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Being Jan Ullrich auf der ARD: Doku-Serie über den ehemaligen Radstar

Ich mag H.Sepelt nicht ! Und mir ist klar das ich es nicht schaffe objektiv zu bleiben. Die Thematik ist auch nicht nur schwarz und weiß. Wie dort berichtet und recherchiert wurde bringt aber halt nur einen Teil der Wahrheit ans Licht. Mit böser Zunge gesprochen werden sich nur die Dopingrosinen rausgepickt mit den Schlagzeilen produziert werden konnten. Und ein paar Jahre vorher wurden sich eben die Erfolgsrosinen rausgepickt. Aber nie habe ich den Ansatz gesehen mal das gesamte Bild zu durchleuchten. Wie die öffentlich rechtlichen mit dem Radsport umgegangen sind empfinde ich als nicht loyal! Anstatt in Schwierigen Zeiten zu helfen haben Sie dem Radsport den Rücken gekehrt und jetzt langsam aber sicher rennen die ARD-Typen wieder im Zielbereich der Tour rum ! Den Sinneswandel finde ich merkwürdig.
Was hat Seppelt damit zu tun, wie die öffentlich rechtlichen Sender mit dem Radsport umgehen?
Der deckt doch "bloß" auf, um es mal salopp zu sagen, entscheidet aber doch nicht über die Senderpolitik.
Wie hätte Seppelt in den "schwierigen Zeiten" dem Radsport "loyal" helfen sollen? Durch Schweigen und Vertuschen?
Und was soll das "gesamte Bild" sein?
 
Die Medien DÜRFEN NICHT LOYAL sein! Sie MÜSSEN OBJEKTIV sein! Punkt!
Unsere Medien haben gegenüber Ullrich - und allgemein dem deutschen Radsport, zumindest zu seiner aktiven Zeit - aber nie objektiv berichtet.

Weder zu seinen Hochzeiten*, als ihn die Medien bis ins unermessliche zu einer Art Halbgott hochstilisiert hatten, noch bei seinem Abgang, der von unseren Medien dann ja als eine Art Generalabrechnung zelebriert wurde.

Sollte man in dem Zusammenhang fairerweise anmerken, auch wenn sich diese Doku in dieser Frage etwas selbstkritisch gibt: sobald es in diesem Land einen neuen Jan Ullrich (sprich Toursieger) geben sollte, wird man wieder genauso unkritisch den neuen Helden in den Himmel loben. Soviel steht fest :)

* Ich komme aus Frankfurt und der damalige Sportchef des hessischen Rundfunks war zu Ullrichs Hochzeiten ja ein ganz besonders großer Fan ('Jahrhunderttalent') :)
Bezeichnenderweise sind Beide in Ungnade gefallen und die Medien haben sich dann auch an beiden entsprechend abgearbeitet. Ob zu Recht oder nicht, das ist dann freilich eine andere Frage.

Aber Sport und wirklich objektiv berichten, ist schwierig auf Dauer, gerade dann, wenn es gut läuft.
 
Aber dennoch habe ich irgendwie meinen Frieden mit dem Typen gemacht....ich weiß es nicht, aber ich habe das Gefühl, dass er es mit J. Ullrich tatsächlich ernst meint, ihn wirklich als eine Art Freund betrachtet.
Auch seine ganze Art hier in der Doko, gerade zu dem früheren Armstrong....mir kommt er schon ein stückweit geläutert und einsichtig vor 🤷‍♂️ mag sein, dass das alles Berechnung / Täuschung ist....ich weiß es nicht.
Aber irgendwie ist mein inneres Gefühl im gegenüber milder gestimmt....fühlt sich auch besser an!

Anscheinend kann man manche Leute leicht beeindrucken. Eine sehr gute und kritische Einordnung dieser Doku liefert Anne Rabe ab:

https://www.54books.de/gefangen-in-...r-held/?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
Ich gehöre leider zu den Leuten die Tüpen wie Pharmstrong ihre geheuchelte Läuterung niemals abnehmen und auch niemals vergessen, wie er den Radsport fast beerdigt hätte. Diese verschissenen kumpelhaften Egomanen kotzen mich an. Für mich ist der Tüp schlimmer als Trump. Und labile Egos wie Ullrich werden immer wieder auf seine Spielchen reinfallen.

Für Pharmstrong ist nur eines wichtig: Er selbst.
 
Ich gehöre leider zu den Leuten die Tüpen wie Pharmstrong ihre geheuchelte Läuterung niemals abnehmen und auch niemals vergessen, wie er den Radsport fast beerdigt hätte. Diese verschissenen kumpelhaften Egomanen kotzen mich an. Für mich ist der Tüp schlimmer als Trump. Und labile Egos wie Ullrich werden immer wieder auf seine Spielchen reinfallen.

Für Pharmstrong ist nur eines wichtig: Er selbst.
Du bist halt auch ein Miesepeter und Moralapostel. Passend zum derzeitigen Zeitgeist. Brechreiz lass` nach!
 
Anscheinend kann man manche Leute leicht beeindrucken. Eine sehr gute und kritische Einordnung dieser Doku liefert Anne Rabe ab:

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Ich gehöre leider zu den Leuten die Tüpen wie Pharmstrong ihre geheuchelte Läuterung niemals abnehmen und auch niemals vergessen, wie er den Radsport fast beerdigt hätte. Diese verschissenen kumpelhaften Egomanen kotzen mich an. Für mich ist der Tüp schlimmer als Trump. Und labile Egos wie Ullrich werden immer wieder auf seine Spielchen reinfallen.

Für Pharmstrong ist nur eines wichtig: Er selbst.
Jeder wie er mag....aber ganz ehrlich "schlimmer als Trump" das kann ich nicht nachvollziehen. Trump und Konsorten (Putin, Xi Ping, das Fettschwein Kim, Lukaschenko u. A.) ziehen die ganze Welt am Rande des Abgrunds....das ist nun mal eine GANZ ANDERE KATEGORIE, DENEN wünsche ich die Pest an den Hals, so dass sie elendig krepieren mögen. Aber ein früherer, despotischer Radrennfahrer....das ist nun eine GANZ kleine Nummer dagegen 🤷🏾‍♂️
 
Anscheinend kann man manche Leute leicht beeindrucken. Eine sehr gute und kritische Einordnung dieser Doku liefert Anne Rabe ab:

https://www.54books.de/gefangen-in-...r-held/?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
Ich gehöre leider zu den Leuten die Tüpen wie Pharmstrong ihre geheuchelte Läuterung niemals abnehmen und auch niemals vergessen, wie er den Radsport fast beerdigt hätte. Diese verschissenen kumpelhaften Egomanen kotzen mich an. Für mich ist der Tüp schlimmer als Trump. Und labile Egos wie Ullrich werden immer wieder auf seine Spielchen reinfallen.

Für Pharmstrong ist nur eines wichtig: Er selbst.
Danke für den Link.
Wirklich lesenswert, man muss sich aber durch die ersten Zeilen durchkämpfen, weil man anfangs nicht weiß, ob es nicht wieder auf einen dieser austauschbaren 'Hinterher weiß man alles besser..., ich hab's aber vorher schon immer gewußt, aber aus welchen Gründen auch immer den Mund gehalten' Artikel hinauslaufen wird oder nicht. Dieser hier ist erstaunlich anders.

Zu Armstrong: ich war nie ein Fan von ihm, hatte aber auch nie eine echte Abneigung gegen ihn.
Letztlich war Armstrong auch nur ein Produkt seiner Zeit und wenn 'man' gewollt hätte, dann wäre er keine sieben Siege in Folge eingefahren (und man hätte sich im Nachhinein diesen Kunstgriff mit den leeren - sprich aberkannten - Titeln auch sparen können). Man wollte es aber nicht, womöglich, weil eine ganze Branche durch sein Mitwirken sehr gut Leben konnte.
Daher sind mir diese ganzen nachträglichen inszenierten medialen Hinrichtungen auch sehr suspekt, auch wenn es immer so schön heißt, aus Fehlern lernt man und daher lohnt es sich, immer alles akribisch aufzuarbeiten.

Aus manchen Fehlern lernt man eben nicht und wenn es wieder einen Armstrong2 geben sollte, oder alternativ, etwas kleiner, eine Neuauflage eines deutschen Jan Ullrichs, medial würde das alles sicherlich ähnlich ablaufen, wie in der Vergangenheit.
Nur die SZ, die würde vermutlich etwas kritisch berichten, würde aber im allgemeinen Rauschen untergehen.

Von daher, man muss auch mal mit der Vergangenheit abschließen können, ich habe die Duelle damals am TV - und manchmal sogar vor Ort - genossen ;)
 
Ich kann mir die Duelle Ullrich vs. Armstrong heutzutage nicht mehr anschauen. Ich hab damals das erste Buch von Armstrong gelesen und fand ihn einfach nur toll mit seiner Krebsgeschichte. Ich hab ihm alles geglaubt was da drin gestanden ist. Entsprechend groß war die Enttäuschung.

Ullrich vs. Virenque oder vs. Pantani schaue ich mir immer noch gerne immer wieder mal an.
 
Das Thema ist sehr komplex… Es gibt viele soziologische Betrachtungen, zB von einem Darmstädter Prof., die bilden die Grundlage. Ausgeklammert wird die Frage nach der Moral, Pseudomoral oder Doppelmoral. Auch der „Herdentrieb“ ist hier interessant - einen Helden sucht man lange, und einmal gefunden, genießt man den Glanz. Aber eben: Das Thema ist komplexer als gedacht.
 
„Herdentrieb“ ist hier interessant - einen Helden sucht man lange, und einmal gefunden, genießt man den Glanz.
Ich hab so den Eindruck, die Deutschen sind da besonders anfällig für. Zumindest waren sie es zwischen 1945 und 2006. Man sucht verzweifelt nach einem Objekt für seine ansonsten unterdrückten Projektionen und sobald sich einer auch nur annähernd qualifiziert wird er journalistisch in den Olymp erhoben und götzengleich verehrt bis es weh tut. Eine Enttäuschung verläuft mit gleicher Heftigkeit.

Mir blieb von der Doku am ehesten hängen, dass Jan Ullrich in seiner Naivität nicht wirklich zum Helden geschaffen war. Später war er auch nicht zum geläuterten Helden geschaffen, weil er nicht erkannt hat, dass es besser ist ordentlich blank zu ziehen als verschämt Ausflüchte zu rezitieren. Armstrong dagegen ist/war deutlich intelligenter, ehrgeiziger, disziplinierter, raffinierter und auch ruchloser. Das muss man nicht sympathischer finden, erfolgreicher war/ist es trotzdem.

Hab die Ära nur am Rande mit bekommen, da mich Radsport zu der Zeit überhaupt nicht interessiert hat und jedem denkenden Menschen eigentlich klar sein hätte müssen, dass gedopt wird. War ja nicht neu und Doping war schon in den 80ern groß Thema im Leistungssport. Man erinnere sich an z.B. Florence Griffith-Joyner und sonstige Leichtathleten. Aber der Mensch sieht halt lieber, was er sehen will. Und offenbar will er Helden lieber sehen als vieles andere.
 
Anscheinend kann man manche Leute leicht beeindrucken. Eine sehr gute und kritische Einordnung dieser Doku liefert Anne Rabe ab:

https://www.54books.de/gefangen-in-...r-held/?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
Ich gehöre leider zu den Leuten die Tüpen wie Pharmstrong ihre geheuchelte Läuterung niemals abnehmen und auch niemals vergessen, wie er den Radsport fast beerdigt hätte. Diese verschissenen kumpelhaften Egomanen kotzen mich an. Für mich ist der Tüp schlimmer als Trump. Und labile Egos wie Ullrich werden immer wieder auf seine Spielchen reinfallen.

Für Pharmstrong ist nur eines wichtig: Er selbst.
Das Essay von Frau Rabe ist lesenswert und enthält auch viele Punkte die mich an der Doku gestört haben. Deine weitergehende Einordnung ist aber schon sehr speziell :idee:
 
Hab die Ära nur am Rande mit bekommen, da mich Radsport zu der Zeit überhaupt nicht interessiert hat und jedem denkenden Menschen eigentlich klar sein hätte müssen, dass gedopt wird. War ja nicht neu und Doping war schon in den 80ern groß Thema im Leistungssport. Man erinnere sich an z.B. Florence Griffith-Joyner und sonstige Leichtathleten. Aber der Mensch sieht halt lieber, was er sehen will. Und offenbar will er Helden lieber sehen als vieles andere.
Das galt und gilt immer noch. Wo es um viel geht, wird auch betrogen. Heute wie damals. Ok, damals ein bisschen mehr... ;)

Ich empfehle immer "Raubeine rasiert" von Paul Kimmage zu lesen. Da geht es um Doping bevor EPO kam.

Klappentext:

Irland ist das Land der heiligen Trinker und der raufenden Priester. Irland ist das Land der Underdogs. Underdogs wie Paul Kimmage. In den 80er Jahren fuhr der gebürtige Dubliner als Radprofi mit den ganz Großen der Branche: Kimmage erfüllte sich einen Kindheitstraum und erlebt einen Albtraum.
Das Leben im Fahrerfeld wird schnell zur Existenzfrage: Es geht um zermürbende Niederlagen und um den Kampf am Rande der äußersten Erschöpfung. Und es geht um Doping. Nicht um die Einnahme fragwürdiger Substanzen, die den Sieg bringen. Sondern um Doping als einzige Chance, ein Rennen zu beenden und am nächsten Tag wieder starten zu können.
Paul Kimmage hat seine Karriere beendet, um dieses Buch zu schreiben. Er bricht ein Schweigegelübde und liefert einen beispiellos ehrlichen Einblick in die unmenschlichen Gesetze des Pelotons. Ein Buch, das Augen öffnet. Eine herzzerreißende Klageschrift. Ein Buch, das jeder, der sich für diesen Sport interessiert, gelesen haben sollte.


Paul Kimmage wurde danach im Radsport zu persona non grata erklärt.
 
Mein Senf zum Thema Seppelt, Nass und die mediale Aufarbeitung: Mein Eindruck ist, Seppelt geht es mehr um sich selber als um die Sache. Er würde über alles und jeden schreiben, wenn es nur als Vehikel dient, um sich selber, seinen Namen, in den Mittelpunkt zu stellen.

Die Art und Weise der Berichterstattung hat den Radsport in Deutschland zerstört, weil das Sponsorengeld verschwunden ist. Dadurch sind viele Arbeitsplätze weggebrochen, Talente haben sich anderswo hin orientiert, weil sie nicht unter Generalverdacht stehen wollten. Sie wären ansonsten anlasslos gezwungen gewesen, ihre oder die Leistungen anderer Radsportler ständig zu erklären. Davon hat sich der Radsport in Deutschland bis heute nicht erholt.

Eine mediale Begleitung, die auf Strukturveränderungen dringt, aber den Sport und die dort arbeitenden Menschen nicht im Höllenfeuer schmoren sehen möchte, Missstände klar anspricht, aber dann mit einer positiven Message für die Zukunft endet, hätte das Zusammenklappen des deutschen Radsports sicher verhindert.

Diejenigen, die so berichtet haben, bspw. der Hajo und der Flo, mussten sich um ihre Arbeitsplätze keine Gedanken machen, weil sie ihre Brötchen bei den Öffentlich-Rechtlichen verdienen. Selbst als diese entschieden haben, die Tour aus dem Programm zu werfen, haben sie einfach in anderen Bereichen weitergearbeitet. Die Quasi-Beamtenstellung war ihre Sicherheit.
 
Und noch etwas zu Ulle: Ich nehme Ulle von seiner Persönlichkeit eher als typischen DDR-Sportler-Mitläufer denn als Mastermind wahr, bei dem alle Fäden zusammenlaufen. Ich denke, dass Telekom damals Riis eingekauft hat, weil er die Kontakte zu den Dopern hatte und dann die Doping-Struktur bei Telekom aufgebaut hat. Da ist Ullrich 1996 reingerutscht: Nimm das Mittel und halt die Klappe.

Armstrong sehe ich von seiner Persönlichkeit eher als ruchlosen Menschen, als Mastermind, der für den Erfolg über Leichen geht und dabei alles und jeden übefährt. Riis sehe ich ähnlich. Hätte niemand gedopt, hätte Ulle auf Jahre alle in Grund und Boden gefahren. Er hatte also keinen Vorteil. Armstrong hat gedopt, weil es ihm half, Ulle zu besiegen. Ulle hat gedopt, weil er dachte, nur so eine faire Chance gegen Armstrong zu haben. Aber offensichtlich schlug Armstrong besser auf das Doping an als Ulle. Schuldig sind beide, aber die "Strafzumessung" fällt unterschiedlich für mich aus.
 
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