AW: Über den Nutzen eines Fahrradhelms..
Ich bin schon mehrfach mit dem Fahrrad gestürzt, eine Kopfverletzung habe ich mir auch ohne
Helm noch nie zugezogen, wohl aber Schürfwunden an den Händen.
Einmal bin ich mit
Helm gestürzt, der
Helm hat dabei nicht einmal den Boden berührt.
Allerdings muß ich dazusagen, dass es alles Stürze durch Sand oder Eisglätte waren, bei denen lediglich das Fahrrad seitlich wegrutschte und ich der Länge nach hinfiel.
Den bisher einzigen Überschlag hatte ich als Kind, als mir unangeleinter ein Dackel vors Rad lief. Ich hatte nichteinmal einen Kratzer, das Fahrrad war auch noch heil - ein Gritzner-Fahrrad, noch aus der Zeit vor dem Krieg.
Ich kann mir jedoch besonders in der Stadt vorstellen, dass ein
Helm hilft, wenn man so stürzt, dass man mit dem Kopf auf einer Gehwegkante aufkommt.
Im Bekanntenkreis sind mir zwei Fälle bekannt:
Mein Nachbar hier in Potsdam war mit dem Fahrrad unterwegs als direkt vor ihm ein Van rückwärts aus einem Parkplatz herauspreschte. Er hatte keine Chance zu
bremsen und knallte mit dem Kopf direkt gegen die Flanke des Vans. Er trug keinen
Helm und zog sich eine Gehirnerschütterung zu.
Ein Arbeitskollege meines Vaters war mit einer Gruppe unterwegs und fuhr gegen einen dicken Ast, der in den Weg ragte. Er überschlug sich und verstarb noch am Unfallort. Der autopsierende Arzt meinte, dass er mit
Helm sicher überlebt hätte.
Rein statistisch betrachtet ist jedoch das Risiko bei einem Fahrradunfall an einer Kopfverletzung zu versterben das selbe wie das von Leuten, die beim Schlafen aus dem Bett fallen. Weiterhin versterben 10 mal so viele Leute bei Treppenstürzen an Kopfverletzungen als Radfahrer.
Wer also beim Fahrradfahren einen
Helm trägt müßte diesen konsequenterweise auch nachts beim Schlafen und beim Treppensteigen aufsetzen - das Risiko ist das selbe bzw. sogar zehn mal höher.
Diese Statistik hinkt allerdings gegenüber Radsportlern, da diese weitaus mehr und schneller, teils auch riskanter fahren, als der typische Alltagsradler.
Meine Kritik an den Helmen ist nicht, dass ich sie für nutzlos halte, sondern weil sie als Mittel eingesetzt werden, um Autofahrern völlige Narrenfreiheit zu geben und den Opfern unter den Radfahrern noch die Schuld an ihren Verletzungen zuzuschieben. Es heißt dann gerne, dass man ohne
Helm nicht oder weniger verletzt worden sei - aber es heißt nicht, wenn der Autofahrer sich an die Geschwindigkeit oder Vorfahrt gehalten hätte der Unfall garnicht passiert sei.