Liebe Gemeinde ! Zunächst verneige auch ich mich in Ehrfurcht vor panchon, calobra & Co. für ihre bisherigen Ausführungen, und da stellt sich natürlich die Fragee, ob es da noch was Neues zu sagen gibt ? Wir werden sehen.
Ich habe meine eigenen Bastelerfahrungen mit 9fachen vor ca. 3 Jahren gemacht - oder sinds nur 2 ? - , nachdem sich meine Neugier mit Geiz und
ebay paarte und zwei Rechte 6500 bzw. 6501er gebahr, defekt natürlich. Damals hatte ich keinen blassen Schimmer von der Existenz dieses Forums. Das übliche Schadensbild bei beiden - Verunmöglichung des Rückschaltens wg. "Mitrutschen" des Bremshebels bei Betätigung des kleinen - , gleichzeitig waren die Nasen bei dem Rückstellfederhalteteil für den kleinen Hebel abgebrochen (Nr.4 in Bild 1 in Beitrag 10), vielleicht auch nur bei einem, ich kann mich nur noch erinnern, dass ich mich entschloss, einen Hebel zu schlachten, um solch ein Teil nachzufeilen - die kreuzförmige Passung für die Achse hab ich mir von Null nicht zugetraut.
Aber das konnte ja sowieso nicht Ursache des "klassischen" Defekts sein. Ich tippte nach langem Grübeln auf panchons These: der Höcker auf dem kleinen Hebel, der auf der Unterseite des "Klinkenhalters" ( Teil 1 unten auf dem Foto) beim Rückschaltvorgang den kleinen gegen den Bremshebel abstützt, scheint abzurutschen. Sowohl auf diesem Teil 1 als auch auf der "Abdeckfolie" der Rückholfeder (Teil 2) finden sich verräterische Spuren, die darauf hindeuten. (Das Foto gibt das wohl nicht her, aber sie sind eindeutig.) Ein weiterer - indirekter - Hinweis auf dieses Szenario ist m. E. die Modellpflege bei den XX10ern : bei diesen wurde die "Folie" durch eine vernünftige Scheibe ersetzt, die - denke ich - für eine Art Zwangsführung des kleinen Hebels sorgt. (Ich weiß allerdings nicht, ob der Normalschaden dann nicht mehr auftrat oder seltener - der einzige, den ich davon repariert habe, hatte einen anderen Schaden, s.u.) Eine solche Scheibe scheidet als Reptip bei 00/01 wegen der Abstandsverwirrung auf der Achse aus.
Was also machen ? "Wer sich nicht zu helfen weiß, ist es nicht wert, in eine Verlegenheit zu geraten." Ich entschloss mich zu folgender Manipulation : schauen wir uns den kleinen Hebel (Teil 5) genauer an, demontieren ihn vom Träger (4), er wird mit einem Sprengring (7)auf einer Achse gehalten und hat einen röhrenförmigen Aufsatz, um den herum die "andere" Rüchstellfeder (6) sitzt. WENN MAN NUN diesen Aufsatz kürzt (Feilen) , unten eine Unterlegscheibe auf die Achse packt von entsprechender Dicke, dann hat man den kleinen Hebel in Richtung der restlichen Mechanik verschoben, praktisch hinter den "Klinkenhalter (1) gedrückt und sein Abrutschen nach hinten verunwahrscheinlicht, so meine Theorie. Nur die Feder, die "andere" Rückstellfeder, hat dann weniger Platz, naja, eigentlich ginge es gar nicht, eil
Shimano da gar nichts an Platz verschenkt.
Aber ich habe es trotzdem gemacht, irgendwie 0,3 bis 0,5 mm warn das. Bevor ich jetzt auf dicke Hose mache, hier die puren Fakten: ich weiß, was ich manipuliert habe - und nach dem Zusammenbau funktionierte der STI. Bleibt für mein Seelenheil die Hoffnung, dass dazwischen eine ursächliche Verbindung besteht. Was das Bild vor allem von mir als kompetentem Bastler trübt, ist die Tatsache, dass ich mit diesem Hebel nach relativ kurzer Zeit dann doch mit der "Festhaltemethode" - gleichzeitiges Festhalten des Bremshebels und Betätigen des kleinen ist für Normalgeschickte ja beileibe kein Teufelswerk - weitergefahren bin, weil ich dachte: schade, alles wieder kaputt. Nicht einmal das labbrige Gewackel des kleinen Hebels brachte mich auf die Idee, die nächstliegende von allen, mal nach der SCHRAUBE zu gucken, Ihr wisst schon, jene, die hier auch gern mal mit Komikfluchsymbolen versehen wird: sie war natürlich WÄCK. Als ich dann hier von panchon erfuhr, dass diese Auswechselbremsbelagsicherungsschrauben auch da rein passen, gabs endlich Nachschub. Der allerdings hält nur auf 2-3 Gängen (Unterlegscheibe nicht vergessen - die Originalmikrodinger sind latürnich auch futsch) , bissel wenig, hält aber, Schaltgefühl übrigens: knackig.
Das Neufixieren spielte sich erst vor kurzem ab, so hab ich mich zu diesem Beitrag entschieden. Ob ich das empfehlen kann ? Auf jeden Fall könnt Ihr beruhigt sein, ich werde meine kruden Basteleien NICHT bei
ebay oder sonstwo anbieten, nicht dass ich wieder irgendwelche Typen animiere, hier den Ton zu verderben.(wie im 10f Plausch)
Die andere erwähnte Bastelerfahrung mit einem 5510 war sonderbar: zunächst dachte ich an den Normalschaden, der kleine tat seine Arbeit nicht, aberder Bremshebel machte eigentlich einen stoischen Eindruck. In diesem Falle war es der Schaltsporn auf Teil 3 , der in der Drehbewegung die Schaltklinken runter-/hochdrücken muss, ich weiß nicht mehr genau wie. Ich habe ihn von 90 Grad + in seiner Lage zur Scheibenfläche auf 90 Grad - (minus) verbogen, geschätzt etwa 0,5-0,7 mm "runter" - und der Kittel war geflickt. DA muss man erst mal drauf kommen !
Letzte Erfahrung: links war selbiger Schaltsporn bei einem Ebayten abgebrochen. Da ich jetzt endlich die segensreiche Hilfe eines Schweißgottes in Anspruch nehmen kann, ist das mittlerweile auch geregelt. Was da so alles heute geschweißt werden kann - staun ! Auch meine zerbrochene Platte aus einem 10f DA von ganz innen - geht offenbar alles...
So, und nun darf dieser Plausch wieder schlafen und der Karawane hinterhersehen. As dead as a dodo, so wars doch ?(Aber hat sich denn wirklich so viel getan seitdem ? Schalten die neueren WIAKLICH NOCH sanfter - exakter - verschleißfreier - leichter - abwaschbarer - intelligenter - 20 Prozent auf ALLES !!!)
Grüßlichst andreasb
PS: Das Foto zeigt nichts, was nicht schon zu sehen gewesen wäre - hatte nur keine Lust auf ständige Querverweise. Die Teile stammen aus dem erwähnten Geschlachteten.