Ich weiß auch nicht woran das liegt und nehme mich auch selbst gar nicht aus. [...]
Es liegt unter anderem daran, dass sich trotz der geänderten technischen Möglichkeiten und der proklamierten Verkehrswende an der Verkehrsplanung und der folgenden Verkehrsführung nichts geändert hat. Ebensowenig an der Einstellung der meisten Autofahrer.
Beispiel:
Um die B313 bei mir auf dem Arbeitsweg zu queren, habe ich 3 Möglichkeiten:
1. Ampel auf einem gemeinsamen Fuß- Radweg (der lächerliche 200m lang ist) und an der Ampel nach Beschilderung (Ampellicht) zum Fußweg wird. 4x Fahrbahnqueren. dazu muss ich aber 3x grün anfordern. Es gibt nur eine Möglichkeit, nämlich "geradeaus", die Fußgängerampeln kommunizieren aber nicht untereinander. Ich stehe also 3x und warte neu auf grün. Am Schluss stehe ich mit Rad auf einem Gehweg.
2. Ich nehme einen Umweg von 500m in Kauf. Dann muss ich "nur" 2x auf grün warten. (ist aber auch eine Spur weniger zu queren...)
3. Ich ignoriere den Radweg und fahre auf der Fahrbahn mit einem Rutsch über die Bundesstraße.
Rate was ich mache.
Ich werde auf dem Arbeitsweg geschätzt von 40-50 PKW überholt. Davon etwa 10-15 (ca. jeder vierte) deutlich zu eng. Nicht gefährlich, aber deutlich zu eng.
PKW und Radler fahren gleichzeitig in eine Engstelle in entgegengesetzter Richtung (also aufeinander zu). Radler hat Vorfahrt. Was passiert?
Schutzstreifen dürfen von KFZ nur zum Ausweichen befahren werden, und nur wenn niemand behindert wird.
Auf Schutzstreifen besteht ein Halteverbot. Muss ich dazu was sagen?
Und dann muss ich mir, von jemand der mich in der 30-er Zone vor der Grundschule mit über 50 km/h überholt hat (ok, dass weiß ich jetzt auch nur, weil der
Garmin 45 angezeigt hat) anhören, dass diese Radl-Rambos alle erschossen gehören. Und ja, das ist nicht die Regel. Aber echte Ausnahmen sind es eben auch nicht.
Das Problem in Deutschland ist, neben den vielen Mitarbeitern der unteren Straßenbehörden, der unbeschränkt gültige Führerschein. Alle 5 Jahre eine Auffrischungsschulung in Regelkunde und eine medizinische Untersuchung. Ab 50 alle 3 Jahre die Untersuchung, ab 75 alle 2 Jahre.