Das Wort "Phantasieneurose" gibt es gar nicht wirklich, ich denke, das reicht vorläufig als direkte Antwort. Wenn man die beiden enthaltenen Begriffe "Phantasie" und "Neurose" aber dennoch zusammengesetzt benutzt, dann ergibt dies einen völlig anderen Sinn, als den, der Dir offenbar vorschwebt, denk einfach mal drüber nach.
Aber selbst wenn Du tatsächlich "des öfteren" die von Dir beschriebenen Aussagen hören würdest (was ich bezweifle), so wäre das ja keinesfalls ein Beweis für die Richtigkeit oder deren Sinnhaftigkeit! Selbst dann nicht, wenn es tausend Leute um 19.00 Uhr sagen würden! Gerade die Mehrheitsmeinung, bei sportlichen Anlässen formuliert, taugt selten zur Wahrheitsfindung, dafür gibt es genügend tragfähige Beispiele.
Wenn Du wüsstest, mit welchen Aussagen ich in meiner Tätigkeit als Mitarbeiter eines Forschungsinstituts regelmäßig konfrontiert werde, dann würde Dir klar werden, dass allgemeines Geplapper des Mob nur in wenigen Fällen systematischer Hinterfragung standhält.
Was ich hingegen schon lustig finde, ist die Aussage, es wäre "unfair" von einem langsameren Fahrer, einem schnelleren den Startplatz wegzunehmen. Die philosophische Formulierung lautet also Deiner Meinung nach: "Es ist für die Menschheit ein objektiver Wert, dass beim Ötztaler Radmarathon so viele Menschen wie möglich, so schnell wie möglich ins Ziel zu fahren. Deshalb müsste der Veranstalter dafür Sorge zu tragen, dass nur die Schnellsten starten können. Eine Verlosung ohne vorherige Leistungsprüfung verbietet sich daher"!
Es ist aber schlichtweg nicht so, der Veranstalter verlost die Startplätze ja unter anderem gerade deshalb, weil es absolut erwünscht, dass die Leistungsbreite sich so darstellt, wie sie nun mal ist. Natürlich würde man auch ein durchschnittlich schnelleres Starterfeld nach Sölden locken können, ABER DAS WILL DOCH GAR KEINER!
So schlimm diese Erkenntnis für ein paar Leistungsfanatiker auch sein mag, die Orga pfeift auf alle, die etwas anderes fordern, von 7 bis 14 Stunden Fahrzeit, ALLE SIND WILLKOMMEN!