Hab nun die erste halbe Stunde der ersten Folge des Podcasts gehört und fast Richtung Windschutzscheibe speien können.
Es ist ein Hohn, dass ausgerechnet die ARD/NDR/Öff. Rechtl. diesen Podcast machen. Die waren bei der Hexenjagd auf Dopingsünder mit Fackeln an vorderster Front. So ist es heute noch: alle sind gierig nach der dramatischsten Schlagzeile, so dass vergessen wird, dass all jene, über die man berichtet, immer noch Menschen sind. Über alle Vorgehensweisen legt man dann den Deckmantel des Journalismus. Vielleicht betreiben sie alle Journalismus, aber bei solchen Geschichten ist es halt schlechter.
Der nächste Spott kommt von all den "Freunden" die erzählten, wie sehr sie Ulle helfen wollten. Mit regelmässigen Anrufen? Alle kannten sie Ulle seit viiiiielen, vielen Jahren und dann wollen sie helfen, indem sie regelmässig anrufen. Das wars? "Das ist wie bei einem Alkoholkranken - der muss das selbst wollen" Nur dass die Kranken die Letzten sind, die erkennen, krank zu sein.
Und gänzlich verdroschen gehört der Skifahrer, der alles mit Humor und Spass sah. Während Ulle sich komplett zerstört, soll man das mit Humor sehen und akzeptieren, dass er nun mal alles ins Extreme zieht? Zugedröhnt nackt auf dem Dach stehen? Hahaha, welch lustiges Extrem er da treibt...
Ich zweifle noch immer, ob Doping das Spiel unfairer gemacht hat. Durch Doping wird man schneller, aber am Ende müssen sie alle leiden. Ulle hat gegen LA nicht verloren, weil dieser die besseren Medikamente hatte, sondern weil LA wesentlich konsquenter und härter trainiert hatte und mehr aus sich rausholte. Da gab es kein Stückchen Kuchen zuviel, keine Saufereiexzesse in der Off-Season und keine Kilos zuviel zum Saisonstart. 24/7 den Blick auf den Toursieg gerichtet. Ohne Doping, wäre es das gleiche Ergebnis, nur hätten die Etappen bisschen länger gedauert.
Wäre Armstrong nicht Radfahrer geworden, dann wäre er CEO von Daimler, VW oder sonst einem Milliardenkonzern. Mit Ellenbogen und viel Egosimus, stur den Blick an die oberste Position.