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Being Jan Ullrich auf der ARD: Doku-Serie über den ehemaligen Radstar

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Re: Being Jan Ullrich auf der ARD: Doku-Serie über den ehemaligen Radstar
Ich schau mir die Doku auch gerade an, dritter Teil, und hab schon ein paar Punkte die mir aufgefallen sind.

Übrigens hat Jan Ullrich die Doku auch gesehen.
 
Resteverwertung von ARD-Bildmaterial. Für Ullrich bleibt zu hoffen, dass er davon auch finanziell profitiert. Investigativjournalismus wäre es, wenn die Profiteure des direkten ARD-Sponsoring genannt würden. Oder soll der Gebührenzahler in Unwissenheit gehalten werden? Ein schlichtes "Es war ein Fehler" ist schwach von Seppelt und Beckmann. Wunderbar die Wandlung vom Saulus zum Paulus des Heilsbringers Armstrong.
 
So dann, grad eben den letzten Teil angeschaut.
Was bleibt?
Erstaunlich, dass unser 18,36 Funk noch dermaßen gute Reportagen kann. Hatte, ob der Erinnerungen, mehrmals Pippi in den Augen.
Lance..ist und bleibt ein ganz großer.
Bossdorf...Heuchler vor dem Herrn. Wer erinnert sich noch, als er Vogte damals verdammte, da er Jan nach fuhr. Keine Ahnung vom Radsport
Beckmann und Seppelt...Heuchler².
Aber Leute hochzubringen und wieder zu demontieren ist halt ihre "Nahrungsquelle"
Wörndl...2013 zusammen mit Jan beim Ötzi getroffen. War genial.
Und zuguter letzt an alle Meldemuschis. Im Teil 2 sagt in der Tagesschau eine Person, welchen Namen man heut nicht mehr erwähnt, den Toursieg von Jan an.
Eva Hermann 🥳😎😂
 
Ich habe mir die Doku bereits zum zweiten Mal komplett angeschaut. Mir hat sie gut gefallen, besonders die ersten drei Folgen sind Klasse. Die Sachen aus seiner Kindheit kannte ich so noch nicht. Es war für mich auf jeden Fall sehr interessant.

Ullrich und Lance waren die besten in ihrer Dekade. Doping hin oder her, wären alle sauber gefahren wäre das Ergebnis genauso ausgefallen. Wenn manche Couchpotatos so reden dass mit Doping alles möglich gewesen wäre kann ich nur müde lächeln. Fahrt selbst ein Hobbyrennen und dopt Euch, ihr werdet trotzdem letzter.

Beim Thema Beckmann hätte ich am liebsten abgeschaltet, er wollte nur der Oprah Winfrey Deutschlands sein, tja Pech gehabt.

Schade, dass Ulrich nie den Halt im Leben gefunden hat den er gebraucht hätte um ein ganz Großer zu werden. Abstürze sind leider immer wieder vorprogrammiert, zumindest mit dem falschen Umfeld.

Ein Tipp den er aber sicher nicht befolgen wird. Mach wieder ein Radsportgeschäft in Malle auf und lebe Dein Leben, das Radfahren zusammen mit anderen Radsportverrückten. Ich würde jederzeit zu ihm kommen und viele meiner Freunde sehen das genauso. Jan war der Held unserer Jugend und er wird es immer bleiben.

Lance hat mir gut gefallen in dieser Doku, bis auf die Sache mit dem Blick. Der galt natürlich Jan und nicht seinem Kollegen. Auch er hat sich verändert, er hat Frieden mit vielen seiner ehemaligen Kollegen geschlossen. Die Hilfe für Jan rechne ich ihm hoch an. In den USA erfährt er dafür keine mediale Aufmerksamkeit. Es ist schön zu sehen wenn aus ehemaligen Rivalen Freunde werden.
 
Ich habe mir die Doku heute angeschaut. Die Journalisten Bossdorf, der Redakteur der L‘Equipe, ein Stück weit Hajo Seppelt, aber insbesondere Daniel Friebe haben aus meiner Sicht spürbar versucht, hier eine weitestgehend neutrale Berichterstattung und Dokumentation abzuliefern. Unerträglich war Beckmann, der bis zum Schluß forderte Ulrich müsse reinen Tisch machen („Dann ging es ihm besser!“ … vor allem Beckmann ginge es dann wohl besser). Daniel Friebe beschreibt am Schluß, die Gespaltenheit der Deutschen gegenüber Jan Ulrich. Einerseits die Abneigung des Dopings, andererseits aber auch die Begeisterung für ihn als Sportler. Ich wünsche Jan Ulrich auf jeden Fall, dass er all das hinter sich lassen kann und wieder halbwegs Stabilität in sein Leben bekommt.
Ich habe Boris Becker 1985 live erlebt, ich habe Jan Ulrich 1997 live erlebt … trotz Ihrer Verfehlungen waren sie Jahrhundertsportler, auf die jedes andere Land stolz wäre. Vielleicht sollte man das in Deutschland auch mal versuchen. Viele Deutsche sind es vermutlich auch, aber der Lautsprecher mit der Schallplatte ihrer Verfehlungen brüllt halt doch recht laut.
 
Ich habe mir die Doku heute angeschaut. Die Journalisten Bossdorf, der Redakteur der L‘Equipe, ein Stück weit Hajo Seppelt, aber insbesondere Daniel Friebe haben aus meiner Sicht spürbar versucht, hier eine weitestgehend neutrale Berichterstattung und Dokumentation abzuliefern.
Das sah ich auch so. Im Prinzip erkannte ich auch eine gewisse Reflektion der eigenen Person zur damaligen Zeit von Hagen Boßdorf.

Ich meine hier auch eine gewisse Anerkennung und Kritik der eigenen Arbeit und Betriebs-Blindheit der ARD/Sportschau zur damaligen Berichterstattung festgestellt zu haben, dass Doping einfach ein Teil des Sports ist und Ullrich nicht allein gedopt hat sondern einfach genauso Mittel genommen hat, wie alle anderen im Feld und das dadurch im Prinzip gegenüber den Wettbewerbern eben kein Betrug ist (so auch die Aussage und Anerkennung von Seppelt, den ich in der Reflektion auch gut fand).
Im Prinzip war sogar Beckmann lange Zeit in der Doku auf diesem Weg, bis er am Ende wieder forderte, Jan Ullrich solle alles gestehen. Was soll er denn gestehen? Dass er solche Mittel zu sich nahm hat er ja schon lange gestanden und wurde sogar in der Doku selbst, ich glaub wenige Filmminuten zuvor, eingespielt. Daher war sogar selbst der Einspieler von Beckmann überflüssig.

Die Doku ist in allem sehenswert, tatsächlich find ich sogar eher den Titel etwas irritierend, denn es geht hier weniger darum "wie war Jan Ullrich" als vielmehr um das gesamte Geschehen in der "Ära Jan Ullrich".
Man sieht nämlich auch die gesamte Entwicklung des Umfeldes und eben auch die Fehler der verschiedenen Mitspieler - insbesondere des Managements (das in meinen Augen für den Großteil an der Verheizung und schlechten Darstellung der Person Ullrich verantwortlich ist) der Medien sowie der Fans.

Zu Lance Armstrong: Hat mir auch gefallen. Die These, er würde sich aus der Hilfe zu Jan Ullrich eine persönliche Bereicherung ziehen ist lt. dieser Doku und den Aussagen völlig unbegründet und haltlos. Denn Armstrong hat sich ja überhaupt nicht selbst ins Spiel gebracht sondern wurde von dem Dirk angerufen - nicht umgekehrt!

Im Prinzip ist diese Doku ein guter Lehrfilm für zukünftige Menschen, die in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden und wie wichtig es mittlerweile tatsächlich ist, gegenüber den aggressiven Medien vorbereitet zu sein.

Schade letztlich nur, dass man keinen zeitgemäßen Ton von Jan Ullrich selbst hörte.
 
Erlaub mir etwas grad erlesenes noch einzufügen. Autor mir bekannt...aber ob des lieben Frieden Willens nicht angeführt.
Screenshot_20220703-180352.png
 
Ich habe mir die komplette Reportage angesehen und finde sie recht gelungen. Alte Weggefährten kommen zu Wort und die ARD spart auch nicht mit Selbstkritik. Hajo Seppelt betont z.B. auch, dass Doping nicht nur ein Problem des Radsports ist.
Mir ist nur ein Fehler aufgefallen: Armstrong hat nach dem 7. Toursieg seine Karriere nicht beendet.
 
Ich habe mir die Doku bereits zum zweiten Mal komplett angeschaut. Mir hat sie gut gefallen, besonders die ersten drei Folgen sind Klasse. Die Sachen aus seiner Kindheit kannte ich so noch nicht. Es war für mich auf jeden Fall sehr interessant.

Ullrich und Lance waren die besten in ihrer Dekade. Doping hin oder her, wären alle sauber gefahren wäre das Ergebnis genauso ausgefallen. Wenn manche Couchpotatos so reden dass mit Doping alles möglich gewesen wäre kann ich nur müde lächeln. Fahrt selbst ein Hobbyrennen und dopt Euch, ihr werdet trotzdem letzter.

Will da nicht widersprechen, sehe das im Prinzip auch so. Ohne Talent bringt das beste Training und Doping keinen Erfolg.
Nur eine (zugegebenermaßen etwas theoretische) Anmerkung: es ist unsicher, ob Lance Armstrong es ohne EPO-Umfeld in der "klassischen Radsportwelt" ("nur" mit Cortison, Steroiden, .... ) auch zu so großen Erfolgen gebracht hätte. EPO veränderte ja die Radwelt deutlich, weil nach Einführung des Hämatokrit-Grenzwertes am Ende jeder einen Hämatokrit von nahe 50 hatte. Daher haben von EPO die Fahrer überproportional profitiert, die von Natur aus eine eher schlechtere Bluttransportfähigkeit hatten. Insofern war es doch kein "level playing field" und vielleicht hätte das Klassement anders ausgesehen.
Ich bin mir sicher, Lance Armstrong war der willensstärkste und professionellste Fahrer im Peloton, sowohl im Training als auch in der medikamentösen Unterstützung...
 
Will da nicht widersprechen, sehe das im Prinzip auch so. Ohne Talent bringt das beste Training und Doping keinen Erfolg.
Nur eine (zugegebenermaßen etwas theoretische) Anmerkung: es ist unsicher, ob Lance Armstrong es ohne EPO-Umfeld in der "klassischen Radsportwelt" ("nur" mit Cortison, Steroiden, .... ) auch zu so großen Erfolgen gebracht hätte. EPO veränderte ja die Radwelt deutlich, weil nach Einführung des Hämatokrit-Grenzwertes am Ende jeder einen Hämatokrit von nahe 50 hatte. Daher haben von EPO die Fahrer überproportional profitiert, die von Natur aus eine eher schlechtere Bluttransportfähigkeit hatten. Insofern war es doch kein "level playing field" und vielleicht hätte das Klassement anders ausgesehen.
Ich bin mir sicher, Lance Armstrong war der willensstärkste und professionellste Fahrer im Peloton, sowohl im Training als auch in der medikamentösen Unterstützung...
Ja, könnte was dran sein. Ich hatte mal einen Wert von knapp über 50 - natürlich ohne EPO oder sonstwas.
 
Sehenswerte, gut gemachte Dokumentation. Interessant die Aussagen der Protagonisten jetzt nach Jahren Abstand.
 
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