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Welche Öle/Fette braucht man?

Ich habe mir nun gestern auch mal besagte Mischung zur Probe angerührt bzw. geschüttelt (allerdings mit anderem MOS2-Fett und Feuerzeugbenzin, weils vorhanden war). Konsistenz etwas dicker als Wasser. Davon jeweils ein Tröpfchen an die Verbindungsstellen gegeben, wo es sauber reingezogen ist. Heute war davon praktisch nichts mehr zu sehen. Hab die Kette aber trotzdem nochmal durch nen WD40-Lappen gezogen.
Während der Fahrt lief die Kette heute schön ruhig und hat kaum Dreck angezogen. Im Prinzip also wie mit den meisten Ölen, die ich bisher probiert habe. Die Frage ist nun, wie lange es hält...
 
Moin,

meine Gedanken und Tests zum "Kettenfett" auf Mos2-Basis und reichlich Verdünnung. Ich nutze Liqui Moly LM47 in Verbindung mit "Universal-Nitro-Verdünner" in einer etwas dickeren Konsistenz. Eher ölartig als so dünn wie Wasser, wie hier vorgeschlagen. Meine ersten Erfahrungen sind positiv. Die Kette wird geschmiert, das hört und fühlt man, und die Kette nimmt weniger Schmutz an. Nach diesem Einwand
Danach wollte ich meine vor einiger Zeit angerührte Mos2-Mischung mal auftragen, also das Ganze im Glas nochmal gut geschüttelt und dann den Inhalt betrachtet.....etwas skeptisch......und mich entschlossen, vor dem Auftragen auf die Kette noch mal einen Test zu machen:

Aufgetragen auf ein Stück Blech, das durch eine Schweißung einen Spalt hat, um die Kapillarkriechwirkung zu prüfen (wichtig fürs Einziehen zwischen Rolle und Bolzen).

Und siehe da: das Mos2-Fett selber blieb als Klecks an Ort und Stelle, wo ich es raufgeträufelt hatte, lediglich das Lösemittel, also Terpentinersatz, kroch in den Spalt. Selbiges auf ebener Fläche, das einzige, was sich ausbreitet, ist das Lösemittel, das Mos2 wurde in keinster Weise mittransportiert. Mos2 und Terpentinersatz fraktionieren sich hier also ziemlich schnell.

Also für mich ist das zum Kettenschmieren untauglich, zumindest verträgt sich mein Liqui Moly LM47-Fett mit Terpentinersatz nicht so, dass die eigentlich gute Idee funktioniert.....
wurde ich skeptisch, sollte Koga-Jan recht haben? Ob wohl mein Gefühl, ich bin Elektromechaniker, etwas anderes sagte. Also habe ich mir folgenden Test ausgedacht. Vier Bleche getrennt durch Papier wurden eingespannt.
thumb_Kettenfett01.jpg
Die beiden Flächen oben und unten mit dem "Kettenfett" bestrichen. Wie dicke meine Mischung ist sieht man hier.
thumb_Kettenfett02.jpg
Bei einem Paar habe ich 4 mal auf die Bleche gedrückt, weil sich die Kette ja auch bewegt. Dann habe ich 2 Tage gewartet. Das Ergebnis hat mich überrascht: Man kann deutlich erkennen, dass die Bewegung erheblich zur Verteilung des Mos2 beiträgt. Ist das denn in Wirklichkeit auch so?

Der Zufall wollte es, dass mein Kette am Trekkingbike die Verschleißgrenze erreicht hat. Da diese Woche noch etliche geschäftliche Termine mit engen Zeitraster an standen, wollte ich kein Risiko eingehen und die Kette wechseln. Montag Nachmittag und Dienstag Morgen habe ich dann die A-Karte gezogen und musste bei Regen fahren. Ich fahre ca. 10 km einen sandigen und dann matschigen Wanderweg, mein Rad sah aus wie S... Mittwoch Abend wurde das Rad mit dem Gartenschlauch "gesäubert" und gut war. Die Kette dankte heute die Aktion mit fröhlichem Quietschen:mad:. Dann dachte ich mir mache ich mal den Livetest. Fünf Bolzen wurden mit dem "Kettenfett" behandelt und 10 mal durch den Umwerfer gedreht. Dann weiter fünf Bolzen gefettet. Hier die Kette auf der Werkbank und dann die Demontage nach Sheldon Brown. Auf dem Bild ist es nicht so deutlich zu erkennen, aber die 10 Umläufe haben erheblich dazu beigetragen, dass das Mos2 in die Kette gekommen ist. Die linken Rollen habe vier- bis fünfmal soviel Mos2 wie auf der rechten Seite. Dabei wurde die rechte Seite bei der Demontage von mir noch bewegt.
large_Kettenfett05.jpg

PS: Die neue Kette wurde danach montiert.;)
 
...hab ich schon lange darauf gewartet, bis die Sache mal ein gscheiter Handwerker oder Techniker an die Hand nimmt und praktische Versuche macht!! Kannst du noch was mit den Bildern machen, damit man die vergrößert anschauen kann?!?
 
Ich denke ja, es steht und fällt einfach mit dem Lösemittel. Meines war offensichtlich nicht geeignet. Wie geschrieben, hat sich bei meiner Mischung der Terpentinersatz der von mir genannten Firma wunderbar ausgebreitet, das MOS² aber nicht. Du hast ja auch Universal-Nitro-Verdünnung verwendet.

Werde irgendwann eine neue Mischung mit Waschbenzin ansetzen. Solange ich aber noch mein uraltes Atlantic-Kettenfließfett in der Tube habe (ca. 20 Jahre alt), werde ich erstmal nicht experimentieren, denn das hält auch gut 500km bis zum nächsten Nachschmieren.
 
Moin Koga-Jan,
ich denke es liegt einfach nur an der Bewegung. Wenn Du dir die vier Bleche genau an siehst, kann man erkennen, dass ohne Bewegung fast nur die Verdünnung eingezogen ist. Genauso wie Du es beschrieben hast. Eigentlich, so denke ich zu mindeste, kann eine Mischung aus Lösungsmittel und Fett nicht richtig bindungsfähig seien. Durch deinen Beitrag wurde meine allererste Skepsis wieder geweckt, die später durch die viele positive Beiträge verdrängt wurde. Mich hatte nur verwundert, dass ich nach dem Fetten deutlich weniger Geräusch hatte und somit Fett in die Kette gelangt seien müsste. Ohne deinen Einwand wäre ich nicht auf die Idee gekommen den Test zu machen und die alte Kette am Trekkingbike kam durch Zufall dazu.

Das Kettenfliesfett ist gut, aber die Kette nimmt meines Erachtens mehr Schmutz auf. Versuche doch mal deine Mischung mit Terpentinersatz auf ähnliche Weise wie ich das mit den Blechen und Papier gemacht habe.
 
Moin Bully,

ich habe Deine Bilder auch mit großem Interesse angeschaut und der Versuch ist sehr gut. Bei mir war es leider halt so, dass der Terpentinersatz am nächsten Tag komplett verdunstet war. Gut, es war vielleicht noch ein minimaler Film vorhanden, ungefähr so, wie der Abdruck einer fettigen Nasenspitze auf einem Spiegel, also auf jeden Fall kein tragfähiger Schmierfilm. Der eigentliche Mos²-Klecks saß recht pastös noch immer an Ort und Stelle.

Bei Dir ist ja nach 4 Tagen zwischen den Blechen immer noch ein Fettfilm gewesen (wahrscheinlich etwas vom Trägeröl des Mos²-Fettes) und das ist doch schon viel mehr. Es ist halt schwierig, ein für jedes Fett geeignetes Lösemittel zu finden. Denn es gibt verschiedene Verdicker und Basisöle, mit denen man Fette anmischen kann. Ich habe ein Datenblatt eines Castrol-Mos²-Fettes mit Mercedes-Freigabe vorliegen, leider fehlt dort die Angabe, worauf das basiert.

Eigentlich müsste man auch Spiritus oder Bremsenreiniger zum Verdünnen nehmen können, vorausgesetzt, das Fett selber wird dadurch nicht angegriffen. Oder Petroleum, wobei mir das nicht schnell genug verdunstet.

Mein Kettenfließfett habe ich immer nach dem Auftragen auf jede Rolle, kurzem durchkurbeln und zwei Stunden Wartezeit mit einem Lappen komplett von der äußeren Kette entfernt (so gut es halt geht). Die Dreckanhaftung hält sich da in Grenzen. Das Zeug ist vom Geruch und von der Klebrigkeit so, wie die Shimano-Werksschmierung und ich trauer dem Zeug echt schon nach, denn die letzten Bestände habe ich einem Fahrradhändler vor 4 Jahren oder so abgekauft, und der hatte das schon seit 15 Jahren als Ladenhüter stehen.

Wie gesagt, die Idee vom Funbiker ist grundsätzlich sehr gut und mein Hinweis war auch garnicht als Kritik an der Idee oder gar an seiner Person gedacht, es ist schade, dass er das wohl leicht so auffasst. Mein Hinweis sollte nur allen Anwendern einen Anstoß geben, die eigene Mischung vorher mal zu testen (wie Du es mit besserem Erfolg als ich gemacht hast), um ein versauen der Ketten zu vermeiden. Denn ich hätte nicht gerne den reinen Terpentinersatz zwischen Rolle und Bolzen, und nicht jeder kann dann wie ich zur "Kettenrettung" die Kette abbauen, in Petroleum auswaschen und in ebenfalls längst nicht mehr erhältlichem Castrol-Kettenfett auskochen.

Gruß

Jan
 
Wie gesagt, die Idee vom Funbiker ist grundsätzlich sehr gut und mein Hinweis war auch garnicht als Kritik an der Idee oder gar an seiner Person gedacht, es ist schade, dass er das wohl leicht so auffasst.

Nö, so empfindlich bin ich da nicht. :bier:

Mich hat mehr geärgert, dass du der Sache nicht soweit traust, um mal ein Auge (oder eine Kette ;)) zu riskieren :D
 
Ich bin halt eine kritische Natur und mache gerne meine eigenen Versuche oder Erfahrungen. Und da ich alleine für Kfz-Anwendungen hier 7 verschiedene Fettsorten habe, die alle ihre Berechtigung haben und dazu auch die Datenblätter horte, war mir die Fettproblematik nicht ganz neu. Ich wurde halt nur hellhörig, als Du geschrieben hast, dass Terpentinersatz und Waschbenzin das gleiche sind (das kann man auch z.B. in der Wikipedia so nachlesen), aber meine Nase hatte das anders in Erinnerung. Irgendwo da liegt der Hund begraben, die Hersteller sind sich da wohl nicht so ganz einig.

Passt schon. :bier:
 
. Ich wurde halt nur hellhörig, als Du geschrieben hast, dass Terpentinersatz und Waschbenzin das gleiche sind (das kann man auch z.B. in der Wikipedia so nachlesen), aber meine Nase hatte das anders in Erinnerung. Irgendwo da liegt der Hund begraben, die Hersteller sind sich da wohl nicht so ganz einig.

Passt schon. :bier:

Das hatte nicht ich geschrieben (das war jemand anders :D).

Ich hatte nur etwas leichtfertig ein ok für Naturterpentin ausgesprochen. Für einen Ersttest, aber nicht als Dauerlösung. Da kamen dann einige Einwände wegen Verpuffung und Rückständen :D
 
Nach der Diskussion über Mischverhältnisse und genaue Inhaltsstoffe hab ich irgendwie noch weniger Lust, mit den ganzen Stoffen zu experimentieren. Ne gut geschmierte und "saubere" Kette will ich natürlich trotzdem. Also: ist das Zeug http://www.amazon.de/Atlantic-Mineralölwerk-GmbH-ATLANTIC-Kettenfett/dp/B005C7ZJSO in etwa dasselbe, das ihr hier alle anmischt nur eben teurer oder ist das was anderes/minderwertiger/nicht zu empfehlen?
 
Ich habe mal aus Neugier und Langeweile (und weils vorhanden war) Castrol Chain Spray O-R getestet. Das Zeug ist zwar eigentlich für Motorräder gedacht, aber egal... Ich muss sagen, dass die Kette bisher mit keinem Öl oder Fett so ruhig gelaufen ist wie damit. Es hat mich regelrecht überrascht. Es scheint auch ziemlich lange zu halten.
Aber leider gibt es auch Nachteile: Da es das Zeug nur in der Sprühflasche gibt, trägt man automatisch zu viel auf und das auch an Stellen, wo man es nicht braucht. Außerdem klebt es nach dem Trocknen wie sau, wodurch es zwar gut in die Kette läuft und dann dort bleibt, aber leider auch extrem gut Dreck anzieht. Man muss also nach dem Auftragen deutlich sorgfältiger die Kette außen reinigen als sonst. Ich habs jetzt beim RR und MTB getestet und auf der Straße hält es sich mit dem Dreck in Grenzen, aber im Wald sieht man schon einen deutlichen Unterschied. Allerdings läuft die Kette mit Dreck immer noch leiser als eine frisch geölte, es sieht nur nicht besonders toll aus. Das muss dann aber jeder für sich selbst entscheiden...
 
Ich werde nächste oder übernächste Woche berichten können, ob mein nächster Versuch mit esoterischer Schmierpampe Erfolg verbuchen hat lassen. Es geht um Chain-L aus den USA. Was man so im Netz liest, ist ziemlich positiv. Bin mal gespannt und werde berichten.
Ach, ich bin ja noch einen Bericht schuldig. Kurzum: Das Zeug ist zwar gut, aber nicht das Allheilmittel.
Am Rennrad gibt's schon ne ordentliche Standzeit. Dürften so um die 1000km sein, bis die Geräusche vom Antrieb zunehmen und man nachfetten muss.
Am MTB habe ich keine höhere Standzeit im Vergleich zu Finish Line CC feststellen können. Da war ich etwas enttäuscht. Also ich werde das Zeug nicht noch mal kaufen. Dafür ist mir der Spaß zu teuer.
 
@Al_Borland
Alter, glaub mir, Dir fehlt einfach das Gespür!
Du hast bloß die "good vibrations" der esoterischen Schmierpampe nicht richtig an Dich ran gelassen! ;)
 
Nee du. Von (2)Katze(2)n hab ich genug. ;)

Im Ernst: Mir ist das Zeug noch nicht zähflüssig genug, um mit der Originalschmierung mithalten zu können. Und genau das bewirbt ja der Hersteller.
 
Dann würde ich mal das obendrüber beworbene Castrol(oder andere Firma) Moppedkettenfett ausprobieren, denn das ist nachdem das Lösungsmittel verdunstet ist wirklich fast so zäh wie Leinöl.
Muss es auch sein, denn eine Moppedkette läuft ja um einiges schneller und wird weitaus höher belastet, deswegen muss das Fett auch viel besser haften.
Am Farrat hatte ich das aber noch nie ausprobiert, könnte mir aber vorstellen dass es wie bei Dangerous Dave Dreck am MTB geradezu magisch anzieht.

Aber: Wer weiss wieviel kostbare Watt das durch die höhere Geräuschdämpfung verschluckt![/ironie]
 
Naja, so hartnäckig, dass man es kaum noch abgewischt bekommt, ist ja auch kontraproduktiv. Mehr Dreck an der Kette --> schnellerer Verschleiß.
 
Ich hab jetzt mal eine andere Fettsorte im Test: Autol Top 2000. Ist schon ein außergewöhnliches Fett. Verdicker Calziumseife (höchste Wasserbeständigkeit, besser als Lithiumseife) und ein vollsynthetisches EP Grundöl mit einer kinematischen Viskosität von 800mm²/s bei 40°C, was etwa einem 250er Getriebeöl entspricht. Also ziemlich dickes Öl. Hab damit mal eine Mischung mit Terpentin-Ersatz gemacht. Löst sich erstaunlich gut, besser als E-Coll Mos2-Fett.

Erste Tests: Supergeschmeidiges Schalten, bin erstmal begeistert :daumen:

Hab jetzt gesehen, dass es das ganze auch schon fertig gemixt als Fettspray gibt. Scheint mir eine gute Alternative zu gängigen Kettenspays zu sein ;)
 
Leider habe ich noch kein Spray erlebt, dass nicht massig an der Kette vorbeisifft. Punktgenaues Dosieren ist durch nichts zu ersetzen...............
 
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