Willkommen in Köln!
Nachdem das Grümo einige Jahre in den Weiten der Republik unterwegs war, wurde es so langsam Zeit, den Weg in die Heimat anzutreten. Was konnte da näher liegen, als bei diesem Weg dem Ursprungsort der Fahrradfabrik Schauff einen Besuch abzustatten und in Köln einen Zwischenhalt einzulegen. Aus karnevalistischer (Alaaf-Achse) und wohl auch historischer Sicht (Karl der Große, Römergeschichte) war es zudem durchaus plausibel, dass der Weg des Grümos nicht von irgendwo nach Köln führt, sondern von Aachen. Idealerweise bot sich die auf halber Strecke liegende Düren als Übergabeort an, den
@Chris-AC aus Ooche kommend zielstrebig über die Eifelausläufer ansteuerte. Düren weist auch eine gewisse Radsportgeschichte auf, wirkten hier die Donikes und unterhielten einen im Rheinland recht bekannten Rennradladen.
Die Übergabe mit
Sattel- und Pedalwechsel verlief ebenso reibungslos wie die gemeinschaftliche Reinigung des von Hundekot gezeichneten vorderen Laufrades. Dabei stellte der Autor dieses Beitrags erstaunt fest, dass die Begleittasche des Grümos durchaus ein gewisses Gewicht mit sich brachte, sodass die Wahl des Wanderrucksacks sich keineswegs als Fehlentscheidung herausstellte.
Somit konnte es schon um kurz nach halb elf losgehen. Nach einigen Metern des Einfahrens fiel die Entscheidung, den Weg nach Köln - wie könnte es anders sein - größtenteils über die B 264 anzutreten, die Bundesstraße, die Aachen und Köln verbindet.
Der Blick auf die an dieser Stelle Kölner Landstraße heißende Straße offenbart, dass es nur noch wenig richtig alte Gebäude in der Stadt gibt. Genau genommen ist nur noch eine komplette Straße der Altstadt erhalten. Das hatte auch schon
@Chris-AC festgestellt, als er den Rathausplatz passierte. Was viele nicht wissen: Düren wurde gemeinsam mit Dresden im zweiten Weltkrieg komplett zerstört und damit stärker als fast jede andere Stadt in Deutschland getroffen. Die pragmatischen Bauten der 1950er Jahre haben also eine eher nachdenklich machende Geschichte.
Mit viel Tempo ging es raus aus der Stadt und wie wir an der Beschilderung eindeutig erkennen können: Wir befinden uns im Herzen des Rheinlands und auch Euskirchen ist nicht weit.
Schade, dass
@samsara die schöne Reise nicht vergönnt war. Im Hintergrund sieht man übrigens die Zugstrecke von Düren nach Euskirchen, über die
@samsara mutmaßlich angereist ist. Die sogenannte Bördebahn wurde vor einigen Jahren wieder in Betrieb genommen und stellt damit auch eine Verbindung in den Bonner Raum dar. Ganz rechts im Hintergrund ist der Rest des Ühledömche (Eulendom) zu erkennen - die ältestes Kirchenanlage Dürens.
Die B 264 bietet einen enormen Vorteil: Sie ist auch für Fahrradfahrer gut ausgebaut und ermöglicht ein hohes Tempo über lange Flachstücke. Davon haben Grümo und ich profitiert - leider konnte der Tacho aufgrund des Wackelkontaktes nur selten Aufschluss über die tatsächliche Geschwindigkeit bieten.
Im Rheinland ist derzeit Rübenkampagne - das heißt, alles fährt die Zuckerfabriken in Euskirchen und Jülich am Niederrhein an. Leider sorgten die Traktoren auch dafür, dass der Belag nicht immer ganz ideal war.
In Golzheim zeigt das Ortsschild an, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden. Auch Grümo scheint zufrieden.
Die Freudenfahrt endete leider jäh an den Auffahrten zur A61 (mittlerweile wurde die B264 zum Autobahnzubringer).
Nach einigem Zögern entschied ich mich, dann doch nicht über die vierspurige Ausfallstraße (hier: Dürener Straße) zu fahren, sondern lieber die Kerpener und Erftstädter Außenposten Gymnich und Türnich zu passieren. Hierbei rauschte ich am Naturparkzentrum Gymnicher Mühler vorbei - ein sehr sehenswerter Ort mit Kindern.
Ein Wasserspielplatz mit pädagogischem Angebot sowie eine tolle Falknerei laden Familien zum Besuch ein. Heute war gleich eine Flugschau, aber zuhause stand das Essen schon auf dem Herd, sodass es weiter die Domstadt gehen musste.
Ein Vorzug der B264 sollte eigentlich sein, dass man wunderbar den Kölner Kessel sehen kann. Man schaut tatsächlich nach Köln hinunter (Kölner Bucht). Leider musste ich feststellen, dass das Panorama an dieser Stelle der B 264 nicht ideal war (z. B. im Vergleich zu dem auf der A4 Höhe Frechen). Aber vielleicht könnt Ihr in der Ferne doch die Domtürme erkennen oder sie Euch zumindest vorstellen.