du sagst es ja selber, du sitzt auf deinem Hintern, da sitzt man aber nicht drauf, sondern auf dem Damm.
Das dachte ich auch mein halbes Leben lang und hab mir von diesen verd*mmten 70er-Jahre-Sätteln das Radfahren vergällen lassen. Inzwischen ist das mein Lieblingsthema. Seit ich den passenden
Sattel gefunden habe - in meinem Fall ist das ein Brooks B17, je nach Rad Narrow/Normal (Imperial), aber das muß nichts heißen - sitze ich auf den Sitzknochen, wie das von der Schöpfung angelegt ist. Waagrechter
Sattel, Druck auf den Damm nullkommanull. Ich kann den ganzen Tag "im
Sattel sitzen". Mit einem Unicanitor - kürzlich mal für eine Probefahrt auf ein Rad montiert - fahre ich noch 200 m, dann könnte ich schon wieder das ganze Radl über den nächsten Zaun schmeißen.
Beim Lenker werde ich noch etwas mehr Neigung nach vorn einstellen. Mit den Armen habe ich nicht wirklich Probleme wenn ich mal richtig über Strecke in die Pedale trete merke ich das in den Trizeps
Sehr bezeichnend, was passiert? Durch den nach vorne geneigten
Sattel rutscht man von den Sitzknochen am
Sattel entlang nach vorn auf den Damm, was einen unangenehmen Druck hervorruft. Um dem zu begegnen, wird man sich vom Lenker nach hinten wegdrücken. Wohin? Noch mehr auf den Damm, die Sitzknochen hängen ja schon in der Luft. Das macht der Armstrecker, der Trizeps. Wenn man "mal richtig in die Pedale tritt", sollte eigentlich Zug auf den Lenker kommen (Bizeps)! Jetzt kann man natürlich den
Sattel noch weiter neigen, was den Druck am Lenker nur noch verstärkt. Wenn das nicht mehr geht, weil man ohne Gegendruck eh schon schier auf's Oberrohr fällt, fängt man an am Lenker zu fummeln, weil der zu nah erscheint. Ursache
Sattel, Wirkung Trizeps, Lenker und mit der Zeit viele andere Stellen. O-Ton vom Orthopäden:
"Wenn da Briafträga am Gartntürl leit', wo klingelt's dann?"
Mehr Druck auf den Damm als jetzt würde ich definitiv nicht akzeptieren.... da wurde ich dann das Rad stehen lassen...
Aha, gemerkt?