• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Wir erbasteln uns einen 9fachen Ultegra -STI

Noch mal Aufschrauben und Fotografieren schaffe ich diese Woche nicht.
Wär schon cool, wenn du mir bei Gelegenheit, schnell noch die Unterschiede der beiden Hebel bebildern könntest. Und nein, ich will dich nicht unter Druck setzen ;)
Kann man die Dinger polieren? Meine 6510er sind auch angefressen..
Kann man sogar gut. Was man benötigt ist ein gutes Alu Poliermittel. Ich hab das hier vom Motorrad. Gibt aber vielleicht auch noch Besseres, hab bei den Rad Restaurierern mal gelesen Autosol für Alu soll ganz gut sein. Dann noch so Etwas für den Dremel bzw. eine Bohrmaschine, wo man die Drehzahl regeln kann tuts auch. Die Dinger werden blitzblank und glänzen wunderschön, allerdings entfernst du damit die Schutzschicht (ist glaub Eloxiert). D.h. dann muss man ab und an immer mal wieder drüber polieren, reicht dann aber 1 Minute per Hand und Lappen. Ich habs einfach ausprobiert, weil schlimmer aussehen ging eh nimmer. Und siehe da echt genial!

Ich lese gerade kurz vor abschicken
Meine 6510er sind auch angefressen.
Sind die nicht dunkel eloxiert? Wenn du da die Eloxalschicht runter schleifst sind sie halt dann normal Alu farbig.


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Hebel, fertig! Alle Funktions-Tests bestanden, muss mich nur mehr zur Ausfahrt motivieren (brrrrr).
Danke nochmal und LG
 
Vielen Dank für die Super Anleitung! Habe inzwischen meinen Schalthebel 7 oder 8 mal ohne Probleme zerlegt und wieder zusammengesetzt... ... bis ich den Fehler fand, der dafür sorgte, dass er nicht mehr schaltete :-(

Aber die Anleitung ist super!
 
Liebe Gemeinde ! Zunächst verneige auch ich mich in Ehrfurcht vor panchon, calobra & Co. für ihre bisherigen Ausführungen, und da stellt sich natürlich die Fragee, ob es da noch was Neues zu sagen gibt ? Wir werden sehen.

Ich habe meine eigenen Bastelerfahrungen mit 9fachen vor ca. 3 Jahren gemacht - oder sinds nur 2 ? - , nachdem sich meine Neugier mit Geiz und ebay paarte und zwei Rechte 6500 bzw. 6501er gebahr, defekt natürlich. Damals hatte ich keinen blassen Schimmer von der Existenz dieses Forums. Das übliche Schadensbild bei beiden - Verunmöglichung des Rückschaltens wg. "Mitrutschen" des Bremshebels bei Betätigung des kleinen - , gleichzeitig waren die Nasen bei dem Rückstellfederhalteteil für den kleinen Hebel abgebrochen (Nr.4 in Bild 1 in Beitrag 10), vielleicht auch nur bei einem, ich kann mich nur noch erinnern, dass ich mich entschloss, einen Hebel zu schlachten, um solch ein Teil nachzufeilen - die kreuzförmige Passung für die Achse hab ich mir von Null nicht zugetraut.

Aber das konnte ja sowieso nicht Ursache des "klassischen" Defekts sein. Ich tippte nach langem Grübeln auf panchons These: der Höcker auf dem kleinen Hebel, der auf der Unterseite des "Klinkenhalters" ( Teil 1 unten auf dem Foto) beim Rückschaltvorgang den kleinen gegen den Bremshebel abstützt, scheint abzurutschen. Sowohl auf diesem Teil 1 als auch auf der "Abdeckfolie" der Rückholfeder (Teil 2) finden sich verräterische Spuren, die darauf hindeuten. (Das Foto gibt das wohl nicht her, aber sie sind eindeutig.) Ein weiterer - indirekter - Hinweis auf dieses Szenario ist m. E. die Modellpflege bei den XX10ern : bei diesen wurde die "Folie" durch eine vernünftige Scheibe ersetzt, die - denke ich - für eine Art Zwangsführung des kleinen Hebels sorgt. (Ich weiß allerdings nicht, ob der Normalschaden dann nicht mehr auftrat oder seltener - der einzige, den ich davon repariert habe, hatte einen anderen Schaden, s.u.) Eine solche Scheibe scheidet als Reptip bei 00/01 wegen der Abstandsverwirrung auf der Achse aus.

Was also machen ? "Wer sich nicht zu helfen weiß, ist es nicht wert, in eine Verlegenheit zu geraten." Ich entschloss mich zu folgender Manipulation : schauen wir uns den kleinen Hebel (Teil 5) genauer an, demontieren ihn vom Träger (4), er wird mit einem Sprengring (7)auf einer Achse gehalten und hat einen röhrenförmigen Aufsatz, um den herum die "andere" Rüchstellfeder (6) sitzt. WENN MAN NUN diesen Aufsatz kürzt (Feilen) , unten eine Unterlegscheibe auf die Achse packt von entsprechender Dicke, dann hat man den kleinen Hebel in Richtung der restlichen Mechanik verschoben, praktisch hinter den "Klinkenhalter (1) gedrückt und sein Abrutschen nach hinten verunwahrscheinlicht, so meine Theorie. Nur die Feder, die "andere" Rückstellfeder, hat dann weniger Platz, naja, eigentlich ginge es gar nicht, eil Shimano da gar nichts an Platz verschenkt.

Aber ich habe es trotzdem gemacht, irgendwie 0,3 bis 0,5 mm warn das. Bevor ich jetzt auf dicke Hose mache, hier die puren Fakten: ich weiß, was ich manipuliert habe - und nach dem Zusammenbau funktionierte der STI. Bleibt für mein Seelenheil die Hoffnung, dass dazwischen eine ursächliche Verbindung besteht. Was das Bild vor allem von mir als kompetentem Bastler trübt, ist die Tatsache, dass ich mit diesem Hebel nach relativ kurzer Zeit dann doch mit der "Festhaltemethode" - gleichzeitiges Festhalten des Bremshebels und Betätigen des kleinen ist für Normalgeschickte ja beileibe kein Teufelswerk - weitergefahren bin, weil ich dachte: schade, alles wieder kaputt. Nicht einmal das labbrige Gewackel des kleinen Hebels brachte mich auf die Idee, die nächstliegende von allen, mal nach der SCHRAUBE zu gucken, Ihr wisst schon, jene, die hier auch gern mal mit Komikfluchsymbolen versehen wird: sie war natürlich WÄCK. Als ich dann hier von panchon erfuhr, dass diese Auswechselbremsbelagsicherungsschrauben auch da rein passen, gabs endlich Nachschub. Der allerdings hält nur auf 2-3 Gängen (Unterlegscheibe nicht vergessen - die Originalmikrodinger sind latürnich auch futsch) , bissel wenig, hält aber, Schaltgefühl übrigens: knackig.

Das Neufixieren spielte sich erst vor kurzem ab, so hab ich mich zu diesem Beitrag entschieden. Ob ich das empfehlen kann ? Auf jeden Fall könnt Ihr beruhigt sein, ich werde meine kruden Basteleien NICHT bei ebay oder sonstwo anbieten, nicht dass ich wieder irgendwelche Typen animiere, hier den Ton zu verderben.(wie im 10f Plausch)

Die andere erwähnte Bastelerfahrung mit einem 5510 war sonderbar: zunächst dachte ich an den Normalschaden, der kleine tat seine Arbeit nicht, aberder Bremshebel machte eigentlich einen stoischen Eindruck. In diesem Falle war es der Schaltsporn auf Teil 3 , der in der Drehbewegung die Schaltklinken runter-/hochdrücken muss, ich weiß nicht mehr genau wie. Ich habe ihn von 90 Grad + in seiner Lage zur Scheibenfläche auf 90 Grad - (minus) verbogen, geschätzt etwa 0,5-0,7 mm "runter" - und der Kittel war geflickt. DA muss man erst mal drauf kommen !

Letzte Erfahrung: links war selbiger Schaltsporn bei einem Ebayten abgebrochen. Da ich jetzt endlich die segensreiche Hilfe eines Schweißgottes in Anspruch nehmen kann, ist das mittlerweile auch geregelt. Was da so alles heute geschweißt werden kann - staun ! Auch meine zerbrochene Platte aus einem 10f DA von ganz innen - geht offenbar alles...

So, und nun darf dieser Plausch wieder schlafen und der Karawane hinterhersehen. As dead as a dodo, so wars doch ?(Aber hat sich denn wirklich so viel getan seitdem ? Schalten die neueren WIAKLICH NOCH sanfter - exakter - verschleißfreier - leichter - abwaschbarer - intelligenter - 20 Prozent auf ALLES !!!)

Grüßlichst andreasb

PS: Das Foto zeigt nichts, was nicht schon zu sehen gewesen wäre - hatte nur keine Lust auf ständige Querverweise. Die Teile stammen aus dem erwähnten Geschlachteten.
 

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Hallo Kokomiko2,
danke für Deinen Beitrag, ich freue mich immer, wenn hier Erfahrungen gepostet werden. Klar, dass dieses Technikthema kein totaler Burner ist. Hier tummelt sich nun mal eine kleine, feine Gemeinde, die Selbsthilfe und Neugierde zum Prinzip erheben, die analytisch sind und mit Erfindungsreichtum und Geschick was gegen die Wegschmeißeritis unserer Zeit tun - oder zumindest Achtung für die ausgefeilte Technik haben. Ich hab jedenfalls damals schon gestaunt, als ich das erste mal einen Hebel auseinander hatte. Wenn man das wohl komplexeste Stück Mechanik an dem ganzen Fahrrad so weit durchschaut, dass man das wieder zum laufen bekommt, ist das doch eine tolle Sache. Deswegen schau ich hier auch immer wieder rein, wenn sich was tut.
Also immer einen Hauch Luft im Reifen und Kette reeechts!
Andreas
 
Hallo,
vielen Dank schon mal für die hier vielen hilfreichen Bilder, Anleitungen und Beiträge!

Bei meinem rechten 6500er STi besteht das Problem, dass beim Schwenken des Bremshebels zum Schalten aufs größere Ritzel der Schaltzug nicht mitgenommen wird und somit das Schwenken des Hebels ins Leere geht (kein Widerstand spürbar).
Zunächst habe ich mit WD40 den STi mehrmals geflutet und einwirken lassen, was jedoch kein Erfolg brachte.

Beim Auseinandernehmen stellte ich fest, dass die im Bild 1 markierte Feder locker hängt.
303946


http://fotos.rennrad-news.de/p/303946

Im Bild 2 mein geöffneter STI.
303948

http://fotos.rennrad-news.de/p/303948


Leider bekam ich den STi zu diesem Zeitpunkt nicht weiter demontiert (kurz vor einer Ausfahrt im Urlaub). Bevor ich mich abermals ans Werk mache wollte ich mal hören ob da hinsichtlich Ersatzteilen noch was zu machen ist?

Könnte eine gebrochene Feder hier ursächlich sein?
Besteht Aussicht auf Erfolg der defekten Feder ein paar Gänge abzuwickeln um die gebrochene Stelle neu zu Formen?
Wo kann man das Ersatzteil am besten bestellen, falls kein Fahrradwerkstatt so ein Teil liegen hat?

Viele Grüße!
 
Knapp daneben ist auch vorbei: was Du uns da zeigst, müsste ein 6510er sein, kein 6500er. Nach der Modellpflege hat sich offenbar der Gegenhalter der Feder, die die Mitnahmeklinke fürs Schalten auf die größeren Rirtel immer schön in der Rasterung hält, nach außen "bewegt", die Feder selbst müsste sich dabei auch geändert haben. Sonst hätte ich eine gehabt...

Wär mal was Neues, wenn bei Shimano ne Feder bricht. Das Foto ... es könnte sein, mit dieser speziellen Stelle/-m -n Symptom hab ich noch keine Berührung gehabt, aber vermutlich müsste die Feder "oben links" ... ach ja, Du schreibst ja, dass sie locker hängt.( Im Moment des Fotos allerdings hängt sie wohl deswegen locker, weil sich die Klinke beim Entfernen der Rasterung nach "vorne" schnell mal nach innen gedreht hat) Das hieße aber womöglich, dass das andere Ende, die Umfassung der Klinke, futsch is. Und daa biegt man gar nix mehr hin(ich glaub, Federbiegen kann man generell vergessen.) Vielleicht ist ja auch die Klinke gebrochen, eher unwahrscheinlich. Aber diese olle Mutmaßerei ist müsiges "Experten"geschwätz.

Ich denke mal, auf Panchon ist Verlass. Der wird sich demnächst hier melden.

If you cannot convince them, confuse them (Harry S. Truman)

Grüßlichst, viel Glück andreasb
 
...Ich denke mal, auf Panchon ist Verlass. Der wird sich demnächst hier melden. ...
Herzlichen Dank für diese freundliche Meinuung über mich. Ich will versuchen, dem gerecht zu werden, aber nicht heute. Zudem muß ich zugeben, daß die Zeit meiner STI-Basteleien eigentlich schon eine Weile vorbei ist. Aus diesem Grund fällt es mir zunehmend schwerer, mich wieder in STI-Probleme einzudenken. Ich will's dieser Tage aber gerne versuchen, nur muß ich mir zuvor einen passenden STI herkramen und damit ich mir die Mechanik wieder besser vorstellen kann.

Viele Grüße
Franz
 
Vielen herzlichen Dank an den bzw. die Thread-Ersteller! Ich habe meinen Hebel (Ultegra 6510, 9-fach, rechts) wieder montiert.

Unklar bleibt mir die korrekte Vorspannung der Feder im Inneren des Rastenkörpers (Post #8, Bild 3, Teil rechts).
Der innere Teil wurde in den Anleitungen unterschiedlich eingebaut (vgl. Post #11, Bild 10 und 09tatchetassy.jpg in Post #31).
Ich habe mich für die erste Variante von Panchon entschieden.
Die Mechanik schaltet jetzt wieder alle Gänge hoch und runter. Soweit gut.
Schlecht: Der kleine Schalthebel zum Schalten auf kleinere Ritzel greift nur, wenn ich den Grundkörper (Post #10, Bild 1, ganz links) ein klein wenig gegen den Uhrzeigersinn (Griff in Fahrtrichtung gehalten) verdrehe und somit etwas vorspanne . Ist das ggf. normaL?

Viele Grüße
Micha
 
Ah, noch etwas...
Kann mir bitte jemand sagen, an welche Stelle das kleine quadratische Plättchen mit Loch und zwei rechtwinklig abgewinkelten Laschen eingebaut wird (Im angehängten Bild gelb markiert).
Die ist bei mir nämlich übrig. Und das soll ja wahrscheinlich soooo nich, ne? ;-)
Ciao Micha
 

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  • Plättchen.jpg
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Das ist die Sicherungsplatte für die Schraube, die von der Unterseite der Mechanikgrundplatte in den Bremsgriff geschraubt wird, um diese beiden Teile fest miteinander zu verbinden. Die beiden Laschen mußt du nach dem Festschrauben hochbiegen, damit sich die Schraube auch im Falle von Erschütterungen nicht versehentlich lösen kann.

Zu mehr komme ich gerade nicht. Wie oben bereits geschrieben, muß ich mir die Sache erst wieder intensiver durch den Kopf gehen lassen. Das schaffe ich aber gerade nicht.

Ein allgemeiner Hinweis: Die zuletzt von Shimano entwickelte Mechanikvariante der ST-6510 bzw. ST-5510 wird, soweit ich das überschauen kann, in einer nochmals leicht überarbeiteten Form auch in Ersatzteilschalteinheiten der ST-650x bzw. ST-550x verwendet. Zwischen den "Ur"-STIs (Ultegra und 105 9fach) sowie ihren Ersatzteilvarianten gibt's daher durchaus Unterschiede bzw. die Ersatzteilschalteinheiten der "Ur"-STIs sind denen der xx10er-Varianten viel ähnlicher als denen der "Ur"-Varianten.

Viele Grüße
Franz
 
kokomiko2: Vielen Dank für den Hinweis, dass es eine 6510 Gruppe ist..
Die bei mir defekte Feder könnte bei den 6500 STI's aber ähnlich sein. Sieht jedenfalls auf dem Foto von Panchon so aus.
P1060127.JPG


Hier ein Bild meiner gebrochenen Feder, die sich oben im Bild noch an der Klinke befindet:


Da die Feder ohnehin hinüber ist werd ich erstmal versuchen sie etwas abzuwickeln und das Ende entsprechend zu Formen.
Oben auf dem Bild sieht es so aus als müsse sie unten um die Klinke herumgreifen und so hochdrücken.

Hat jemand zufällig ein Bild auf dem die Form der Feder besser rüberkommt?
 
Donnerwetter ! Feder putt ! Meine ist sofort erhältlich, wenn ich "unterhaltungsmäßig" Deine Adresse erfahre.
 
KORREKTE FLIGHTDECK -Ringstellung :
Für den Fall - man weis die korrekte oben/unten Stellung des weißen Rings vom FlightDeck-Poti nicht - habe ich herausgefunden, dass wenn der Pfeil auf die kleine Nase am grauen Ring zeigt, das kleinste Ritzel eingestellt ist (/Grundstellung).

 
Liebe Gemeinde,

in der Wissenschaft gilt ja bekanntlich der Grundsatz, dass ein Experiment und seine Ergebnisse erst dann ihre akademischen Weihen bekommen, wenn jeder x-beliebige selbige reproduzieren kann. Nun wollte ich mich eigentlich mit den 9fach-Biestern der ersten Generation nicht mehr beschäftigen, weil ...egal, jedenfalls hat mir eine andere Bastelei einen 5500er rechts angeschwemmt, und weil kein x-beliebiger weit und breit, hab ich es noch mal versucht (Beitrag 86) und : siehe da! Es funktioniert ! Deshalb lehne ich mich jetzt mal ganz weit aus dem Fenster und empfehle jene Vorgehensweise als Reparaturmöglichkeit des Standardschadens, basierend auf der These, dass der Haltenocken auf dem kleinen Hebel beim Rückschaltvorgang von der Unterkante des Klinkenhalters( in Beitrag 94 großes Bild, ganz rechts, zweites von oben) abrutscht und ...peng ! Zumal ich jetzt eine halbwegs schlüssige Erklärung anbieten kann (schadet ja nix, wenn man nicht nur das richtige tut, sondern auch noch weiß warum):

Beim unbebastelten STI hat der kleine Hebel einen Abstand vom großen, von der Seite gesehen. Nach der geschilderten Manipulation jedoch - der kleine Hebel wandert auf seiner Montageplatte ca. 0,5 mm nach vorne - sitzt der kleine Hebel derart hinter dem großen, dass er sich gerade noch frei dreht. Das bedeutet aber auch, dass er nicht mehr nach hinten - das obere Teil ! - wegkippen kann, weil er unter dem Drehpunkt ja fast kein Spiel mehr zum großen hat. Weil die restliche Mechanik auch fast völlig spielfrei montiert ist, muss der kleine samt Haltenocken sich in sein Schicksal fügen.

Ich gestehe allerdings, dass ich vorher den vermeintlichen "Königsweg" probiert habe und eine widerstandsfähigere, sprich: dickere Scheibe hinter das Drehteil zum Auslösen des Schaltvorgangs (rechts oben) gepackt habe, quasi um einen X510er zu simulieren. Das allerdings ging gründlich schief. Denn das bringt die fein abgestimmten Abstände (+ 0,35 mm) völlig durcheinander UND lässt jene beiden Teile rechts oben direkt aufeinander reiben. Man müsste den Dickenunterschied halt noch auf dem 3. Teil von rechts, oben, ausgleichen (dieses Teil sah bei den älteren anders aus). Aber auch das würde wohl nicht funktionieren.

Egal. Die beschriebene Methode funktioniert jedenfalls. Zwar hab ich an den reichlich vergagelten Teilen auch noch ein bisschen "rumgeschmiedet", superkalt, und auch Teile eines 6500ers mit reingeschmuggelt, zudem hakelt das Ergebnis noch etwas (hat einen Hang zu Halbschaltschritten, die aber durch die zusätzliche Federkraft des Schaltwerks wohl verhindert würden), aber das ändert nichts an meiner Zuversicht, dass es SOO klappt.

...und wen interessiert das noch, wo die Verelffachung unserer Geräte voranschreitet ? Und warum hat sich Shimano keinen Standardschaden für die X700er ausgedacht ? Dann muss ich jetzt wohl daran trainieren, die Dinger im Dunkeln hinter dem Rücken zu De- und Montieren... es grüßt grüßlichst andreasb

...

Und jetzt ist es Mai 2014, und ich schleiche mich hier noch mal rein, ist ja immer noch der letzte Beitrag im Faden, und merkt ja keiner. Möchte doch nicht als Hochstapler dastehen, denn gerade habe ich´s wieder versucht, und es war ein Desaster. Trotz massiven Eingreifens konnte ich einen 5500er nicht dauerhaft wiedererwecken. Fazit: 1. hab wohl 2x sehr viel Glück gehabt, 2. gehe ich davon aus, dass wenn die Unterkante/Haltekante des Klinkenhalters (s. großes Bild in Beitrag 92 von APOLLON, , rechte Reihe , 2. Teil von oben) richtig vermackelt ist, nix mehr geht. Also...revidiere ich meine "Reparaturempfehlung". Schade.

Aber ich sagte ja schon: merkt ja keiner. Tschüss !
 
Zuletzt bearbeitet:
So, nun habe ich mich auch durch das Abenteuer STI-Demontage und -Montage durchgarbeitet. Vielen Dank an @Panchon und andere:daumen:. Es ist tatsächlich sehr schwer, das Ganze in Worte zu fassen bzw. den Teilen Namen zu geben ("Sie müssen nur den Nippel durch die Lasche ziehen";)). Deswegen versuche ich auch gar nicht erst, das auch nochmal zu tun.

Ich möchte aber noch ein Bild beisteuern, wo ich alle Teile in Einbaureihenfolge und -lage dargestellt habe. Alles ist von vorne dargestellt, nur der Poti und der große Hebel von der Rückseite. Ein paar kleine Fehler sind mir in Position und Reihenfolge unterlaufen, die ich entsprechend kommentiert habe. Die dargestellte Version ist ein 2007 nachgekaufter Ersatz für Ultegra 98 (6503). Genaueres kann ich dazu nicht sagen.
Schema_9-fach-STI.jpg


Ansonsten möchte ich noch allen sagen, die sich das erste Mal daran wagen:
  • Die Lage der Teile zueinander ist meistens durch das Kreuzprofil der Achse recht eindeutig bestimmt. Man kriegt es besser wieder zusammen, als man denkt.
  • Das richtige Hindrehen von Teilen unter Federspannung, ohne das anderes wieder auseinanderfällt, erfordert doch erhebliche Fingerfertigkeit, bzw. Übung. Ich habe es insgesamt bestimmt 8 Mal zusammen und wieder auseinandergebaut, bis es dann tatsächlich auch funktionierte.
  • Namentlich das korrekte Einsetzen von Mitnehmerscheibe (10) und Klinken (8) hat mich vor erheblich Probleme gestellt. Die vorhandenen Beschreibung und Bilder habe ich nicht 1 zu 1 umsetzen können. Am Ende hats dann aber doch irgendwie gepasst.
  • Von Panchon als schwierig beschriebene Schritte, wie Aufsetzen des Gehäuses (15) und Spannen des großen Hebels gingen mir hingegen recht gut von der Hand.
  • Ich habe zum Spannen von Federn übrigens problemlos eine Messing-Kulimine verwendet, die ich so platt gedrückt habe, dass das Federende gerade reinpasste.
  • Ich war so frei, den Poti am Kabelansatz abzuknipsen, da ich die Funktion niemals gebraucht habe (wie wohl 99% aller anderen Shimanonutzer auch). Das Handling machts wesentlich leichter. Die Sache ist so schon kompliziert genug.
Für mich die ganz große ungeklärte Frage ist: Was war eigentlich das Problem? Und warum funktionierts jetzt wieder?
Ich habe keine Ahnung. Alle Teile waren gut gängig (also nicht verharzt). Kein Teil war verschlissen. Meine vage Vermutung ist, dass das Versagen lediglich auf lockere Schrauben zurückzuführen ist (23.? 17.? Oder die nicht dargestellte Abschlussmutter?). In den Beiträgen, die ich gelesen habe, ist meistens nur davon die Rede "Bau es auseinander, bau es wieder zusammen, und es funktioniert wieder." Niemals von "...habe ich... ausgetauscht." Fundierte Meinungen dazu, was eigentlich das Problem ist, würden mich sehr interessieren. Am Ende hängt es an einer lockeren Schraube, und jeder bastelt sich hier stundenlang nen Wolf.

Ich wünsche allen Nachahmern viel Erfolg, Geduld und Fingerfertigkeit.
 
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Hallo kendo05,

herzlichen Dank für deinen wirklich hilfreichen und nützlichen Beitrag. Wenn ich das richtig sehe, dann hast du einen rechten ST-6501 (die zweite Generation der 9fachen mit Flightdeck-Poti) abgebildet, denn ST-6503 würde einen linken dreifachen STI kennzeichnen.

Eine Frage habe ich: Welche Stellen meines Texts waren undeutlich bzw. erscheinen dir verbesserungswürdig? Ich bin stets bemüht, mich halbwegs verständlich auszudrücken, und wenn's was zu verbessern gibt, will ich das gerne versuchen.

Was deine Frage nach dem Problem betrifft, will ich es mal so versuchen:

Dieser STI-Typ (ST-650x und ST-550x) hat ein spezielles Problem. Die Schraube Nr. 23 auf deinem Bild lockert sich auf die Dauer. Daß die Schraube (oft gar samt der beiden Unterlegscheiben) irgendwann unterwegs verloren ging, kam wohl ziemlich häufig vor. Wenn das passiert, sitzt die Mechanik nicht mehr fest am großen Griff. Eine kontinuierliche Weiterbenutzung eines STIs in diesem Zustand führte und führt auf Dauer offenbar bei Teil (5) zum Bruch der Nase, an der die Feder (4) eingehängt wird. Solche STIs kann man durch das Ersetzen von Teil (5) reparieren.

Das bekannteste Problem bei sämtlichen Baureihen der ST-65xx und ST-55xx ist aber das Mitwandern des großen Hebels, wenn man mit dem kleinen Hebel schaltet. Dieses Mitwandern wird verursacht durch Abnutzung. Es ist für mich nicht vollständig geklärt, an welchen Stellen diese Abnutzung auftrifft, doch so viele Möglichkeiten gibt's andererseits auch wieder nicht. In Frage kommen, wenn ich mich richtig erinnere, nur die kleine Metallwulst am inneren Ende des kleinen Hebels (2) oder diejenige Kante an dessen Gegenstück (7), an der besagte Wulst beim Schalten anliegt. Ich konnte einerseits nie wirklich einen Schaden durch visuell sichtbare Abnutzung an diesen Stellen feststellen, weshalb ich mich mit einer diesbezüglichen Festlegung auch zurückgehalten habe, doch konnte ich andererseits durch den Tausch des Schalthebelarms das Problem des Mitwanders bei all meinen diesbezüglichen Bastel- und Rettungsversuchen immer beheben.

Ein weiteres Problem, das mir eher selten untergekommen ist, ist eine abgebrochene Schwenkbegrenzung für den großen Hebel. Das Problem kann entweder durch den Hebelarm (21) selbst oder durch die Scheibe (16) verursacht werden. Ein Austausch der betreffenden Teile löst dieses Problem.

Hab' ich noch was vergessen? Im Moment fällt mir nichts mehr ein.

Viele Grüße
Franz

P.S. Daß dir das Spannen des großen Hebels gut von der Hand ging, kann ich gut nachvollziehen. Nachdem ich auf die Idee gekommen bin, das äußere Federnende zu verlängern, fand ich diesen Teil der Montage ebenfalls recht einfach. Davor empfand ich diese Stelle allerdings als große Hürde, denn zu diesem Thema gab's bis dahin nur eine einzige, recht umständliche und unbefriedigende Lösung.
 
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