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Autofahrer hupt mich an - Was mache ich falsch?

Vorhin wieder ein Vorfall. Ich fahre auf einer Landstraße alleine am Straßenrand. Kommt mir eine Autoschlange entgegen. Eine Frau schert aus und überholt die Schlange, fährt somit voll in den Gegenverkehr und in mich hinein. Ich bin dann auf die weiße Fahrbahnmarkierung am Rand ausgewichen und habe Ihr einen Vogel gezeigt. Zwischen Spiegel und mir waren geschätzt 50-60cm. Leider habe ich verpaßt ihr eine Trinkflasche aufs Auto zu werfen, weil das doch alles sehr überraschend und schnell passierte. Schade.
Nachvollziehbar. Die werden Dir das aber als Eingriff in den Straßenverkehr anhängen.
Mir kommen bei solchen rücksichtslosen Leuten aber auch solche Gedanken. Habe auf leerer Straße auch schon erlebt, dass jemand ohne Grund von der Gegenspur auf mich zugefahren ist und irgendwas unverständliches aus dem Fenster gebrüllt hat. Einfach aus Hass auf Radfahrer.
Als Radfahrer ist man Freiwild. Du bist kein Mensch, sondern ein störendes Hindernis, was man am liebsten von der Straße schießen will.
Zum Glück gibt's Nummernschilder, das ist bei Manchen das einzigste was sie davon abhält. Sonst wäre auf den Straßen warscheinlich wilder Westen. Die Gesellschaft hat sich leider dahin entwickelt.
 
Nachvollziehbar. Die werden Dir das aber als Eingriff in den Straßenverkehr anhängen.
Ich wäre sogar mit einer Strafe für mich einverstanden gewesen, wenn die Trinkflasche die Windschutzscheibe beschädigt hätte. Hauptsache die Dame macht sowas nie wieder und riskiert es Menschen zu töten, nur weil es ihr in der Autoschlange zu langsam voran geht. Dann soll sie halt 5min früher losfahren und nicht soviel Zeit vor dem Schminkspiegel verbringen.


Als Radfahrer ist man Freiwild. Du bist kein Mensch, sondern ein störendes Hindernis, was man am liebsten von der Straße schießen will.

Der für mich springende Punkt ist: Wenn man ein Traktor oder Rollerfahrer ist, passiert das nicht. Warum wird da ein Unterschied gemacht ? Die Fahren auch "nur" 40 oder 50km/h, so wie wir Rennradfahrer.
 
Der für mich springende Punkt ist: Wenn man ein Traktor oder Rollerfahrer ist, passiert das nicht. Warum wird da ein Unterschied gemacht ? Die Fahren auch "nur" 40 oder 50km/h, so wie wir Rennradfahrer.
Traktor und Roller schaffen es konstant über einen längeren Zeitraum 40 oder 50 km/h zu fahren. Der Rennradfahrer hingegen fährt solche Geschwindigkeiten fast nur in Intervallen und das sehr kurz.


Seht es doch endlich ein: Ein Radfahrer ist in den Augen der anderen Verkehrsteilnehmer nur ein verdammtes Verkehrshindernis. Das wird sich nicht änderen. Auch nicht dann, wenn man sich als Hilfs-Sheriff aufspielt.

Ich kenne einen Fall wo ein mir bekannter Rennradfahrer mal in den Verkehr eingegriffen hat. Da drehte der PKW- Fahrer erst recht durch und nahm in auf die Motorhaube. Zum Glück nichts weiter passiert.

Was können wir ändern?
Nicht viel, außer uns stärker für den (Aus)Bau von Radwegen einzusetzen.
 
Ich fahre wirklich viel Auto (Autobahn und Großstadt) und ich fahre auch Motorrad - und es ist gruselig, was ich da jedes Mal mitbekomme: Erschreckend viele Fahrer sind mit dem Vorgang des Fahrzeugführens schlicht überfordert oder sind insgesamt unsicher oder sie sind einfach abgelenkt oder/und achten auf NICHTS um sie herum. Das sind ungefähr 90% der "Fehler" oder Missgeschicke oder des negativ auffallenden Fahrverhaltens. Die restlichen 10% sind irgendwelche frustrierten und gestressten Arschlöcher, die dann auch absichtlich provozieren.

Außerdem unterschätzen Autofahrer ohne eigene Rennraderfahrung schlicht die Geschwindigkeit, mit der wir unterwegs sind - da wir recht "klein" bzw. schmal sind (z.B. im Vergleich zu einem Roller), fällt es umso schwerer die Geschwindigkeit einzuschätzen. Ist aber auch dasselbe Problem beim Motorrad (versus Größe Auto) - die Geschwindigkeit wird von den Autofahrern unterschätzt.
 
Der für mich springende Punkt ist: Wenn man ein Traktor oder Rollerfahrer ist, passiert das nicht. Warum wird da ein Unterschied gemacht ? Die Fahren auch "nur" 40 oder 50km/h, so wie wir Rennradfahrer.
Da gibt es zahlreiche Gründe. Beispiele:

  • Das Fahrrad wird in Deutschland nicht als gleichwertiges Verkehrsmittel bewertet.
  • Unser Straßenverkehrsnetz wurde während des Wiederaufbaus nach dem 2. Weltkrieg auf das Auto ausgerichtet. Das führt zu dem Irrglauben vieler Autofahrer, die Straßen wären nur für sie da.
  • Es wird immer nach unten getreten. Das Auto ist im Vergleich zum Fahrrad das stärkere Verkehrsmittel. Im Unterbewusstsein weiß das jeder Autofahrer. Wenn er den Radfahrer abräumt, passiert ihm selbst nichts. Aggressives Verhalten gibt es nur gegen schwächere Verkehrsteilnehmer. Beispiel: Der Autofahrer würde niemals einen LKW in 30 cm Abstand überholen oder gar ausbremsen, weil er im Unterbewusstsein weiß, dass das schlecht für ihn ausgeht. Mal in Baustellen auf Autobahnen darauf achten, wie viele Autofahrer sich nicht trauen einen LKW zu überholen.
  • Psychologische Gründe.
  • tbc
 
Kann mir gut vorstellen, dass dies in Zukunft noch schlimmer wird. Immer mehr Leute steigen um aufs Rad, den Autofahren wird Verkehrsraum genommen, Kosten fürs Auto und das LKW aufkommen steigt immer mehr, und somit auch der Frust.
Den Thread können wir vermutlich erst zumachen, wenn sich das autonome Autofahren durchgesetzt hat 🤷‍♂️
 
Der für mich springende Punkt ist: Wenn man ein Traktor oder Rollerfahrer ist, passiert das nicht. Warum wird da ein Unterschied gemacht ? Die Fahren auch "nur" 40 oder 50km/h, so wie wir Rennradfahrer.
Ich würde noch etwas weiter gehen und sagen, dass so etwas auch bei einer Oma auf einem klapprigen Rad oder bei einem Kind nicht passieren würde. Das denke ich mir immer wieder in brenzligen Situationen.
Es kommt nicht zwangsweise auf das Fortbewegungsmittel an, sondern um die Person, die darauf sitzt.

Hat der ansonsten vorgehabt, dich bei Gegenverkehr in der selbsen Spur zu überholen?
Finde ich leider alles andere als ungewöhnlich.
 
Zum Thema Überholabstände aus Darmstadt
https://obs.adfc-darmstadt.de/map#13.00/49.8691/8.6462Das ist der Link zur Übersichtskarte für Überholabstände.
Was ich direkt Mist finde ist die Einfärbung.
Ja, 1m innerorts sind weniger, als gesetzlich vorgeschrieben. Aber gerade der Unterschied zwischen 1m und nur 50cm ist doch das, was es auf dem Rad von "nicht nett" zu "vorsätzliche Gefährdung meines Lebens" macht. Und genau das wird nicht abgebildet.
Schade, viel Potential verschenkt.
 
Mit sowas beschäftigt man sich in den letzten Jahrzehnten halt bei langen Radausfahrten.
Manchmal wünsche ich mir auch Pfefferspray und einen Teleskopschlagstock. Das sind dann Gewaltphantasien, die ich besser schnell wieder verwerfe...
.....aber bereits an der nächste Ecke von neuem befeuert wird!


Wegen dieser von vorne kommenden Überholpiloten klemme ich mir diese kleine Lampe im Bereich des Vorbaues unter den Lenker. Etwas höher ausrichten,.......passt!

https://www.fahrrad-xxl.de/cateye-g...MI4Nmk1-SNgAMVxLfVCh2x-gW0EAQYBiABEgLZx_D_BwE
 
Fahre inzwischen auch immer mit Rücklicht und bei trüberen Wetter auch mit Frontlich. Habe das Gefühl, dass die Akzeptanz und die Überholabstände bei meinen Trainingsfahrten dadurch gestiegen sind. Ein paar Idioten, die ohne Not knapp überholen müssen, sind aber meist dabei.
 
Solange man teure Autos kauft, die zudem auch meistens ordentlich schlucken, ist das doch sinnfreies Gejammer.
Das sehen die entsprechenden Autofahrer aber anders. Oft geben die Leute mehr Geld für das Auto aus, als sie sich eigentlich leisten können, und dann sind ihnen die Radfahrer im Weg. Da erfinden sie Argumente, um die Gefährdung der Radfahrer durch sie o.k. zu finden, wie Radfahrer gehören nicht auf die Straße, ihr zahlt keine Steuern, usw..
 
Da erfinden sie Argumente, um die Gefährdung der Radfahrer durch sie o.k. zu finden, wie Radfahrer gehören nicht auf die Straße, ihr zahlt keine Steuern, usw..
Genau, aber am Tempo kann es nicht liegen, denn Bagger/Traktoren, welche mit 20km/h oder weniger rumfahren werden nicht angehupt, auch wenn die Schlange Autos dahinter kilometerlang ist und der Traktor/Bagger nach StVo schon längst rechts rangefahren hätte sein müssen.
 
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