baumhaus
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Das Optimum z.B. für ein 28H Laufrad (s. Tabelle, Spalte 28 Opt) liegt in der recht ausführlichen Arbeit von Keller, die auch viele empirische Messungen zusammenfasst, bei einer Speichenanzahl von 18:10 bei homogenen Speichen, also sehr nahe an 2:1. Man kann natürlich anstelle der Speichenanzahl auch nur die Speichendurchmesser verändern -> belastungsgerechte Einspeichung.
Diesen angeblichen Mist macht Campagnolo mit 2:1 Einspeichungen (die Speichen haben alle den gleichen Durchmesser) seit Ewigkeiten und deren Laufräder gelten recht einhellig als sehr gut.
Anhang anzeigen 1591411
Das ist ja erstmal "nur" das Ergebnis der von Keller entwickelten Codes zur Optimierung der definierten Steifigkeiten via Matlab. Im hinteren Teil der Arbeit wird das diskutiert und die erhebliche Abweichung von der FEM Analyse bzw. den empirischen Tests aufgezeigt.
Interessant finde ich, dass er "RHS Lateral Stiffness" und "LHS Lateral Stiffness" listet. Das würde bedeuten, dass es eine gerichtete Seitenstabilität nach links bzw. nach rechts gibt. Das ist meiner Meinung nach nicht zutreffend, ein Laufrad ist seitenstabil oder eben nicht, unabhängig von der Seite.
Das bestätigt so auch Matthew Ford, s.62
It is often erroneously assumed that the lateral stiness is dierent in the left and right directions on
such a wheel. Damon Rinard demonstrated that the stiness is indistinguishable [70], but it should also be
clear from a theoretical perspective because the stiness is the instantaneous slope of the load-displacement
curve and the spokes on each side give the same stiness in tension as in \compression" (or more precisely,
loss of tension).
Für ein Modell ist das erstmal kein Problem. "LHS Lateral Stiffness" und "RHS Lateral Stiffness" können sogenannte latente Variablen sein, die zur Bestimmung der tatsächlichen physikalischen Variable "Total Lateral Stiffness" führen. Ist aber so nicht argumentiert und irritiert dann, in der Art wie es dargestellt wird.
Aber das ist meckern auf hohem Niveau. Das ist, soweit ich das überfliegen konnte, eine außergewöhnlich aufwändige Bachelorarbeit. Man bekommt sonen Bachelor of Science auch mit weniger.
Dann lass uns doch gemeinsam versuchen, das ergebnisoffen zu betrachten. Es gibt scheinbar Fans dieser These, kein Grund jemanden dafür in Grund und Boden zu schreiben. Sowohl klassische "herstellerunabhängige" Laufradbauer (link) als auch Systemlaufräder sind dem scheinbar aufgesessen.Vielmehr suchte derjenige welcher eine Bestätigung seiner These der "belastungsgerechten Einspeichung".
Vorschlag: Wir definieren die kritischen Lastfälle und ich versuche das sauber bei bicyclewheel.info einzuspielen.
Es gibt dort eine Anleitung wie man DD-Speichen im Rechner berücksichtigen kann (link).
Randbedingungen: Disc-Laufradsatz, vorne und hinten 28 Speichen, großzügig 120 kg (real eher 105 kg).
Die statische Belastung beträgt damit 120 kgf bzw. 1176,8 N.
Das führt zu 588,4 N radiale Krafteinwirkung bei symmetrischer Gewichtsverteilung
F = m x a
Folgende Annahmen für die drei Betrachtungfälle:
- Vollbremse mit VR, kurz vorm Überschlag:
=> a = 6,6 m/s² ; m = 120 kg, 90 % Gewicht auf VR
Also 792 N tangential und 1176,8 x 0,9 N radial
- Normale Bremse mit HR:
=> a = 2,2 m/s² ; m = 120 kg, 50 % Gewicht auf HR
Also 264 N tangetial und 588,4 N radial
- Antritt, dicker Gang aus dem Stand:
=> 1000 N über den Antrieb (?) und 50 % Gewicht auf HR
Also 1000 N tangential und 588,4 N radial
Insbesodere Antrieb ist schwierig finde ich.
Edit:
80 kg Fahrer @ 175 mm Kurbel mit 48 Zähnen Kettenblatt (100 mm Radius) sind :
80 kg * 9,81 m/s² * 1,75 = 1373 N auf der Kette.
Das ist der Grenzfall für blockiertes Hinterrad und vollem Gewicht auf einem Pedal nach dieser Darstellung hier (link).
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