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Konfliktsituationen im Verkehr

Zu meinem Casus: hatte direkt nach dem Ereignis Polizei und Fshrschule angerufen. Polizei meinte; Online Anzeige erstatten habe ich gemacht.
Fahrschule nicht kooperativ, Chef rief gegen 17.00 zurück. Hätte mit Fahrlehrer und Schüler gesprochen, ich wäre selber schuld, hätte den LKW ja vorher auch dicht überholt, dann müsste ich dichtes Überholen halt ertragen.
Das war am Schutzstreifen vor roter Ampel, ca 1 km vor dem späteren Tatort. Mit dem Rad habe ich da eine Haltelinie 1m weiter vorne.
Hupen wäre auch ok, ich sollte halt auf dem Radweg fahren (den es da nicht gibt, nur Fußweg mit Fahrrad freigegebenen).
Die Landstraße ist eng, kurvig, Tempo 50, Überholverbot, durchgezogene Linie über den ganzen Verlauf.
Von Recht wegen darf da nicht am Rad vorbeigefahren werden weil dann entweder der Abstand nicht eingehalten oder die Linie überfahren wird. Streckenlänge ca 1,5 km.
Meine Frau hat das Gespräch mitgehört...
Habe mich dann schnell wegen sinnlos verabschiedet.
Schaun wir mal
Diese Geschichte soll jetzt nach Paragraph 170 eingestellt werden, weil Fahrschüler und Lehrer ausgesagt haben das sie vor dem Überholen hupen dürfen und der Seitenabstand 2m gewesen wäre.
Immerhin haben sie damit das Hupen und das Überholmanöver eingeräumt.
Ich habe dagegen Widerspruch eingelegt. Begründung:Strassenbreite 4m, durchgezogene Linie und Überholverbot, unübersichtliche Strecke, zusätzlich sehr achlechte Sicht durch starken Regen, daher faktisch für den LKW Überholverbot, 2m Seitenabstand hätte einen kompletten Spurwechsel des LKW über die durchgezogene Linie bedeutet, da der Abstand zur nächsten nicht einsehbaren Kurve 100m ist, ist dieses Manöver faktisch nicht möglich.
Bei Überholverbot kann auch kein Überholen durch Hupen angekündigt werden.
 

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Re: Konfliktsituationen im Verkehr
Habe noch 2 Bilder mitgeschickt.
20240930_120816.jpg

Hier begann das Überholmanöver, Foto vom Gehweg, das Auto hat hier noch keine Sicht auf die nächste Kurve und die Strecke.

20240930_120926.jpg

Hier war er fast vorbei und musste rüberziehen, da die Fahrbahn auf 3m geht und die Kurve kommt.
 
eine Geldstrafe in Höhe von 150 Tagessätzen festgesetzt und ein Fahrverbot von zwei Monaten verhängt.
Die Staatsanwaltschaft und ein Richter müssen dem zugestimmt haben. Heißt: Unsere Justiz bestraft jemanden, der einen anderen Menschen (einen Radfahrer) fahrlässig getötet hat, damit, dass er drei äquivalente Monatsgehälter zahlen muss und zwei Monate nicht autofahren darf.

Und wie weit unsere Gesellschaft das "Recht" auf störungsfreies Autofahren und andere Menschen Gefährden verinnerlicht hat, zeigt, dass man dagegen nun auch noch Einspruch einlegt und am Ende vielleicht nur ein Monat rausspringt.

Da ist eben ein Elefant im Raum. Kann man nicht drüber sprechen, ist aber angesichts einer menschenverachtenden Justiz nicht mehr fernliegend.

Und nein, es geht jetzt nicht um eine Racheaktion, die diesem Rentner nun das Leben versaut oder ihn in einen dreckigen, dunklen Knast bringt. Es geht um generalpräventive Aspekte. Welches Signal geht von solchen Strafbefehlen an Auto-, Bus- oder LKW-Fahrer, wenn diese häufig ebenfalls Radfahrer als störend empfinden? Das ist auch immer das, was die Nolens-Volens-Fraktion nicht versteht...
 
Wenn Du das Bild etwas größer ziehst siehst Du das es ein Fußweg ist.
Überholen kann man ein Rad auf dieser Strecke nicht, wenn man es genau nimmt.
Da war Ironie/Sarkasmus ..
(Such dir was aus... auf jeden Fall nicht ernst gemeint, sondern dem Tenor der
meisten Leute nachgeahmt, die nicht Radfahren) 🙈...
 
In solch einem Fall lässt man sich von einem Anwalt vertreten, und dieser schöpft alle Möglichkeiten des Rechts aus, daran ist nichts auszusetzen.
Der Anstand gebietet es in dem Fall und bei dem Hergang, dass man die Strafe in Demut und Respekt vor dem Toten und seiner Familie wortlos akzeptiert. Und man zieht Konsequenzen daraus, ändert sein Fahrverhalten und lässt in dem Fall seine Tauglichkeit zum Führen eines motorisierten Fahrzeuges überprüfen.
 
Der Anstand gebietet es in dem Fall und bei dem Hergang, dass man die Strafe in Demut und Respekt vor dem Toten und seiner Familie wortlos akzeptiert. Und man zieht Konsequenzen daraus, ändert sein Fahrverhalten und lässt in dem Fall seine Tauglichkeit zum Führen eines motorisierten Fahrzeuges überprüfen.
In einer idealen Welt mit empathischen Verkehrsteilnehmern wäre das vielleicht so.
 
🤔🫥 tja also leider habe ich gestern Abend im Dunkeln zig Radfahrer gesehen, wo ich mich frag... wollen die sterben?
Ein Vater fuhr mit seiner Tochter in der Stadt .. und ich dachte hui die kleine macht das wirklich gut. Dann bin ich hinter denen eingebogen, Papa hatte sogar noch einen Kinderhänger hinten dran, und mir fiel dann erst auf: absolut 0 Licht, weder am Hänger, noch am E bike noch am Kinderrad. Bedenklich... Die kleine hat ja noch gar kein Gefühl dafür, dass sie fast nicht zu sehen war.
Mehr Radfahrer ohne als mit Licht auf der Fahrbahn 😏😏.
Dann noch einen Geisterfahrer auf dem Radweg (der ist da zweiseitig geführt und auf beiden Seiten mal defintiv nicht für Gegenverkehr geeignet)
🤔🤔 Die Radfahrer ohne Licht in der eher schlecht beleuchteten Strecke haben mich sogar fasziniert. Keine Angst vor Hindernissen im Dunkeln? Und andere gefährden die damit eben auch.
 
Die kleine hat ja noch gar kein Gefühl dafür, dass sie fast nicht zu sehen war.
Mehr Radfahrer ohne als mit Licht auf der Fahrbahn 😏😏.

Erlebnis vom Montagabend ca. 20 Uhr: Es regnet leicht und ist richtig dunkel. Ich bin außerorts mit dem Auto auf einer eher schmalen (teilweise ohne Mittellinie) leicht hügeligen Straße unterwegs und folge mit ca. 100 Meter Abstand einem PKW vor mir, also kein Fernlicht an.
An einer Stelle macht die Fahrbahn eine ganz leichte Kurve und führt zugleich über eine leichte Kuppe, also leuchten meine Scheinwerfer für ein paar Zehntelsekunden genau dort die Straße nicht optimal aus. Was könnte sich da wohl verbergen, wenn der Vordermann an der Stelle auch keine Bremslichter aufleuchten ließ?

Richtig, zwei (!) Jugendliche auf einem (!) Mountainbike, das nach hinten kein Rücklicht und kein einziges reflektierendes Element hat. Ich konnte gerade noch irgendwie ausweichen und habe sie nicht abgeräumt. Später habe ich dann gesehen, dass an dem Rad zumindest ein zu hoch eingestellter LED-Frontscheinwerfer montiert war.

Mag gar nicht daran denken, was passiert wäre, wenn ich an der Stelle Gegenverkehr gehabt hätte. Dann hätte ich sie wegen Gegenlicht vermutlich gar nicht gesehen bzw. wäre der Ausweichversuch richtig schief gelaufen.

Meine nächste Nachtfahrt in dieser Woche war dann von einem mittleren Anflug von Panik begleitet...
 
@bada-boom: was nur, wenn dort ein Fußgänger, evtl. Kind gelaufen wäre? Müssen die eigentlich auch eine Beleuchtung haben?

Nein, aber es gibt https://www.gesetze-im-internet.de/stvo_2013/__25.html
"außerhalb geschlossener Ortschaften muss am linken Fahrbahnrand gegangen werden, wenn das zumutbar ist."

Wie [USER=88703]@MarBo schon schreibt, nachts nur so schnell fahren, wie Sicht reicht ;)

Da bin ich völlig bei dir. Was ich dabei gelernt habe: Auch wenn man glaubt die Strecke zu kennen, dann unterschätzt man doch die kurzzeitigen "blinden Flecken".
 
@bada-boom: was nur, wenn dort ein Fußgänger, evtl. Kind gelaufen wäre? Müssen die eigentlich auch eine Beleuchtung haben? Wie @MarBo schon schreibt, nachts nur so schnell fahren, wie Sicht reicht ;)

Ja schon.. jetzt kennen wir doch aber auch die Realität... manche sehen tagsüber schon wenig. Ich würde ohne Rücklicht im Dunkeln auch ohne schlechtes Wetter so eine Strecke schon nicht antreten. Du?
 
Wer Konflikte im Autoverkehr vermeiden will, oder reduzieren will, muss Straßen meiden. Meine Erfahrung aus 25 Jahre Rennrad fahren, inzwischen fahre ich daher 99% asphaltierte Nebenwege, die für Autoverkehr gesperrt sind. Der Autofahrer hat in Deutschland eine enorme Lobby, die allerwenigsten Juristen sind Rennradfahrer. Der Verweis auf Radwege hält sich seit zig Jahren, die nicht fahrbar sind, nicht mal mit dem Gravelbike oder Citybike, das ist aber egal. Ob man juristisch als Radfahrer Recht bekommt, ist mir persönlich egal, körperlich ist man immer der Depp. Leider einfache Regel. Konflikte umgehen heißt Straßen umgehen. So einfach ist das. Auch wenns keiner hören will.
 
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