewegung und stabilem GPS-Empfang. Fällt eine der beiden Komponenten weg, funktioniert der Kompass nicht mehr korrekt.
Daher ist m.E. sehr schwierig, mittels eines externen SPD-Sensors die Genaugikeit der eigentlichen GPS-Position zu verbessern. Das GPS-Signal ist vorhanden oder nicht. Wenn das Signal wieder vorhanden ist, dann werden einfach die beiden GPS-Koordinatenpaare miteinander verbunden, was man hinterher auch gut in der Trackgrafik sehen kann, sofern man diese auswertet. Da ist dann ein Sprung zu sehen, je nach Dauer des Signalabbruches sieht man dann eine oder mehrere gerade Linie(n), zwischen den jeweiligen GPS-Punkten in der Trackdarstellung.
Ich glaube nicht, dass im Hintergrund die Daten anhand externer Sensoren interpoliert werden, wie soll der GPS-Computer anhand der SPD-Werte auch erkennen können, ob zwischen den fehlenden GPS-Koordinaten eine gerade Linie interpoliert werden müsste oder dann doch eher ein kurviger Verlauf vorliegt. Da müsste er dann auf die Kartendaten zugreifen und Positonen mit einem Weg oder Strasse abgleichen oder einen echten Kompass, der die Richtung liefert, miteinbeziehen. Allerdings interpolieren bzw. glätten die GPS-Chipsätze intern die eingehenden Daten normalerweise etwas, das dient aber m.W. wirklich nur der Glättung.
Aber ich kann da auch einem Denkfehler unterliegen, will ich gar nicht ausschließen (manchmal sieht man vor laut Wald die Bäume ja nicht oder umgekehrt
).
Hier ein kurzer GPS-Aussetzer meines Bolt bei einer meiner letzten MTB-Touren (die Aussetzer erstrecken sich über einen Zeitraum von gerade einmal 10 Sekunden):
Und hier die Parallelaufzeichnung, die mit einem anderen GPS-Bikecomputer protokolliert wurde (beide mit dem selben SPD-Sensor gekoppelt).
Falls es intererssiert, die GPS-Aussetzer kann man auch dem Feld gps-accuracy entnehmen, das im Fitfile gespeichert wird (die hohen Werte stehen für einen schlechten Empfang).
Bzgl. der Strava eigenen Segmenterkennung gab es im Tourforum mal einen wirklich sehr guten Beitrag vom von mir hochgeschätzen DaPhreak, der sich damit eingehender befasst hat. Leider ist dieser Beitrag - wie es scheint - nun für immer verloren gegangen und kann auch durch die bekannten Cache-Suchmaschinen nicht mehr restauriert werden (
https://forum.tour-magazin.de/showthread.php?405893-Mein-neuer-Strava-Segement-Algorithmus/page2)
Sein Fazit war (aus dem Kopf heraus, ich mag mich jetzt auch etwas irren): Strava geht bei der Erkennung der Segmente sehr trivial vor und macht das alleine von der Erkennung der Start- und End-Segmentkoordinaten der protokollierten GPS-Daten abhängig. Bei verrauschten GPS-Daten kann das dazu führen, dass der Startpunkt bzw. der Endpunkt verschoben werden, was dann eine falsche Berechnung der Segmentzeit und Segmentgeschwindigkeit zur Folge haben kann. DaPhreak hatte einen Algorithmus entwickelt, der mittels Inter-/Extrapolation die Erkennung dieser wichtigen Koordinaten wesentlich verbessert hätte (auch bei
verrauschten Daten).
Wirklich schade, dass solche Beiträge jetzt nicht mehr zugänglich sind, war wirklich sehr informativ