War am Wochenende auch ein kleines bisschen Fahrrad fahren.
24h-Rennen MTB am Alfsee, der wohl mit Abstand schlimmsten Strecke für Einzelstarter in Deutschland...
Das Beste vorweg...
Nach 18.5h ausgeschieden durch technischen Defekt.
Rahmenbruch! Sooo dermaßen zum kotzen!!!
Zu dem Zeitpunkt lag ich auf Platz 9/104
Vorab.
Zu den Leistungsdaten. Da wird sich sicher schnell der geübte Rennradler die Augen reiben.
Wer es nicht versteht. Fahrt die Strecke und ihr werdet es verstehen lernen!
Zum Rennen selbst.
Habe mich in der Startaufstellung bewusst nach ganz ganz hinten gestellt.
Um gar nicht erst in die Versuchung zu kommen schnell zu starten.
Das funktionierte auch gut.
Nach der ersten Runde war ich so ziemlich genau so gut wie letzter.
Irgendwo um Platz 100 von 104
Bis zum Einbruch der Dunkelheit hingegen konnte ich mich bereits auf den 31.Platz vorarbeiten!
Allerdings bekam ich bereits nach 3-4 Rennstunden ob der Strecke starke Sitzprobleme und vor allem Probleme mit den Händen!
Das war mir in den letzten 4 Jahren die ich jeweils im 4-er-Team bestritt so nicht bekannt gewesen.
Allerdings ist das ein normales Phänomen bei Einzelstartern aud der Strecke.
Den Arsch kann man nur vermeiden wenn man die 50% ruppigen Graspassagen komplett im Wiegetritt fährt.
Nach gefühlt 30 Rennstunden war dann irgendwann Halbzeit!
Zu dem Zeitpunkt lag ich schon dicke in den Top 20
Gegen 4 Uhr morgens nach 14 Rennstunden hatte ich einen Tiefpunkt.
Eine lange Pause (15 Minuten) in der ich was warmes gegessen habe und nen halben Liter Cola vernichtet hatte (extra die Woche vorm Rennen auf coffein verzichtet) halfen aus dem Loch hinaus!
Trotz der Pause lag ich bei Sonnenaufgang bereits auf einem guten 9.Platz!
Die harte Strecke hatte bei vielen Solisten Tribut gefordert.
Alfsee ist ein Rennen mit extremen Ausfallquoten.
Mit Einbruch des Tages lief es dann erstmal wieder gut.
Bis ich 2 Stunden später in das nächste Loch gefallen bin.
Konnte das Tempo aber noch halbwegs konstant halten.
Platz 9 wurde weiter gefestigt.
Bis zu 20 Minuten Vorsprung auf den 10.Platz!
Nach 18h vernahm ich an einer Bodenwelle ein komisches Knartschen.
Dachte hoppla,
Sattel defekt?
Wäre nach 35.000 Kilometern hartem Mountainbikeeinsatz ja sicher mal möglich.
20 Minuten später nochmal ein fieses Geräusch.
Nur schlimmer. Abgestiegen,
Sattel begutachtet.
Nichts feststellen können.
Kurz drauf nochmal das Geräusch. Und ein weiches Gefühl unter dem Hintern.
Rahmen gerissen.
Soweit so gut. Aber die Sattelstütze selbst auch gebrochen!
An der silbernen Bruchspur gut zu erkennen.
Hätte ich den Kram aus dem Rahmen bekommen wäre ich mit Ersatzstütze weitergefahren.
Da wären mir weitere Schäden scheißegal gewesen in der Situation!
Leider war das nicht möglich.
So sieht gute Laune aus!
Skurril:
Obwohl ich die letzten 5.5 Stunden nicht mehr bestreiten konnte landete ich zum Ende immerhin noch auf Platz 19 von 104!
Überraschend wie ich finde!
Aber die Enttäuschung überwiegt ganz klar!
Auch heute noch!
Da quält man sich über 18h durch, gegen sämtliche Schmerzen.
Und wird dann durch so eine verdammte Scheiße aufgehalten!
Weiß macht fett!
Ich hätte schon die Motivation die Schmach nächstes Jahr zu bekämpfen.
Allerdings werde ich mir diese Strecke als Solist nie wieder antun!
Ganz sicher!
Hier mal die Hände des Siegers um mal einen Eindruck von der Belastung zu bekommen!
Und eine Idee, wie sich der Arsch, Rücken/Nacken dabei anfühlen