Kannst du das etwas aufschlüsseln? Und vielleicht auch prozentual die momentane Produktion aufschlüsseln?
In meinen Empfinden ist momentan ein großer Teil der Fleischproduktion Massentierhaltung deren Tiere 0 Gras bekommen sondern Kraftfutter und viel Mais. Und viel von diesem Fleisch ist ja aber auch gar nicht für den deutschen Markt bestimmt sondern wird exportiert
Genaue Zahlen habe ich Dir jetzt nicht.
Da sollte man auch dann unterscheiden, ob es Warenflüsse in der EU sind oder aus Übersee wie Südamerika (Rindfleisch aus Argentinien, Brasilien, Uruguay).
Deutschland hat in 2020 knapp 200.000 Tonnen Rindfleisch exportiert und rund 270.000 Tonnen importiert.
Die Importe stammen hauptsächlich aus den Niederlanden.
Bei der Verwertung des Grünlands durch das Milchvieh fallen die männlichen Kälber an.
Diese gehen in die Jungbullenmast.
Die Jungbullen sind bis zu 500kg schwer und sind alleine durch ihre schiere Größe gefährlich. Sie können nicht auf der Weide gehalten werden, bei dem regen Verkehr in der Landschaft. z.B. freilaufende Hunde oder vorbei rasende Radler, die unabsichtlich die Tiere erschrecken.
Also werden sie im Stall gehalten und bekommen als Grundfutter Maissilage. Bei Mais haben wir einen sehr hohen Ertrag an Energie pro Fläche (Konkurrenz zur Nahrungsmittelerzeugung!).
Die Tiere werden geschlachtet, bevor sie verfetten.
Jetzt sollte man noch wissen, dass Jungbullen die schnellste Tageszunahmen haben. Sie setzen das Futter vorzugsweise als Muskel an und erst am Ende der Mast vermehrt als Fett.
Für die Erzeugung von Fett benötigt der Organismus die doppelte Menge an Energie=Futter=Kosten.
Das Ergebnis ist dann ein Fleisch, das an der Ladentheke (ersatzweise der Werbung) als "Da habe ich ein schönes mageres Stück Fleisch für Sie" präsentiert wird.
Leider ist der Typ von Rindfleisch, der in Deutschland am meisten nachgefragt wird und nach dem Kuhfleisch am schlechtesten bezahlt wird.
Würde der Jungbulle kastriert und als viel friedfertigerer Ochse auf der Weide gehalten, hätten wir eine deutlich teurere Mast und ein deutlich fetteres Fleisch mit sehr großen Vermarktungsschwierigkeiten in Deutschland.
Dieses Fleisch ist aber das qualitativ deutlicher bessere Fleisch.
In Deutschland fehlt aber bei einem großen Teil der Kunden das Qualitätsbewusstsein.
Ich persönlich kaufe dieses Fleisch sofort und verzehre nicht nur das Filet, sondern auch das Fett und das Bindegewebe mit Hochgenuss nach entsprechender Zubereitung (4 Stunden simmern).
So wie vor 2 Wochen als beim Edeka Angusrinder angeboten wurden, die am Ende der Weidesaison geschlachtet wurden.