Gonzobuster
🇮🇱
Hallo Leute,
eigentlich vermeide ich es ja im Web Informationen die auf die reale Personen hinter @Pananoia schließen lassen zu verbreiten.
Aber heute werde ich meine Paranoia überwinden und ein Zipfelchen Vorhang lüften.
Ende 2020 hatte ich zum ersten Mal ein Vorhofflimmern.
Da es wirklich sehr stark war gab es das große Theater, mit Rettungswagen, ZNA im Herzzentrum und so weiter. Nachdem sich wieder ein vernünftiger Sinus eingestellt hat wurde meine Pumpe noch gründlich o.B. untersucht. Weitere Schritte waren also nicht notwendig.
Im Laufe letzten Jahres kamen noch zwei kurze Ereignisse hinzu, wegen einem musste ich die Burgerrunde sehr kurzfristig absagen. Danach war die Pumpe aber immer wieder in Bestform.
Nach Weihnachten letzten Jahres hatte ich dann wieder einen Vorfall, diesmal sehr lang und unangenehm.
In eine Phase war das mein Ruhepuls.
(Diese Aufzeichnungen habe ich mit einer EKG Uhr gemacht die elektrische Ableitungen hat. Eine klassische Pulsuhr mit optischem Sensor zeigt da nur 70 Schläge an.)
Danach waren die Untersuchungen der Pumpe zwar wieder unauffällig aber es war klar das hier etwas getan werden muss.
Daher habe ich zugestimmt mich letzte Woche einer Katheterablation zu unterziehen.
In den Tagen davor hatte ich richtig Schiss, die Ratio secht zwar das die das können, es ein Standardeingriff ist und das Risiko minimal ist. Trotzdem hat mein Bauch quer geschossen.
Ein Tag vor dem Eingriff ruft mich der operierende Doc an und fragt ober er den Eingriff zu einem Kongress in die USA übertragen kann. Nach kurzer Abklärung der Details war ich einverstanden.
Seltsamer Weise war ich nach dem Telefonat beruhigt und fühlte ich deutlich besser.
Natürlich war mir klar das es sich bei der Methode nicht um eine lang erprobte, sondern um etwas Neueres handelt. Das hat mich aber irgendwie gar nicht beunruhigt.
So bin ich am nächsten Tag um 09:00 Uhr eingerückt, musste lange in der Vorbereitung verbringen bis ich gegen 15:30 Uhr in den OP geschoben wurde.
Gegen 19:00 Uhr war ich wieder einigermaßen wach.
Ich habe alles gut überstanden, es ist bestmöglich gelaufen und ich wurde gestern planmäßig entlassen.
Jetzt muss ich zur Nachsorge noch zwei Monate Blutverdünnern nehmen und in sechs Monaten wissen wir ob der Eingriff wirklich erfolgreich war. Ach ja, zwei Wochen darf ich mich nicht mit Sport belasten und soll auch nichts Schweres heben da die Leistengegend wegen dem Zugang noch ausheilen muss.
Warum schreibe ich das Ganze hier?
Zum Einen weil ich mich sehr freue noch unter den Lebenden zu weilen, auch wenn die Gefahr eher gering war. Zum Andren will ich Jeden und Jede ermutigen sich dieser Behandlung zu unterziehen wenn es notwendig ist. Ich habe mich im Vorfeld erkundigt und bemerkt das sehr viele Leute diesen Eingriff verweigern weil sie, genau wie ich, die Hosen voll haben. Es ist aber auch spooky das sie einem Sonden durch die Pumpe schieben und dann dort, je nach Methode, vereisen, schweißen, lasern oder wie in meinem Falle einzelne Zellen elektrisch punktieren.
Daher meine freundliche Aufforderung sich das nochmal zu überlegen und nicht zu riskieren durch einen Schlaganfall (durch das Flimmern können sich Gerinnsel bilden die dann Unsinn machen) zu sterben oder zum sabbernden Brokkoli zu werden. Denkt auch an Eure Angehörigen.
Mille - Greetings
@L€X
… und Danke für die Offenheit!