Es dauerte etwa ein Jahr, bis mein neuer
SingleBe-Stahlrenner das Licht der Welt erblickte
Angefixt von einigen Stahl-Selbstaufbauten im TF-Faden "Rad des Monats" sondierte ich immer stärker den Stahlrahmenmarkt und schaute, was mich anspricht und überlegte, was ich eigentlich möchte. Ausgang war die Idee, einen simplen Stahlrenner ohne proprietäre Teile aufzubauen (keine Disc, keine elektrische Schaltung), mit welchem ich mit Arschrakete und Scheckkarte die Pyrenäen traversieren kann. Gewisse Vorstellungen wie z. B. der Wunsch nach integrierten Zügen und meine bekennende Macke als Weightweenie ließen mich bei
SingleBe und Tom Kutin landen. Volltreffer!
Es wurde schnell klar, dass es ein geiles Rad würde, aber keines, mit welchem ich mehrere Tage die Pyrenäen überschreiten werde. Die Vorstellung, das Rad bei schlechtem Wetter mit am Rahmen rubbelndem Gepäck zu bewegen, war gruselig. Tom fixte mich dann auch noch mit seiner integrierten Carbon-Sattelstütze an. Die sieht ja einfach geil aus! Auch sonst erfüllte er mir meine Wünsche im wahrsten Sinne des Wortes "nach Maß". Es wurde ein Maßrahmen und auch die von mir gewünschten 28er-
Reifen passen gut rein!
Aufbau:
Nachdem feststand, dass es ein mech. Rad würde, überlegte ich, ob
Shimano DA 9150 oder Campa.
SRAM schied von vornherein aus. Campa bin ich bis dato noch nie gefahren. Daher musste ich die auch endlich mal probieren! Durch zahlreiche Tipps im alten TF-Forum klaubte ich die Teile großteils auf
eBay (sehr gut erhalten) und tw. neu (z. b. Kurbel) zusammen. Da ich bis auf meinen Crosser fast durchweg den
SRAM-/
Shimano 11fach-Standard fahre, wollte ich keinen neuen Standard. Campa 12fach schied bei mir daher aus. Das machte die Suche nach den Teilen nicht einfacher, aber ich bekam alles zusammen.
Erster Eindruck:
Als das Rad im Groben da stand, zweifelte ich, ob das Steuerrohr mit 125 mm nicht doch zu sportlich ist. Daher beließ ich einen formschönen 15 mm Spacer. Bei der ersten Ausfahrt kam ja viel zusammen: das erste Mal Campa, das erste Mal Lightweights, ein neues Ratt. Ich ließ es ruhig angehen, aber das ist mit diesem Rad gar nicht möglich - es fährt sich schlicht und einfach pfeilschnell, ultra-direkt und zugleich krass komfortabel. Letzteres schreibe ich den gewählten Tubulars Speczialized "The Hell Of North" zu. Hammer Rad! Und die Corima-Beläge verleihen ultra Sicherheit. Bei Nässe bleibt das Rad ohnhin zu Hause. Und: die Geo ist perfekt - der Spacer kommt vielleicht noch raus.
Weihtweenie:
Ich habe Gewichtstuning betrieben, aber nicht um jeden Preis. Wie schon beschrieben, gab ja ein Stück weit auch der Markt vor, was ich dran bauen konnte. Mit der Chorus-Gruppe bin ich optisch wie technisch mehr als zufrieden. Der Roval-Alpinist-Lenker ist ein Traum: mit 250 g nackt braucht es wohl keine weiteren Argumente. Bei den Pedalen habe ich sicher übertrieben, aber da konnte ich halt noch ein paar Gramm rausholen. Vor dem Kleben der
Reifen war ich bei 6.9 kg, nun sind es 7.2 kg geworden.