• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Allgemeine Verkehrsdiskussion

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
JAAAA, Tempo 30. Aber nicht alle auf die Fahrbahn.

Sonst kann/darf man bei Autostau ja gar nicht vorbeifahren oder überholen! Das mögen wir aber, nicht wahr?
Tempo 30 und alle auf die Fahrbahn ist ein erster Schritt. Dann Rechtsfahrgebot abschaffen und freie Wahl für die Radfahrer mit Empfehlung für die Mitte einführen. Dann 50cm links und rechts vom Mittelstreifen rot bepinseln als Überholspuren je Richtung für 1-spurige Fahrzeuge.

Dann hätte man wirklich etwas pro platzsparende Fortbewegungsmittel getan.
 
Katja Diehl sollte man schon kennen:
Nein, muss man nicht. Das, was sie erzählt, weiß ich durch eigene Recherche und Austausch in TF schon lange. Die hat es nur populistisch in ein Buch geschrieben und die Marketingmaschine angeworfen. Die Uninformierten mögen ihr anheim fallen, ich jedoch nicht.
 
Es ist so schön bequem, seinen Carbonlenker bei Amazon Overnight zu bestellen und das dadurch zu kompensieren, dass man sich über den doofen Andy Scheuer oder jetzt halt den doofen Volker Wissing im Speziellen und die doofe FDP im allgemeinen das Maul zerreißt.

"Politisch gewollt" - Klar, man braucht immer jemanden, auf den man mit dem Finger zeigen kann, wenn was schiefläuft. Da muss ja einer absichtlich was getan haben. In anderen Kontexten nennt man so was Verschwörungstheorie.

Man muss sich nur anschauen, was da gerade beim Wissing so geht, dann weißte Bescheid.

"Bundesverkehrsminister Volker Wissing und Industrievertreter haben die EU-Kommission vor zu scharfen neuen Abgasregeln mit möglichen Konsequenzen für Hunderttausende Jobs gewarnt. [...]

Autohersteller und -verbände hatten bereits mehrfach erklärt, die Einführung der nötigen Technik zur Einhaltung strikterer Grenzwerte bei den Stickoxid-Emissionen sei zeitlich zu anspruchsvoll und dürfte Modelle verteuern"

https://www.stern.de/gesellschaft/r...tro-wende--zoff-um-eu-abgasnorm-33170346.html
 
Du hast glaub' ich den Sinn der Frage nicht verstanden.

Ich bezog mich auf Deine Erklärung für den vermeintlichen Auto-Lobbyismus:

Bei der DB arbeiten in Deutschland (nach eigenen Angaben) 211.000 Beschäftigte. Da hängen also sehr viele Arbeitsplätze dran. Das ist nicht vergleichbar mit der Autoindustrie, aber es ist genug, um ebenfalls eine relevante Größe zu sein.
Kleiner Hinweis um das ganze in Relation zusetzten.
Die Bahnbeschäfitgen umfassen alle Konzernbereiche, und da fällt auch sowas wie DB Schenker drunter, Und die machen in erster Linie Logistik auf der Straße sowie Luft- und See-Fracht (Schienenfracht läuft unter DB Cargo). Interessanterweise ist laut Zahlen von Wiki DB Schenker der Mitarbeiterstärkste Unternehmensteil (76.000 davon aber auch nur 15.000 in D). Die DB Regio hat gerade mal halb so viele Mitarbeiter, Die DB-Fernverkehr sogar nur ein Viertel.
Auch darf man solche Konzerntöchter wie die Arriva mit 43.000 Leuten die in Deutschland praktisch gar nicht tätig sind, nicht vergessen.
Wenn das berücksichtigt sieht die Welt gleich schon mal anders aus
 
Das ist aller Ehren wert und völlig in Ordnung. Es hat aber mit der Diskussion, warum nicht mehr Transporte auf dem Schienenweg erfolgen (damit uns weniger LKW vom Radl schubsen), nichts zu tun.

Doch, jeder kann mit seinem Einkaufsverhalten auch den Warenverkehr beeinflußen.

Wenn mehr regional eingekauft wird, gibts auch weniger Lkw-Verkehr. Ist doch nicht notwendig das zb Bier durch ganz Deutschland gefahren wird.
https://www.myblueplanet.ch/wie-jeder-schluck-das-klima-beeinflusst/
 
Ja. Weil jede Wohnsiedlung natürlich mit einer Straße angebunden werden muss. Willst Du einen Bahnhof bis vor jedes Einfamilienhaus bauen? Die Bahn kann prinzipbedingt nicht an jeder Milchkanne halten. Es ergibt überhaupt keinen Sinn, einen Weiler mit 10 Häusern und 20 Spitzbuben an die Bahn anzubinden. Soll da dreimal täglich ein Zug hinfahren mit 5 Fahrgästen und 3 Amazon-Päckchen?
Hm, ich bin derzeit recht viel in der Schweiz unterwegs, ohne Auto, also immer mit Bahn und Bus. Was mir auffällt, ist, dass tatsächlich auch recht kleine Örtchen per Bahn erreichbar sind, eben mit "Halt auf Verlangen".
Nur die gesamte Infrastruktur ist darauf ausgerichtet, also Kleinstädte, die in D vielleicht einen einzigen Bahnsteig haben, verfügen dort über beeindruckend umfangreiche Bahnanlagen und Bahnhöfe.
Es gibt sehr lukrative AI-Angebote für die Bewohner, Bahnen und Busse verkehren mit annehmbarer Taktung und sind fast immer pünktlich (und sauber und mit hilfreichem und hilfsbereiten Personal an jeder Ecke). Dort fahren die ganz normalen Leute Bus und Bahn, und nicht die Randgruppen wie sehr häufig hier.
Klar, man kann die Schweiz nicht mit D vergleichen, aber man sieht, dass der kontinuierliche, konzeptionell durchdachte Infrastrukturausbau Früchte trägt - nach Jahrzehnten!

Was hat man in D gemacht? In Ostdeutschland gab es bis zur Wende ebenfalls ein weit verzweigtes Schienennetz bis nach Hinterposemuckel. Das wurde alles rückgebaut. Ja, sind paar schöne Radwege geworden, hier und da, aber da wurden massiv Chancen vertan.
Und was die politische Verantwortung betrifft: Da kann sich die SPD genauso an die eigene Nase fassen wie FDP und CDU.

Nur ob es jetzt die richtige Herangehensweise ist, alles an Straßen-Infrastruktur weiter verfallen zu lassen (Autobahnbrücken!) und dann in paar Jahrzehnten (vielleicht) mehr Schiene zu haben? Woher?
Oder setzt man darauf, dass in einem deindustrialisierten Land sowieso keiner mehr reist?
 
dass tatsächlich auch recht kleine Örtchen per Bahn erreichbar sind
Ich frage mich halt, ob es bei den geringen Passagierzahlen nicht sinnvoller ist, Ortschaften per Bus oder gar Ruftaxi anzubinden. Kann ja gerne ein Bahnbus sein, gerne elektrisch. Die Bahn ist doch kein Selbstzweck, es kann doch nicht sinnvoll sein, mit viel Aufwand eine Bahninfrastruktur zu betreiben und dort leere Züge fahren zu lassen, nur, damit es keine Straßenfahrzeuge sind.

Und deshalb reagiere ich auf so pauschale Vergleiche von Invest in Bahn vs. Invest Straße.

Aber vielleicht irre ich mich ja auch und die Bahn ist tatsächlich gesamtgesellschaftlich das günstigste Verkehrstmittel. Allein, mir fehlt der Glaube.
 
In CZ ist es bzgl Bahn auch so das jede Klitsche einen Halt hat. Da gehts ja auch!
 
Ich frage mich halt, ob es bei den geringen Passagierzahlen nicht sinnvoller ist, Ortschaften per Bus oder gar Ruftaxi anzubinden. Kann ja gerne ein Bahnbus sein, gerne elektrisch. Die Bahn ist doch kein Selbstzweck, es kann doch nicht sinnvoll sein, mit viel Aufwand eine Bahninfrastruktur zu betreiben und dort leere Züge fahren zu lassen, nur, damit es keine Straßenfahrzeuge sind.

Und deshalb reagiere ich auf so pauschale Vergleiche von Invest in Bahn vs. Invest Straße.

Aber vielleicht irre ich mich ja auch und die Bahn ist tatsächlich gesamtgesellschaftlich das günstigste Verkehrstmittel. Allein, mir fehlt der Glaube.
Eine eindeutige Wahrheit gibt es auch hier nicht.

Natürlich ist unökonomisch und nicht ökologisch, leere Züge durch die Gegend zu fahren.
Eine sinnvolle Alternative wäre autonom gefahrene E-Kleinbusse, darauf hoffe ich.
Das wäre viel schneller zu realisieren, als neue Bahnstrecken.
 
Nein, muss man nicht. Das, was sie erzählt, weiß ich durch eigene Recherche und Austausch in TF schon lange. Die hat es nur populistisch in ein Buch geschrieben und die Marketingmaschine angeworfen. Die Uninformierten mögen ihr anheim fallen, ich jedoch nicht.
Experten brauchen keine neuen/alten Kenntnisse von anderen Experten, die wissen selbst Bescheid. Aber Experten lesen sehr wohl auch die Publikationen ihrer KollegInnen. Allerdings sind die "Expärten" in den Straßenverkehrs- und Straßenbauämtern davon gänzlich unbelastet. Ich fass es nicht, wie es dort teils an Wissen mangelt.

Aber jeder sollte eben die Experten oder berühmten FachkollegInnen kennen. Peter Kraus sagte kürzlich im Interview "wer ist Harry Styles?". Ich check so was nicht.

:p
 
Als Bahner lese ich hier natürlich gerne über die Sicht der Rennradgenossen auf die Schiene. Die Schweiz gilt generell als Bahnland, welches knapp zwei Drittel aller Güter auf der Schiene transportiert. Selbst Österreich kann man mit großen Abstrichen im Vergleich zu Deutschland noch als Banhland bezeichnen. Die Bahn ist in diesen Ländern selbstverständlich kein Selbstzweck. Nur im Vergleich zu Deutschland wird dort durch eine stetige und politisch gewollte Förderung der Infrastruktur auch Mobilität gesichert.
 
Experten brauchen keine neuen/alten Kenntnisse von anderen Experten, die wissen selbst Bescheid. Aber Experten lesen sehr wohl auch die Publikationen ihrer KollegInnen. Allerdings sind die "Expärten" in den Straßenverkehrs- und Straßenbauämtern davon gänzlich unbelastet. Ich fass es nicht, wie es dort teils an Wissen mangelt.

Aber jeder sollte eben die Experten oder berühmten FachkollegInnen kennen. Peter Kraus sagte kürzlich im Interview "wer ist Harry Styles?". Ich check so was nicht.

:p

Ein 'Experte' ist im Kohlenpott ein Hornochse....;).......passt also.
 
Ich frage mich halt, ob es bei den geringen Passagierzahlen nicht sinnvoller ist, Ortschaften per Bus oder gar Ruftaxi anzubinden. Kann ja gerne ein Bahnbus sein, gerne elektrisch. Die Bahn ist doch kein Selbstzweck, es kann doch nicht sinnvoll sein, mit viel Aufwand eine Bahninfrastruktur zu betreiben und dort leere Züge fahren zu lassen, nur, damit es keine Straßenfahrzeuge sind.

Und deshalb reagiere ich auf so pauschale Vergleiche von Invest in Bahn vs. Invest Straße.

Aber vielleicht irre ich mich ja auch und die Bahn ist tatsächlich gesamtgesellschaftlich das günstigste Verkehrstmittel. Allein, mir fehlt der Glaube.

Eine eindeutige Wahrheit gibt es auch hier nicht.

Natürlich ist unökonomisch und nicht ökologisch, leere Züge durch die Gegend zu fahren.
Eine sinnvolle Alternative wäre autonom gefahrene E-Kleinbusse, darauf hoffe ich.
Das wäre viel schneller zu realisieren, als neue Bahnstrecken.
Wenn man das Rad einfach mal ca. 100 Jahre zurück dreht (unbeabsichtigtes Wortspiel), dann gab es auch in Kleinkleckersdorf einen Bahnanschluss und jedes Industriegebiet, dass etwas auf sich hielt, hatte ein Stammgleis, damit Güter dort auf die Schiene verladen werden konnten. Die Züge damals dürften kaum leer gefahren sein und die Gesellschaft damals ist nicht deswegen verarmt oder in Schulden erstickt - die Steuergelder haben für den Betrieb ausgereicht ... warum also heute nicht mehr?

Wenn man in der Geschichte weiterschaut, kam dann halt das Auto und damit die Möglichkeit individuell und völlig unabhängig von den anderen weite Strecken zurückzulegen. Man hat also ein gemeinschaftlich genutztes Verkehrsmittel zugunsten eines individuellen Verkehrsmittels aufgegeben - mit allen Nebenwirkungen.

Wenn ich mir derzeit so viele Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte anschaue, dann frage ich mich schon, warum das, was vor 30 Jahren noch recht gut funktioniert hat, heute nicht mehr funktioniert - und ich frag mich da vor allem, was mit meinen Steuergeldern passiert ... irgendwie wird alles dem Diktat der Ökonomie unterworfen, aber für die Allgemeinheit haben wir nur noch eine Mangelverwaltung. Und damit bleibt bei mir mehr und mehr der Eindruck hängen, dass durch die Ökonomisierung unter dem Strich offensichtlich weniger übrig ist ... und darüber hinaus die Menschlichkeit und der Gemeinschaftssinn vor die Hunde geht. Wozu also das Ganze?
 
Wenn man das Rad einfach mal ca. 100 Jahre zurück dreht (unbeabsichtigtes Wortspiel), dann gab es auch in Kleinkleckersdorf einen Bahnanschluss und jedes Industriegebiet, dass etwas auf sich hielt, hatte ein Stammgleis, damit Güter dort auf die Schiene verladen werden konnten. Die Züge damals dürften kaum leer gefahren sein und die Gesellschaft damals ist nicht deswegen verarmt oder in Schulden erstickt - die Steuergelder haben für den Betrieb ausgereicht ... warum also heute nicht mehr?

Wenn man in der Geschichte weiterschaut, kam dann halt das Auto und damit die Möglichkeit individuell und völlig unabhängig von den anderen weite Strecken zurückzulegen. Man hat also ein gemeinschaftlich genutztes Verkehrsmittel zugunsten eines individuellen Verkehrsmittels aufgegeben - mit allen Nebenwirkungen.

Wenn ich mir derzeit so viele Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte anschaue, dann frage ich mich schon, warum das, was vor 30 Jahren noch recht gut funktioniert hat, heute nicht mehr funktioniert - und ich frag mich da vor allem, was mit meinen Steuergeldern passiert ... irgendwie wird alles dem Diktat der Ökonomie unterworfen, aber für die Allgemeinheit haben wir nur noch eine Mangelverwaltung. Und damit bleibt bei mir mehr und mehr der Eindruck hängen, dass durch die Ökonomisierung unter dem Strich offensichtlich weniger übrig ist ... und darüber hinaus die Menschlichkeit und der Gemeinschaftssinn vor die Hunde geht. Wozu also das Ganze?
Guter Beitrag, sehr guter Beitrag.
Mal nach dem Sinn zu fragen ist vernünftig.
 
Die Züge damals dürften kaum leer gefahren sein und die Gesellschaft damals ist nicht deswegen verarmt oder in Schulden erstickt - die Steuergelder haben für den Betrieb ausgereicht ... warum also heute nicht mehr?
Weil wir heute sehr viel individueller sein wollen und sind. Wenn damals die Fabriken in der Stadt um 7 Uhr Schichtbeginn hatte, reichte wahrscheinlich ein Zug morgens ab 5:30 Uhr, um die Arbeiter und Angestellten einzusammeln. Gleitzeit? Eher nein. Da musste auch niemand vorher noch bei der Kita vorbeifahren, um die Blagen abzugeben, die waren natürlich daheim bei Mama und Hausfrau.

Aber wollen wir das? Wir stöhnen ja schon über den 20-Minuten-Takt, nach dem wir uns richten müssen.
 
Wenn man das Rad einfach mal ca. 100 Jahre zurück dreht (unbeabsichtigtes Wortspiel), dann gab es auch in Kleinkleckersdorf einen Bahnanschluss und jedes Industriegebiet, dass etwas auf sich hielt, hatte ein Stammgleis, damit Güter dort auf die Schiene verladen werden konnten. Die Züge damals dürften kaum leer gefahren sein und die Gesellschaft damals ist nicht deswegen verarmt oder in Schulden erstickt - die Steuergelder haben für den Betrieb ausgereicht ... warum also heute nicht mehr?
Ernsthaft?
Du vergleichst unsere Wohlstandsgesellschaft mit der vor 100 Jahren und erkennst nicht die gewaltigen Unterschied?

Natürlich können wir nur durch technischen und finanziellen Fortschritt uns zum Beispiel eine medizinische Versorgung wie heute wesentlich durch Effizienzverbesserung (!) leisten, nur mal, um ein Beispiel zu nennen.

Sich da ein Mosaiksteinchen raus zu suchen und die angebliche "Idylle" aufzuzeigen, greift da zu kurz.

Abgesehen davon gab es wesentliche Unterschiede, es gab eine Fabrik, um der alle Arbeiter darum herum wohnten, man blieb bei der Arbeitsstelle meist ein Leben lang.

Güter bestanden im Wesentlichen aus schweren Grundstoffen und es gab bei weitem nicht die Vielfalt.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück